ThyssenKrupp: Wasserstofftochter nucera für 4 Mrd EUR an die Börse? De Nora machte es vor. . und profitiert jetzt nochmal…

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ThyssenKrupp nucera
ThyssenKrupp – Wasserstofftochter nucera soll weltweit führend Grossprojekte für alkalische Elektrolyse und Chlor-Alkali Elektrolyse verwirklichen. Vom scharfen Kurseinbruch der ThyssenKrupp AG (ISIN: DE0007500001)-Aktie nach der Rücktrittsankündigung der CEO Martina Merz Mitte April, hat man nur leicht erholt. Und dass „durch ungenannte Quellen“ bei Bloomberg am Mittwoch nun die Gerüchte um den schon lange erwarteten Börsengang der thyssenKrupp nucera „befeuert wurden“, hat dem Kurs bestimmt auch nicht geschadet. Klar, wenn Bloomberg bereits für Juni „von gut unterrichteten Quellen“ das IPO der 67%-Wasserstofftochter des Ruhrkonzerns erwartet. Relativ konkret legen sich die Autoren Swetha Gopinath und Eyk Henning: 500 Mio EUR sollen im Rahmen einer Kapitalerhöhung in die nucera fliessen für die ehrgeizigen Investitionspläne, bis zu 250 Mio EUR möglicherweise direkt an thyssenKrupp aus deren Aktienbestand. Und damit die Mehrheit von thyssenKrupp dabei ungefährdet bleibt plane man eine Bewertung von rund 4 Mrd EUR. So weit Bloomberg.

4 Mrd EUR? Nicht überraschend. Früher war sogar mal von 5 bis 6 Mrd EUR Bewertung für die thyssenKrupp nucera die Rede – …

….da handelten die „anderen“ Wasserstoffwerte aber auch um ein Vielfaches höher (Vergleich thyssenKrupp nucera mit Nel aus Februar bleibt aktuell). Auf jeden Fall wäre bei einer solchen Bewertung dann die Frage erlaubt, warum die 67% Mutter thyssenKrupp dann aktuell nur mit einer MarketCap von 4,31 Mrd EUR bewertet wird, wenn allein für die Wasserstofftochter 4 Mrd EUR aufgerufen werden können/sollen? Auf jeden Fall könnte ein solcher Börsengang, der im letzten Sommer bereits geplant wurde und dann „aufgrund der Börsenlage“ regelmässig geschoben wurde,den Wert der Beteiligung von 67% an thyssenkrupp nucera auch für den Mutterkonzern „heben“. Und gleichzeitig durch eine Kapitalerhöhung das Wachstum im Bereich Wasserstoffelektrolyse finanzieren helfen, den nucera bisher durch sein profitables Stammgeschäft alleine finanzieren  konnte.

Neben thyssenKrupp sollte auch der 33% Aktionär der thyysenKrupp, die de Nora Industries profitieren – vielleicht sogar mehr als der Ruhrkonzern?

Der italienische Industrie De Nora S.p.A.(ISIN: IT0005186371) – Konzern – ein wichtiger Zulieferer für Elektrolyseure, weltweit vorne mit ihren Komponenten/Elektroden zur Herstellung von grünem Wasserstoff – und deswegen seinerzeit auch Joint Venture Partner von thyssenKrupp bei der heutigen thyssenKrupp nucera geworden, wagte Ende Juni 2022 trotz widriger Börsenstimmung im Rahmen eines IPO den Börsengang. Anders als bei thyssenKrupp sah man auch bei geringerer Start-Kapitalisierung die Chancen über eine Kapitalerhöhung/IPO am Kapitalmarkt die nötigen Investitionen für die anstehende Wasserstoffexpansion kurzfristig einzuwerben, als höher an, als die Risiken einer „zu niedrigen“ Kapitalisierung.

De Nora machte im Juni 2022 alles richtig: IPO zu 13,50 EUR – Kapitalisierung von 2,72 Mrd EUR – 545 Mio „Erlöse“, 200 Mio  Investitionen für de Nora, 345 Mio für die Altaktionäre. Und heute können alle Stakeholder zufrieden sein:

Aktueller Kurs 19,64 EUR, MarketCap 3,89 Mrd EUR für de Nora – und wenn jetzt noch die thyysenKrupp nucera Beteiligung „im Wert gehoben wird“?

Jetzt liegt die de Nora bei der seinerzeit eigentlich von den Altaktionären eigentlich gewünschten Kapitalisierung – und das Eckdaten, die Wachstumsaussichten und Status Quo „gut aussehen lassen:

Zuletzt am 6.2.2023 meldete De Nora den Kauf eines Grundstücks im Osten Mailands auf dem man gemeinsam mit dem Aktionär und Kooperationspartner Snam eine Gigafactory mit einer Kapazität von 2 GW errichten will – alles für den Ausbau der Kapazitäten für Elektrolyseure zur Gewinnung grünen Wasserstoffs. De Nora wurde vielleicht bisher am deutschen Kapitlamarkt zu stiefmütterlich als „Wasserstoffwert“ behandelt? Auf jeden Fall soll mit dem Bau der Gigafactory bereits in der zweiten Jahreshälfte 2023 begonnen werden, sofern die Genehmigungen zeitnah erteilt werden. „The facility will take up around 25,000 square meters and will be constructed in a disused industrial area east of Milan

Dazu überzeugende Bilanzzahlen für 2022 – De Nora sollte man im Blick halten…

Die vorläufigen Bilanzzahlen in Kurzform – spannend zwei Zahlen: Der hohe Auftragsbestand und die bereits 300 MW Komponenten-Auslieferungen für H2-Elektrolyseure.

Umsätze 2022 erreichen über 850 Mio EUR. Und in 2021 lag man noch bei 615.9 Mio EUR, was  ein Plus von 38% bedeutet.
Adjusted Ebitda (im wesentlichen korrigiert um 19 Mio EUR fürAktien- Incentiveprogramme und IPO-Kosten) liegt über 190 Mio EUR  (126.7 Mio EUR in 2021, +50%)

Orderbuch übersteige einen Wert von 790 Mio EUR zum Jahresende. was ein Plus von 44% gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

 Wann auch immer der „demnächst je nach Börsenlage anstehende“ IPO der thyssenKrupp nucera anstehen sollte,…

Aktuell liefert der Ruhrkonzern genau die Signale an den Kapitalmarkt, die eine nucera-Aktie spannend machen könnten. Zuletzt konnte thyssenKrupp nucera erstmals in der „Wasserstoffhistorie“ die „Sicherung von zukünftigen Elektrolyseur-Produktions-Kapazitäten“ an einen Grosskunden „verkaufen“. Da sprachen wir von einer Zeitenwende. Danach stockte Unigel – brasilianischer Chemiekonzern – nach den bereits bestellten 60 MW Elektrolyseurkapazität für den Standort Bahia auf 240 MW aufstocken! Grossauftrag reloaded – anlässlich Habeck-Besuch in Brasilien Mitte März dieses Jahres.

Wasserstoff bei den Anlegern in Erinnerung rufen – nicht ganz uneigennützig, wenn man als thyssenKrupp nucera Geld einsammeln will.

Und so kann man dann auch die Unternehmensmeldung/Presseerklärung vom 9.05.2023 der thyssenKrupp nucera verstehen, die auch über EQSNews, dem Portal, das vornehmlich wahrgenommen wird als Verteiler für Corporate News, Pflichtmitteilungen und ad-hoc Meldungen börsennotierter Unternehmen, verbreitet wurde. Unter dem Titel „Umfrage: Mehr als zwei Drittel der Deutschen sehen in grünem Wasserstoff den Energieträger der Zukunft“ macht sich thyssenKrupp um das Image von Wasserstoff verdient – bestimmt nicht ohne Hintergedanken.

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Karlheinz Gast, CEO APONTIS PHARMA im Inteview „Unsere Mittelfristprognose bleibt unverändert“ – trotz Prognosereduktion.

Am 11.05.2023 noch etwas für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit: thyssenKrupp nucera veröffentlichte eine Unternehmensmeldung unter der Überschrift“ thyssenkrupp nucera: Der Elektrolyseur zur Herstellung von grünem Wasserstoff heißt nun „scalum“ „.   thyssenkrupp nucera habe einen neuen Produktnamen für ihre innovative Lösung zur Herstellung von grünem Wasserstoff eingeführt. Dieses 20-MW-Modul heisse fortan „scalum“. Dies habe man als „der Anbieter weltweit führender Technologien für hocheffiziente Elektrolyse-Anlagen“ auf der internationalen Branchenmesse „World Hydrogen Summit 2023“ in Rotterdam bekannt gegeben.

Marketing nicht nur für die Technik, sondern auch für das eigene Unternehmen – macht Sinn, wenn man bald an den Kapitalmarkt will. Da hilft es die Bekanntheit von thyssenKrupp nucera zu steigern.

Und so lesen sich einige Sätze als „Werbung“ in eigener Sache: „thyssenkrupp nucera ist als einer der wenigen Anbieter weltweit in der Lage, Wasserelektrolyse-Technologie im Gigawatt-Leistungsbereich anzubieten. Mehr als 2,5 Gigawatt Kapazität zur Herstellung von Wasserstoff unter Einsatz von erneuerbaren Energien sind bereits an Kunden weltweit verkauft worden.

Die Technologie der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) hat sich als diejenige mit der längsten Erfolgsbilanz im Bereich der grünen Wasserstoffproduktion erwiesen. Denn die jahrzehntelange Erfahrung von thyssenkrupp nucera in der Entwicklung der Chloralkali-Elektrolyse bildet die Basis für die Wasserelektrolyseure. Dieses AWE-Produkt „scalum“ von thyssenkrupp nucera sticht mit geringen Investitionskosten heraus und überzeugt mit seinem bewährten Zellendesign mit langer Laufzeit und hoher Leistung.“ (thysenKrupp nucera Presseerklärung, 11.05.2023)

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thyssenKrupp nucera trommelt – auffällig laut und auffällig häufig in letzter Zeit – Vorboten des erwarteten Börsengangs? Wahrscheinlich. Und die sehr konkreten Aussagen Bloombergs über Volumen und Timing sind vielleicht auch ein verdeckter Stimmungstest, wie thyssenKrupp nucera an der Börse ankäme. Indiskretionen müssen ja nicht unbedingt von den eingeschalteten Bankern kommen. Egal, die Resonanz am Markt scheint erstmal positiv – Startschuss für das thyssenKrupp Management? Spannend auch unser Vergleich zwischen thyssenKrupp nucera und Nel aus Februar – „Nel – thyssenKrupp nucera. H2-Player gegenübergestellt. Elektrolyseure als zukünftiger Engpassfaktor? „And the winner is…

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