Everfuel: Serie. Neues Problem. Mit HySynergy. Und Grounding der H2-Transportfahrzeuge weiter gültig.

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Everfuel

Everfuel Aktie wurde als Wasserstoff-Zukunfts-Wert zuerst gehypt, dann nach einer gewissen Ernüchterung hat man eine relativ solide Kursbasis gefunden. Und es ist einiges passiert seit 2021. Damals sah sich Everfuel „in the initial stages of commercialising the green hydrogen value chain in its target markets„.

Und während die Nel Beteiligung Everfuel AS (ISIN: DK0061414711) in 2022 viele Projekte anschob, erste Umsätze erzielte, konnte man dieses Jahr durch ein 200 Mio EUR Joint Venture mit kräftig gestärkter finanziellen Basis die Pläne und gestarteten Projekte noch schneller in die Umsetzungsphase bringen. Langsam sollte man so das „homöopathische Umsatz“-Stadium hinter sich lassen können. Auch wenn die Q1-Zahlen in 2023 noch keine Umsatzexplosion zeigten, so entwickelte sich bisher eigentlich alles, wie geplant: Geld für beschleunigte Expansion durch JV-Partner, erste Förderzusagen zu geplante Grossprojekte, Planungen und „Vorbereitung“ der Investitionsentscheidungen bei mehreren Projekten auf dem Weg.

Dann startete eine schwarze Serie für Everfuel – zuerst Panne mit andauerndem Grounding der H2-Transporter-Flotte, jetzt noch Verzögerungen und Kostensteigerungen beim Hochlauf des 20 MW Elektrolyseurs in Frederica.

Es ging ganz normal los: Online-System meldete ein Leck in einem der 12 H2-Tankfahrzeuge Everfuels bei Belieferung der niederländischen Wasserstoffstation von Heinenoord, eröffnet 2022 zur Betankung von 20 Wasserstoffbussen. So soll es am 10. Juni dieses Jahres abgelaufen sein. Und die anschliessende Fehlersuche muss wohl ein generelles Problem an einem der Ventile der Tankfahrzeuge aufgedeckt haben. Jedenfalls sah sich Everfuel veranlasst „eine kontrollierte Entlüftung aller Wasserstoffanhänger desselben Lieferanten einzuleiten“, was für die gesamte derzeit von Everfuel betriebene Flotte steht. Seitdem bis heute Grounding der H2-Lieferfahrzeugflotte. Zum aktuellen Stand später mehr – nur soviel: Fehler endlich gefunden, langsames Hochfahren der flotte erwartet, Zeitplan folgt nächste Woche.

Dann diese Woche zweiter Rückschlag – HySynergy läuft nicht wie geplant.

Wesentlich weitreichender und grundsätzlicher, die aktuelle Meldung über Verzögerungen und Kostensteigerungen (Plus 2 Mio EUR auf 45 Mio EUR für die Phase I des Projekts) beim ersten grossprojekt HySynergy. Eigentlich wollte man während des laufenden Ausbaus die Elektrolyseurleistung sukzessive hochfahren und mit der Auslieferung von Wasserstoff beginnen. Hier muss man nun komplett umdenken und wird erst nach vollständiger Fertigstellung der Anlage die H2-Produktion starten. Erste Ausleiferungen werden jetzt nicht vor Q1/2024 erwartet. Klar: Technologisches Neuland. Aber die Zweifel an der Lösungskompetenz werden bis zum Beweis des Gegenteils im Raum stehen – und die Aktie Everfuel’s ausbremsen. Also Warten bis Q1/2024?

Jetzt zu den beiden Baustellen im Einzelnen: Zuerst das Grounding der Fahrzeugflotte:

Rückschlag für H2-Tankstellennetzwerk – Leck deckt Konstruktionsmängel auf. Mittlerweile Ursache gefunden. Man denkt an langsames Weideranlaufen der Flotte. Nur wann?

Der Panne am 10.06. folgte das Grounding der gesamten Lieferfahrzeugflotte am 19.06., verbunden mit dem Leerlaufen der Wasserstofftankstellen, die von Everfuel beliefert wurden. Und aktuell gibt es einen neuen Zwischenstand, Ob der die Zweifel an der Lösungskompetenz des Managements ausgeräumt werden kann? Nur das zügige Wiederanlaufen der LKW-Flotte wird die Fragen zu verstummen bringen.

Zwischenstand letzte Woche: „H2 trailer fleet update: Investigation is ongoing in close cooperation with suppliers, resulting in stations being out of H2. We are sorry for the inconvenience caused on our customers. We work to get trailers and stations operational ASAP“ (Everfuel, 16:07 Uhr, 26.06.2023, Twitter) Bedeutet bis heute: Die Wasserstofftankstellen,die von Everfuel mit Wasserstoff beliefert werden, respektive sogar betrieben werden, haben derzeit keinen Wasserstoff. Fragt sich natürlich. Was machen die Verkehrsbetriebe jetzt mit ihren Wasserstoffbussen? Beim noch sehr dünnen Wasserstofftankstellennetzwerk sollte es hier wohl Stillstände geben. Zumindest aber Friktionen. Und Ähnliches gilt woh für die „normalen“ Wasserstoffkunden. Mirai-Taxis in Skandinavien, gewerbliche und „die paar“ privaten Brennstoffzellenfahrzeugnutzer.

Sind wirklich alle Wasserstofftankstellen betroffen? Eine Liste wäre hier bestimmt hilfreich – um den Schaden einschätzen zu können. Zur Transparenz.

Die entgehenden Umsätze sollten von überschaubarer Bilanzwirkung sein, der Imageschaden wird wohl von Tag zu Tag bei Nichtlieferbarkeit ansteigen. Jetzt scheint man man den Fehler gefunden zu haben – Fahrzeughersteller scheint, was noch wichtig werden sollte, alleinverantwortlich und haftbar zu sein:

The detailed investigation of the leak has identified the root cause for the valve malfunction to a set of improper tightened bolts, eventually causing an O-ring to burst. The root cause concludes an assembly error on the valve supplier production line The assembly error was not detected by valve supplier quality control nor by the trailer suppliers’ quality inspection. Mitigating actions will be implemented at both trailer supplier and valve supplier to eliminate similar situations and implement best market praxis. These include updated procedures for continued verification of tightness throughout the lifetime of the trailers. 

To verify that the fault is not systematic a campaign is initiated in close cooperation between Everfuel, trailer supplier and valve supplier. Following a successful campaign, the trailers will sequentially be refilled and redeployed to hydrogen stations in a prioritised order. Everfuel expects to provide an estimated plan for the restart of our hydrogen distribution and hydrogen stations by Monday 3 July.“ (Everfuel CN, 28.06.2023)

Zusammengefasst: Fehlerquelle gefunden, Fehler bei der Qualitätskontrolle des Zulieferers noch bei der des LKW-Herstellers gefunden. Wiederanlaufen der H2-Auslieferungen, Wiedereröffnung der geschlossenen Wasserstofftankstellen und der dafür notwendigen Fahrzeuge soll nach Austausch der fehlerhaften Dichtungen nach Prioritäten erfolgen. Genauer Zeitplan soll Montag veröffentlciht werden. Problem schient kurz vor eienr Lösung zu stehen. Gut so, aber es kommt ja neues Ungeamch auf Everfuel zu:
Masterflex Pyrum – Smallcaps haben Zeichen der Zeit erkannt: Kreislaufwirtschaft. Remondis-Kooperation. resp. erster Fahrrad-Reifen aus Altreifen.
pferdewetten.de setzt auf das Retailgeschäft „vor Ort“. Ausbau der Stores 2023 sei auf gutem Wege das Jahresziel von 114 Stores zu erreichen.

Hochlaufen des 20 MW in Frederica verzögert sich. Grundsätzlich geändertes Vorgehen kostet Eevrfuel Zeit, Geld, H2-Produktion und Vertrauen.

Zuerst beginnt Everfuel in seinem aktuellen Update mit diversen einzelnen Fortschritten beim Hochlaufen des 20 MW Elektrolseurs und der angebundenen Infrastruktur in Frederica – sog. HySynergy Phase I. Dann kommt Jacob Krogsgaard, CEO und Gründer von Everfuel.zu Wort: “As an early mover within green hydrogen, we are breaking new ground for a new industry, which is taking longer than initially expected. However, we have together with Crossbridge Energy established a robust path to ensure best-practice procedures from the start-up with regards to safety and operational readiness. We are building an organisation with unique experiences and capabilities that strengthens Everfuel’s long-term growth potential as a leading European green hydrogen company.”

Und dieser „Entschuldigung“ folgen dann die Fakten:

Neuer Anlaufplan notwendig, alte Planungen erwiesen sich als nicht durchführbar.

Der ursprüngliche Plan des Everfuels soll darauf basiert haben, mit der Inbetriebnahme fertiggestellter Teile der Anlage zu beginnen und gleichzeitig mit dem Bau anderer Teile fortzufahren. Nach Abschluss der Teil-Inbetriebnahme sollte die Aufnahme der Produktion parallel zur Entwicklung von Betriebsabläufen und zur Automatisierung der Wasserstoffanlage geplant. SO GEHT ES NICHT. Der aktualisierte Plan erfordert einen sequenziellen Fortschritt, beginnend mit der mechanischen Fertigstellung, gefolgt von der Validierung, kombiniert mit dem organisatorischen Aufbau, einschließlich der Schulung der Überwachungs- und Wartungsteams vor dem schrittweisen Hochfahren der Produktion. Hiermit verzögert sich die erste Wasserstofflieferung an Crossbridge Energy voraussichtlich um fast ein Jahr auf das erste Quartal 2024.

GASTBEITRAG. Zu Elmos Semiconductor Aktie ein BUY. Denn Platow sieht einen Weltmarktführer in mehreren zukunftsträchtigen Applikationen im Fahrzeugsektor. Derzeit günstig bewertet.
Immobilienaktien mit teilweise desaströsen Kursentwicklungen. Einstiege erreicht? FFO-Multiple und Zinsbindungsdauer als Messlatte.:

“Following the review process, we identified an improved path to establish our operational platform and control systems that can be applied to all the HySynergy phases and serve as a blueprint for our other hydrogen hubs. This requires an up-front investment but will create a more robust system prepared for future upgrades and integrations, as well as enable synergies over the long run as we can deploy this to our future production facilities,”  so der CEO von Everfuel. Aufgrund des erweiterten Projektumfangs und -zeitraums erwartet Everfuel eine Erhöhung des HySynergy-Phase-1-Investitionsbudgets um 2 Mio EUR auf insgesamt rund 45 Mio EUR im Vergleich zu zuvor kommunizierten 43 Mio. EUR. Die Mehrkosten sollern hauptsächlich auf interne Stunden und externe Berater zurückzuführen sein.

Everfuel muss jetzt unbedingt beweisen, dass man den Hochlauf der HySynergy-Phase I professionell unter der geänderten Planung umsetzen kann. Sollte es hier zu weiteren Überraschugen kommen, wäre der Schaden für Everfuel nicht abzuschätzen. Hier geht es nicht um fehlerhafte Dichtungen. Die ein Lieferant eingebaut hat. Nein hier geht es um die originäre Lösungskompetenz der Everfuel Ingenieure. Es geht um die Kernkompetenz der Dänen.
Für die norwegische Nel geht es um bis zu 1 GW Elektrolyseurkapazität – finanziert durch Everfuel/Hy24-JV.

Denn Everfuel ist es im Februar gelungen mit Hy24, die den weltweit größten Infrastrukturfonds für sauberen Wasserstoff verwalten, die Gründung eines Joint Ventures (JV) „durchzuziehen“, um 200 Mio EUR Eigenkapital in die Entwicklung von Elektrolyseurkapazitäten in Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland zu investieren. Dies wird es dem Joint Venture voraussichtlich ermöglichen, bis zu 1 GW an grünen Wasserstoffprojekten zu finanzieren, zu bauen, zu besitzen und zu betreiben.  Geht natürlich nur, weil zu den 200 Mio EUR diverse Subventionszahlungen aus dem REPowerEU-Plan und vergünstigte, unbesicherte Darlehen der EIB kommen werden. Und bisher hat Everfuel alle Elektrolyseure von Nel bezogen – so auch den 20 MW Elektrolyseur in Frederica, der jetzt als erstes Asset in das Joint Venture eingebracht werden soll.

Everfuel behält das Sagen im Jount Venture. Und wie gesagt setzte bisher ausschliesslich auf die Technik von Aktionär Nel.

Denn Everfuel wird nach seiner vollständigen Gründung 51 % des Joint Ventures besitzen. Und der 20-MW-Elektrolyseur HySynergy Phase 1 ist der erste Vermögenswert, der vom JV gehalten werden soll. Im Rahmen der Vereinbarung wird das JV Everfuel durch Gebühren während der Projektentwicklungs-, Bau- und Betriebsphase Einnahmen und Cashflow liefern. Everfuel hat außerdem Anspruch auf definierte Entwicklungsgebühren vom JV für Projekte, die FID (Investitionsentscheidungsfähigkeit) erreichen, basierend auf dem Renditeprofil jedes einzelnen Projekts. Hier nun die Q1-Berichterstattung und Ausblick:

Everfuel könnte sich Ende des Jahres langsam vom Early Stage Stadium emanzipieren.

Als klares Schlüsselereigniss für die Firmenentwicklung wird natürlich das Joint Venture mit Hy24 mit einer Investitionssumme von 200 Mio EUR zur beschleunigten Entwicklung einer Infrastruktur für grünen Wasserstoff in den nordischen Ländern gesehen. Dass in Verbindung mit dem erfolgreich durchgeführten 25 Mio EUR Private Placement. Dazu kommt die erwartete Fertigstellung der Phase 1 von HySynergy zum Ende des zweiten Quartals 2023 inclusive Hochlauf der kommerziellen Produktion. Weiterhin wichtig der Vertrag für den First Everfiller-Pilot (mobile Wasserstofftankanlage), der Erhalt eines Folgeauftrags für die geplante Hochleistungs-Wasserstofftankstelle in Wuppertal und die komfortable Cash-Situation von 38,1 Mio EUR per Ende März 2023

We continue to execute our strategy for making green hydrogen commercially available to decarbonise industry and mobility. The joint venture with Hy24 marks a significant milestone in our commitment to scale the hydrogen value chain. Combined with the capital raised in March, we are now positioned to accelerate deployment of hydrogen production capacity in the Nordics and provide sustainable solutions to support energy transition in our key markets. Our near-term focus is on completing the commissioning at HySynergy and to start ramp-up of production of commercial volumes. This will be another major step towards realising the potential of green hydrogen as a key component of the clean energy mix,“, sagte Jacob Krogsgaard, Gründer und CEO von Everfuel. 

Chart Everfuel Aktie sieht derzeit nicht wirklich gut aus. Bodenbildung zeichnete sich ab. Aber aktuell kämpft die Aktie darum nicht zum Pennystock zu werden.

<Chartbild Everfuel Aktie.
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Nikola Aktie weiter hochvolatil. Wenigstens erstmal eine Baustelle weniger.
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