Enapter zurückhaltender. Prognose für 2023 deutet auf Sand im Getriebe hin.

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Enapter Aktie ist eine Wette darauf, dass die Technologie der AEM-Stacks günstigen Wasserstoff erzeugen kann und der Swing von manueller Fertigung in Pisa auf die Massenfertigung in Saerbeck „klappt“. Auf dem Weg dahin hakt es bei derEnapter AG (ISIN:DE000A255G02) – Prognose für 2023 wird vorichtiger.

Im Mai diesen Jahres auf der German spring Conference hörte es sich alles noch viel besser an.  Der CFO Gerrit Kaufhold brachte die Zuhörer „auf Stand“. Stand Mai/2022 zusammengefasst: Derzeit laufe Vieles nach Plan. Baufortschritte in Saerbeck visualisiert und die Timeline wurde bestätigt. So rechne man weiterhin bei Enapter damit im Q2 2023 mit der Massenfertigung starten zu können – mit einem Zielausstoss von 10.000 Elektrolyseuren im ersten Schritt. Ausbaubar auf 1 GW bei entsprechender Nachfrage. Und auch bei den geplanten Umsätzen legte sich der CFO seinerzeit fest:

Die Umsatzentwicklung von 2,1 Mio EUR in 2020 über 8,4 Mio EUR in 2021 (Steigern der Pisa-Kapazitäten) auf geplante 44,7 Mio EUR in 2022 mit einem Anlaufen der Massenfertigung in Saerbeck im Q2/23 sollte sich nach Planungen danach weiter beschleunigen. Über 122 Mio EUR (2023), 210 Mio EUR in 2024 bis 417,8 Mio EUR in 2025 – und im fortschreitenden Produktionsvolumen strebte man eine EBITDA-Marge von gut über 10% an.

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Aber es kam anders. Enapter musste bereits im Juli für 2022 zurückrudern – kräftig…

Vom Timing her bestimmt nicht optimal knapp eine Woche nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung, die am 11.07.,abgeschlossen werden konnte, verschob man den Produktionsbeginn des AEM-Elektrolyseur 4.0. Zulieferteile schienen nicht in entsprechender Qualität und ausreichender Menge vorzuliegen. Sollte sich das ganze Problem – wie von Enapter kommuniziert – bis Ende August abschliessend lösen lassen, wäre es „nur eine ärgerliche Verzögerung“ ohne mittel- oder langfristige Auswirkungen auf die Unternehmenspläne. Mit dem am 22.09.2022 gemeldeten Produktionsbeginn des AEM-Elektrolyseur’s 4.0 konnte Enapter seine Ankündigung einigermassen einhalten.

Aber die „neuen“  Zahlen für 2022 waren ein kräftiger Rückschritt: Statt einer Steigerung der Umsätze auf 44,7 Mio EUR erwartete man nun „nur noch“ eine Verdoppelung der Umsatzerlöse auf rund 15,6 Mio EUR (2021: 8,4 Mio). Mit entsprechenden Auswirkungen auf EBITDA und EBIT, deren Erwartungen nun bei rund -10,5 Mio EUR (Vorjahr: -7,6 Mio) bzw. -12,5 Mio EUR (Vorjahr: -8,6 Mio) lagen.

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Jetzt liegt die Prognose für 2023 vor – Enapter geht wohl eher vom Beginn der Massenfertigung in Saerbeck erst in 2024 aus – nicht mehr Q2/23.

Wenig überraschend haben die Rückshcläge in 2022 auch Auswirkungen auf die 2023er Erwartungen. Dazu kommt wohl nun doch eine gewisse verzögerung beim Baufortschritt in Saerbeck: Aufgrund der gemeldeten Zahlen scheint die Massenfertigung in Saerbeck erst in 2024 wirklcih anzulaufen. Und so erwartet Enapter für 2023 einen Umsatz in Höhe von 30 Mio EUR und damit im Vergleich zum aktuellen Jahrimmerhin eine Verdoppelung – wenn auch weit entfernt von dme, was man noch im Mia erwartete. Das EBITDA wird auf EUR -8,5 Mio. prognostiziert. Vor dem Hintergrund der aktuellen volatilen Marktentwicklungen, beispielsweise auf der Beschaffungs-/Kostenseite, habe der Vorstand Einsparmaßnahmen beschlossen, um diese finanziellen Ziele zu erreichen. Der Produktionsstart im Enapter Campus in Saerbeck werde unverändert für das kommende Jahr 2023 angestrebt und soll zunächst für den Hochlauf des stark nachgefragten Produkts der Megwattklasse, dem AEM-Multicore, eingerichtet. Umsätze aus der neuen Produktion am Standort Saerbeck werden laut Enapter jedoch erst in 2024 erwartet!

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Enapter’s technologischer Ansatz

„Modulare Elektrolyse im großen Stil – „AEM Multicore “ Enapters Einstieg in die Megawatt-Klasse in der Wasserstoffproduktion“ – Am Standort Saerbeck startet Enapter die Entwicklung des neuen Modellsdas das Potential der Anionenaustauschmembran-Technologie (kurz AEM) weiter ausschöpfen sollDer AEM Multicore ist im September 2022r auf den Markt gekommen und aussagegemäss eine kostengünstige, flexible und zuverlässige grüne Wasserstoffproduktion im großen Maßstab.

Kosten für grünen Wasserstoff müssen für die Durchsetzung am Markt extrem sinken – Ziel ca. 1,00 USD je KG

Damit erinnert der Ansatz an das aktuelle Innovationsprojekt der Biden Administration „Energy Erathshot“ – eine Dekade um ein KG Wasserstoff zu einem Dollar herzustellen..  Und Enapter hat sich dafür auf die AEM-Elektrolysetechnik fokussiert. Dazu braucht es auf jeden Fall eine Massenfertigung standardisierter Produkte. Und so soll der sog. „AEM Multicore“ zur kosteneffizienten Alternative zu traditionellen Elektrolyseuren in der Megawatt-Klasse werden.  Enapter kombiniert 440 in Masse gefertigte Kernmodule – sogenannte AEM Stacks – zu einem Gesamtsystem. Diese in Reihe geschalteten Module können etwa 450 Kilogramm Wasserstoff pro Tag produzieren. Das entspricht einem Energieäquivalent von 9,5 Barrel Rohöl. Dank dem modularen Ansatz sei der Multicore eine kostengünstige und wartungsarme Alternative und reagiert flexibel auf die schwankende Energiezufuhr aus erneuerbaren Energiequellen. 

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PEM-Elektrolyse vs AEM-Elektrolyse

Während sich Enapter auf die sog. AEM-Elektrolyse fokussiert, bietet Nel beispielsweise sowohl PEM als auch ein sog. „alkalische Elektrolyseverfahren“ an. Welche Verfahren sich mittel- und langfristig als günstigste oder effektivste Lösung durchsetzen werden, scheint noch offen. Einen kurzen Überblick bietet in allgemeiner Form der Beitrag Überblick über die Verfahren der Wasserelektrolyse und Forschungsergebnisse sowie Forschungsbedarf bei der alkalischen Elektrolyse“, Günter Schiller, 2012.

Elektrolyseurproduktion im wettbewerbsfähigen Umfang im Aufbau – Enapter ist dabei!

Und im Chor der aufstrebenden H2- Branche ist die „deutsche Stimme“ relativ schwach vertreten: SFC Energy als Pure Player fällt einem ein, dazu einige Konzere mit hohem Einsatz in diesem Sektor wie beispielsweise Siemens Energy, Linde oder Daimler Trucks. Dann gibt es noch einen von der Kapitalisierung her grossen Anbieter, der derzeit eine Serienproduktionsanlage für Elektrolyseure aufbaut.: Die Enapter AG (ISIN: DE000A255G02). Und das in Deutschland. Spannend. Mit einem Investitionsvolumen von knapp 100 Mio EUR könnte hier ein Gegengewicht zur Heroya-Produktionsstätte von Nel  oder den anderen im Aufbau befindlichen Produktionsstätten entstehen.

Vor einiger Zeit Anlass für ein Interview mit Sebastian Julius Schmidt – Gründer und Vorstand der Enapter AG. Ein Auszug:

„…Gegenüber dem Markt haben wir uns einen Wettbewerbsvorteil von mehreren Jahren erarbeitet. Den wollen wir weiter ausbauen und in die Massenproduktion überführen. Dabei sind wir sehr transparent. Wir kommunizieren und zeigen unsere Meilensteine, beispielsweise in der Entstehung unseres Campus in Saerbeck. Unsere Technik wird hundertfach in unterschiedlichsten Bereichen schon heute angewendet. Enapter ist Realität und der Weg zur Massenproduktion ist klar erkennbar.“

DAS KOMPLETTE INTERVIEW – HIER.

 


Chart: Enapter AG | Powered by GOYAX.de

 

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