Vonovia – nach Freitag heute Kaufkurse? Vermietung stark, LTV naja, Bewertungsabschläge zukünftig keine mehr?

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Immobilienaktien unter Druck – nach einigen Erholungsversuchen, einigen Pleiten sieht es immer noch ziemlich traurig aus. Zinsänderung, Immobilienkauf-Zurückhaltung, fallende Immobilienbewertungen, hohe Fremdkapitalquoten und dazu noch explodierte Baupreise. Gemengelage, die den Anlegern nicht gefällt.

Und am Freitag musste Vonovia die Hosen runterlassen: Mehr als 6 Mrd EUR Verlust lassen gutes Vermietungsgeschäft und Verkäufe von mehr als 4 Mrd EUR in den Hintergrund treten – wie lange ist die Frage? Auf jeden Fall wird eine erhöhte Dividende gezahlt. Die am Freitag gelieferten vorläufige Zahlen für 2023 lagen vor Marktöffnung vor und dann sprachen die Kapitalmärkte. Klare Meinung: Minus 10,5%, für einen DAX-Wert eine extreme Tagesbewegung.

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Schaut man auf die Kursreaktion der Märkte, sollte man Katastrophen erwarten – und ein Jahresverlust über 6 Mrd EUR schlägt schon  auf’s Gemüt. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass er aufgrund Portfolioabwertungen – also nicht liquiditätswirksam – entstand. Operativ läuft’s – quasi Vollvermietung und trotz umfangreicher Immobileinverkäufe (rund 4 Mrd EUR) stieg der Mietertrag. Die Liquidität zur Bedienung unbesicherter Fiannzierungen ist bis Mitte 2025 vorhanden. Also vielleicht Kanonendonner, der zum Einstieg genutzt werden könnte? Vielleicht.

Märkte übertreiben bei Vonovia? EPRA NTA gegenüber Vorjahr rund 10,00 EUR runter auf 46,82 EUR (Vorjahr: 57,48 EUR), aber…

Die Vonovia SE hat sich im Geschäftsjahr 2023 erwartungsgemäß operativ stabil entwickelt. Das Kerngeschäft Vermietung, das einen Anteil von 92 % am Unternehmenserfolg hat, ist im Ergebnis um 6,5 % gewachsen. Der Leerstand bleibt historisch tief. 2023 hat Vonovia Verkäufe (inkl. Joint-Venture-Strukturen mit möglichem Rückerwerb) mit einem Volumen von rund 4 Mrd EUR umgesetzt und damit das Doppelte von dem erreicht, was sich das Unternehmen für das Jahr vorgenommen hatte.

„In einem von weltweiten Krisen gekennzeichneten Jahr ist es uns gelungen, den Hebel umzulegen und von Wachstum auf Kapitaldisziplin umzustellen“, sagte Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia. „Wir haben als einer der Ersten auf den dramatischen Zinsanstieg reagiert – und wir werden einer der Ersten sein, die zum gewohnten Kurs zurückkehren“, ergänzt Buch.Das Kerngeschäft Vermietung entwickelte sich weiter positiv. Es wurde durch Synergien aus dem Zusammenschluss mit Deutsche Wohnen gestützt. Das Adjusted EBITDA im Segment Rental ist um 6,5 % auf 2.401,7 Mio EUR gestiegen und liegt trotz getätigter Verkäufe über dem Vorjahresergebnis.

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FFO, LTV und mehrvon Vonovia.

Kursentwicklung 52-Wochen: Höchstkurs 29,30 EUR, Tiefstkurs 15,27 EUR. AKTUELL (Schlusskurs Freitag): 23,99 EUR, Plus 27,61 % auf Jahressicht. In Anbetracht der Kursentwicklugn“passen“ die korrekturen im Umfeld der Ergebnisse vielleicht eher ins Bild.

FFO-Entwicklung 2021 / 2022 / 2023: 1,69 Mrd EUR/ 2,035 Mrd EUR sogar Plus 20 % auf Jahressicht/1,847 Mrd EUR, beeinflusst durch die Immobileinverkäufe im Umfang von rund 4 Mrd EUR.

Immobilienportfolio: EPRA NTA rund 42,779 Mrd EUR (Minus 6,5% gegenüber 31.12.2022) und EPRA NTA per share von 46,82 EUR zum 31.12.2023, Zum Stichtag umfasste das Portfolio von Vonovia rund 546.000 Wohnungen und einen Verkehrswert von 83,9 Mrd. €. Der Rückgang des Portfoliowertes der Wohnimmobilien um 6,6 % im ersten Halbjahr 2023 sowie um 4,2 % im zweiten Halbjahr ist auf das veränderte Marktumfeld sowie die Verkäufe zurückzuführen. Der Trend hat sich im Jahresverlauf deutlich abgeschwächt. Der Verschuldungsgrad LTV liegt pro forma aufgrund beurkundeter Verkäufe bei 46,7 %, LTV aktuell bei 47,3%. Der Zielkorridor von 40 bis 45 % bleibt weiterhin die relevante Bezugsgröße.

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Sonstiges: Zinsbindungsdauer „mehr als 5 Jahre“. Unbesicherter Finanzierungsbedarf bis zum 3. Quartal 2025 gedeckt; Investorenbasis erfolgreich verbreitert. Vonovia hat ihre Finanzierungsstrategie erfolgreich erweitert und diversifiziert. Das Unternehmen hat zu Jahresbeginn erstmals eine unbesicherte Anleihe in Höhe von 400 Mio GBP (456 Mio EUR) am britischen Finanzmarkt begeben und damit Arbitragevorteile von rund 30 Basis-punkten gegenüber Eurobonds genutzt – nach vollständiger Währungsabsicherung. Gefolgt wurde das Debüt von der ersten Schweizer-Franken-Anleihe im Wert von 150 Mio CHF (159 Mio EUR) mit Arbitragevorteilen von 10 Basispunkten gegenüber Eurobonds.

Immobilienaktien PROGNOSE 2024: Vonovia stellt Dividendenzahlung auf neue Massgrösse um, in 2024 Ertragswachstum nach Durchschreiten der Talsohle erwartet.

Ab 2024 wird Vonovia in ihrem Steuerungssystem klarer zwischen der Ergebnisorientierung und der Liquiditätsorientierung unterscheiden und löst den Group FFO ab. Damit trägt das Unternehmen dem aktuellen Marktumfeld und der daraus resultierenden notwendigen Liquiditätssteuerung präziser Rechnung. Vonovia wird ausgehend vom Adjusted EBITDA auf das Ergebnis vor Steuern (Adjusted Earnings Before Taxes, Adjusted EBT) überleiten und dieses als zentrale Ergebniskennzahl etablieren. Beim Adj. EBT handelt es sich um eine gängige Steuerungsgröße für Unternehmen; sie bietet damit eine hohe Transparenz und Vergleichbarkeit zu anderen Industrien. Als führende Kennzahl der Innenfinanzierung und damit der Steuerung der Liquidität wird Vonovia zukünftig zusätzlich den Operating Free Cashflow (OFCF) ausweisen.
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Dividendenwachstum auf Grundlage des stabilen operativen Geschäfts soll auch künftig ein Schlüsselelement für Vonovia sein. Die Ablösung des FFO erfordert allerdings eine neue Basis für die Dividende ab 2024. Ziel ist eine solide Dividende, die sich am Adj. EBT orientiert und jederzeit eine ausreichende Finanzierung für Investitionen sicherstellt. Wie in den vergangenen Jahren auch, werden die Aktionäre wieder die Wahl zwischen einer Bar- und einer Aktiendividende haben. Für das Geschäftsjahr erwartet Vonovia das Adj. EBITDA in der Spanne von 2,55 bis 2,65 Mrd EUR, das Adj. EBT wird voraussichtlich in der Spanne von 1,70 bis 1,80 Mrd EUR liegen. Ab 2024 wird Vonovia das von der Deutsche Wohnen zum Verkauf stehende Pflegegeschäft nicht länger als Segment führen und den Neubau für den eigenen Bestand zwar in der Bewertung, jedoch nicht mehr im EBITDA, zeigen. Für den SPI wird erneut eine Zielerreichung von 100 % erwartet.
Fazit: Die Aktie hat kräftig vom Hoch verloren – trotz Konzentration auf Konjunktur unsensible Wohnimmobilien. Hohe Verschuldung ist auf absehbare Zeit günstig finanziert – fraglich wie stark der Buchwert zukünftig noch abgeschrieben werden muss. Neubaumassnahmen scheinen vorerst dem Konzern zu teuer. Gehörte Mankos: Abschreibungen auf das Immobilienvermögen drohen, Verkäufe zur LTV-Reduktion scheinen schwierig, Expansionspläne erstmal on hold, ungewisse Punkte Mietendeckel o.ä./Enteignungen. FFO-Multiple: 7,27(2,56 EUR FFO 2022 per share )
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