H2-Update: Nel ist jetzt Pureplayer. Cavendish mit schwierigem Start.

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Nel Aktie ist und bleibt eine Wette auf den Break Even bei der Herstellung von Elektrolyseuren. Bis Gestern gab es noch eine – noch defizitärere – „Sparte“ für die Produktion von Wasserstofftankstellen und dem zugehörigen Equipment. Durch den Spin-off der Tankstellensparte unter dem Namen Cavendish erhielten Aktionäre der Norweger für  50 Nel Aktien (ISIN: NO0010081235)  eine Cavendish-Aktie als Sachdividende in die Depots gebucht. Und seit gestern werden diese Aktien an der Börse gehandelt. Der Anfang der eigenständigen H2-Tankstellen-Börsenstory sah eher holprig aus.

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Aktien in zwei verschiedenen Welten? Cavendish Flop, Nel unbewegt – bleibt das so?

Nach dem ersten Kurs bei 29,00 NOK handelte die Aktie der Cavendish Asa (ISIN: NO0013219535) beim Börsenschluss annähernd auf dem Tagestiefststand von 23,90 NOK bei 24,00 NOK. Im deutschen Handel beendete die aktie analog ihren ersten Börsentag bei 2,38 EUR. Und bei der Nel Aktie gab es kaum Bewegung – Eröffnungskurs 0,59 EUR, Schlusskurs 0,58 EUR. Passt zu den Einschätzungen: Während die Tankstellensparte mit geringen Wachstumsraten, dem Löwenantiel des Gesamtkonzenrverlustes und mit Umstrukturierungsmassnahmen und neuen Schwerpunktsetzungen eher als Ballast empfunden wurde, sieht es bei der nun kleineren Nel – wie zuvor, jetzt aber noch purer, noch fokussierter – nach einer klaren Wette auf den Erfolg der technologisch „relativ vorne spielenden“ Elektrolyseurproduktion im industriellen Massstab am wachsenden Markt aus.

Letzte operative Unternehmensmeldung betraf passenderweise die Tankstellensparte.

Am 30.05.2024 schien bei Nel wieder ein Rückfall in die „saure Gurken Zeit“ – nice to have, aber nicht mehr – allein vom Volumen her für Nel als Gesamtkonzern eher unbedeutend. Aber die Pläne der mittlerweile eigenständigen, börsennotierten Tankstellensparte unter dem Namen Cavendish wurden beschleunigt, eine Chance auf wirtschaftlichen Erfolg ohne Nel glaubwürdiger machen: Cavendish Hydrogen ASA meldete einen Auftrag von Alperia Greenpower SRL zur Lieferung von Wasserstoffbetankungsanlagen für einen Standort in Bruneck, Südtirol, Italien. „Wir freuen uns, dass wir von Alperia als Lieferant für ihre erste Wasserstofftankstelle ausgewählt wurden. Es wird auch die erste H2Station™-Installation von Nel in Italien sein, und wir freuen uns darauf, unsere Leistung und Fähigkeiten in diesem Leuchtturmprojekt zu liefern und zu demonstrieren“, sagte Ende Mai Robert Borin, jetzt CEO von Cavendish Hydrogen.

Wichtig für die Cavendish die Strahlwirkung durch die Olympischen Spiele für die das Projekt als Aushängeschild geplant ist. Der Auftrag für die Wasserstofftankstelle hat einen Gesamtwert von rund 3,8 Mio EUR und umfasst einen zweijährigen Service- und Wartungsvertrag. Die Station soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in Betrieb genommen werden. Und von solchen Aufträgen müssen noch viele kommen, dass die neue Börsenfirma den Break Even erreichen kann bevor das Geld ausgeht. So scheinen die guten Wünsche für Glück seitens der ehemaligen Kollegen etwas als Hohn. „Cavendish hat eine solide Ausgangsbasis mit viel einschlägiger Erfahrung auf dem Markt für leichte Nutzfahrzeuge, einen vielfältigen und starken Kundenstamm, eine kompetente Organisation und jetzt auch einen engagierten Vorstand. Ich bin überzeugt, dass sie erfolgreich sein können, und wünsche ihnen viel Glück“, sagte Håkon Volldal, CEO von Nel den ehemaligen Kollegen von Cavendish Gestern zum Abschied.

Mutares – schafft den vierten Exit in 2024. Während die Aktie heute dem Marktsentiment folgt, setzt man operativ Ausrufezeichen.
Enapter mit Top-Referenzen für MultiCore-Klasse. KIT und Simon Fraser University.
Encavis. Highlight Communications. Atoss Software. Heute mit interessanten Meldungen: Dividende gestrichen, US-Drohung weg, SE da.

Und Nel? EBITDA positiv erstmals im Q1 2024. Und mit grossen Plänen – Growth Wert ohne Tankstellenballast.

„Nel kann auf fast ein Jahrhundert Erfahrung in der Entwicklung von Elektrolyseuren zurückblicken und hat bereits Tausende von Systemen auf der ganzen Welt installiert. Aufbauend auf unserer beispiellosen Erfolgsbilanz werden wir von nun an hundert Prozent unserer Kapazitäten und unseres Wasserstoff-Know-hows in die Entwicklung und Lieferung der zuverlässigsten und energieeffizientesten Elektrolyseure investieren„, sagte Håkon Volldal, CEO von Nel, anlässlich der endgültigen trennung von der Tankstellensparte – verdeutlicht durch den ersten Handelstag der Cavendish Aktie in Oslo.

Kleiner, fokussierter und wettbewerbsfähiger? Nel macht nur noch das, wo es sich als führend sieht.

Nach der Abspaltung wird Nel etwa 450 Mitarbeiter in Norwegen und den USA beschäftigen. Diese Mitarbeiter werden ihre gesamte Zeit darauf verwenden, das Ziel von Nels zu verwirklichen, die „energieeffizientesten und zuverlässigsten“ Elektrolyseure der Branche in großem Maßstab anzubieten. Neben der Weiterentwicklung und Verbesserung seiner bestehenden PEM- und atmosphärisch-alkalischen Elektrolyseure investiert Nel stark in die nächste Generation von „pressurized“ alkalischen und PEM-Technologien.

GM, Reliance – Nel hat starke Partner.

Die Entwicklung von PEM-Elektrolyseuren der nächsten Generation, eine Zusammenarbeit, bei der das fundierte Wasserstoffwissen in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Nel und General Motors genutzt wird, soll sich positiv entwickeln laut Nel.Gleichzeitig habe Nels Neugestaltung des alkalischen Druckkonzepts das Prototypenstadium erreicht. Natürlich helfen dem Elektrolyseurproduzenten Nel dabei die DoE-Subventionen und die Perspektiven aus dem IRA-Programm (bis jetzt 170 Mio USD machbar)  Und positiv wurde auch durch die Vereinbarung mit dem indischen Mischkonzern Reliance aufgenommen, der Nel neben Lizenzeinnahmen einen auf andere Märkte ausstrahlende Kompetenz für Elektrolyseure auf dem entstehenden Multi-GW-Markt Indien bestätigt.

Durch die kürzlich unterzeichnete Technologielizenzvereinbarung mit Indiens größtem Privatunternehmen Reliance Industrie erhält Nel Zugang zu einem schnell wachsenden Markt und kann die weltweite Nachfrage von Reliance nach Elektrolyseuren bedienen. Nel hat sich außerdem mit einer Handvoll EPC-Unternehmen (Engineering Procurement and Construction) zusammengeschlossen, um schlüsselfertige 100-MW-Bausteine anzubieten. Diese werden in Kürze auf dem Markt erhältlich sein. Was an thyssenKrupp nucera’s Scalum-Ansatz erinnert (20 mW-Module, beliebig kombinierbar.)

Break-Even in Sichtweite? Erreichbar? Produktionskapazität erreicht bereits 1,5 GW jährlich und mit 170 Mio USD Subventionen wird GW-Fabrik in Michigan greifbar.

Im vergangenen Jahr hat Nel große Schritte unternommen, um die damals im Mittelpunkt stehende Elektrolyseursparte auf weiteres Wachstum vorzubereiten. Die jährliche Produktionskapazität in der vollautomatischen Produktionsanlage in Herøya, Norwegen, wurde von 500 MW auf 1 GW verdoppelt. Darüber hinaus erhöhte Nel seine jährliche Produktionskapazität in seiner PEM-Fertigungsanlage in Wallingford, Connecticut, auf 500 MW. Wie in Herøya werden auch in der Anlage in Wallingford alle wichtigen Produktionsschritte automatisiert.

Außerdem könnte Nel bei positiver Investitionsentscheidung auf die Unterstützung des US-Energieministeriums und des Bundesstaates Michigan in Höhe von rund 170 Mio USD für seine geplante Gigafactory in Detroit zurückgreifen. In Detroit sollen PEM- und alkalische „Druck“- Elektrolyseure der nächsten Generation hergestellt werden. Und die Ergebnisse des Unternehmens für das erste Quartal 2024 zeigen, dass Nel auf dem richtigen Weg in Richtung schwarzer Zahlen ist, und die alkalische Eelktrolyseurporduktion erreichte einen wichtigen Meilenstein, indem sie ein positives EBITDA erreichte. „Unsere Umsätze und unser EBITDA verbessern sich weiter und zeigen, dass das Geschäftsmodell in der Größenordnung funktioniert“, sagte Volldal bei der Präsentation der Q1-Ergebnisse.

thyssenkrupp nucera. „Bevorzugter Lieferant“ für Air Products könnte durch TotalEnergies grünen H2 Abnahmevertrag profitieren. Mehrfach.

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Erholungsrallye der Nel Aktie, die gerade etwas stockt – oder „gesund konsolidiert“? – lebt von Reliance, DoE und Grossaufträgen in Aussicht.

Neben den relativ sicheren 170 Mio USD-Subventionen, die grösstenteils von der Investitionsentscheidung über die geplante Gigafactory in Michigan abhängen, den dafür notwendigen Grossaufträgen, die bisher über FEED-Studien oder Kapazitätsreservierungen noch nicht hinausgekommen sind, bietet die Reliance-Lizensierung grosse Chancen. Highlights der letzten Wochen nochmals in Kürze:
Nel’s Partnerschaft mit Hy Stor Energy für das Mississippi Clean Hydrogen Hub (MCHH),…
….verbunden mit einer Kapazitätsreservierung für mehr als 1 Gigawatt alkalische Elektrolyseure. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Hy Stor Energy im Rahmen des Mississippi Clean Hydrogen Hub. Dieses Projekt kann zu einer erheblichen Verringerung der Kohlenstoffemissionen führen und ein Vorbild für erfolgreiche, groß angelegte grüne Wasserstoffprojekte sein„, sagte am 26.04.2024 Håkon Volldal, Präsident und CEO von Nel.
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Als exklusiver Elektrolyseur-Partner von Hy Stor Energy für die erste Phase des MCHH-Projekts soll Nel alkalische und PEM-Technologie in großem Maßstab bereitstellen und sein Fachwissen und seine Erfahrung im Bereich Wasserstoff einbringen. Die Parteien unterzeichneten im Dezember einen Front-End-Engineering-Design-Vertrag (FEED), und Ende April hat Hy Stor Energy mit Nel eine Vereinbarung zur Kapazitätsreservierung geschlossen, um sich mehr als 1 Gigawatt alkalische Elektrolyseur-Kapazität für das Projekt zu sichern. Vorbehaltlich der endgültigen Investitionsentscheidung wird die Elektrodenproduktion in der hochmodernen Anlage von Nel auf Herøya, Norwegen, voraussichtlich in den Jahren 2025, 2026 und in der ersten Hälfte des Jahres 2027 laufen. In Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsstandards von Nel wird die Kapazitätsreservierung nicht als Auftragseingang oder Auftragsbestand betrachtet, bis eine feste Bestellung eingegangen ist.

Reliance nutzt Nel Lizenzen.

Nel Hydrogen Electrolyser AS hat am 21.05.2024 einen Technologie-Lizenzvertrag mit Reliance Industries Limited (RIL) abgeschlossen. Die Vereinbarung sieht vor, dass RIL eine Exklusivlizenz für die alkalischen Elektrolyseure von Nel in Indien erhält und darüber hinaus die Möglichkeit hat, die alkalischen Elektrolyseure von Nel weltweit für den Eigenbedarf herzustellen.

Reliance baut derzeit auf dem Subkontinent eine vollständig integrierte End-to-End-Wertschöpfungskette für neue Energien mit mehreren GW auf, vom Photon bis zu grünen Molekülen. Dabei soll grüner Wasserstoff ein entscheidendes Element der neuen Energie-Wertschöpfungskette sein – mit der Partnerschaft zwischen Reliance und Nel in Bezug auf alkalische Elektrolyseure ist ein wichtiger Meilenstein in Indien erreicht. Durch die Vereinbarung erhält Reliance Zugang zur Technologieplattform von Nel für die Herstellung von Elektrolyseuren. Beide Partner planen auch bei zukünftigen Leistungsverbesserungen und Kostenoptimierungen durch Forschung und Entwicklung (F&E), Value Engineering, Standardisierung und Modularisierung zusammenzuarbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit der alkalischen Technologieplattform zu verbessern.

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Auf Dauer werden die erhofften, avisierten und bald auch überfälligen Gross-Aufträge über die Zukunft Nel’s entscheiden.  Und in der Elektrolyseurfertigung geht es um die laufende Realisierung von Skaleneffekten, Produktivitätssteigerungen und Verwendung von immer weniger und verfügbareren Grundstoffen bei der Herstellung der Elektrolyseure. Und damit letztendlich Erreichen der operativ-schwarzen Null und dann Erzielung von nennenswerten Gewinnen verbunden mit langfristig steigenden Umsätzen – Nel und – möglicherweise – Cavendish als GROWTH-Aktien. Ob jemals wieder die Kursniveaus aus der Wasserstoffhypephase erreicht werden können? Wäre schon überraschend. Und kräftige Kurserholungen auf dem derzeit niedrigen Niveau? Schon eher. Und Cavendish? Eher weniger Phantasie, eine Nummer kleiner, aber wer weiss…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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