thyssenKrupp Aktie mit Wertaufholung? Mit „grünem Stahl“ Wettbewerbsvorteile? 2 Milliarden Subventionen geben Stahlsparte neue Perspektiven.

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thyssenKrupp mit grünem Stahl voran?
thyssenKrupp – seit dem IPO der Wasserstofftochter Nucera findet der Traditionskonzern Aufmerksamkeit bei weiteren Anlegerkreisen. Analysten sehen Potential in der Aktie des 50,2% Nucera Aktionärs. Dazu kamen und kommen positive Entwicklungen in der maritimen Sparte, die möglicherweise eigenständiger werden soll. Um in der anstehenden Konsolidierung der Branche eine gewichtige Rolle spielen zu können. Und sogar die immer als wertmindernd betrachtete Stahlsparte, das alte Herz des Konzerns, schlägt wieder schneller. Grüner Stahl soll die Produktion am deutschen Standort wieder wettbewerbsfähiger machen – CO2-reduzierter Stahl als Wettbewerbsvorteil, als Preisdiffernzierungsmerkmal gegenüber dem weltweiten Wettbewerb.  Immer wichtiger für die Abnehmer, deren CO2-Bilanzen reduziert werden müssen.

Summe der Einzelwerte ergibt thyssenKrupp? EU-Entscheid sollte Stahlsparte zukunftssicherer machen. Und wertvoller.

Mit einer Kapitalisierung von aktuell rund 2,9 Mrd EUR steht die Nucera für einen „Wert“ von knapp 1,5 Mrd EUR in den Büchern der thyssenKrupp – at the market bilanziert. Bei eine rGesamtkapitalisierung von 4,47 Mrd EUR des gesamten thyssenKrupp-Konzerns, ergibt sich „für den Rest“ ein Wert von rund 3,0 Mrd EUR. Zu wenig?  Es geht hier um die Sparten Material Services mit einem Halbjahresumsatz zum 31.03.2023 von 7,1 Mrd EUR und einem EBIT von 114 Mio EUR (Vorjahr: 550 Mio EUR). Und Industrial Components mit den zwei Business Units: Großwälzlager- und das Schmiedegeschäft, die zusammen 1,39 Mrd EUR im ersten Halbjahr und ein EBIT von 99 Mio EUR.

Viele Konzerne im Konzern – selbst bei kräftigem Holdingabschlag scheint thyssenKrupp Aktie nicht teuer…

Dazu die Sparte Automotive technology, die mit einem Halbjahresumsatz von 2,7 Mrd eUR und einem EBIT von 116 Mio EUR für Automotive-verhältnisse relativ gut dasteht. Und die Sparte Marine Systems, über deren Perspektiven als aktiver Konsolidierungspartner der Branche und entsprechende Verselbstständigung bereits die Rede war – 1 Mrd EUR Halbjahresumsatz und ein EBIT von 32 Mio EUR, gestärkt durch einige frische Grossaufträge. Dazu die Sparte Multitracks – Gemischtwarenladen – neben der Nucera zählten am 31.03. noch zur Sparte zwei Anlagenbauer in den Bereichen Chemie und Zement, zwei Automobilzulieferer und die Beteiligung an der ehemaligen Aufzugsparte, die man nach Verkauf der Einheit für insgesamt 1,2 Mrd EUR erwarb (Paket aus zinslosen Darlehen, Aktien und Vorzugsaktien an der Entity).

Und die „zur Verselbstständigung vorgesehene“ Steel Europe Sparte von thyssenKrupp, die diese Woche die Hauptrolle spielte.

Zuerst die Zahlen: Halbjahresumsatz zum 31.03.2023: 6,27 Mrd EUR, EBIT Minus 142 Mio EUR. Und neben 1 Milliarde Investitionen für grünen Stahl, die thyssenKrupp selber trägt, kommen nochmal 2 Mrd EUR hinzu – so diese Woche von der EU. Kommission freigegeben. Kommentiert von Wirtschaftsminister Habeck: „„Es ist ein richtig guter Tag, der zeigt, dass das Industrieland Deutschland eine grüne Zukunft hat„,Für den Bau der sogenannten Direktreduktionsanlage fliessen von Bund und NRW bis zu 550 Mio EUR an den thyssenKrupp Standort Duisburg. Während diese zuerst mit Erdgas betrieben werden soll, wird der Umstieg auf grünen Wasserstoff, der bis 2037 zu 100% Energielieferant sein soll, mit bis zu 1,45 Mrd EUR gefördert – Preisausgleich für die Kosten von grünem Wasserstoff gegenüber blauem Wasserstoff für die ersten 10 Betriebsjahre der Anlage.

Direktreduktionsanlage wird Spartenwert steigern – und wg. Wettbewerbsvorteilen auch dem thysenKrupp EBIT gut tun?

Bernhard Osburg, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp Steel Europe AG:Unser Projekt ist ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa und sichert zukunftsfähige Industriearbeitsplätze, auch in angrenzenden Branchen. Damit können wir auch international demonstrieren, dass Fortschritt, Wohlstand und Klimaschutz keine Widersprüche sind. Wir danken der Bundesregierung und der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für die anhaltende und entschlossene Unterstützung bei der grünen Transformation unserer Stahlproduktion und das Vertrauen in unser Konzept. Wir setzten jetzt auf eine zeitnahe formale Gewährung durch die Bundesregierung.“

 Konkrete Schritte

Kern des Konzeptes „tkH2Steel“ ist die Integration einer technologisch neuen Anlagenkombination in das größte europäische Hüttenwerk. Die 100% wasserstofffähige DR-Anlage mit zwei Einschmelzern und einer Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen pro Jahr (daraus werden 2,3 Millionen Tonnen Roheisen) ist in dieser technologischen Konzeption die erste Anlagenkombination ihrer Art weltweit. Sie ist technologischer Wegbereiter zur weiteren Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette Stahl, und garantiert unter anderem unverzichtbare Spezialwerkstoffe für das Gelingen der Energie und Mobilitätswende. Die jährliche Einsparung wird schließlich bei bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 liegen. Die Inbetriebnahme soll ab Ende 2026 erfolgen. Betrieben wird die Anlage bereits 2029 planmäßig mit rund 143.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr – das entspricht laut thyssenKrupp der Füllmenge des Gasometers Oberhausen, alle zwei Stunden, 365 Tage im Jahr.

thyssenKrupp Aktie unterbewertet? Schaut man die Einzelteile an, dann könnte sich der Eindruck aufdrängen. Bisher galt jedoch die extrem zyklische Stahlsparte als Wertminderer. Ob das nun durch die Investitionen in grünen Stahl zumindest mittelfristig eine gewisse Mindestpreispolitik durch die“ CO2-Karte“ ermöglicht? Anzunehmen. Wie sich das auf die Zyklik des Geschäfts auswirkt? Schwer einzuschätzen. Und auch die von der ehemaligen CEO Merz intensiv verfolgte Verselbstständigung der Stahlsparte könnte die Auswirkungen der Stahlsparte auf den Aktienwert des Gesamtkonzerns reduzieren…

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