Mutares: Exit Nummer 7. Tempo macht fast schwindlig. The Sky is the limit?

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Mutares SE & Co. KGaA Übernahme Nummer 6

Mutares hat bisher in 2023 operativ ein beachtliches Tempo vorgelegt. Bisher waren 6 Exits, 12 Übernahmen, eine „in Verhandlung“ („NANIA“), Strukturierung von zwei neuen „Konzernen“ durch Zusammenführung von 2 bzw. 3 Beteiligungen und eine Anleihe Refinanzierung und Aufstockung bekannt.Und dazu eine neue Dividendenpolitik mit einer „Basisdividende“ von 2,00 EUR plus eine potentielle Bonusdividende. Seit dem Capital Markets Day der Münchener Carve-Out-Spezialisten setzte sich nahtlos die Serie von Transaktionen fort. „Eine Transaktion pro Monat“ in 2023 wurde angekündigt und bereits am 7.11.2023 wurde das Dutzend für 2023 voll gemacht. Damit wäre die Pflicht erledigt, die Kür lässt Raum für viel Phantasie – so meinten wir am Dienstag noch.

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Dass es so schnell Neues aus München geben würde, wer hätte das Mutares zugetraut? Exit nach knapp 4 Jahren Konzernzugehörigkeit geschafft – Nummer 7 in 2023.

Oder wie es trocken gestern Abend hiess: „Plati Group an Accursia Capital veräußert.“ Leider nichts zum Volumen der Mutares-typischen Exittransaktion. Einige Eckdaten zum Unternehmen geben einen ungefähren Eindruck über die möglichen Dimensionen der finanziellen Transaktion: Plati Group ist ein weltweiter Anbieter von Kabelbäumen und Verkabelungen. Das 1973 gegründete Unternehmen verfügt über zwei Produktionsstandorte in Polen und der Ukraine und ein Vertriebsbüro in Italien und beliefert unter anderem die Automobil- und Konsumgüterindustrie. Im Jahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von ca. 22 Mio EUR und beschäftigte mehr als 450 Mitarbeitende.

Zuletzt wurde Plati von Mutares noch in der Realignment-Phase eingestuft – also eigentlich noch weit entfernt vom „Harvesting“ (Mutares Bezeichnung für „verkaufsfähig“).

Um so überraschender, dass man bereits jetzt einen Käufer präsentieren kann. Eher hatte man Unternehmen aus der Harvesting-Phase im Blick. Unternehmen wie die Donges Group, La Rochette, Clecim, keeper Group oder die Terranor Grou, die sich laut der letzten Unternehmenspräsentation der Mutares bereits seit Monaten im „Schaufenster“ befinden. Nach der Übernahme von der Deren Group im Januar 2019 wurde Plati neu positioniert, wobei der Fokus auf der Reduzierung von Verlustprodukten und einer verbesserten Arbeitsorganisation sowie auf Produktivitätssteigerungen lag. Nach erfolgter Restrukturierung sei der Schwerpunkt auf die Expansion der Absatzmärkte und Ausweitung des Produktportfolios gelegt worden.

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Mark Friedrich, CFO von Mutares, kommentiert: „Das Unternehmen ist nach der Implementierung unserer Maßnahmen sehr gut für die Zukunft positioniert. Wir freuen uns, mit Accursia Capital einen Eigentümer für die Plati Group gefunden zu haben, der die Stabilität für die Mitarbeitenden und Kunden gewährleistet sowie den Wachstumskurs weiterführt und auch Synergien mit dem eigenen Portfolio aufweisen kann.“

Capital Markets Day zeigte Mutares auf dem Weg zum Big Player – mittlerweile ist Aurelius nicht mehr voraus, nicht mal mehr auf Augenhöhe.

Ausgehend von dem für das laufende Geschäftsjahr kommunizierten Ziel von 4,8 Mrd bis 5,4 Mrd EUR Konzernumsatz und 92 Mio bis 112 Mio EUR Jahresüberschuss der Mutares-Holding ist bis 2028 ein Wachstum des Konzernumsatzes auf 10,0 Mrd EUR vorgesehen. Der Jahresüberschuss der Mutares-Holding wird dann bei 200 Mio EUR erwartet.

Die zurückliegenden Jahre, seitdem ich Mutares gegründet habe, sind eine echte Erfolgsstory, bei der wir unsere Wachstumsversprechen erfüllt haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir diesen Pfad erfolgreich weiter bestreiten können und bis 2028 einen Konzernumsatz von EUR 10,0 Mrd. erreichen werden. Auch sehe ich die positive Entwicklung der Marktkapitalisierung noch am Anfang und erhoffe mir, dass wir hier auch unser volles Potenzial entwickeln“, sagte Robin Laik, Gründer und CEO von Mutares.

Und weitere Stimmen  – berechtigterweise selbstbewust.

„Der globale Roll-out unseres erfolgreichen Geschäftsmodells ist der logische nächste Schritt – und jetzt ist die perfekte Zeit dafür. Wir haben bereits Targets mit Chinabezug auf dem Tisch und sind fest davon überzeugt, dass das lokale Deal-Sourcing in dieser Wachstumsregion vielfältige und attraktive Chancen bietet“, sagte Johannes Laumann, CIO von Mutares, zu den Wachstumschancen im jüngsten Auslandsmarkt China.

„Zwei Euro Minimum – das ist unser neues Dividendenversprechen an unsere Aktionärinnen und Aktionäre. Wie zudem unser jüngster Rekord-Exit von Special Melted Products, der uns nach einem nur eineinhalb Jahre dauernden Investitionszyklus einen Verkaufserlös von ca. EUR 150 Mio. beschert hat, belegt, ermöglicht unser Geschäftsmodell hohe Liquiditätsüberschüsse“, so Mark Friedrich, CFO von Mutares.

Einiges noch möglich in 2023 bei Mutares. Auch auf der EXIT-Seite.

Gäbe noch einige potenzielle weitere Exits für das Geschäftsjahr. Wenn man sich die „Reifegrade“ der Beteiligungen anschaut, wie sie mit Stand 30.06.2023 vom Unternehmen eingestuft werden.

Operative Phase im Rahmen des Wert­schöpfungszyklus Zugeordnete Beteiligungen zum 30. Juni 2023 Umsatz im 1. Halb­jahr 2023 in EUR Mio. Adj. EBITDA2 im 1. Halb­jahr 2023 in EUR Mio.
Realignment Automotive & Mobility

  • Amaneos
  • Ferral United Group
  • Peugeot Motocycles Group
  • Plati Group – VERKAUF 8.11.23
  • iinovis Group

Engineering & Technology

  • Guascor Energy
  • Steyr Motors
  • VALTI
  • Gemini Rail und ADComms

Goods & Services

  • EXI und SIX Energy
  • Arriva Group
974,1 -3,5
Optimization Automotive & Mobility

  • KICO und ISH Group

Engineering & Technology

  • NEM Energy Group

Goods & Services

  • Lapeyre Group
  • Frigoscandia Group
  • Ganter
  • Asteri Facility Solutions und Palmia
  • FASANA
  • Repartim
877,1 +3,3
Harvesting Engineering & Technology

  • Special Melted Products – VERKAUF 19.9.23
  • Donges Group
  • La Rochette
  • Clecim

Goods & Services

  • Terranor Group
  • keeeper Group
  • SABO – VERKAUF 13.9.2023
423,7 +24,8
Dieses Jahr zeigte Mutares an allen Fronten Fortschritte: Finanzierung, Exit’s, Übernahmen, operative Verbesserungen bei den Beteiligungsunternehmen.

Nach einem Exit am 5.01.2023 – „verkauft zu mehr als dem 7-10-fachen ROIC“, einem zweiten Exit wenig später, dem im Februar angekündigten, gestern als Nummer 10/2023 vollzogenen, Zukauf von 200 Mio Umsatz, die von 1.200 Mitarbeitern im Bereich “ Herstellung von Stahlteilen“(Walor) erwirtschaftet werden, und dem Abschluss von 2 Übernahmen, die bereits in 2022 angekündigt worden waren, meldete man wenig später den dritten Exit – FDT Flachdach. Und dann am 3. März den 4. Exit im noch jungen Jahr – mit der Ganter – Construction. Dazu die Übernahme der BEW.

Dann der bisher grösste Exit, der die Performancedividende, die als Möglichkeit bei Exits bis zur HV angekündigt worden war, nun in Höhe von 0,75 EUR je Aktie finanzieren konnte. Und am 24.06. meldete man die Übernahme Nummer 2 in Portugal: Privatisierung eines Konzerns mit mehr als 2.000 Mitarbeitern -Expertise im Bereich der Energiewende. Dazu kommt als Übernahme Nummer 3 die Emmi Tochter in Norddeutschland mit rund 100 Mio EUR Umsatz – gemeldet am 6.07. Und ein finnischer Gebäudesanierer mit 40 Mio EUR Umsatz und 40 Niederlassungen.

Dazu die SELZER Gruppe. Und dann Übernahme Nummer 6 – drei Schmiedewerke mit 600 Mitarbeitern und 220 Mio EUR Jahresumsatz. Zuletzt der Exit Nummer 6 mit SABO – unter Erreichung der Zielrenditevorgaben. Und Übernahme Nummer 7 mit 400 Mio EUR Jahresumsatz. Und dann mit 300 weiteren Mitarbeitern Einstieg in den Systembau letzte Woche die Übernahme Nummer 8. Dazu kamen letzte Woche nummer 9 und 10 – Walor, lange angekündigt und eine Add-on. Dann noch Nummer 11 – ein Automotive mit 200 Mitarbeitern aus Witten – am 6.11.2023. Und Nummer 12 am 7.11. mit der 100 Mio EUR Umsatz-Firmengruppe Prenatal Niederlande. Gefolgt am 8.11. dann vom Plati-Exit, dem bereits siebten Exit in diesem Jahr.

Mutares legt ein wirklich beeindruckendes Tempo vor. Solange die Managementkapazitäten bei den Münchenern ausreichen, scheint aktuell die Zeit der „notleidenden“ Übernahmen für Mutares die Basis für die ehrgeizigen Ziele legen zu können. Bisher scheint man bei der Auswahl der Übernahmeobjekte ein gutes Händchen zu beweisen – Komplettausfälle in den letzten Jahren Fehlanzeige. Entsprechenden Optimismus drückt auch der Chart der Mutares Aktie aus. Und vor einiger Zeit auf dem Capital Markets Day gab es grosse Ziele zu verkünden: Grosse Ambitionen mit einem neuen mittelfristigen Konzernumsatzziel für 2028 von 10,0 Mrd EUR und 200 Mio EUR Ergebnisziel für die Mutares-Holding. Beflügelt durch die aktuelle Transaktionsdynamik und durch die bereits veranlasste Expansion nach China und in die USA mit einem neuen Office ab 2024 fühle man sich dazu mehr als in der Lage.
Mutares Aktie Chartbild.
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