SDAX | ElringKlinger Aktie mit Freudensprung! Brennstoffzellenernte beginnt. Bis jetzt mit Plastic Omnium Partnerschaft Vieles richtig gemacht

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Die ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023) musste in 2020 Abstriche beim Umsatz und noch mehr beim Gewinn machen. Aber „immer noch besser“ als die Gesamtbranche – Automotive. Und vor allem wurden 2020 mit der Plastic Omnium Kooperation wichtige Weichen in die „Wasserstoffzukunft“ gestellt. Dazu kommt das Q1 – besser als erwartet: Beim Umsatz legte der Konzern trotz Gegenwindes durch Währungseffekte um 27,8 Mio. EUR oder 7,0 % auf 424,1 Mio. EUR (Q1 2020: 396,2 Mio EUR) zu. Bei konstanten Wechselkursen hätte der Konzern um 14,4 Mio. EUR höhere Erlöse erzielt, das organische Umsatzwachstum belief sich somit auf 42,3 Mio. EUR oder 10,7 %.

Und heute um 18:00 Uhr gab es eine Pressemeldung und prompt handelt die Aktie annähernd 10 % im Plus. Was ist passiert?

Gute Nachrichten von der Wasserstoffzukunft – hoher zweistelliger Millionenauftrag

Die Auftragspipeline der EKPO Fuel Cell Technologies GmbH (EKPO), des Gemeinschaftsunternehmens von ElringKlinger (60%) und Plastic Omnium (40%), füllt sich weiter: Das Aachener Mobilitätsunternehmen AE Driven Solutions GmbH (AEDS) hat EKPO mehrjährig exklusiv beauftragt, Brennstoffzellenstacks des Typs NM5-evo mit einem geplanten Gesamtvolumen im hohen zweistelligen Mio.-Euro-Bereich zu liefern. Die Stacks sind ausgelegt auf die für AEDS wichtigen Kriterien der Leistungsfähigkeit, Langlebigkeit sowie Laufruhe und werden über die Systemintegration von AEDS in Lieferfahrzeugen eingesetzt, um umweltfreundliche Antriebe in urbanen Räumen zu realisieren. Der Start der Serienproduktion der Stacks ist für das erste Halbjahr 2022 geplant.

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Neuer Auftritt – zwei starke Mütter

Über die Muttergesellschaft ElringKlinger ist EKPO seit rund 20 Jahren in der Forschung und Entwicklung von Brennstoffzellen tätig. Die kompakten Stacks basieren auf der Protonenaustauschmembran-(PEM-)Technologie und wandeln unter Verwendung von Wasserstoff und Sauerstoff chemische in elektrische Energie um. EKPO bietet Stacks in verschiedenen Konfigurationen an, die in Kundensysteme integriert werden können. Sie verfügen optional über im Medienmodul integrierte Peripheriekomponenten und Systemfunktionalitäten, die eine deutliche Vereinfachung und Kostenreduktion des Brennstoffzellensystems erlauben.

2G Energy legt einen kräftigen Wachstumskurs hin – endgültige Q1 Zahlen. Zumindest beim Umsatz. Aufträge bleiben auf hohem Niveau.

Eckert & Ziegler mit kräftig gestiegenem Gewinn im Q1. Neben operativer Verbesserung, zum grösseren Teil Spartenverkauf geschuldet.

Aumann AG startet erwartet verhalten ins Jahr 2021. Hoffnung macht der kräftig gestiegene Auftragseingang. Transformation hin zur E-Mobilität dauert erwartungsgemäss.

Mutares wieder mit einem Zukauf. Beeindruckendes Transaktionstempo.

EnviTec Biogas AG liefert auch 2020 ein grundsolides Ergebnis ab. Nachhaltigkeit mit berechenbaren Erträgen scheint möglich.

Über die Systemlösungen seiner Muttergesellschaft Plastic Omnium lässt sich mit EKPO die gesamte Wertschöpfungskette eines wasserstoffbasierten Brennstoffzellenantriebs abdecken. EKPO verfügt über eine Produktionskapazität von zunächst bis zu 10.000 Stacks jährlich, die schrittweise im Einklang mit dem Auftragsbuch ausgebaut wird.

Und der Kunde ist spannend – im Umfeld der RWTH Aachen gab es schon einige spannende Unternehmensgründungen

Das Aachener Unternehmen AEDS rüstet Fahrzeuge für den Innenstadtverkehr mit umweltfreundlichen Brennstoffzellensystemen aus. Dazu besitzt das Team von AEDS bereits umfangreiche Expertise im Bereich der Elektromobilität. Nachdem das Kernteam von AEDS erfolgreich den Streetscooter als batteriebetriebenes Lieferfahrzeug entwickelt und zur Serienanwendung gebracht hat, nutzt es seine Erfahrung nun für den Einsatz brennstoffzellenbetriebener Fahrzeuge in Verbindung mit neuen Mobilitätskonzepten in urbanen Regionen.

Zu dem Team von AEDS gehören neben CEO Tobias Reil, früheres Mitglied der Geschäftsführung und Produktionsleiter bei der Streetscooter GmbH, die Gesellschafter Prof. Achim Kampker, Mitgründer der Streetscooter GmbH, sowie Stefanie und Alexander Peters, geschäftsführende Gesellschafter der NEUMAN & ESSER GROUP, die die komplette Wertschöpfungskette von der Erzeugung, der Verdichtung, Förderung und Speicherung von Wasserstoff sowie grünen Gasen abdeckt. Gemeinsam mit weiteren Firmen und Institutionen wie dem TÜV Rheinland, der PEM-Gruppe und der RWTH Aachen entsteht derzeit am Standort von AEDS in Aachen ein Cluster der modernen Mobilität rund um Batterie- und Wasserstofftechnologien.

Glaube an eine Wasserstoffzukunft bekräftigt

Wie EKPO sieht AEDS den hohen Nutzen von Wasserstofftechnologien bei der Umsetzung einer klimagerechten Mobilität. Wenn der notwendige Wasserstoff durch Wind-, Solar- oder Wasserkraft hergestellt wird, ist durch Brennstoffzellen ein vollständig CO2-neutraler Antrieb möglich. In der Mobilität spielt Wasserstoff überall dort seine Vorteile aus, wo Stillstand kostspielig ist. Das trifft neben dem Langstreckentransport vor allem auf den Lieferverkehr der letzten Meile zu, also Anwendungen mit großer Reichweite oder zyklischem Betrieb. Einsatzbereiche bei Fahrzeugen sind neben Nutz- und Lieferfahrzeugen Busse, aber auch industrielle Anwendungen im mobilen Bereich wie Spezialfahrzeuge und Flurförderzeuge. Darüber hinaus eignet sich der wasserstoffbasierte Brennstoffzellenantrieb auch für Züge, Schiffe oder Flugzeuge.

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Quartalsergebnisse zeigen langsame Erholung vom Corona-Schock

Der Konzern erzielte im ersten Quartal 2021 ein EBITDA von 77,2 Mio EUR und lag damit um 31,4 Mio. EUR oder 68,6 % über dem Vorjahresniveau von 45,8 Mio EUR. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern konnte um 32,4 Mio EUR auf 48,4 Mio. EUR gesteigert werden, was einer EBIT-Marge von 11,4 % (Q1 2020: 4,0 %) entspricht. Ohne den Veräußerungsgewinn von 10,9 Mio. EUR belief sich die EBIT-Marge operativ auf 8,8 %.

Aufgrund eines positiven Finanzergebnisses und einer deutlich verbesserten effektiven Steuerquote konnte der Konzern sein Periodenergebnis (nach Minderheiten) auf 37,9 Mio EUR (Q1 2020: 2,0 Mio.EUR) ebenfalls deutlich steigern. Daraus resultiert ein Ergebnis je Aktie von 0,60 EUR in den ersten drei Monaten 2021, nachdem dieses im ersten Quartal des Vorjahres noch bei 0,03 EUR gelegen hatte.

Und es kommt auch das Geld für die gemeinsame Brennstoffzellenzukunft von Plastic Omnium und ElringKlinger

Im ersten Quartal erhielt Elring eine Zahlung von 30 Mio. EUR vom französischen Zulieferer Plastic Omnium im Rahmen der Brennstoffzellen-partnerschaft. Mit der Zahlung wird der weitere Kapazitätsaufbau der gemeinsamen Gesellschaft EKPO Fuel Cell Technologies GmbH, die bei ElringKlinger (60 %-Beteiligung) vollkonsolidiert wird, beschleunigt.

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Dazu eine etwas positivere Prognose.

Noch eher zurückhaltend hiess es noch am 30.03.2021: „Unter Berücksichtigung der Risiken und Chancen erwartet der Konzern für das Geschäftsjahr 2021 ein organisches Umsatzwachstum (…) rund 13 %. (…)Automobilproduktion wie erwartet entwickelt, geht der Konzern für das Geschäftsjahr 2021 von einer EBIT-Marge von rund 4 bis 5 % aus.“

Und nach den vorläufigen Zahlen des Q1 hiess es am 17.04.2021: „Aufgrund des starken Jahresauftakts passt ElringKlinger seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr an. Während weiterhin von einer organischen Umsatzentwicklung in etwa auf Marktniveau auszugehen ist, wird nunmehr eine EBIT-Marge von rund 5 bis 6 % erwartet. Nach wie vor sind die Unsicherheiten für den restlichen Verlauf des Jahres groß, die Rahmenbedingungen weiterhin sehr herausfordernd und schwierig. Beispielsweise bewegen sich die Rohstoffpreise auf einem sehr hohen Niveau, die Lieferketten sind nicht durchgehend robust. Zudem ist im Zuge der Pandemie nicht auszuschließen, dass die Produktion an einzelnen der weltweit 44 Standorte vorübergehend unterbrochen werden muss. Dies hätte auch entsprechende Umsatz- und Ergebniseffekte zur Folge. – Der Ausblick für die weiteren Kennzahlen ändert sich gegenüber den Aussagen aus dem Geschäftsbericht 2020 nicht.“

Vielleicht etwas zu vorsichtig? Jedenfalls sprechen die Ergebnisse des Q1 durchaus eine optimistischere Sprache – abgesehen von den 10,9 Mio EUR Veräusserungsertrag wäre auch ein korrigiertes EBIT von 37,5 Mio EUR für knapp 9 % Marge gut gewesen.

Zwei strategische Weichenstellungen in der Brennstoffzellentechnologie

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat ElringKlinger darüber hinaus zwei wichtige Weichen für die Zukunft gestellt: Zum einen hat der Konzern eine strategische Partnerschaft mit Airbus geschlossen, um gemeinsam in den kommenden Jahren luftfahrttaugliche Brennstoffzellenstacks zu entwickeln und zu validieren. ElringKlinger ermöglicht dazu den Technologiezugang und hat im Gegenzug im vierten Quartal 2020 einen Erlös in Höhe von 25 Mio. EUR erhalten. Airbus hatte sich nach umfangreicher Marktanalyse vor allem wegen der hohen Leistungsdichte der Brennstoffzellenstacks und der Industrialisierungskompetenz für ElringKlinger als Partner entschieden. Zum anderen hält ElringKlinger den Mehrheitsanteil (60%) an EKPO Fuel Cell Technologies, einer gemeinsamen Gesellschaft mit Plastic Omnium. Ziel beider Partner ist es, den globalen Markt für Brennstoffzellenstacks und -komponenten zu erschließen.

Aussetzung der Dividende

Aufgrund der Ergebnissituation 2020 wird die Dividende für das Geschäftsjahr 2020 ausgesetzt. Mit dieser Entscheidung stärkt der Konzern auch die Innenfinanzierung für den weiteren Transformationsprozess.

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Hauptversammlung virtuell

Angesichts des Infektionsgeschehens haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam beschlossen, die Hauptversammlung, die für den 18. Mai 2021 angesetzt ist, wie im vergangenen Jahr virtuell durchzuführen.

Dazu am 30.03.2021 nochmals Dr. Wolf: „Für uns hat die Gesundheit aller Beteiligten nach wie vor oberste Priorität. Derzeit steigen die Infektionszahlen wieder an, die Politik hat die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erst wieder verlängert. Gleichzeitig hat die Impfkampagne noch nicht richtig Fahrt aufgenommen. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren haben wir uns zum Schutz der Gesundheit aller Beteiligten auch dieses Jahr für die virtuelle Durchführung der Hauptversammlung entschieden. Im Übrigen ist nicht davon auszugehen, dass eine Präsenz-Hauptversammlung von den zuständigen Behörden genehmigt würde.“

Nach fristgerechter Anmeldung können Aktionäre über das Internet an der Hauptversammlung teilnehmen und ihr Stimmrecht per Vollmacht an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft oder per Briefwahl ausüben. Fragen zur Tagesordnung können vorab eingereicht werden. Weitere Einzelheiten wird die Einladung zur Hauptversammlung enthalten, die rechtzeitig im April 2021 im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Aktuell (17.05.2021 /19:04 Uhr) notieren die Aktien der ElringKlinger AG im Frankfurter -Handel mit einem Plus von 1,29 EUR (+9,67 %) bei 14,63 Euro.

 


Chart: ElringKlinger AG | Powered by GOYAX.de
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