H2-Update-KW 11: Nel thyssenKrupp nucera Ballard Power Wolftank Adisa – EU Kommisssion setzt auf eigene Wasserstoff Bank und Wasserstoffaktien im Kurstal – wie passt das?

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Nel thyssenKrupp nucera Ballard Power Wolftank Adisa- Wasserstoff kommt

Nel Everfuel Plug Power Uniper SFC Energy Powercell Bloom Energy – Wasserstoff kommt. Weltweiter Subventionswettlauf der Staaten, um sich als Wasserstoffvorreiter zu positionieren. Es geht um Arbeitsplätze, Technologieführerschaft und Weltmarktanteile.

Und so können auch die letzte Woche von der EU-Kommission konkretisierten Pläne für eine europäische Wasserstoffbank in den weltweiten Wettlauf um „den Wasserstoffhub“ der Welt eingeordnet werden. Frans Timmermanns, Vizepräsident der EU Kommission, ist in seinen Ausführungen zur neuen Förderbank am 16.03.2023 eindeutig: “ (…)Let me move to hydrogen. This is an industry where the EU is still well ahead of global competition. Over 50% of installed electrolyser capacity and over 50% of electrolyser manufacturing capacity is here – in the EU.

— EU sei noch weltweiter Marktführer bei Elektrolyseurkapazität und Herstellung und diese Position soll wohl die Wasserstoffbank sichern.

Hydrogen is clearly a key technology, if you think about our industrial competitive edge and you see some industries already taking big moves in that direction. But, the question is: how do you maintain that lead as the technology will move to mass production? And it’s moving to mass production not just in Europe, but all over the world. We need to build up hydrogen value chains and close the investment gap. (…)

— EU soll mithalten beim Übergang zur Massenproduktion und hierbei soll die Wasserstoffbank die Lücke schliessen.

So we have to mitigate the risk. The Hydrogen Bank that we propose today will help to bridge this gap. The Bank will have two legs: a domestic and an international side.

For renewable hydrogen producedin the EU, the Bank will cover the green premium. This is the difference between the cost of producing renewable hydrogen and the price that the market is willing to pay. The exact amount of this premium will result from a competitive bidding process.

— über Versteigerungen sollen die jeweils günstigsten Anbieter von grünem Wasserstoff (vergleiche EU-Definition erneuerbarer Wasserstoff) innerhalb der EU und in einem zweiten Arm ausserhalb der EU entsprechende – zuerst subventionierte – Abnahmezusagen für nachhaltigen Wasserstoff erhalten, um entsprechende Investitionen auszulösen. Ähnlicher Weg, wie beispielsweise mit der Windenergie, die mittlerweile ohne Subventionen auskommt.

Renewable hydrogen producers who require the lowest amount of support in terms of euros per kilo of hydrogen produced will win the auction. A first auction worth €800 million will be funded through the Innovation Fund and will be launched this autumn.

A separate process will be created for renewable hydrogen imported from outside the EU, and the College will decide at a later stage on how to support this. We will also explore a Team Europe Initiative together with the Member States. Finally, let me add thatto further boost clean tech in Europe, we will have to follow up with more, new joint funding.(Remarks by Executive Vice-President Timmermans and Commissioner Breton at the press conference on the Net-Zero Industry Act and the European Hydrogen Bank, EU-Kommission 16.03.2023)

Wird so 2023 das Jahr der Wasserstoffaktien? Bei den aktuellen Kursentwicklungen definitiv nicht erkennbar – aber derzeit werden einfach alle Growth-Stories, die noch nicht Break-even sind an der Börse abgestraft. Zinserhöhungen, Refinanzierungszweifel ist das Kursmantra derzeit…

Und jetzt zum Operativen diese Woche -durchaus hoffnungsvoll: Es ging bei Nel um einen 34 Mio EUR Auftrag, der in die Bücher kam und den Start eines Pilotprojekts, dass mehrere Mio USD Investitionen auslösen könnte, sofern es „läuft“. Und bei Ballard Power standen die Zahlen im Mittelpunkt, während thyssenKrupp nucera im Umfeld des Habeck Besuchs in Brasilien aus einem grossen Auftrag einen potenziell riesengrossen Auftrag machen konnte. Dazu meldeten die Österreicher von Wolftank-Adisa ehrgeizige Expansionspläne.

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Pureplayer wie Nel, Plug Power, Everfuel oder Enapter mit Chancen. Aber werden am Ende vielleicht doch die Konzerntöchter der Grosskonzerne, wie beispielsweise thyssenKrupp nucera, Siemens Energy oder Volkswagen mit ihrer Finanzkraft und Grossprojektexpertise das Rennen machen?

Nel thyssenKrupp nucera Ballard Power Wolftank Adisa – Pilot mit 900 Mio USD Perspektive gestartet und 34 Mio Auftrag bestätigt – zuvor „nur“ ein MoU.

Nel einer der Publikumslieblinge, wenn es um Wasserstoffaktien geht, lieferte am 2. März die mit Spannung erwarteten Zahlen. Und die Reaktionen waren gemischt, genau wie die Zahlen teilweise besser, teilweise schlechter als erwartet ausfielen. Und am 07.03.2023 erlitt die Aktie einen kräftigen Rücksetzer. In Richtung 14,90 NOK, nachdem man am Vortag an der Euronext bei 16,34 NOK den Handel beendet hatte. Was war passiert? Eigentlich das Erwartete bei Nel: Im Rahmen eines Private Placements hatte man sich rund 1,6 Mrd NOK (rund 140 Mio EUR) zu 14,90 NOK je neuer Aktie für den Gigafactory Ausbau in den USA und die anderen Investitionspläne „besorgt“.

Bisher erholte sich die Aktie nicht von dieser Kapitalerhöhung…

… im schwierigen Börsenumfeld – mit 14,16 NOK ging es diesmal unter dem Bezugspreis ins Wochenende. Dazu sollten die Turbulenzen wegen der Probleme im US-Bankensektor, dem CS Taumeln auch Anfang dieser Woche eine mögliche Erholung zumindest erschweren. Dabei gehen positive Momente derzeit unter.Und so gab es eine eher unbemerkte Meldung aus Amerika. Der grösste Betreiber amerikanischer Atomkraftwerke (neben Solar- Wind- und Wasserkraftwerken) die Constellation Energy Corp (ISIN:US21037T1097) – mit einem Jahresumsatz von rund 20 Mrd USD (2021)  und einer MarketCap von rund 25 Mrd USD durchaus ernstzunehmen – startet in ihrem Meiler „Nine Mile Point“ eine Pilotanlage:

Nel Elektrolyseur produziert ab sofort Wasserstoff mit Atomstrom – Test. DOE gefördert. Erklärtermassen erst der Anfang.

Seit der ersten Ankündigung im August 2021 bis heute ist einiges an Zeit vergangen. Zwischendurch gab es Fördergelder für das Projekt “ CO2-freie Produktion von Wasserstoff mit Atomstrom“ vom amerikanischen Energieministerium (DOE). Und letzte Woche meldete Constellation, dass die Wasserstoffproduktion im 1,25 MW Elektrolyseur von Nel angelaufen ist. Geplant sind allein von Constellation bis 2025 Investitionen von 900 Mio USD in die Produktion und Lagerung von Wasserstoff an den diversen Standorten der unternehmenseigenen  Atommeilern. Und es fällt nicht schwer einzuschätzen, dass der PEM-Elektrolyseur von Nel – bei positivem Verlauf der jetzt begonnenen Testphase – keine schlechten Ausgangsvoraussetzungen für die dann zu vergebenden Aufträge für die Norweger bieten sollte. HIER DIE EINZELHEITEN ZU DIESEM PILOTPROJEKT UND DEN CHANCEN FÜR NEL.

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Und dann wurde noch aus einem MoU ein verbindlicher Auftrag. 34 Mio EUR Auftrag. Stark. vom Aktienkurs NULL eskomptiert.

Einige Grossaufträge konnten bereits  gewonnen werden und das Orderbacklog erreichte zum 31.12.2022 eine nie gesehene Grössenordnung. Und um die vielen in der Pipeline befindlichen potentiellen Elektrolyseur-Aufträge zu erringen, setzt man bei Nel auf „vorauseilenden“ Kapazitätsausbau: Die automatische Produktionslinie in Heroya wird gerade von 500 MW auf 1 GW ausgebaut, in den USA wird aus der bisher manuellen Produktion eine automatisierte 500 MW Produktionslinie eingerichtet – verbindliche Investitionsentscheidung wurde mit den 2022er Zahlen verkündet. Und zusätzlich suche man bei Nel den Standort für eine weitere US-Produktionsstätte mit 1 GW Kapazität. Alles ausgelegt auf einen erwarteten Engpass in der Elektrolyseurproduktionskapazität ab 2025. Nach der erstmaligen „Reservierung“ von zukünftiger Produktionskapazität bei thyssenKrupp nucera, kommt letzte Woche im Begleittext zu einer Meldung Nel’s ein weiterer Hinweis auf diesen Engpass. Aber zuerst einmal Sektkorkenknallen in Norwegen.

Aus einem 120 MW MoU am 6.Januar 2023 mit der deutschen HH2E wird ein verbindlicher Kaufvertrag!

Anfang des Jahres hiess es noch: „Nel Hydrogen Electrolyser AS, eine Tochtergesellschaft von Nel ASA, hat sich mit der Hamburger HH2E auf eine FEED-Studie (Front End Engineering and Design) und eine Absichtserklärung zum Erwerb von zwei 60-MW-Elektrolyseuranlagen in Deutschland geeinigt.“ Und heute kommt der Abschluss:

Nel Hydrogen Electrolyser AS, eine Tochtergesellschaft von Nel ASA, hat jetzt einen festen Vertrag mit HH2E über 120 MW an alkalischer Elektrolyseurausrüstung unterzeichnet. Der Auftragswert beträgt rund 34 Millionen Euro. HH2E ist ein Unternehmen für erneuerbare Energien, das skalierbare Wasserstoffprojekte in Deutschland plant, wie das HH2E Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Wasserstoffproduktion bis 2025 beginnen und bis 2030 erheblich gesteigert werden soll. HIER EINZELHEITEN ZU DIESEM AUFTRAG UND WELCHER HINWEIS AUF DEN ENGPASSFAKTOR ELEKTROLYSEURPRODUKTIONSKAPAZITÄTEN FIEL:

Nel Plug Power ITM Power Elringklinger PNE - Chartbild Nel.
Chart: NEL Asa | Powered by GOYAX.de

Nel thyssenKrupp nucera Ballard Power Wolftank Adisa – Grossauftrag in Brasilien fast sicher – aus 60 MW sollen 180 MW werden.

ThyssenKrupp – Wasserstofftochter nucera soll weltweit führend Grossprojekte für alkaliche Elektrolyse und Chlor-Alkali Elektrolyse verwirklichen. Und so den „alten Traditionskonzern“ in neue Zeiten führen. Derzeit ist die Bewertung der ThyssenKrupp AG (ISIN: DE0007500001) für die meisten Akteure enttäuschend. Und vor dem im letzten Sommer bereits geplanten und dann „aufgrund der Börsenlage“ verschobenen Börsengang der 67%-Tochter thyssenKrupp nucera gelingt es dem Konzern das Interesse zu befeuern. Wann auch immer der „demnächst je nach Börsenlage anstehende“ Börsengang anstehen sollte, aktuell liefert der Ruhrkonzern genau die Signale an den Kapitalmarkt, die eien nucera-Aktie spannend machen könnten. Zuletzt konnte thyssenKrupp nucera erstmals in der „Wasserstoffhistorie“ die „Sicherung von zukünftigen Elektrolyseur-Produktions-Kapazitäten“ an einen Grosskunden „verkaufen“. Da sprachen wir von einer Zeitenwende. Heute liefert thyssenKrupp etwas weit profaneres, wenn auch wichtiges:

Unigel – brasilianischer Chemiekonzern – will nach den bereits bestellten 60 MW Elektrolyseurkapazität den Standort auf 180 MW aufstocken! Grossauftrag reloaded.

Letzten Sonntag spekulierten wir noch in unserem H2-Update zu KW 10: „Und so wird wohl auch der aktuelle Besuch beiden Bundesminister Habeck und Özdemir in Südamerika wieder den Fokus auf grossvolumige Wasserstoffprojekte richten. Wenn es so läuft, wie beim Norwegenbesuch von Robert Habeck, dann könnten auch wieder  einige grössere Kooperationen oder Verträge anstehen. Spannend auch für den Kapitalmarkt.“ (nwm, 12.03.23). Und dann kam letzte Woche auch direkt der erste Vertrag:

thyssenkrupp nucera und Unigel haben ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, um die Kapazität der Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Bahia, Brasilien, von 60 Megawatt (MW) auf 180 MW zu erhöhen. Die Unterzeichnungszeremonie habe in Belo Horizonte im Rahmen des Besuchs des deutschen Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, stattgefunden.

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Erste Anlage in Brasilien, bei der grüner Wasserstoff im industriellen Maßstab hergestellt wird, soll grösser werden.

Neben den Ende des Jahres sowieso zur Auslieferung anstehenden 60 MW Standard-Elektrolyseuren scheinen beide Seiten das politische Momentum nutzen zu wollen: In der ersten Phase erreicht die anfängliche Produktionskapazität 10.000 Tonnen/Jahr grüner Wasserstoff für die Herstellung von grünem Ammoniak im Volumen von 60.000 Tonnen/Jahr. Unigel ist eines der größten Chemieunternehmen in Lateinamerika und der größte Produzent von Stickstoffdünger in Brasilien.

Die Anlage für grünen Wasserstoff von Unigel wird die erste im industriellen Maßstab in Brasilien sein. Wir verhandeln weiterhin über strategische Investitionspartnerschaften, um die neuen Phasen des Projekts zu ermöglichen„, sagte Roberto Noronha Santos, CEO von Unigel. HIER EINZELHEITEN ZUM PROJEKT UND WAS DARAUS WERDEN KANN.

thyssenKrupp nucera trommelt – auffällig laut und auffällig häufig in letzter Zeit – Vorboten des erwarteten Börsengangs? Wahrscheinlich. Egal warum, sollte nucera mit Meldungen dieser Qualität weitermachen, dann sollte auch ein Börsengang zu den wohl angestrebt hohen Bewertungen erfolgreich sein können. Falls nicht die derzeitigen Hustenanfälle der Börsen wegen der Silicon Valley Bank Pleite sich zu einer Grippe des Bankensektors ausweiten sollten. Dass würde dann wohl wieder zu einer Verschiebung der nucera IPO Pläne führen. Wäre schade für den Wasserstoffsektor. Spannend auch unser Vergleich zwischen thyssenKrupp nucera und Nel – „Nel – thyssenKrupp nucera. H2-Player gegenübergestellt. Elektrolyseure als zukünftiger Engpassfaktor? „And the winner is…

ThyssenKrupp AG | Powered by GOYAX.de

Nel thyssenKrupp nucera Ballard Power Wolftank Adisa – Verluste weniger als erwartet, aber Umsatz leider auch – so bleiben nur gemischte Signale diese Woche.

Ballard Power setzt auf Mobilitätslösungen mittles Wasserstoff. Bereits jetzt ist man bei den „Bussen“ weltweit in der Position als Marktführer. Andere Märkte versucht man bereits zu besetzen, bevor sie „gross“ werden, wenn sie im Entstehen sind : wasserstoffbetriebene Lokomotiven, Brennstoffzellen für die Schifffahrt,„normale LKW’s“ und dazu noch Spezialfahrzeuge für den Minensektor – die immerhin für rund 3,5% der weltweiten CO2-Emissionen stehen sollen. Und in diesem Spezialmarkt gibt es Fortschritte. Nicht nur mit einem vollständig neudesignten ersten wasserstoffbetriebenen Bergbau-LKW, den Ballard Power Systems mit der indischen Adani Enterprises Limited (ISIN:INE423A01024) und Ashok Leyland Asiens  noch 2023 „auf die Strasse zu bringen“ will, wie im Januar gemeldet. Dazu kam eine Folgebestellung eines anderen Kunden und Partners, der sich darauf spezialisiert hat, bestehende Minenfahrzeuge auf Wasserstoff umzurüsten: First Mode bestellt weitere 30 Wasserstoff-Brennstoffzellenmodule – insgesamt 3 MW –bei Ballard Power.

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Zuerst die Zahlen. Geht so…

Und hier die Erwartungen, die es zu treffen galt:

Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022 / Q4 der Ballard Power – zum Abgleich mit den gemeldeten Zahlen.
erwartet 121,8 Mio CAD Umsatz 2022 / 34,9 Mio CAD Umsatz Q4.  real: 115 Mio CAD (83,8 Mio USD) in 2022 / 28 Mio CAD (20,5 Mio USD)

Ballard erhielt im vierten Quartal neue Aufträge im Wert von etwa 52,2 Millionen US-Dollar und lieferte Aufträge im Wert von 20,5 Mio USD aus, was zu einem Auftragsbestand von etwa 133,4 Mio USD am Ende des vierten Quartals führte. Das Wachstum des Auftragsbestands wurde hauptsächlich durch gestiegene Aufträge aus Europa angetrieben, die nun etwa 64 % des gesamten Auftragsbestands ausmachen, verglichen mit etwa 38 % zum Ende des vierten Quartals 2021. Insbesondere ist der Auftragsbestand von Power Products zum vierten Quartal 2022 mehr als doppelt so hoch wie im 4. Quartal 2021 und ist auch gegenüber dem Ende des 3. Quartals 2022 um fast 60 % gestiegen.

FAZIT: Umsatz unter den Erwartungen, klar unter den Erwartungen und auch Gesamtjahresumsatz liegt klar unter den 2021er Zahlen. Lichtblick sind allein die steigenden Aufträge.

erwartet Minus 242 Mio CAD Verlust 2022 / 57 Mio CAD Verlust Q4. real: Minus 238 Mio CAD (173,50 Mio USD) / Minus 47,2 Mio CAD (34,4 Mio USD)

Und die Gründe? China kurzgefasst. Andy MacEwen erklärt es so, “In Q4, we delivered revenue of $20.5 million and gross margin of (29)%. On revenue, we continue to be disappointed with delayed adoption in the China market and low activity levels at the Weichai-Ballard JV, which weighed on our 2022 results. We are working closely with our Weichai-Ballard JV to unlock growth in the China fuel cell bus and truck markets. Gross margin results partly reflect strategic pricing on customer platform wins during a period of inflationary costs. We expect these dynamics to persist into 2024 until our volume ramps and our product cost reduction initiatives move into production. On costs, we achieved our guided targets for total operating expenses and capital expenditures for full year 2022. We ended the year with $913.7 million in cash reserves.”

hier erwartet Minus 0,194 CAD EPS Q4 / Minus 0,825 EPS 2022.  real: Minus 0,16 CAD (0,12 USD) EPS Q4  / Minus 0,80 CAD (0,58 USD) EPS 2022

Hier eine klare Verbesserung gegenüber den Erwartungen. Dazu Cash-Reserven von 913 Mio USD bieten die Basis für ein Überbrücken der Durststrecke bis zur Profitabilität, vorausgesetzt sie wird überhaupt geschafft und wird bis 2025 erreicht. Ansonsten wäre eine „weiter so Devise“ mit weiteren Kapitalerhöhungen sowieso mehr als schwer vermittelbar.

Und der Ausblick?

CEO Andy MacEwen legt sich fest, “In 2023, we believe we are well positioned to compete and grow in an increasingly exciting market. We continue to prudently manage our balance sheet as we execute on our planned investments in technology and products, advanced manufacturing, product cost reduction, our local-for-local manufacturing strategy, and providing an outstanding customer experience.”

Und wenigstens die Newslage hellt sich bei Ballard Power auf. Aber ob das für bessere Kurse reicht? Und Abwarten bis die neuen Verträge, neuen Leuchtturmprojekte sich in Umsätzen niederschlagen? Oder ist jetzt die Chance da, sich an einem zukünftigen Wasserstoffplayer teilzuhaben…
MorphoSys Evotec – starke Meldungen liessen die Aktien anspringen – in Hamburg kommen 75 Mio USD Milestones an, München weniger Verlust.
Die Umsatzentwicklung im letzten Quartal ist wirklich enttäuschend und sollte sich in Zukunft bessern, wofür zumindest die Auftragsentwicklung spricht. Dazu weniger Verlust. Hätte ganz klar schlimmer kommen können. Aber im derzeitigen Börsenumfeld haben Growthwerte keine guten Karten.
Nel, Plug Power, Ballard Power oder SFC Energy - Chartbild Ballard Power.
Ballard Power Systems Inc. | Powered by GOYAX.de

Nel thyssenKrupp nucera Ballard Power Wolftank Adisa – Goes US. Besonders spannend mobile Wasserstoffbetankung.

Wolftank-Adisa Holding AG (SIN: AT0000A25NJ6) – Aktie ist ein typischer Microcap: Wenig liquider Handel, bereits kleinere Stückzahlen führen zu Kursausschlägen. Wer das berücksichtigt, kann natürlich gerade unter den „kleinen Werten“ durchaus spannende Storys identifizieren. Die neben einem erhöhten Risiko natürlich auch möglicherweise ein höheres Kurspotential im Erfolgsfall aufweisen. Und im Wasserstoffsektor gab es in der Vergangenheit einige Small- oder MicroCaps, die eine atemberaubende Kursentwicklung hinlegten und danach krachend scheiterten. Andere werden – noch? – mit einer Marktkapitalisierung ,die ein Vielfaches ihrer aktuellen Umsätze (!) ausmachen, bewertet. Die Börse handelt Zukunft.

Wolftank-Adisa steht nicht im Verdacht einer totalen Übertreibung. Einer Marktkapitalisierung von rund 62 Mio EUR stehen Umsätze im ersten Halbjahr 2022 von rund 29 Mio EUR und einem immerhin positiven EBITDA von 1,4 Mio EUR gegenüber. Aber spannender ist das, was in den nächsten Jahren aus der Wolftank-Adisa wird – oder eben nicht.

Ambitionierte Wasserstoffpläne der Wolftank-Adisa. Fanden diese Woche Fortsetzung Nummer 4 in 2023 – beeindruckende Frequenz.

Sollten die ambitionierten Pläne – insbesondere im Bereich Wasserstoff und Flüssiggas – umgesetzt werden können, wäre die Wolftank-Adisa Aktie durchaus einen zweiten Blick wert.  Man ist auf Wachstum ausgerichtet oder wie Peter Werth, CEO der Wolftank Group bei Vorlage der Halbjahresergebnisse meinte: „Nach den Turbulenzen der letzten beiden Jahre liegt ein gutes erstes Halbjahr hinter uns. Die Energiemärkte waren stark in Bewegung, aber wir konnten unseren Aufholkurs fortsetzen. (…). Nur so können wir jetzt im anziehenden Marktumfeld aus unserem vollen Potenzial schöpfen. Und der Trend zeigt klar nach oben“, sagt. Die Gruppe beschäftigt rund 280 Mitarbeiter:innen (31.12.2021:  267) in 7 Ländern.

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3U Holding – selbst der Kurssprung nach der 3,20 EUR-Dividendenankündigung lässt „Luft“. Wachstum 2023 organisch und anorganisch. Geschenkt?

Nach der am 16. Januar gemeldeten Kooperation mit ARTHUR BUS GmbH, einem Hersteller emissionsfreier Busse für den öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in Städten und regionalen Gemeinden, zur Weiterentwicklung und Auslieferung von mobilen Wasserstoff-Tankcontainern, kam am 24. Januar der nächste Schlag: Wolftank-Adisa ist im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung von TPER – ÖPNV-Anbieter in der italienischen Region Emilia Romagna – als operativ-industrieller Partner für ein gemeinsames Konsortium ausgewählt worden, das für integrierte Wasserstoff-Tanksysteme für Busse verantwortlich sein soll. Und am 6. Februar meldete man eine Vertriebsvereinbarung mit EnerMech, einem internationalen Spezialisten für die Bereitstellung integrierter Liefer-, Betriebs-, Wartungs- und Ingenieurlösungen. In Kooperation sollen Wolftank-Wasserstofftankstellen (HRS) an die australische und neuseeländische Industrie geliefert werden, wo Unternehmen ihre Transportflotten von fossilen Brennstoffen unabhängig machen wollen.

Und jetzt der US-Markt.

Man setze einen „strategischen Expansionsschritt in Richtung USA“. Mit dem im Sommer 2022 erlassenen „Inflation Reduction Act“ hätten die USA Klimaschutz-Investitionen in Höhe von USD 370 Milliarden beschlossen, um den CO2-Ausstoß um rund 40 % im Vergleich zu 2005 zu reduzieren. Erst kürzlich habe eine Anhörung im US-Senat die Debatte über eine nationale Norm für kohlenstoffarme Kraftstoffe eingeleitet. Damit sei die Notwendigkeit von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zur Dekarbonisierung einmal mehr klargestellt worden. Um dieses Umfeld zu nützen und optimal am Marktpotenzial zu partizipieren, habe die Wolftank-Gruppe nach einem Beschluss des Vorstands und des Aufsichtsrats eine eigene Niederlassung in Kalifornien gegründet.

Die neue Wolftank USA Inc. solle künftig den amerikanischen Markt mit den innovativen Wasserstofflösungen der Gruppe beliefern…

… und zu Beginn fokussiert mobile Wasserstofftankstellen anbieten. Gleichzeitig mit der Firmen-Gründung hat die Gruppe eine Partnerschaft in der „Hydrogen Fuel Cell Partnership“ beantragt, die eine schnelle lokale Vernetzung vorantreiben soll. Peter Werth, CEO der Wolftank Group, hätte bereits im Februar an der renommierten „Hydrogen & Fuel Cell Seminar“-Tagung in Long Beach vorgetragen und erste Kunden im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs sowie weitere Wasserstoff-Produktionsstätten besucht. Kalifornien gelte als grüner Vorreiterstaat und habe signifikante CO2-Reduktionen beschlossen. So werden etwa ab 2035 nur noch emissionslose Fahrzeuge in den kalifornischen Häfen erlaubt.

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„Mit unserer neuen Niederlassung in den USA setzen wir unseren konsequenten Wachstumskurs fort. Das Umfeld für emissionsfreie Mobilität ist nach den jüngsten Entscheidungen ideal für diesen Schritt. Wir wollen mit unserem Know-how ein aktiver Player am Markt werden und unsere mobilen Wasserstofftankstellen anbieten, die als schnell einsetzbare Betankungsmöglichkeit optimal sind. Unser Ziel ist, weltweit zur notwendigen Infrastruktur für eine emissionsfreie Zukunft beizutragen“, sagte Peter Werth, CEO der Wolftank Group.

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bereich der Wasserstoffspeicherung und der Betankungslösungen verfüge das Unternehmen über multimodale H2-Versorgungslösungen für den Straßen-, Schienen- und Seeverkehr. Die Gruppe biete so fertige Wasserstoff-Tanklösungen für Busse oder Schwerlastfahrzeuge (350 bar) und Personenfahrzeuge (700 bar) an.

Und so erhalten die grossen Pläne der Innsbrucker immer mehr Substanz. Dazu ein finanzstarker Partner im Hintergrund mit der Baywobei Invest GmbH, der Wachstum finanzieren könnte. Da kommen die drei neuen Verträge und Rahmenvereinbarungen im „Wasserstoffbereich“ in 2023 gerade recht. Hinzu kommt ein sich von den coronabedingten Rückschlägen schnell erholendes Basisgeschäft. Also: Könnte was werden…

Chart: Wolftank-Adisa AG |Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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