Nordex holt sich 144 MW in Finnland – mit 35 Jahre Servicevertrag.

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Nordex Aktie

Nordex Aktie unter Druck – nicht mehr SDAX oder TecDAX-Wert. Danach gab es zwemal Geld für die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554), 140 Mio EUR vom Hauptaktionär Acciona mit Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht und  212 Mio Kapital-„zufuhr“ im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht.

Wichtige Zuflüsse um die schwierige Entwicklung der Kostensituation der Komponenten, erhöhten Logistikkosten, Produktionsumstellung, Kosten von Rationalisierunsgmassnahmen und einmaliger Kosten einer Cyberattacke „auszugleichen“. Mittel- und langfristig istd as Management immer noch mittelfristig vom Erreichen einer EBITDA-Marhe von 8 % überzeugt. Die anderen Ziele: Die anderen Mittelfristziele wurden bereits erreicht: Umsatzziel von rund EUR 5 Mrd. und Produktionskapazität von über 6 GW. Dafür braucht es auf jeden Fall Aufträge, wie den heutigen: Langlaufender Servicevertrag. Dazu sollten die Preise der aktuellen Kostensituation angepasst sein:

147,5 MW in Finnland – Nordex auf richtigem Weg

Ein Konsortium bestehend aus dem finnischen Energieversorger Helen Oy und dem Ålandsbanken Wind Power Fund hat die Nordex Group mit der Lieferung und Errichtung von 25 Anlagen des Typs N163/5.X für den 147,5-MW-Windpark “Karahka” beauftragt. Der Auftrag beinhaltet auch einen Premium-Service der Turbinen über eine Laufzeit von 35 Jahren.

Patxi Landa, Vertriebsvorstand der Nordex Group: “Wir freuen uns, dass wir nach dem 165-MW-Windpark Kalistanneva jetzt ein weiteres Projekt für Helen und Ålandsbanken Wind Power Fund in Finnland umsetzen können und Helen bei ihrem Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, unterstützen können. Besonders erwähnenswert bei diesem neuen Projekt ist, dass hier mit einer Nabenhöhe von 168 Metern unser höchster Hybridturm erstmals zum Einsatz kommt. Kombiniert mit dem großen Rotordurchmesser von 163 Metern versprechen die Turbinen am Standort eine hohe Produktion von sauberem Windstrom.”

Das Projekt weisst Besonderheiten auf – 168 Meter Nabenhöhe mit Beton-Hybridturmentwicklung von Nordex

Der Windpark “Karahka” entsteht nördlich der Stadt Oulainen in der Region Nordösterbotten in Finnland ca. 40 Kilometer östlich des Bottnischen Meerbusens. Aufgrund der harschen Witterungsbedingungen in den Wintermonaten stattet die Nordex Group die Turbinen mit ihrem Advanced Anti-Icing-System zur Vermeidung von Eisbildung an den Rotorblättern aus und liefert die Anlagen als Kaltklimavariante.

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Im Windpark kommt zudem erstmals ein Hybridturm mit einer Nabenhöhe von 168 Metern zum Einsatz. Den Betonturm dieses Hybridturmes hat die Nordex Group eigenständig entwickelt und basiert auf den jahrelangen Erfahrungen in der eigenen Entwicklung, Produktion und Errichtung von Hybridtürmen. Die Betonturmelemente für die Anlagen im Windpark “Karahka” werden in Finnland produziert. Die großen Nabenhöhen ermöglichen es den Turbinen, den höchstmöglichen Energieertrag am Standort zu erwirtschaften, der durch mittlere Jahreswindgeschwindigkeiten gekennzeichnet ist.

Wird das auf Dauer den Kurs absichern?

Solange die Märkte derartig volatil sind, mit immer wieder drohenden weiteren Rückgängen, hat es eine Aktie, die wiederholt „nicht abliefern“ konnte, schwer. Sehr schwer. Und die letzten vorliegenden Quartalsergebnisse bestätigten die negativen Erwartungen aus Prognosereduktion, Cyberangriff, Kostenproblemen, Werksschliessungen, Lieferkettenproblemen und explodierenden Logistikkosten. Und jetzt bleibt die Frage, ob wenigstens die – vor einiger Zeit reduzierte – Prognose erfüllt werden kann. Da muss in den folgenden Quartalen noch einiges passieren.

Aber die nach den beiden Kapitalerhöhungen deutlich gesteigerte Liquiditätssituation wird natürlich auf Dauer der Aktie eine gewisse Sicherheit geben. Nordex will sich in dem möglichen Überlebenskampf der Windanlagenhersteller postionieren als einer derjenigen, der mit vollen Kassen durch die Krise kommen kann. Neben einer vom Siemens Enenrgy Konzern „gesicherten“ Siemens Gamesa beispielsweise. Und dann die Früchte von REPowerEU oder Fitfor55 und all den anderen Klimaintiativen weltweit ernten kann.

Nach der gesicherten Liquidität geht es jetzt – wieder – um die Kosten, die Marge! Wie kann man diese Probleme in einer gemengelage aus Lieferengpässen, explofdierenden Rohstoffpreisen und extrem verteuerten Logistikkosten „in den Griff“ bekommen? Das erste Quartal war durch negative Sonderfaktoren – Cybernagriff, Produktionsumstellung – noch schlechter als sowieso schon erwartet. Bevor die Q2-Zahlen möglicherweise Entwarnung geben, oder zeigen „wie schlimm es aussieht“ nochmals die Q1-Zahlen:

Umsatz 933 Mio EUR, während man im Vorjahresquartal noch 1,251 Mrd EUR schaffte – klar das die Nordex Aktie abtaucht.

Die im Vergleich zum ersten Quartal 2021 schwächere Umsatzentwicklung sei auf eine geplante Produktionsumstellung auf andere Blätter und eine witterungsbedingte geringere Installationsleistung zurückzuführen. Und dazu kommt ein EBITDA, einschliesslich Kosten für die Neuausrichtung der Produktion in Höhe von 36,9 Mio EUR, von Minus 88,9 Mio EUR (Q1/2021: 10,4 Mio.). Bereinigt um diese Einmalkosten lagen das EBITDA bei minus EUR 52,0 Mio. und die bereinigte EBITDA-Marge bei minus 5,6 Prozent (Q1/2021: 0,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresquartal wirkten sich gestiegene Rohstoff- und Logistikkosten belastend auf die Profitabilität aus. FAST NOCH SCHLIMMER ALS ERWARTET.

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„Der Start in das Jahr 2022 war schwierig und ist sicherlich anders verlaufen als alle erwartet haben. Die Kostensituation bleibt volatil und es kommt zu deutlichen Unterbrechungen der Lieferketten. Dennoch werden die Risiken im operativen Geschäft weiterhin gut ausgesteuert; dabei zeigt sich eine gute Dynamik im Auftragseingang. Dieses geschieht mit einer verbesserten Preisgestaltung, die unsere Margenerholung in Richtung unseres mittelfristigen strategischen Ziels von einer EBITDA-Marge in Höhe von 8 Prozent unterstützen sollte. Der Auftragseingang unterstreicht auch die Wettbewerbsfähigkeit unseres Produktportfolios, welches nun auch die N163/6.X aus der 6-MW-Klasse enthält.“, sagt José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nordex Group.

Zukunft soll es richten – und dieses Jahr muss noch einiges passieren, wenn man zumindest die reduzierte Prognose erfüllen will.

Aber Nordex blickt nach vorne – in eine bessere Zukunft – und bestätigt so den Ehrgeiz mittelfristig eine Konzern-EBITDA-Marge von 8 Prozent zu erzielen. Die anderen Mittelfristziele wurden bereits erreicht: Umsatzziel von rund EUR 5 Mrd. und Produktionskapazität von über 6 GW. Fragt sich nun, ob man nicht wneigstens da auch noch „einen drauflegen will“. Steigende Nachfrage durch die REPowerEU, Fitfor55 und diverse andere Klimainitiativen weltweit sollte doch auch eine höhere Produktionskapazität erforderlich oder sinnvoll machen, oder?

Aktuell stimmt Auftragseingang und Auftragsbestand – beides im Steigen begriffen – Zukunft ok, aber zu welcher Marge?

Die Nordex Group hat in den ersten drei Monaten 2022 eine positive Nachfrage auf dem Niveau des Vorjahres verzeichnet. Der Auftragseingang (ohne das Servicesegment) entspricht einem Wert von EUR 903 Mio. (Q1/2021: EUR 911 Mio.) mit einer Nennleistung von insgesamt 1.165 MW (Q1/2021: 1.247 MW). Von diesem Auftragsvolumen (in MW) entfielen 89 Prozent auf zehn Länder in Europa und 11 Prozent auf die Berichtsregion Lateinamerika. Größte Einzelmärkte waren Finnland, Deutschland, Kroatien und Peru. Per Quartalsende wies das Segment Projekte einen Auftragsbestand von 6,3 Mrd EUR aus. Dies entspricht einem Anstieg von rund 24 Prozent (Q1/2021: 5,1 Mrd). Im Segment Service erhöhte sich der Auftragsbestand von 2,8 Mrd EUR um 7,2 Prozent auf 3,0 Mrd EUR, sodass sich ein Gesamtauftragsbestand für beide Segmente von 9,3 Mrd EUR ergab (Q1/2021: 7,9 Mrd EUR).

Nordex Aktie bleibt wohl unter Druck – schwieriges Jahr voraus – Breakeven verschiebt sich weiter in die Zukunft

Die am 25.05.2022 „aktualisierte“ Prognose berücksichtige direkte und indirekte Effekte, mit denen aus heutiger Sicht aufgrund des Kriegs in der Ukraine gerechnet wird, sowie Einmalaufwendungen für die Umstrukturierung der Produktion – Schliessung der Rotorproduktion in Mecklenburg-Vorpommern und die Schliessung einer spanischen Produktionsstätte für die Montage von Maschinenhäusern, abgeschlossen. Insgesamt soll das insgesamt rund 1,5 % Marge kosten.

Beide Aspekte konnten mangels ausreichender Vorhersehbarkeit in der Ende März veröffentlichten Prognose noch nicht berücksichtigt werden, so zumindest Nordex. Zudem schließe die aktualisierte Prognose die erwarteten Effekte der Lieferkettenstörungen in China sowie die zusätzlichen Kosten und Auswirkungen auf das Geschäft im Zusammenhang mit dem Cyber-Vorfall vom 31. März 2022 ein. Ursprünglich hatte die Nordex Group einen Konzernumsatz von 5,4 bis 6,0 Milliarden Euro und eine EBITDA-Marge von plus 1,0 bis 3,5 Prozent prognostiziert, ohne Berücksichtigung etwaiger Kosten im Zusammenhang mit der geplanten Anpassung des Fertigungsnetzwerks und infolge geopolitischer Ereignisse. Die Erwartungen für Investitionen in Höhe von rund 180 Millionen Euro und die Working-Capital-Quote von unter minus 7 Prozent bleiben zumindest derzeit unverändert.

Schwieriges Jahr – und dann? Nordex Aktie braucht Perspektiven, aber woher…

„Aufgrund dieser zahlreichen und unerwarteten Turbulenzen wird das Geschäftsjahr 2022 schwieriger werden als wir ursprünglich angenommen haben. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und des Lockdowns in China auf die globale Wirtschaft und die Lieferketten beeinträchtigen die Windindustrie und lasten auf der Entwicklung unseres Konzernumsatzes und der Marge. Wir müssen davon ausgehen, dass uns einige dieser Effekte bis in das kommende Jahr begleiten werden“, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex Group.Mittelfristig gehen wir weiterhin davon aus, dass sich das weltweite Momentum für die erneuerbaren Energien durch die immer ehrgeizigeren Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels verstärken und damit auch zu einem signifikanten Ausbau der Windkraft an Land führen wird.”

Cyberangriff schlägt allein mit 1% Marge zu Buche. Nordex Aktie mehrfach getroffen…

Ausführlich begründet Nordex die Situation: „Allerdings ist der gesamte Sektor und speziell die Nordex Group zusätzlich zu den vorgenannten Faktoren von zwei weiteren Entwicklungen beeinflusst, die die ursprünglich erwarteten Margen in diesem Jahr weiter verschlechtern:

(i) Der Lockdown in Shanghai und anderen Provinzen in China wirkt sich erschwerend auf bereits bestehende Lieferkettenstörungen und die zunehmenden Probleme bei der Verfügbarkeit von Komponenten aus, die bereits die europäischen Produktionsstätten sowie Projekte weltweit beeinträchtigen.

(ii) Der Cyber-Vorfall Ende März 2022, der das Unternehmen zwang, verschiedene IT-Systeme in unterschiedlichen Geschäftsbereichen als Vorsichtsmaßnahme herunterzufahren, hat das operative Geschäft beeinträchtigt. Obgleich es keine Anzeichen dafür gibt, dass Windparks und Systeme Dritter betroffen sind, musste die Corporate IT-Infrastruktur des Unternehmens wieder hergestellt werden. Die daraus resultierenden Verzögerungen und Folgekosten kommen zu den direkten Kosten hinzu, die in Verbindung mit der Wiederherstellung und den Maßnahmen zur Stärkung der IT-Infrastruktur der Nordex Group anfallen. Der Vorstand erwartet aus heutiger Sicht, dass die Verzögerungen in der Lieferkette und der Cyber-Vorfall sich mit bis zu 1,0 Prozentpunkt auf die EBITDA-Marge im Jahr 2022 auswirken.“

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Fazit. Mit nochmals gestärkter Liquidität will man sich auf die Zukunft einstellen. Rationalisierungen in Spanien und Mecklenburg-Vorpommern sollten zukünftig die Kostenbasis verringern. Auch die Lieferkettenprobleme sollten im Laufe des Jahres reduziert werden können. Aber wie lange die Transport- und Logistikkosten in der derzeitigen Höhe sich bewegen, lässt sich kaum abschätzen. Wenigstens der Cyberangriff sollte – hoffentlich – ein singuläres Ereignis bleiben. Aber die Energie- und Rohstoffpreise sollten auch erstmal auf hohem Niveau verharren. AM 11.08.2022 KOMMEN DIE Q2-ZAHLEN – WEGWEISEND?

Chart: Nordex SE | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

 

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