PYRUM – Technologiewette. Grosse Namen scheinen etwas davon zu halten: BASF, Continental, Mercedes Benz, SUEZ,…

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PYRUM

PYRUM Innovations AG (ISIN: DE000A2G8ZX8) mit einer Börsenbewertung von knapp 200 Mio EUR und in 2022 Umsatzerlöse von sage und schreibe knapp 1 Mio EUR. Dazu ein 2022er Bilanzverlust von 7,8 Mio EUR.  Kein Grund jetzt wegzuklicken – Börse handelt die Zukunft. Je näher, desto höher… Die Bilanz lässt ahnen, dass da durchaus „was Spannendes“ im Entstehen sein könnte. Mit einer Bilanzsumme von 49,8 Mio EUR und 28,8 Mio EUR Sachanlagen, wohlgemerkt Sachanlagen, kein selbst bewertetes „geistiges Eigentum“ oder ähnliches. Jetzt mal strukturiert: Was macht PYRUM oder besser gesagt, was wird PYRUM machen?

PYRUM bietet Reifenrecycling durch patentiertes Verfahren, nachhaltig.

Durch das Abtrennen/Aufteilen von Rohstoffen, die wieder zu Reifen verarbeitet werden können. Hierbei wird mittels eines Pyrolyseverfahrens aus Altreifen Pyrolyseöl, Gas und recyceltes Industrieruß (recovered Carbon Black – rCB) gewonnen – nähert sich langsam einer Kreislaufwirtschaft. Nicht die sogenannte thermische Verwertung in Betonwerken, die simples Verbrennen bedeutet. Und auch nicht das Schreddern von Altreifen als Bodenbelag in Aussenanlagen. Oder deponieren…

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Steinhoff Update: Mittwoch 17:00 Uhr – Entscheidungsverkündung WHOA-Plan. Vielleicht Ende für die Aktionärshoffnungen.
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Klappt das auch im Nicht-Labormassstab? PYRUM erweitert aktuell erstes Pyrolysewerk in Dillingen um zwei Produktionslinien und erreicht damit Endausbaustufe.

Bereits 2013 bis 2015 baute PYRUM, lange vor dem Börsengang, die erste 5.000t Industrieanlage in Dillingen. Erweitert um die Thermolyse-Recyclinganlagen 2&3 in Dillingen im Juni dieses Jahres wird sukzessive die Anlage hochgefahren und soll nach Lieferung und Inbetriebnahme der neuen Mühle und Pelletierung im ersten Halbjahr 2024 ihre volle Kapazität von jährlich ca. 18.000 bis 20.000 Tonnen Altreifen erreichen. Diese werden durch die PYRUM-Anlage zu Thermolysegas, ‑öl und ‑koks sowie zu Stahl verarbeitet. Damit hätte man die Blaupause für weitere geplante Anlagen umgesetzt – laut Geschäftsbericht 2022 belaufen sich nach kräftigen Kostensteigerungen im letzten Jahr die gesamten Baukosten einer 20.000 Tonnen Altreifen-Anlage auf derzeit rund 35 Mio EUR.
Dazu am 16. Juni 2023 Pascal Klein, CEO der Pyrum Innovations AG: „Der Start der Inbetriebnahme unserer Linien 2&3 in unserem Stammwerk in Dillingen nach rund 20 Monaten Bauzeit ist ohne Übertreibung einer der bislang größten Meilensteine der Unternehmensgeschichte. Damit stellt unsere neue Anlage das Musterwerk einer Thermolyse-Recyclinganlage von Pyrum dar, mit der wir zukünftig das bisherige Recycling von Altreifen revolutionieren werden. Wir haben bereits zahlreiche weitere Werke in Planung, um in den kommenden Jahren unsere Recyclingkapazitäten und unsere Ertragsbasis stark auszubauen.“
Und weiter? SUEZ will in Grossbritannien weiteres „Standardwerk“ errichten – Verträge geschlossen.

Die Saarländer haben mit SUEZ recycling and recovery UK Ltd („SUEZ“) eine einjährige Exklusivitätsvereinbarung zum Bau der ersten Pyrolyseanlage von Pyrum in Großbritannien geschlossen. Im Rahmen der Vereinbarung soll das Versorgungsunternehmen in den kommenden 12 Monaten den Standort für das erste Werk ermitteln und mit Unterstützung von Pyrum das Genehmigungsverfahren einleiten. SUEZ trägt dabei die Kosten für das Genehmigungsverfahren. Die geplante Anlage soll mit drei Pyrolysereaktoren ausgestattet werden und so über eine Recyclingkapazität von rund 20.000 Tonnen Altreifen pro Jahr verfügen. Nach der erfolgreichen Genehmigung soll das erste Werk errichtet werden.

Pascal Klein, CEO der Pyrum Innovations AG: „Der europäische Rollout unserer einzigartigen Technologie schreitet weiter voran. Mit SUEZ konnten wir eines der führenden Unternehmen im Bereich nachhaltiger Lösungen und innovativer Technologien für die britische Kreislaufwirtschaft gewinnen. Zukünftig werden Pyrum und SUEZ gegenseitig von der Expertise des Partners profitieren. Der erste Standort soll nun so bald wie möglich ermittelt werden. Dann werden wir gemeinsam das Genehmigungsverfahren mit den lokalen Behörden durchführen.“

John Scanlon, CEO der SUEZ recycling and recovery UK: „Die Vereinbarung ist ein spannender Meilenstein für SUEZ. Wir freuen uns, als führendes Unternehmen bei der Entwicklung einer ressourceneffizienten britischen Kreislaufwirtschaft mit Pyrum zusammenzuarbeiten, die ebenfalls führend auf ihrem Gebiet sind. Mit unserer Erfahrung in der Bereitstellung neuer Infrastrukturen ist SUEZ die natürliche Wahl für die Einführung dieser innovativen Technologie in Großbritannien, die das Recycling von Altreifen erheblich verbessern und die CO2-Emissionen im Vergleich zu den derzeitigen Reifenrecyclingtechnologien deutlich reduzieren wird. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit im kommenden Jahr, um Pläne für die erste britische Anlage zu entwickeln.“

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Gibt bereits Verträge mit Continental, BASF, Mercedes Benz – Anfänge. Kreislaufwirtschaft ist Verkaufsargument für die „Vertragspartner“. Wie weit das PYRUM trägt, wird man sehen…

Am 3. April 2023 wieder eine Meldung, die – wirtschaftlich unbedeutend – die zukünftigen  Chancen aufzeigt, wenn PYRUM sein Verfahren zu „tragbaren Kosten“ grossindustriell umsetzen kann. Natürlich derzeit eine Meldung, die beiden Partnern hilft, der eine zeigt seine „grüne Ader“, der andere zweigt, dass man auch die Qualitätserfordernisse von Premiumherstellern erfüllen kann – mit Recyclingprodukten:

PYRUM recycelt zukünftig jährlich mehrere hundert Tonnen Altreifen aus dem Mercedes-Benz Gebrauchtteilecenter. Aus den ausgedienten Reifen erzeugt das Unternehmen Pyrolyseöl mittels des eigenen Verfahrens. Das erzeugte Pyrolyseöl soll anschließend an den Kooperationspartner BASF SE geliefert werden, der das Öl als Rohstoff in Kombination mit Biomethan in der Herstellung von neuwertigen Kunststoffen für die Herstellung von Fahrzeugbauteilen von Mercedes-Benz einsetzen soll.

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Die Altreifen werden aus dem Mercedes-Benz Gebrauchtteilecenter geliefert und im Pyrum-Werk in Dillingen entsorgt. Pyrum liefert bereits seit dem vergangenen Jahr Pyrolyseöl an BASF. Dieses speist BASF anschließend gemeinsam mit Biomethan aus Landwirtschaftsabfällen am Anfang der Produktion in seinen Verbund ein und produziert daraus einen neuwertigen Kunststoff, der nach dem sogenannten „Massenbilanzverfahren“ zertifiziert ist. So werden bereits seit dem vergangenen Jahr erste Serienmodelle wie der EQE und die S-Klasse von Mercedes-Benz mit Bügeltürgriffen ausgestattet. Zusätzlich soll die Mercedes-Benz S-Klasse einen Crash-Absorber aus dem recycelten Kunststoffmaterial erhalten. Weitere Einsatzmöglichkeiten des Recyclingmaterials werden sondiert.

Und Continental macht aus Pyrolyse-Sekundär-Rohstoffen wieder neue Reifen – Nachfrage soll so gezeigt werden.

Am 30. März hierzu ein Vertrag mit dem Premiumreifenhersteller Continental über die Lieferung von rückgewonnenem Industrieruß (recovered carbon black, „rCB“). Mit dem Vertragsschluss bestehen, neben dem Vertrag über die Lieferung des Pyrolyseöls an die BASF SE, nun langfristige serielle Lieferverträge für sämtliche „Kernprodukte“ Pyrums.

Pascal Klein, CEO der Pyrum Innovations AG: „Der langfristige Liefervertrag ist ein riesiger Schritt für unser Unternehmen. Damit haben wir nun für alle Kernprodukte serielle Lieferverträge abgeschlossen. Wie auch bei unserem Pyrolyseöl, ist die Nachfrage nach unserem rCB sehr viel größer, als wir aktuell bedienen können. Daher werden wir unsere Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren ausbauen und gehen davon aus, mit der Inbetriebnahme der Produktionslinien II und III an unserem Standort in Dillingen bereits in diesem Jahr unsere Kapazitäten zu verdreifachen. Potenzielle Partner und Interessenten haben nun die Gewissheit, dass beide Endprodukte – Öl und rCB – einen Markt haben, der die Produkte abnimmt. Das ist der letzte Baustein, um mit dem Ausrollen der Anlagen in Großserie zu beginnen.“

Entwicklungsvereinbarun besteht schon länger..

Der Vertrag mit Continental folge aus der bereits seit einem Jahr bestehenden gemeinsamen Entwicklungsvereinbarung, deren Ziel es unter anderem sei, das Recycling von Altreifen durch Pyrolyse weiter zu optimieren und auszubauen. Seitdem habe Pyrum in diversen Audits nachgewiesen, grundlegende Standards der Automobilindustrie zu erfüllen und z. B. vor kurzem die ISO-14001-Zertifizierung für das Umweltmanagementsystem erhalten. Darüber hinaus sei Continental seit dem Börsengang von Pyrum im Jahr 2021 bereits mit einer strategischen Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen beteiligt. Langfristig streben Pyrum und Continental ein Kreislaufwirtschaftskonzept für das Recycling von Altreifen an, um den Einsatz fossiler Rohstoffe sowie CO2-Emissionen in der Produktion und beim Recycling von Reifen zu reduzieren.

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Was kann schiefgehen? Verdammt viel. Aber…

Und Pyrum plant bereits weiter: Neben einem eigenen Pyrolysewerk im Saarland in Homburg, wo bereits 2023 der Baustart sein soll, gibt es weitere Pläne. So sei mit dem geplanten Joint Venture mit Unitank, einem der größten Tanklagerbetreiber in Deutschland, mit dem zehn gemeinsame Werke geplant seien, das erste Baugrundstück bereits identifiziert und die Planungsarbeiten hätten begonnen. Und in einem Brief an die Aktionäre wird noch von vielen weiteren Stnadorten gesprochen:

Straubing,…

Für ein weiteres Werk haben wir eine Joint Venture Gesellschaft – die REVALIT GmbH – gegründet und mit einem sechsstelligen Startkapital ausgestattet. Der Subunternehmer für das Genehmigungsverfahren wurde beauftragt, allerdings konnte aufgrund von Restriktionen im Bebauungsplan das initiale Grundstück im Hafen Straubing nicht bebaut werden. Aktuell befinden sich mehrere neue Baugrundstücke in Prüfung und im dritten Quartal 2023 wollen wir das
Genehmigungsverfahren auf einem neuen Grundstück abschließen.

Im Hinblick auf unsere vier geplanten Werke in Norwegen, Schweden, Finnland und Estland…

arbeitet unser Partner Polyfuels, ein norwegischer Projektentwickler, aktuell an der Finanzierung der Werke. BASF unterstützt die Projekte mit der Zusage, das Öl abzunehmen, und stellt Pyrum Projektfinanzierungen zur Verfügung.

Albstadt und zehn weitere in konkreten Planungen (eines davon mit SUEZ, heute konkretisiert)

Des Weiteren soll in Kooperation mit der Firma Korn Recycling ein Werk in Albstadt errichtet und betrieben werden. Die ersten Planungsarbeiten sind abgeschlossen, die Businesspläne erstellt und die Finanzierungsgespräche laufen. Neben den genannten Werken befinden sich über zehn weitere Werke in der frühen Planungs- und Verhandlungsphase. Diese Projekte befinden sich in UK, Belgien, Tschechien, Griechenland und Italien. (Brief an die Aktionäre, GB 2022, Pyrum innovation AG)

Werk in Homburg – Grundstück gekauft – Baubeginn noch in 2023 – Kapazität 20.000 Tonnen

Wie das Pyrum-Stammwerk in Dillingen soll auch die neue Anlage in Homburg aus drei Pyrolysereaktoren bestehen, die nach Fertigstellung eine Verarbeitungskapazität von rund 20.000 Tonnen Altreifen pro Jahr haben werden. Dabei biete der Standort zahlreiche wertvolle Vorteile: Neben der Nähe zum Michelin-Werk in Homburg – von dem Pyrum bereits seit drei Jahren Altreifen recycelt und mit dem die Zusammenarbeit nun ausgebaut werden kann – und zu BASF in Ludwigshafen – strategischer Partner seit Herbst 2020 und Abnehmer von Pyrums Pyrolyseöl – verfüge das Grundstück über einen Gleisanschluss, der eine umweltfreundliche Logistik ermögliche.

Darüber hinaus würden durch den Neubau Kapazitäten im Dillinger Werk frei, die für die Reifenabnahme aus Luxemburg genutzt werden können, ohne dass ein eigenes Werk im Nachbarland entstehen muss. Bei den im Geschäftsbericht 2022 genannten aktuellen Kosten von rund 35 Mio EUR für ein solches Werk, wäre es interessant zu wissen, wie die Finanzierung aussieht? Fördergelder? Kapitalerhöhung? Bankfinanzierung?

Ist das kanpp 200 Mio EUR wert? Dass mus jeder Anleger für sich selber bewerten. Bestimmt kein Witwen- und Waisenpapier. Ein Unternehmen mit grossen Plänen, ohne entsprechende Erfahrungswerte. Viel Zukunftsthema. Echte Kreislaufwirtschaft ist attraktiv für die bereits engagierten Konzerne, wie Mercedes Benz, Continental, BASF oder SUEZ. Die nötige Nachfrage nach den „Endprodukten“ der nächsten 17 Werke scheint gewährleistet – 17 Werke bedeutet bei derzeit 35 Mio EUR Investitionskosten je Werk übrigens 595 Mio Investitionssumme. Zumindest kann man so die Aussagen des Managements interpretieren:
Alleine BASF benötigt – Stand heute – das Öl aus 17 Pyrum Werken, was 100.000 Tonnen Öl pro Jahr und einem Jahresumsatz von mindestens 40 Mio. EUR entspricht. Die korrespondierende Menge an rCB würde einen Mindestumsatz von knapp über 100 Mio. EUR pro Jahr generieren. Mittelfristig hat BASF bereits die Absicht erkennen lassen, ihre Abnahmemengen parallel zum Ausbau unserer Produktionskapazitäten zu steigern.(Brief an die Aktionäre, GB 2022, Pyrum innovation AG)
Rechenexempel für den Anleger: Derzeitige MarketCap knapp 200 Mio EUR, 1 Werk Anfang 2024 in Porduktion plus Rechte am Verfahren. Investitionssumme für 17 Werke rund 595 Mio EUR – dadurch möglicher Jahresumsatz 140 Mio EUR – unbekannt die eingeplante oder erwartete Marge. Dazu kämen natürlich noch Umsätze aus den anderen Sekundärrohstoffen. Von der Grössenordnung auf jeden Fall wesentlich niedriger einzuschätzen…

Chart PYRUM

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