3U Holding erstmal „Hausmannskost“ angesagt – Quartalszahlen.

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3U Holding – Dividendennews brachten die Aktie weit  über die 5,00 EUR Kursmarke. Auch wenn man bei der 3U HOLDING AG (ISIN DE0005167902) mit einer hohen Ausschüttung nach dem erfolgreichen Exit bei der weclapp SE rechnete, so überraschte die 3,20 EUR-Ankündigung dann doch positiv. Nachdem am 15. Mai die Aktionäre am erfolgreichen weclapp Exit erhalten hatten, gab es zuletzt auf der Frühjahrskonferenz in Frankfurt für die Aktionäre einen Eindruck, wofür die im Unternehmen verbliebenen rund 70 Mio EUR Liquidität verwendet werden sollen: Stärkung und kräftiger Ausbau von allen drei verbliebenen Geschäftsfeldern. Sogar das alte Stammgeschäft Telekommunikation soll nicht nur weiterbetrieben werden, sondern soll durch Zukäufe neue Scherpunkte bedienen. Danach eine Mission 2026 mit einem angestrebten „Wertpotenzial“ der 3U Holding auf eine Bandbreite von 510 bis 620 Mio EUR – starke Worte, deren argumentation man durchaus etwas abgewinnen könnte.

Aber auf dem Weg dahin sind die aktuellen Quartalsergebnisse erstmal „unspektakulär“ bei der 3U Holding –

die in der Mission 2026 gennannten Inevstitionen, Repoweringmassnahmen und Wachstumsaussichten greifen über längere Zeiträume. Die vollen Kassen lassen erstmal die Finanzergebnisse kräftig ansteigen, was bis zu den entsprechenden Inevstitionsabflüssen immerhin ein schönes „Zubrot“ darstellt. Also: 3U Holding weg von den Hammermeldungen wie dem weclapp-Verkauf, der hohen Dividenden-Ausschüttung, den Investitions- und Wachstums-Plänen. Sondern auf dem Weg zu den Zielen 2026, die erstmal wenig Einfluss auf die aktuelle operative Entwicklung haben – noch nicht:

Zum Halbjahr 2023 sind wir mit der Entwicklung unserer Segmente ITK und Erneuerbare Energien sehr zufrieden“,

bekräftigt Uwe Knoke, Vorstand Strategie und Geschäftsentwicklung der 3U HOLDING AG. „Dass sich allerdings viele Heimwerker und Eigenheimbesitzer durch die politischen Debatten um das sogenannte Heizungsgesetz irritieren ließen, das hat uns im Segment SHK im zweiten Quartal eher gebremst und Spuren im Halbjahresabschluss hinterlassen. Der starke Rückgang in der Branche lässt uns allerdings Nachholeffekte für die kommenden Monate erwarten. Mit der unmittelbar bevorstehenden Einführung unseres innovativen ThermCube, der ‚Wärmepumpen-Heizzentrale im Schrank‘, sind wir dafür bestens positioniert.“

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Der Vorstand bestätigt die im März kommunizierte Prognose und erwartet für das Geschäftsjahr 2023 nach wie vor ein starkes organisches Wachstum. 2023 sollen Umsatzerlöse im Bereich zwischen 55,0 Mio und 60,0 Mio EUR erzielt werden. Beim EBITDA rechnet der Vorstand angesichts der erwartungsgemäß niedrigeren anderen Erträge und dem deutlich höheren Anteil des margenschwächeren Handelsgeschäfts im SHK-Segment mit einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von zwischen 6,0 Mio und 8,0 Mio EUR. Das führt zu einer Ergebniserwartung für den 3U Konzern von voraussichtlich zwischen 2,5 Mio und 3,5 Mio EUR.

Und im ersten Halbjahr 2023? Konkret.

25,09 Mio EUR Umsatz, ungefähr auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2022 (25,36 Mio EUR). Die Erlöse in den beiden Segmenten ITK (Informations- und Telekommunikationstechnik) und Erneuerbare Energien konnten im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert werden. Im Segment SHK (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) musste aber vor dem Hintergrund des Einbruchs der Baukonjunktur insbesondere im zweiten Quartal ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum hingenommen werden. Wegen stark gesunkener sonstiger betrieblichen Erträgen (im Vorjahr aus Bauprojekt noch 9 Mio EUR, jetzt 0,84 Mio EUR) erreichte man ein EBITDA im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 von nur 2,59 Mio EUR (H1 2022: 5,99 Mio EUR).

Bauflaute trifft auch 3U Holding – sollte temporär sein. Hält sich aber relativ besser als Gesamtmarkt.

Segmententwicklung – 3U Holding kann Umsatz im hochmargigen (28,5%) ITK-Geschäft um 4,2% auf 6,33 Mio EUR steigern, bei den Erneuerbaren liessen Turbinenreparaturen trotz erhöhter Erlöse (plus 4,6% auf 4,34 Mio EUR) das EBITDA ungefähr auf gleichem Niveau. Und nun zum Hoffnungsträger: Auch wenn die Aussichten des Segments SHK mit seiner Ausrichtung auf die Megatrends Onlinehandel und klimafreundliche beziehungsweise CO2-neutrale Heizsysteme nicht nur nach „Auffassung des Managements mittel- bis langfristig weiter hervorragend“ sein sollten, so schrumpfte doch der Umsatz.

Während die Zahl der bundesweit erteilten Baugenehmigungen für Wohngebäude um 36 % einbrach, wie das Statistische Bundesamt mitteilte, entwickelte sich das Geschäft im Segment SHK zwar besser als das Branchenumfeld, verzeichnete aber dennoch einen Rückgang bei Umsatz und Ertrag. Der Segmentumsatz lag im ersten Halbjahr 2023 mit 14,72 Mio EUR um 4,4 % niedriger als im Vorjahreszeitraum (H1 2022: 15,40 Mio). Das EBITDA ging aufgrund der niedrigeren Deckungsbeiträge von –0,06 Mio EUR im Vorjahreszeitraum auf –0,44 Mio EUR im ersten Halbjahr 2023 zurück.

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Mission 2026 „on track“ – Warten auf die nächsten Investitionsentscheidungen bei 3U Holding.

Im Einklang mit der Konzernstrategie arbeite der Vorstand an einer Reihe von Investitionsvorhaben. Neben dem Zukauf von Unternehmen oder Kundenstämmen beträfe dies im Geschäftsjahr 2023 insbesondere das Repowering im Windpark Langendorf. Möglichkeiten weiterer viel versprechender Investitionen würden  laufend mit aller gebotenen Sorgfalt geprüft. Natürlich würden Zukäufe direkten Einfluss auf die Prognose für 2023 haben – natürlich nicht bezifferbar.

Und Uwe Knoke erläutert: „Die mittel- und langfristigen Aussichten der 3U, wie wir sie in unserer MISSION 2026 vorgestellt haben, sind unverändert gut, und wir arbeiten weiter konsequent an der Umsetzung unserer strategischen Maßnahmen. Temporäre Eintrübungen im Branchenumfeld können wir als diversifizierte Management- und Beteiligungsholding auswettern. Sie bestärken uns in unseren operativen Aktivitäten in den intakten Megatrends Digitalisierung, Onlinehandel und Erneuerbare Energien und in unserem Streben nach Wertsteigerungen im Interesse aller Stakeholder.“
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Und die 3U Holding legte mit einem ehrgeizigen Wachstumsplan „Mission 2026“ die Latte sehr hoch. Mit mehr als 220 Mio EUR geplanten Investitionen, die zur je zur Hälfte fremd- und eigenfinanziert sein sollen, will man Mehrwert schaffen. Wenn man dieses Wertpotential in Kapitalmarktsprache übersetzen will, sollte man damit wohl an eine potentielle Marktkapitalisierung von 510 bis 620 Mio EUR denken. Und – wenn der Name „Mission 2026“ Sinn machen soll – bis 2026 will man also nicht nur den weclapp-Erfolg in den Schatten stellen, sondern darüber hinaus ein zweites Standbein – die Erneuerbaren – so verstärken, dass man allein damit eine Verdopplung der derzeitigen MarketCap „rechtfertigen“ könnte. Hört sich sehr ehrgeizig an.

Ob auf dem Weg dahin Verwässerungen der Anteilseigner zu befürchten sind?

Kommt darauf an, ob und inwieweit man das GAP zwischen geplanter Eigenfinanzierung von gut 110 Mio EUR und dem aktuellen Kassenbestand von rund 70 Mio EUR durch zwischenzeitliche „Gewinnthesaurierung“ reduzieren kann. Beim Fremdfinanzierungsanteil kann man darauf setzen, dass die Banken gerne und zu noch relativ günstigen Konditionen Repoweringmassnahmen aufgrund der berechnbaren, langfristigen Rückflüsse mit bis zu 90% finanzieren.

3U steht zukünftig für:

  • Ursprünglichen Keimzelle des Konzerns – Telekommunikation. Neben einem schrumpfenden Festnetztelefoniemarkt, der immer noch positive Deckungsbeiträge liefert, setzt man hier auf das Wachstumssegment Digitalisierung und digitale Workspaces.
  • Erneuerbare: aus 53 MW Erzeugungskapazität sollen im Luafe der Jahre 150 bis 200 MW werden – bauartbedingt einer noch höheren Stiegerung der Stromproduktion.
  • Energieknappheit/Heizen/Gebäudetechnik, die im Bereich E-Commerce bedient werden. Erklärte Wachstumsmärktemit dem neuen Leitthema CO2-freies Heizen für Selfio/Pelia.
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