MorphoSys Aktie profitiert von UBS-Empfehlung. Majorität der Aanlysten negativ – noch?

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MorphoSys

MorphoSys – Aktien aus dem Biotechnologiesektor, der in letzter Zeit unter dem Liebesentzug der Märkte leiden musste. Dazu kamen bei MorphoSys hausgemachte Probleme einer „zu teuren“ Übernahme mit schlechtem Timing, was den absehbaren Break-Even weit in die Zukunft schob.

Dann zumindest eine neue strategische Ausrichtung bei MorphoSys AG (ISIN: DE0006632003) – vollständige Konzentration auf fortgeschrittene Wirkstoffstudien, alle anderen Projekte eingestellt oder auslizensiert. Damit verbunden kräftige Reduktion der Mitarbeiterzahl in der Forschung am Münchener Standort und zuvor bereits kräftige Personaleinschnitte beim amerikanischen Standort. Begleitet wurde diese klare Fokussierung von der Aussage, dass MorphoSys aus eigener Kraft – d.h. mit entsprechender Liquidität ausgestattet – die potentiellen Zulassungen der drei fortgeschrittenen Studienkandidaten (Monjuvi zweimal für „lukrativere“ Indikationen, Pelabresib bei Myelofibrose) erreichen könne.

Und bereits die Vorlage einer 5-Jahresstudie zu Monjuvi brachte der Aktie positive Wahrnehmung, dazu die aktuellen Analystenstimmen, die „auf den Zug der steigenden Kurse“ langsam aufspringen. Auch wenn aktuell die Analysten – noch? – negativ für die Aktie gestimmt sind, hat heute die UBS mit einer ersten Analyse zu MorphoSys der Aktie einen kräftigen Schub gegeben. So scheint sich erstmal der Kursaufschwung seit Mitte März fortzusetzen:

UBS startet Coverage der MorphoSys mit einem Kursziel von 47,00 EUR und BUY.

Der Aanlyst Xian Deng von der UBS hat Morphosys mit „BUY“ und einem Kursziel von 47,00 EUR eingestuft. Der aktuelle Aktienkurs messe der in der Entwicklung befindlichen Wirkstoff-Pipeline nur wenig Wert bei. Weiter gehe sie davon aus, dass der Markt das Vertrauen in Morphosys verloren habe. Der UBS-Analyst sieht das anders und bemisst allein für das Blutkrebsmittel Pelabresib einen Spitzenumsatz von 1,1 Mrd USD, was allein schon einem Kapitalwert je Aktie von 35,00 EUR entspreche. Und das bei einem aktuellen Aktienkurs von 24,37 EUR (12:44 Uhr, 31.05.2023)

Gestern noch hatte JPMorgan MorphoSys auf „UNDERWEIGHT“ belassen. Begründet wird diese Einstufung mit durchwachsenen Verkaufstrends im April beim Blutkrebsmedikament Monjuvi. Insgesamt kommen derzeit von 7 covernden Analysten drei auf SELL, zwei auf UNDERWEIGHT und nur zwei auf BUY. Dass sah im Janaur 2022 noch ganz anders aus. Erstens coverten seinerzeit noch 14 Banken/Broker/Finanzdienstleister die Aktie und zweitens fiel das Urteil wesentlich positiver aus: 5 BUY, 4 ACCUMULATE, und 6 HOLD – keine Verkaufsempfehlung. Danach setzte sich der Kursverfall weiter fort, vertrieb die meisten Analysten und die „weiter covernden Analysten“ starteten einen Wettlauf zwischen fallenden Kursen und gesenkten Kurszielen. Jetzt scheint langsam die Trendwende zu kommen – kurstechnisch und gefolgt von den Analysten.

MorphoSys wird erst im nächsten, übernächsten Jahr „zum Schwur kommen“ bis dahin geht es um „Atmosphäre“. Ausgang der laufenden Zulassungsverfahren entscheidet.

Und in diesem Umfeld sorgte man bei MorphoSys für positive Signale. So führte man bei MorphoSys letztlich einen Teilrückkauf der ausstehenden Wandelanleihe im Nominalvolumen von 62,9 Mio EUR durch – als Signal für finanzielle Stärke und die Fähigkeit bis zu den angestrebten Zulassungen ohne neues Geld „durchzukommen“. Neben diesen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen meldete MorphoSys letztens einen „zeitlichen Beschleuniger“- etwas zum Hoffnungsträger Pelabresib:

MorphoSys erwartet bereits Ende 2023 und nicht erst Anfang 2024 erste Ergebnisse der Phase 3-Studie MANIFEST-2 mit Pelabresib .

Und das scheint den Anlegern zu gefallen – Aktie in Grün. Wobei natürlich „ein paar Monate“ frühere Ergebnisse nicht entscheidend sein werden, wichtiger und kursentscheidend werden die Phase 3-Studienergebnisse sein. Ob es MorphoSys wirklich gelingt, den Therapieansatz gegen Myelofibrose zur Zulassung zu bringen. Neben den für Monjuvi angestrebten Zulassungen für weitere Indikationen, die nicht so wettbewerbsintensiv besetzt sind, wie die bisher zugelassene Anwendung, ist Pelabresib die letzte Chance für die Münchener „wieder die Kurve zu kriegen“.

Denn wie beriets gesagt, wegen der Fokussierung auf diese fortgeschrittenen Kandidaten hat man bei MorphoSys „alles andere“, was seinerzeit für zusätzliche Hunderte von Millionen USD – neben Pelabresib –  im Rahmen der Übernahme eingekauft wurde, wertberichtigt, zurückgestellt oder weitergegeben. Und eventuelle Milestones aus diesen Verpartnerungen oder Auslizensierungen wären natürlich nice-to-have, sind aber derzeit nicht Bestandteil der Planungen.

Und was wurde konkret gemeldet?

MorphoSys  gab den Abschluss der Patientenrekrutierung bekannt für die laufende Phase 3-Studie MANIFEST-2 zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Pelabresib, einem sich in klinischer Entwicklung befindenden BET-Inhibitor, in Kombination mit Ruxolitinib im Vergleich zur Ruxolitinib-Monotherapie bei Patienten mit Myelofibrose, die zuvor nicht mit einem JAK-Inhibitor behandelt wurden (JAK-Inhibitor-naiv). Die Topline-Daten werden nun für Ende 2023 erwartet, früher als bisher angenommen!

„Die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten für Myelofibrose sind für viele Patienten unzureichend. Entsprechend dringend ist der Bedarf, den Therapiestandard für Patienten, die von dieser schweren Erkrankung betroffen sind, zu verbessern“, sagte Dr. Tim Demuth, Chief Research and Development Officer von MorphoSys. „Nach dem wir die Rekrutierung der MANIFEST-2-Studie früher als erwartet abschließen konnten, sind wir nun gespannt auf die anstehenden Daten zum therapeutischen Potenzial von Pelabresib in Kombination mit Ruxolitinib bei JAK-Inhibitor-naiven Myelofibrose-Patienten. MANIFEST-2 ist der jüngste Meilenstein in unseren Anstrengungen, Patienten mit Blutkrebs bessere Behandlungsergebnisse zu ermöglichen und ein Beleg für unser kontinuierliches Engagement im Bereich Myelofibrose.“

Dazu auch bei Monjuvi bzw. Tafasitamap-Studien „alles on track“ – aber Ergebnisse der abschliessenden Phase 3 Studie erst für Anfang 2025 erwartet. Also noch viel Geduld nötig. Normal bei Biotech’s.

Gleichzeitig brachte MorphoSys die Anleger über den zweiten Schwerpunkt auf Stand: Die Rekrutierung der Phase 3-Studie frontMIND sei mit der Aufnahme von mehr als 880 Patienten ebenfalls abgeschlossen. frontMIND ist eine globale, multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Studie, in der Tafasitamab, das in den USA als Monjuvi® und außerhalb der USA von Incyte als Minjuvi® vermarktet wird, plus Lenalidomid als Ergänzung zu R-CHOP (Rituximab, Cyclophosphamid, Doxo-rubicin, Vincristin und Prednison) im Vergleich zu R-CHOP allein als Erstlinienbehandlung bei Patienten mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom mit hohem mittleren bis hohem Risiko untersucht wird. Die Topline-Daten aus dieser Studie werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 erwartet.

Wichtig bei MorphoSys und für die Situation 2024/2025: Die F&E-Aufwendungen bis zu eventuellen Zulassungen seien laut damaligem CFO auf dem EKF22 vollständig durchfinanziert – sprich in der MorphoSys-Kasse vorgehalten. Wohl kaum berechenbar und auch nicht in wesentlicher Höhe in 2023 erwartet weitere potentielle Umsätze: So gehe MorphoSys davon aus, Tantiemen für Minjuvi®-Verkäufe außerhalb der USA zu erhalten, ohne sich hier auf konkrete Erwartungen festzulegen. Und auch erwarte man keine wesentlichen zahlungswirksamen Umsätze aus Meilensteinzahlungen im Jahr 2023. Und alles läuft auf 2024/25 hinaus. Bis dahin. Warten. Spekulieren? Beiseitestehen? Frage der Risikoneigung.
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Mit dem Wandelanleihenrückkauf hatten die Münchener Stärke demonstriert. Und gleichzeitig die GuV „aufpoliert“ in 2023. Wobei die Zahlen wenig Relevanz für die zukünftige Bewertung der MorphoSys haben. Entscheidend sind ausschliesslich die angestrebten Zulassungen und dann realisierten Umsätze . Also letztendlich entscheiden die Studienergebnisse und Zwischenergebnisse  – und dann, ob die drei angestrebten Zulassungen erreicht werden können. Mit den angekündigten kommerziellen Möglichkeiten für MorphoSys.


Chart: MorphoSys AG | Powered by GOYAX.de

 

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