HanseYachts – Aurelius muss noch mal „nachschiessen“. Von wegen Exit. Und warum verschiebt man die Konzernzahlen um eine Woche?

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HanseYachts

HanseYachts machte reinen Tisch. Konzentriert sich auf Synergien, Rationalisierung der Prozesse, Effektivitätssteigerung und trennt sich von Beiwerk. Und trotzdem scheint es immer noch nicht zu reichen, ohne Hilfe den Bogen zu kriegen. Jetzt gibt’s eine dreiteilige Kapitalerhöhung:

Zuerst einmal bringt Hauptaktionär Aurelius im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung Markenrechte ein, die wohl als Asset nachgewiesen werden müssen, falls man das 11,1 Mio EUR Refinanzierungspaket der Banken auch ausgezahlt haben will. Zumindest eine der Bedingungen. Und parallel zeichnet Aurelius eine Barkapitalerhöhung in Höhe von 3 Mio EUR. So werden insgesamt  7,58 Mio EUR durch Ausgabe von rund 2,65 Mio. neuen Aktien dem Eigenkapital zugeführt – 3 Mio EUR in cash und 4,58 Mio EUR in Form der bisher lizensierten Marke „SEALINE“.

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… um Verwässerung zu vermeiden „soll“ den bestehenden Aktionäre wohl im Frühjahr die Teilnahme an einer Kapitalerhöhung zu vergleichbaren Konditionen ermöglicht werden.

Seit der neue CEO Hanjo Runde bei HanseYachts im Oktober 2021 begonnen hat aufzuräumen, ist nun bereits einige Zeit vergangen. Aber so richtig rund scheint es noch nicht zu laufen. In einem spannenden Interview im Juni dieses Jahres stellte er seine Pläne vor – und die jetzt durchgeführte Kapitalmassnahme müsste dann aber auch endlich mal das Ende der notwendigen Hilfsmassnahmen einläuten. Was HanseYachts auch – natürlich nach jetzigem Stand – auch bestätigt: „Die Kapitalmaßnahme zusammen mit dem Refinanzierungspakt sichert die kurz- und mittelfristige Finanzierung des HanseYachts Konzerns für den vorgesehenen Refinanzierungszeitraum bis Dezember 2025.“

Wenn’s damit bis 2025 reicht und auch für eine dringend notwendige wesentliche Verbesserung der Margen, dann müsste sich auch ein Exit für Aurelius abzeichnen…

Denn mit diesen Massnahmen seien ausreichend freie Mittel und die finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für nachhaltige weitere Verbesserungen der Ertragslage gewährleistet. Und Ausgangsbasis hierfür soll der weiterhin historisch hohe Auftragsbestand (Auftragsbestand per 31.10.2022 rund 267,2 Mio EUR) sowie weitere flankierende Massnahmen zur Margenverbesserung sein. Nach der Trennung von der defizitären und wenig oder fast keine Synergien bietenden französischen Katamaran-Fertigung wird es wohl um weitere Effizienzsteigerungen, Angebotspaletten- Bereinigungen und Vereinheitlichungen der „nicht-sichtbaren“ Teile in der Produktion gehen.

HanseYachts verschiebt die Veröffentlichung der Ergebnisse für 2021/22 (Stichtag 30.06.2022) von heute auf den 16.12. – kommen da noch irgendwelche Überraschungen?

Lieferkettenprobleme, Kostensteigerungen, fehlende Einzelteile und Personalengpässe wegen Corona und Lockdowns führten in den letzten Jahren  dazu, dass auch für 2021/2022 die Prognose für EBITDA und Ergebnis für 2021/22 gesenkt werden mussten. Vor 8 Jahren hatte Aurelius die Restrukturierungsphase bei Hanseyachts eigentlich abgeschlossen und unterstützte weiteres anorganisches Wachstum bei der Beteiligung. Ohne Corona wäre wahrscheinlich schon längst das Kapitel Hanseyachts für Aurelius beendet: Von 2011/12 stieg der Umsatz mehr oder weniger kontinuierlich bis zum Geschäftsjahr 2018/19 von 73,3 Mio EUR auf 152 Mio EUR. Dann, im „erntefähigen Stadium“ im Aurelius-Portfolio angesiedelt, kam Corona mit extremen Produktionseinschränkungen für den „Bootsbauer“. Aufgrund von Lieferkettenproblemen und Personalausfällen wegen Quarantäne oder Coronaerkrankungen fiel der Umsatz in 2019/20 auf 128,4 Mio EUR respektive in 2020/21 auf 120,7 Mio EUR – TROTZ ÜBERVOLLER AUFTRAGSBÜCHER. Und die  2021/22er Zahlen sollten eigentlich heute, am 9.12.2022, veröffentlicht werden und wurden jetzt auf den 16.12.2022 verschoben.

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Die letzte Prognose sah folgendermassen aus: „Für das laufende Geschäftsjahr 2021/2022 wird ein deutlich höherer Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr (Umsatz 2020/2021: 120,8 Mio. Euro) erwartet, aufgrund der aktuell immer noch schwierigen Produktionsverhältnisse erwartet der Vorstand jedoch ein negatives (Konzern-) EBITDA im höheren einstelligen Millionen-Euro-Bereich sowie einen Jahreskonzernfehlbetrag im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.“ (HanseYachts, 30.05.2022)

– und natürlich ist Aurelius nicht daran interessiert, ewiger Aktionär der HanseYachts zu bleiben.

Nicht deren Geschäft. Die Aurelius lieferte zuletzt eher einen verhaltenen Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung ihres Beteiligungsportfolios und machte auch wenig Hoffnung auf kurzfristig anstehende Exit’s.Und so kann oder muss man die heute gemeldete Kapitalerhöhung wohl als notwendig betrachten. Denn wenn sich damit Aurelius ein Zeitfenster bis 2025 durch die Finanzierung von margenverbessernden Massnahmen erkaufen kann, müsste auch ein Exit der bereits mehr als 10 Jahre gehaltenen Beteiligung an HanseYachts AG (ISIN: DE000A0KF6M8) realistisch werden. Aber nur, wenn es gelingt, die Margen signifikant zu steigern.

Fazit: Der CEO scheint frischen Wind in die Abläufe und den zukünftigen Marketing- und Marktauftritt der HanseYachts zu bringen. Und die aufgeführten Gründe, warum die nächsten Jahre Umsatzsteigerungen mit Marge bringen …
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