publity’s PREOS ohne Buchgewinne bleibt wenig … – Northern Data nur noch Mining … Eyemaxx juristisches Schlachtfeld – Teil 7 von „Eyemaxx, Northern Data, PREOS und publity – Geduldsspiel“

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Das Trauerspiel um die Eyemaxx setzt sich fort: Österreichisches Sanierungsverfahren zu Gunsten der Aktionäre gegen deutsches Insolvenzverfahren eher zu Gunsten der Anleihegläubiger. Es geht um rund 200 Mio EUR, entsprechend verbissen die Fronten. Wahrscheinlich werden die Aktivitäten und Transaktionen des ehemaligen Alleinvorstands und Hauptaktionärs der Eyemaxx mittlerweile forensisch untersucht – Spannung garantiert. Welche „Leichen“ liegen möglicherwiese im „Keller“ der Eyemaxx-Historie? Und Northern Data AG liefert nach dem „uneingeschränkten Testat“ von KPMG für die 2020er Bilanz ein operatives Update: Derzeit scheint Northern Data ausschliesslich ein Miningunternehmen zu sein – zumindest wird nicht über andere Aktivitäten berichtet. Solange es Geld bringt und die Zahlen später auch so testiert werden sollten, wäre „das doch zumindest schon mal was“. Und PREOS liefert heute Halbjahreszahlen – mit einem verlust von knapp einer Million EUR – im Vorjahr mahcte man noch über 30 Mio Gewinn. Wie? Nichtliquiditätswirksame Zuschreibungen spielten wohl die grösste Rolle. Also ohne „Zubuchungen“ wenig zu melden. abe rdemnächst gibts ja Bewegung – zumindest soll es so sein. Also warten. Auf jeden Fall Bewegung bei unseren „Geduldsspiel“-Aktien. Direkt mehrfach. Den Anfang machen wir diesmal mit PREOS, dem noch merheitlich im Besitz der publity befindlichen „Bestandshalter“:
(Zur Vorgeschichte in Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 ,Teil5 und Teil 6 unserer Reihe „Eyemaxx, Northern Data, PREOS und publity – Geduldsspiel“.)

Die PREOS Global Office Real Estate & Technology AG  machte 760 TEUR „Miese“ nach Steuern. Allgemeine Begründung „Corona“ – für einen Bestandshalter ohne weitere Erläuterung etwas kurz. Insbesondere nachdem man im ersten Halbjahr des Vorjahres ein Ergebnis nach IFRS-Rechnungslegung bei 30,9 Mio. EUR erreichte. ABER DAS WAREN ZUSCHREIBUNGEN. OHNE GELDFLÜSSE. Und das Eigenkapital bezifferte PREOS zum Bilanzstichtag 30.06.2021 auf 441,8 Mio. EUR, nach 442,5 Mio EUR zum Jahresende 2020. Immobilienbestand mit viel Bewertungs-„boni“ brachte dieses Rieseneigenkapital. Wie werthaltig? Wer weiss.

Aber das Management scheint das „alte Geschäft“ schon aufgegeben zu haben – neue Hoffnung soll das geplante Übernahmeroulette bringen

Durch den beabsichtigten Einstieg eines neuen PREOS-Mehrheitsaktionärs (nwm: „publity sortiert sich neu – GORE weg, PREOS anders. „wunderbare Geldvermehrung“. Eyemaxx, Northern Data, PREOS und publity“.) erwartet PREOS, den Immobilienbestand deutlich ausweiten zu können. „So plant PREOS bis Ende 2023 ihr Immobilienportfolio um Immobilien mit einem Marktwert von insgesamt mindestens 3 Mrd. EUR auszubauen. PREOS will sich damit als wachstumsstarker Bestandshalter im europäischen Büroimmobilienmarkt weiter positionieren.“ –

Frederik Mehlitz, CEO der PREOS: „Die erfolgreichen Transaktionen im Berichtszeitraum untermauern die Attraktivität von Büroimmobilien in 1a-Lagen. Für die Zukunft sehen wir uns, auch durch den geplanten Einstieg des neuen Aktionärs, gut gerüstet, um unsere Wachstums- und Internationalisierungsstrategie voranzutreiben. Unser Fokus soll dabei nach wie vor auf digital top ausgestatteten und nachhaltigen Immobilien liegen.“

Schöne Worte. Man kann/darf gespannt auf die Umsetzung sein. Und vor allem wie sich die Bewertungen der Bestandsimmobilien entwickeln.

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Eyemaxx – hinter den Kulissen toben wahrscheinlich wilde Auseinandersetzungen – aber für Anleiheinhaber gilt die Anmeldefrist der Forderungen in Österreich am 1.12.2021 – NICHT VERPASSEN.

Auch wenn die Antragstellung für ein Insolvenzverfahren in Deutschland noch nicht entschieden ist, gilt für die Anleger erstmal die Anmeldung ihrer Forderungen für das österreichische Verfahren. Entsprechende Formular finden sich auch auf der Eyemaxx-Seite. Spannende Fragen werden die Verlautbarungen der Eyemaxx in den letzten Monaten aufwerfen. Wahrscheinlich wird es sich hier um eine Frage von persönlicher Verantwortung, falsche oder irreführende Kapitalmarktinformationen und Haftungsfragen gehen – wahrscheinlich. Am 04.11. durch eine schwammige Formulierung angedeutet, im Laufe des Tages durch Veröffentlichungen der österreichischen Presseagentur bestätigt: Eyemaxx will – trotz rechtlichem Sitz in Aschaffenburg, Firmenkommunikation „aus Aschaffenburg“, einer deutschen ISIN für die emittierten Wertpapiere, der Vielzahl der Projekte in Deutschland – ein österreichisches „Sanierungsverfahren“ durchlaufen. KEIN Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Aschaffenburg. Was doch eigentlich folgerichtig gewesen wäre.

Wieso in Österrreich? Ganz einfach: In Österreich haben die Aktionäre gegenüber den Anleihe-Gläubigern immense Vorteile!

Und wie der CEO der SdK in seinem Interview mit dem nwm erläuterte, ist vieles im Fluss im Verfahren „rund um Eyemaxx“. Und wir erwarten in den nächsten Wochen noch viel Bewegung. Spannend auch was der ehemalige Sonnenkönig der Eyemaxx so alles in seiner Zeit an der Spitze der Eyemaxx veranlasst, kommuniziert, verkauft, gekauft und getan hat. Schaut man sich die Kommunikation und die Umstände „rund um das österreichische Sanierungstheater“ an, dann fürchten wir weitere negative Überraschungen über die – wahrscheinlich zukünftige – Rechtssache „Eyemaxx“ und sein Führungspersonal.

SPANNEND: ZUMINDEST EINE KLEINE CHANCE FÜR DIE ANLEIHEGLÄUBIGER. Es bleibt spannend. Insbesondere wie das Amtsgericht Aschaffenburg sich positioniert. Noch ist einegs möglich…

Und nun zur Northern Data AG – ganz klar: IST EIN MININGUNTERNEHMEN

Northern Data wehrte sich letztes Jahr noch vehement gegen die „Vorwürfe“ ein reiner Miningkonzern zu sein und das HPC Computing nur als „Börsenwerbemittel“ zu nutzen. Wie die nun testierten Bilanzen für 2020 zeigen, war – was auch immer an Geschäften in 2020 operativ betrieben worden ist –  nur in homöopathischen Dosen im Vergleich zu den Prognosen betrieben worden. Northern Data mit insgesamt über 90 Mio EUR Verlust in 2020. Hätte vielleicht etwas deutlicher in der Unternehmensmeldung stehen können.

Natürlich gab es letztes Jahr diverse Käufe und Verkäufe von Unternehmen – teilweise mit schönen Gewinnen, teilweise mit kräftigen Verlusten bei Kapitalmarktinstrumenten. Aber dieses Jahr soll – nach dem Verkauf des lange Zeit gehypten Grossrechenzentrums in Texas anderswo durchgestartet werden: Übernahmen und Käufe von Cryptowährungs-Miningaktivitäten prägten neben den versspäteten Bilanzen das Bild. Für einen Kurssprung sorgte vor kurzem – bei relativ wenig Umsätzen in der Aktie – eine Einstellungsnachricht:

„Die Staatsanwaltschaft Frankfurt a. M. hat der Northern Data AG (XETRA: NB2, ISIN: DE000A0SMU87 / ISIN DE000A3E5EZ5) heute mitgeteilt, dass sie die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens betreffend den Vorwurf der Marktmanipulation mangels Anfangsverdachts abgelehnt hat.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte der Staatsanwaltschaft Frankfurt a. M. den Verdacht angezeigt, verantwortliche Personen der Northern Data AG hätten möglicherweise durch unrichtige oder irreführende Angaben in der Kapitalmarktkommunikation des Unternehmens gegen das Verbot der Marktmanipulation verstoßen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt a. M. hat diese Anzeige im Rahmen von Vorermittlungen überprüft und nach Anhörung des Unternehmens nunmehr mitgeteilt, dass schon kein Anfangsverdacht einer Marktmanipulation bestehe. Die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wurde daher förmlich abgelehnt.“

Zumindest an dieser Front scheint also erstmal Ruhe eingekehrt. Gut für die Aktionäre der Northern Data.

„Informationen über den bisherigen Geschäftsverlauf“

meldet Northern Data heute: „Die Northern Data AG, der führende „Value Generator“ für HPC-Infrastrukturlösungen, hat heute ein Update zu den bisherigen Mining-Aktivitäten für das Jahr 2021 vorgelegt.

CEO Aroosh Thillainathan: „Wir freuen uns, das erste operative Update für unser Mining-Geschäft seit der Übernahme von Decentric und Bitfield zu geben. Auf dieser Grundlage bestätigen wir hiermit unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2021 mit einem Umsatz von EUR 180-220 Mio. und einem EBITDA von EUR 100-125 Mio. Ein Blick auf die Mining-Aktivitäten für November 2021 zeigt, wie viel High-Performance-Computing in unseren Rechenzentren bereits online ist. Wir werden dieses Niveau nicht nur halten, sondern die Zahl der ASIC-Miner wie geplant noch deutlich erhöhen. Die Umsetzung unseres Wachstumsplans ist in vollem Gange.“

Detaillierte Übersicht der Mining-Aktivitäten in 2021:

Bitcoin-Mining (for own account and 3rd party)

ASICs BTC generiert Hashrate
August
September 7.000 122 0,8 EH
Oktober 15.000 141 1,5 EH
November 17.000 203 1,7 EH
YTD 2021 17.000 466 1,7 EH

Altcoin-Mining (for own account)

GPUs ETH generiert Hashrate
August 120.000 3.110 6,8 TH
September 170.000 5.606 9,7 TH
Oktober 200.000 6.156 11,4 TH
November 223.000 5.940 12,7 TH
YTD 2021 223.000 20.812 12,7 TH
Weitere geschäftliche Aktivitäten berichtet Northern Data nicht. Man scheint sich also nun voll auf Miningaktivitäten zu konzentrieren – zumindest scheint es keine weiteren Umsätze zu geben, die dem Unternehmen als berichtenswert erscheinen. Interessant ist vielleicht in diesem Zusammenhang ein kleiner, aber feiner Formulierungsunterschied. Während es in der deutschen Meldung heisst: „Northern Data AG, der führende „Value Generator“ für HPC-Infrastrukturlösungen, hat heute ein Update zu den bisherigen Mining-Aktivitäten für das Jahr 2021 vorgelegt“ heisst es in der englischen Meldung Northern Data provides operations update year-to-date 2021

Danach werden in beiden Meldungen die gleichen Miningaktivitäten aufgeführt. Offensichtlich scheinen also die Miningaktivitäten – zumindest für die englsichsprachigen Anleger – alle operativen Tätigkeiten der ND zu sein.

DAS Hauptgeschäft – ursprünglich in Texas aufgebaut – wurde verkauft bevor die ersten, in Meldungen avisierten Umsätze, realisiert werden konnten. Zu einem guten Preis wohlgemerkt. Bevor Umsätze verbucht werden konnten, die natürlich einer Bilanzprüfung unterlegen hätten. Und ja es gibt noch einen wichtigen Aktionär, die Cryptology Asset Group (ISIN: MT0001770107), deren CEO Patrik Lowry gleichzeitig Chairman der am 27.09.2021 für rund 400 Mio von Northern übernommenen Bitfield NV ist. Hier lässt sich eine lange Liste aufführen. Block.one …

H2-Update: Nel’s Kontakte zu H2GreenSteel sind eng. Reicht es für den grossen Auftrag….

Deutsche Beteiligungs AG legt ein Rekordjahr hin. Dividende soll1,60 EUR sein. Nächstes Jahr wird ruhiger…

Adler Group mit Befreiungsschlag? LEG-Deal mehr oder weniger „in trockenen Tüchern“. Und das ohne Abschreibungen auf den Buchwert/NRV.

Für den Platow Brief ist die Aktie der Evotec SE – noch? – kein KAUF. Warum Anleger die Aktie „nur“ beobachten sollen – HIER.

wallstreet:online AG: 8 Millionen Euro für Smartbroker-Wachstum. Dazu Lizenzphantasie.

EXCLUSIV:  Aurelius: CEO M. Täubl im Interview II. Es geht um Aussagekraft und Berechnung des NAV, Transparenz , HanseYachts und Investitionen

Interessenskonflikte?

Natürlich ist die Zusammenarbeit mit erprobten Partnern und langjährigen Netzwerken nicht negativ zu werten, aber je enger die Kontakte, je enger die wirtschaftlichen Verflechtungen, desto mehr Augenmerk ist auf Kontrollen, neutrale Prüfungen und natürlich auch – bei aller in der Vergangenheit erwiesenen Schwächen – auf die entsprechenden Bilanzprüfungen der Wirtschaftsprüfer zu legen.

Und bei den WP’s ist möglicherweise nach Steinhoff, Wirecard und vielen anderen irgendwann eine grössere Neutralität, „in die Tiefe gehen“ und Sorgfalt zu erwarten…

FAZIT: AUGEN AUF, UNTERNEHMENSMELDUNGEN GENAU LESEN, DRANBLEIBEN – Aktien kaufen und dann liegen lassen ist nicht immer die beste Lösung.

„Defensive Aktien“.  TEIL 1:  DEFAMA, Deutsche Konsum REIT und Noratis. Drei Immobilienwerte, die auch bei Börsenturbulenzen Kurs halten sollten.

„Defensive Aktien“. TEIL 2: Encavis, PNE und BayWa. Drei ESG-Werte mit kontinuierlich wachsenden stillen Reserven. Gut gerüstet für volatilere Börsenzeiten.

Gemeinsamkeiten? Fehlende, selektive oder verzögerte Kommunikation, Intransparenz, viele Bilanztransaktionen mit „verbundenen Unternehmen“, Bewertungsansätze für Unternehmen oder Immobilien bestimmen über Grossteil des Gewinns oder Verlustes – wohlgemerkt zumindest teilweise nicht liquiditätswirksame Umsätze. Und Bewertungen in diesem Zusammenhang sind immer subjektiv.

 

CTS Eventim mit Übernahme im Doppelpack
KW 48/2021 | Angstwoche, aber noch hält es. Nel, Adler, Plug Power, Qiagen, Aurelius, BioNTech, … viele News…. Richtung – Fehlanzeige.

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