H2-Update | NIKOLA? Nach dem Orderdesaster wenigstens transparenter – reicht das wirklich schon?

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LKW’s wie einer der 15 in Ulm hergestellten Testfahrzeuge für den US-Markt sollen NIKOLA Corp. (ISIN: US6541101050) wieder in die positiven Schlagzeilen bringen. Unterlegt mit einer „Aufbruchstimmung“ für die Fortschritte auf der Arizona Baustelle der zukünftigen Produktionsstätte für LKW’s.

Natürlich ist NIKOLA selber Schuld – von der einst makellosen Wachstums Story ist nur noch ein kleiner Teil übrig. Und die – wie man jetzt weiß – geschönten Erfolge die Trevor Milton präsentierte, sind dem Unternehmen auf die Füße gefallen. Ob das Scheitern des ursprünglichen GM-Deals nicht nur das Ende des Badger, sondern auch der hochfliegenden Pläne NIKOLA’s zum Aufbau einer H2-Infrastruktur in den USA bedeutet, wird man sehen. Und dann noch letzte Woche das Platzen eines gefeierten Traums:

Order über 2.500 Abfallfahrzeuge storniert

Einst von Trevor Milton zu Recht gefeiert als bahnbrechende Order mit Rekordvolumen, ist letzte Woche dieser Traum eher still beerdigt worden. Offensichtlich waren die technischen Herausforderungen für die Kooperation NIKOLA und Republic Services nicht lösbar. Und ein Armutszeugnis für die Ingenieure NIKOLA’s oder möglicherweise ein weiterer Beleg für die leeren Versprechungen und mitreissenden Visionen Trevor Miltons.

Am 11.08.2020 hiess es noch Durchbruch für NIKOLA – Auftrag über 2.500 und Option über 2.500 weitere Müllfahrzeuge erhalten und jetzt ist man gescheitert. Am 23.12.2020 kapituliert man vor offensichtlich unlösbar erscheinenden Problemen: „both companies determined that the combination of the various new technologies and design concepts would result in longer than expected development time, and unexpected costs. As a result, the program is being terminated resulting in the cancellation of the previously announced vehicle order.“

Wieder ein Stück weniger Zukunft – ein großes Stück weniger

Und die Aktie fiel daraufhin überrasschend „nur“ um 20% und die holte man am Montag dieser Woche – ohne neue Nahcricht wieder auf. Überraschend. Sehr überraschend.

“This was the right decision for both companies given the resources and investments required,” kommentiert euphemistisch Nikola CEO Mark Russell. “We support and respect Republic Services’ commitment to achieving environmentally responsible, sustainable solutions for their customers. Nikola remains laser-focused on delivering on our battery-electric and fuel-cell electric commercial truck programs, and the energy infrastructure to support them.

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Die 2 Mrd von GM hätten jedenfalls die Infrastruktur weitgehend finanzieren können,

aber die sind Geschichte. Zwar bleibt eine Liefervereinbarung mit GM für den US-Markt für deren Brennstoffzellen, aber das ist wenig im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen. Und so versucht NIKOLA zu retten, was zu retten ist, mit mehr Transparenz. Nicht mehr mit wilden Ankündigungen, sondern mit klarer Kommunikation des Status Quo und der laufenden Prozesse.

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Testphase des „Alpha“ vor der US-Zulassung läuft seit dem 22.12.2020

Week 1 of #NikolaTreBEV commissioning phase Commissioning is the phase before US validation testing begins for North America. Testing and validation in proving grounds and roadways will follow„. So heisst es von NIKOLA am 22.12.2020 in den sozialen Medien. Und die Botschaft kommt an: Die wesentlcihen Dinge laufen immer noch rund bei NIKOLA. Immer noch im Plan. Auch wenn auf das schmückende oder medienwirksame Beiwerk, wie NIKOLA Badger, Kapitalbeteiligung und umfassende Zusammenarbeit mit GM verzichtet werden müsse. So sei der Kern in Takt: LKW’s mit Batterie und Brennstoffzellenantrieb sollen und werden auf die Strasse gebracht. Jetzt fehlen „eigentlcih“ nur noch weiterführende Informationen über den zweiten Markenkern NIKOLA’s. Über das, was NIKOLA unique machen soll: Aufbau einer US-weiten Wasserstoffinfrastruktur mit einem innovativen Abrechnungsmodell für die Nutzer der Brennstoffzellen-LKW’s. Zahlen je Fracht je Strecke – so sieht oder muss man sagen sah die Idee aus, die hinter NIKOLA steckt.

Und jeder Schritt wird dokumentiert. Am 24.12.2020 werden die Bremsen- und technische Ausstattung geprüft. Manche würden sagen zuviel der Details, abe res gilt vertrauen aufzubauen. Nicht durch gefakte „fahrende“ Modelle, die den Hügel abwärts rollen, sondern durch dokumentierte Fakten. Deshalb: Man hat den markt verstanden. Ob das reicht? Mal schauen.

First up: regenerative braking performance in tractor-only mode, calibrating parameters of the vehicle control module and inspecting wiring harness connections between inverters and E-Axle.“ (Tweet, 24.12.2020, NIKOLA)

Und klare Signale: Der „Factory“-Bau schreitet planmässig voran!

Um auch hier Zweifel auszuräumen, liefert man nun verbale Unterstützung, nachdem man bereits zuvor Bilder der Baustelle und entsprechende Fortschrittsberichte veröffentlicht hatte. Schlägt man nun zwie Fliegen mit eienr Klappe: Einstellungen für den Sommer 2021 zum Start der ersten Produktionslinie in der neuerrichteten Factory in Coolidge, Arizona laufen. Und die würden ja nur laufen, wenn der Termin steht – so die untershcwellige Botschaft. Es geht zwar ertsmal nur um den Zusammenbau der in Ulm von Iveco gefertigten LKW für den US-Markt. Abe rso war es ja auch geplant: Die eigene Produktion mit GM Brennstoffzellen soll erst später in Coolidge starten. also auch hier klare Message: Alles läuft. Wie gesagt, ob das reicht anhc dme zerschlagenem Porzellan? Wichtiger wäre eine Bewegung an der Infrastrukturfront. Zumindest wenn eine signifikante Erholung der Aktie möglich werden soll.

We’re hiring! Nikola will start assembling our battery-electric semi-trucks in Coolidge, Arizona at our brand new factory this summer. If you have an interest in production assembly work, skilled trades, or process engineering… we want to meet you“ (Tweet, 29.12.2020, NIKOLA) 

In den USA gibt auch Toyota Gas

Und das könnte NIKOLA empfindlich treffen. Bereits jetzt ist NIKOLA nicht der einzige potenzielle Anbieter von Brennstoffzellen LKW. Für NIKOLA könnten die Pläne der Japaner bedrohlich werden. Denn NIKOLA scheint derzeit eigentlich nicht mehr als eine Marke zu sein. Ist natürlich eine verkürzte und polemische Aussage. Aber wer seine Brennstoffzellen von Dritten (GM in USA, Bosch in Europa) bezieht und  seine LKW von Dritten (Iveco in Deutschland für den europäischen Markt) bauen lässt. Was hat der denn noch an UPS außer einem Markennamen? Zumindest falls es nicht gelingen sollte die eigene Wasserstoffinfrastruktur auf die Straße zu bringen. Und jetzt gibt es zwei weitere Alternativen: Bereits am 06.08. verkündeten Toyota und Hino USA gemeinsam auf Basis des neuen Hino XL Serien Chassis mit den Toyota Brennstoffzellentechnologie in der ersten Jahreshälfte 2021 einen Truck „auf die Strasse zu bringen“.

Tak Yokoo, Senior Executive Engineer bei Toyota Research and Development, sagte seinerzeit, „A fuel cell powered version of the Hino XL Series is a win-win for both customers and the community.” Und damit nicht genug fasste man am 09,12,2020 auch den Transportermarkt ins Auge: Für Seven-Eleven Japan, FamilyMart und Lawson wollen Hino und Toyota einen brennstoffzellenbetriebenen Transporter entwickeln.  Und – klarer kann man NIKOLA den Kampf nicht ansagen – wenn die Prototypen zufriedenstellend arbeiten, will man in diesem Konsortium sich auch um die notwendige Infarstruktur kümmern. Konkret spricht man von „hydrogen stations, hydrogen supply, filling capability“.

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Und Toyota’s Brennstoffzellen liefern bereits den Antrieb für einen weiteren Truck

Vor Weihnachten eine weitere Reviermarkierung Toyotas: Mit der neuesten Brennstoffzellengeneration Toyotas wird der Kenworth T680  Truck angetrieben. Kenworth ist ein Tochterunternehmen Paccars, der Nummer 7 der LKW Hersteller weltweit. Und die Prototypen werden bereits für den Containertransport von den Häfen von Los Angeles und Long Beach eingesetzt. Mit demselben Brennstoffzellensystem wie beim Mirai werden die Prototypen nun auf Leistungsfähigkeit, Effizienz und Einsatzdauer getestet.

Bosch reduzierte Beteiligung an NIKOLA

Währenddessen verkaufte ein Partner der ersten Stunde – die Bosch-Gruppe – einen Teil seiner Beteiligung an NIKOLA nach Ablaufen der am 30.11.2020 beendeten Bindefrist. Kein wirklicher Vertrauensbeweis. Ursprünglich waren die Süddeutschen mit 100 Mio EUR bei NIKOLA eingestiegen. Natürlich in Verbindung mit einer engen Forschungskooperation. Und diese seit 2017 bestehende Kooperation scheint weiter zu bestehen. Hier ging und geht es um die Optimierung des Antriebs von E- und Brennstoffzellen LKW’s.

Seinen 6,4 % Anteil jedoch reduzierte man auf immer noch beachtliche 4,9 %. Kursgewinne absichern hat noch niemandem geschadet, zeigt aber gleichzeitig eine vorsichtigere Haltung gegenüber den Amerikanern.

Aktuell (29.12.2020 / 12:33 Uhr) notieren die Aktien der NIKOLA Corp. im NASDAQ-Handel Schluss gestern bei 16,40 USD (Plus + 19,31 %, +2,66 USD). Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln


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