thyssenKrupp: Wasserstofftochter nucera zeigt Nel wie es geht: 700 MW Elektrolyseure Auftrag .H2 Green Steel. Schweden. Trotz Nel’s Engagement.

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ThyssenKrupp nucera
thyssenKrupp – Wasserstofftochter nucera soll weltweit führend Grossprojekte für alkalische Elektrolyse und Chlor-Alkali Elektrolyse verwirklichen. Um die notwendigen Investitionen zu stemmen, ist seit längerem ein IPO im Gespräch. Zuletzt lieferte Bloomberg hierzu konkrete Zahlen: Im Juni soll es losgehen. Mit einer Kapitalisierung von rund 4 Mrd EUR – „ThyssenKrupp: Wasserstofftochter nucera für 4 Mrd EUR an die Börse? De Nora machte es vor. . und profitiert jetzt nochmal…„. Und als ob man für das potentielle Listing eine perfektes Umfeld schaffen will, kann thyssenKrupp nucera heute mit einem Grossauftrag auftrumpfen. Dass dieser Auftrag an nucera geht und nicht an die anderen Verdächtigen, wie Nel oder Plug Power, zeigt vielleicht die Bedeutung eines erfahrenen Grossanlagenlieferanten gegenüber einem der neuen Player, die erst noch beweisen müssen, dass sie auch Grossprojekte stemmen/organisieren und vorfinanzieren können.

700 MW Elektrolyseure für schwedische H2 Green Steel zum Bau einer der größten integrierten Anlagen für grünen Stahl in Europa  kommen von thyssenKrupp nucera.

Die mit Spannung erwartete Entscheidung, wer denn nun für das „auf der grünen Wiese“ geplante „nachhaltige“ Megastahlwerk in Schweden die Elektrolyseure liefern soll, ist da. thyssenKrupp nucera ist Partner von H2 Green Steel beim Bau des ersten großtechnischen grünen Stahlwerks in Europa. Die standardisierten 20-MW-Elektrolyse-Module “scalum“ des Anbieters von weltweit führender Elektrolyse-Technologie zur Herstellung von grünem Wasserstoff ermöglichen eine installierte Leistung von mehr als 700 MW. Damit entsteht auch eine der größten Wasserelektrolyse-Anlagen in Europa.

„Die Elektrolyseanlage in Boden wird um ein Vielfaches größer sein als die meisten heute bestehenden Elektrolyseur-Anlagen. Die Kombination unseres eigenen starken technischen Know-hows mit dem eines bewährt leistungsstarken und hocheffizienten Elektrolyseurs wie den von thyssenkrupp nucera verschafft uns einen soliden Vorsprung in der wachsenden grünen Wasserstoffwirtschaft. Ihn werden wir nutzen, um die Schwerindustrie mit ihren schwer abbaubaren Prozessemissionen zu transformieren. Wir beginnen mit Stahl in Boden, Schweden, aber das ist erst der Anfang“, sagt Maria Persson Gulda, Chief Technology Officer H2 Green Steel.

Besonders bitter für Nel, die seit Jahren „Berührungspunkte“ mit H2 Green Steel hatten – inclusive Testanlagen für Elektrolyse.

Eigentlich schien Nel in einer guten Ausgangssituation für das H2 Green Steel Projekt. Denn konkret: Die 20 MW Anlage, die Nel 2021an Ovako verkauft hatte – 11 Mio EUR Auftragswert – wurde im Rahmen einer Froschungs- und Entwicklungs-Kooperation zwischen Ovako, Volvo, Hitachi ABB und H2 Green Steel errichtet. GENAU H2GREENSTEEL IST GEMEINSAM MIT NEL INVOLVIERT. Bei einem Projekt, das durchaus als Testobjekt oder Vorläufer für das grosse Projekt von H2GreenSteel betrachtet werden könnte.

Aber es gab noch mehr Gründe – in einer Unternehmenspräsentation der H2GreenSteel wurde man deutlich – was man will, welche Vorbilder man hat und wohin es gehen soll:

H2 Green Steel (“H2GS”) will be a large-scale steel producer based on a fossil-free manufacturing process targeting large European OEMs. (…) An important source of inspiration for the initiative is the groundbreaking HYBRIT project and its founders SSAB, LKAB, and Vattenfall. H2GS looks forward to a close collaboration with the HYBRIT-founders, sharing the vision to position Sweden at the forefront of fossil-free steel production.(…)

Genau HYBRIT, die Vattenfall Kooperation, als Vorbild und Inspiration für H2 Green Steel – und…

… wer lieferte für HYBRIT die Elektrolystechnik von Anfang an? NEL NATÜRLICH. Konkret: Nel’s Elektrolyseur beliefert die HYBRIT-Pilotanlage in Luleå, Schweden. Proof of concept mit bis jetzt 100 Tonnen Eisneschwamm wurde bereits erbracht! Seit 2016 verfolgt die Initiative HYBRIT, eine Kooperation von SSAB (Swedish Steel AB, 16.000 Mitarbeiter), LKAB (Luossavaara-Kiirunavaara AB, Eisenerzförderer in Schweden) und Vattenfall (Energieversorger), den Zweck, die effizienteste Wertschöpfungskette von der Mine bis zum Stahl zu schaffen. Mit dem Ziel, 2026 als erster fossilfreien Stahl im industriellen Maßstab auf den Markt zu bringen. ABER ES KAM WOHL ANDERS:

thyssenKrupp nucera spielt wohl die Karte „Grossanlagen“-approved. Und sieht hier den entscheidenden Vorteil gegenüber den Newcomern – wie Nel oder Plug Power.

Für die Realisierung dieses ehrgeizigen klimafreundlichen Projekts habe sich H2 Green Steel deshalb für einen Industriepartner entschieden, der bereits über eine nachgewiesene Erfolgsbilanz in der Chloralkali-Industrie verfüge und verschiedene andere Projekte mit einer ähnlichen und sogar noch größeren Produktionskapazität in der alkalischen Wasserelektrolyse unter Vertrag habe. Dazu gehörten grüne Wasserstoffprojekte rund um den Globus wie die Installation einer über 2-GW-Elektrolyse-Anlage für Air Products in Saudi-Arabien, die Lieferung einer Anlage für Unigel in Brasilien und einer 200-MW-Wasserstoff-Anlage für Shell im Hafen von Rotterdam.

„H2 Green Steel hat ein wichtiges Zeichen gesetzt. Das Unternehmen treibt die für die Verhinderung des Klimawandels dringend notwendige Dekarbonisierung in der Stahlindustrie konsequent und mit dem notwendig hohen Tempo voran. So kann die Industrie den entscheidenden Beitrag gegen den Klimawandel leisten. Wir freuen uns sehr auf diese Zusammenarbeit“, sagt Dr. Werner Ponikwar, CEO der thyssenkrupp nucera AG & Co. KGaA.  

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Geheimnis gelüftet – H2 Green Steel war auch der erste, der Kapazitäten reservierte, um Engpässe zu vermeiden.

Am 1. März schien sich eine Zeitenwende anzudeuten, denn „Wasserstofftochter nucera leitet Zeitenwende ein. Erstmals „Produktionskapazitäten“ gesichert. Sollte Nel, Plug Power und Co. gefallen…„. Und die Spekulationen darüber, wer denn der „Reservierer“ war, haben sich nun auch erledigt: thyssenKrupp benannte die H2 Green Steel als den damals aktiven Vertragspartner. Bei 700 MW Kapazitätsbedarf vielleicht keine schlechte Idee.

Green Steel scheint ein immer bedeutenderes Feld für die Elektrolyseur-Hersteller zu werden. Plug Power meldete aktuell auch einen entsprechenden Auftrag. Leider nur im „Testumfang“

Heute meldet Plug Power den Abschluss von drei 5-MW-Elektrolyseur-Projekten mit Ardagh Glass Limmared AB, Hydro Havrand und der APEX Group. Hiervon ist das APEX-Projekt mit direktem bezug zur grünen Stahlerzeugung:

In Bremen werden Plug Power und sein Partner APEX Group, ein Integrator mit viel Erfahrung in der Projektdurchführung, die lokalen Hochöfen von ArcelorMittal dekarbonisieren. Damit wollen die Partner zum ersten Mal demonstrieren, dass es möglich ist, grünen Stahl zu produzieren. Dafür wird Plug bis Ende dieses Jahres zwei 5-MW-Elektrolyseur-Module mit einer Produktionskapazität von insgesamt 4,2 Tonnen grünen Wasserstoffs pro Tag an die SWB, das öffentliche Versorgungsunternehmen der Stadt Bremen, liefern. Testlauf für Plug Power, der natürlich auch irgendwann in Aufträgen mit volumina von 700 mW oder mehr münden könnte. Dass was thyssenKrupp nucera bereits jetzt erreicht hat.

thyssenKrupp nucera trommelt – auffällig laut und auffällig häufig in letzter Zeit – Vorboten des erwarteten Börsengangs? Wahrscheinlich. Und die sehr konkreten Aussagen Bloombergs über Volumen und Timing sind vielleicht auch ein verdeckter Stimmungstest, wie thyssenKrupp nucera an der Börse ankäme. Indiskretionen müssen ja nicht unbedingt von den eingeschalteten Bankern kommen. Egal, die Resonanz am Markt scheint erstmal positiv – Startschuss für das thyssenKrupp Management? Spannend auch unser Vergleich zwischen thyssenKrupp nucera und Nel aus Februar – „Nel – thyssenKrupp nucera. H2-Player gegenübergestellt. Elektrolyseure als zukünftiger Engpassfaktor? „And the winner is…„. und als perfekte Ouvertüre zum IPO könnte der heutige Grossauftrag gesehen werdne.

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