RWE will noch mehr haben vom abzeichnenden Wasserstoff-Boom. Rechtzeitig?

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RWE Aktie als Wasserstoffwert? Sollten alle Milliardenprojekte so umgesetzt werden, wie es aussieht, durchaus. RWE macht Ernst: Nachdem man bei RWE eine Kooperation für grünen Ammoniak aus Namibia und mit Equinor eine Kooperation im Gigawatt-Bereich für Wasserstoff im Januar „auf den Weg gebracht hatte“,

ging es dann weiter mit RWE AG (ISIN: DE0007037129): Nach dem 200 MW Auftrag für den Wasserstoffhub Lingen an den Linde-Kooperationspartner  ITM Power am 30.01.2023 gab RWE weiter Dampf: Am 15.02. kam der erste Tanker mit LNG aus den UAE in Brunsbüttel an. Hier plant RWE seit Jahren parallel zu den aktuell notwendigen LNG-Kapazitäten in unmittelbarer Nähe den Bau eines Importterminals für grünes Ammoniak, das als verflüssigtes Wasserstoffderivat einen wichtigen Beitrag zur Versorgung Deutschlands mit grünem Wasserstoff leisten soll. Dazu Bau eines 50 MW Elektrolyseurs am Hochrhein und PPA eines 400 MW Offshorewindparks zur Produktion grünen Wasserstoffs– nicht die letzten Wasserstoffschritte von RWE in 2023.

Dann deutsches H2-Tankstellennetz und jetzt geht man zum Kern der RWE – Kraftwerke.

Weiter ging es im Mai mit der Westfalen Gruppe und RWE: Sie  bauen deutsche H2-Infrastruktur – rund 70 Tankstellen bis 2030. Nummer 1 entsteht in Lingen. Grüner Wasserstoff kommt von RWE. Und im Rahmen der Präsentation der sehr guten vorläufigen Ergebnisse des ersten Halbjahres, die sogar eine Prognoseerhöhung erforderlich machten, äusserte sich Michael Müller, Finanzvorstand RWE AG unmissverständlich: „(…)Wir werden weiter massiv in die Energiewende investieren und wollen gleichzeitig unsere Aktionäre am Erfolg unseres Unternehmens beteiligen. Wir bestätigen unser Dividendenziel von 1,00 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2023.“

RWE will Ex-Braunkohlestandort mit Wasserstoff zukunftsfähig machen -Auftragserteilung hängt an „Rahmenbedingungen“

Passend zum Drang nach Erneuerbaren bei RWE eine aktuelle Investitionsankündigung – oder klare Aufforderung an die Politik, der am Mittwoch mit Turbo versehenen deutschen Wasserstoffstrategie Taten folgen zu lassen. Mittwoch legte sich die Bundesregierung fest – „Das Ziel für heimische Elektrolysekapazität im Jahr 2030 wird von 5 GW auf mindestens 10 GW erhöht. Der restliche Bedarf wird durch Importe gedeckt. Eine gesonderte Importstrategie wird entwickelt.“ (Auszug, Gemeinsame Pressemitteilung „Markthochlauf für Wasserstoff beschleunigen – Bundeskabinett beschließt Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie„, 26.07.2023).
Oder wie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck ankündigt: „Mit der Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie setzen wir den Rahmen für die neue Phase im Wasserstoffmarkthochlauf, (…) hin zur großskaligen Produktion. (…) Zur erfolgreichen Umsetzung der Strategie arbeiten wir außerdem aktuell mit Hochdruck an der Schaffung der erforderlichen Infrastruktur.“
RWE plant, an eigenen ehemaligen Kraftwerksstandorten bis 2030 wasserstofffähige Gaskraftwerke zu errichten,…

….um damit zum Gelingen des Kohleausstiegs bis 2030 beizutragen.  Mit der Auftragsvergabe an ein internationales Konsortium hat RWE nun die Voraussetzungen geschaffen, um an ihrem Standort Weisweiler bis zum Ende des Jahrzehnts ein wasserstofffähiges Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) mit einer Leistung von 800 Megawatt zu realisieren. Die Genehmigungsplanung für die Anlage beginnt unmittelbar. Die Bestellung der Kraftwerks-Komponenten sowie die Beauftragung der Konstruktion stehen unter dem Vorbehalt einer finalen Investitionsentscheidung.

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Roger Miesen, CEO RWE Generation SE: „Mit der beauftragten Genehmigungsplanung gehen wir in Vorleistung, um die Chance einer Fertigstellung bis 2030 offenzuhalten. RWE ist bereit, mit dem Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke einen Beitrag zu grüner Versorgungssicherheit zu leisten und so den Kohleausstieg 2030 zu ermöglichen. Dafür braucht es zügig Weichenstellungen der Politik: Nur wenn die Wasserstoff-Netzanbindungen gesichert ist und ein wirtschaftlicher Betrieb der Kraftwerke durch passende Rahmenbedingungen ermöglicht wird, können wir finale Investitionsentscheidungen treffen.“

Rahmen der Fördermassnahmen für wasserstofffähige Kraftwerkemus kommen, damit…

Die Bundesregierung hatte angekündigt, zeitnah einen Regulierungsrahmen für die Ausschreibungen von wasserstofffähigen Gaskraftwerken zu schaffen, an denen sich RWE beteiligen will. Entsprechend den jüngst vorgestellten Planungen zum Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur könnte Weisweiler künftig nah an einer Wasserstoff-Transportleitung liegen.  Im Rahmen eines Ausschreibungsprozesses für die geplante Anlage hat sich ein Konsortium aus Ansaldo Energia (Italien) und Tecnicas Reunidas (Spanien) durchgesetzt.

Der Vertrag, den die Partner jetzt unterzeichnet haben, beinhaltet als ersten Schritt die Genehmigungsplanung für das Kraftwerk. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass RWE rasch in die Umsetzung starten kann, sobald die Rahmenbedingungen passen. Die beiden weiteren Vertragstranchen beinhalten die Bestellung zentraler Kraftwerks-Komponenten und die Konstruktion der Anlage. Sie werden ausgelöst, wenn alle notwendigen Genehmigungen vorliegen und Klarheit über die Gesamtwirtschaftlichkeit des Vorhabens besteht. Dies könnte nach aktueller Planung 2025 der Fall sein, sodass die Anlage bis Ende des Jahrzehnts die Stromproduktion aufnehmen könnte.

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Die geplante GuD-Anlage soll bereits zum Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme technisch in der Lage sein, mindestens 50%vol Wasserstoff einzusetzen. Alle Planungen sind drauf ausgerichtet, dass eine Umrüstung auf den Einsatz von 100% Wasserstoff ab 2035 möglich ist. RWE prüft die Errichtung wasserstofffähiger Gaskraftwerke auch an weiteren Standorten.

Fazit. Die RWE AG will „an erster Front“ die Entwicklung zur Wasserstoffwirtschaft begleiten. Natürlich so lange „geförderte Startinvestitionen“ und „passende Rahmenbedingungen“ vorliegen. Und wird die RWE Aktie – Wasserstoffwert? Ja, wenn die geplanten oder gestarteten Projekte im angekündigten Umfang umgesetzt werden sollten. Und die Aktie ist aufgrund der „machbaren MarketCap“ für andere Versorger als Übernahmeziel interessant geworden. Gerüchte über Iberdrola, die an RWE interessiert sein sollen, sind noch sehr diffus, zeigen aber die Dynamik in diesem Segment. Alles ist möglich – auch wenn möglicherweise manche Übernahmen politisch nicht gewollt sein sollten…
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