Biofrontera Aktie Kapitalisierung gleich „2x erwarteter Umsatz 2022“. Q1 lief gut. CEO Lutter beantwortet Nachfragen!

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Biofrontera vor Break Even.
Biofrontera Aktie –  in letzter Zeit ein kurstechnisches Trauerspiel. Auch die Aussichten mindestens auf eine kräftige Reduktion des EBIT-Verlustes „auf negativen einstelligen Mio-Bereich“  2022 brachten die Biofrontera AG (ISIN: DE0006046113)-Aktie nicht wirklich „Schwung“. Und das Q1 scheint nun die positiven Erwartungen des CEO Ludwig Lutter mehr als zu bestätigen. Und das würde bedeuten, dass die aktuellen Kurse der Aktie durchaus attraktiv sein könnten. Zuletzt führten wir am 07.02.2022 mit dem  CFO Ludwig Lutter, der nach dem überraschenden Ausscheiden des „alten“ CEO Lübbert, vorübergehend auch die Funktion des CEO übernommen hat, ein Gespräch über die erzielten Meilensteine der Biofrontera der letzten Monate und wohin der Zug „fahren könnte“. Und auch aktuell stand Herr Lutter für Nachfragen zur Verfügung.

Nachgefragt – Q1/2022 mit EBIT Plus 1,1 Mio EUR. Biofrontera Aktie spürt davon – noch ? – nichts…

Q1-Ergebnis könnte vielleicht sogar eine schwarze Null beim EBIT am Ende des Jahres möglich machen. auch wenn die Jahresprognose – noch? – von weniger ausgeht. Auf jeden Fall gilt: Die Biofrontera AG hat ein starkes Auftaktquartal hingelegt, weil sich ihr Hauptprodukt, die photodynamische Therapie (PDT) mit Ameluz zur Behandlung von Aktinischer Keratose als Vorstufe von Weißem Hautkrebs, vor allem in den USA sehr gut verkauft hat. Der Gesamtumsatz stieg gegenüber dem Vorjahreswert um rund 20 % auf fast 6,6 Mio EUR. Zugleich hat das Unternehmen beim operativen Ergebnis die Gewinnzone erreicht: Das EBITDA lag bei 1,3 Mio EUR, das EBIT bei 1,1 Mio EUR.

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Und ein entscheidender Faktor dafür sei, dass sich die operativen Kosten mit dem Börsengang der früheren US-Tochter Biofrontera Inc. im Herbst und die anschließende Entkonsolidierung um die Hälfte verringert haben. Weiterhin wichtig für die Aktionäre: Die liquiden Reserven betrugen 4,9 Mio EUR zum 31.03.2022 und sichern zusammen mit den weiteren Finanzierungsmöglichkeiten Vorstand Ludwig Lutter „die Umsetzung der Konzernstrategie in den nächsten zwölf Monaten.

US Markt bleibt entscheidend – Deutschland muss ausgebaut werden. Dazu auch später unsere Rückfragen

Rund zwei Drittel der Umsätze entfielen auf den US-Markt, wo die Erlöse um 25 % auf 4,7 mio EUR erhöht werden konnten. Dagegen schrumpften die Produktumsätze in Deutschland um 17 % auf 1,17 Mio EUR. Diese Entwicklung ist Biofrontera zufolge im Wesentlichen den Reimporten von Ameluz aus Spanien geschuldet. Weil die spanische Regierung inzwischen ihr Dekret zurückgenommen hat, welches eine Preishalbierung für Ameluz vorsah, erwartet Biofrontera ab dem laufenden Quartal auch in Deutschland eine positive Umsatzentwicklung.

Die sehr gute Umsatzentwicklung in den USA führt Vorstand Ludwig Lutter neben einer soliden Performance u.a. auch auf eine dort zum April erfolgte Preiserhöhung zurück. Klar ist auch, dass die Lizenzeinnahmen aus den Erlösen der seit Oktober 2021 an der Nasdaq gelisteten Biofrontera Inc. die wichtigste Einnahmequelle der Biofrontera AG bleiben. Über 70 % des Gesamtumsatzes stammten im ersten Quartal aus dem US-Markt. Die Vereinbarung mit der ehemaligen Tochter Biofrontera Inc. sieht vor, dass 50 % der Erlöse der Biofrontera Inc. an die Biofrontera AG fließen, wenn sich deren Jahresumsätze auf bis zu 30 Mio US-Dollar belaufen. Liegen die Erlöse zwischen 30 und 50 Mio US-Dollar, dann werden 40% für diesen Teil der US-Umsätze fällig, ab 50 Mio US-Dollar liegt der Anteil bei 30%. Zugleich fallen für die deutsche Aktiengesellschaft die Ausgaben für die Biofrontera Inc. weg.

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Am bisherigen Jahresausblick hält Biofrontera fest.

Eine weitere Erholung der Märkte für Dermatologieprodukte vorausgesetzt, erwartet das Unternehmen einen Jahresumsatz von 24 bis 27 Mio EUR. Genauso wichtig aus Anlegersicht ist, dass das Unternehmen unter anderem wegen der wegfallenden Ausgaben für die frühere US-Tochter für 2022 mit einem ausgeglichenen EBITDA und einem negativen EBIT im einstelligen Millionenbereich rechnet. Bedingt durch Sondereffekte wie Ausgleichszahlungen in einem Rechtsstreit mit DUSA Pharmaceuticals, Inc. hatte Biofrontera 2021 einen operativen Verlust von 35,3 Mio EUR angehäuft.

Als nächsten wichtigen Schritt plant Biofrontera die Marketingstrategie in Deutschland und den anderen europäischen Ländern zu verstärken. Darüber hinaus arbeite man intensiv daran, die Tageslicht-PDT auf dem deutschen Markt weiter zu etablieren, erläutert Lutter: „Während der Pandemie konnten wir durch Einschränkungen in den Hautarztpraxen sehr schön sehen, dass der Ärzteschaft die tageslichtbasierte PDT geläufig ist und diese auch zur Anwendung kam. Daran müssen wir jetzt anknüpfen, weil wir nur mit Daylight PDT diese Therapieform in die Erstattbarkeit für gesetzlich Versicherte hineinheben können.“ Ziel sei es schlussendlich, dass Marktpotenzial für Ameluz deutlich auszuweiten.

UND HOFFNUNG AUF BREAK EVEN BESTEHT: Gelinge es der Biofrontera AG wie auch der Biofrontera Inc., in diesem Jahr das Umsatzwachstum mit Ameluz weiter zu beschleunigen, könnte die Biofrontera AG das gesteckte Ziel erreichen, auf EBIT-Basis schwarze Zahlen zu schaffen.

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Und jetzt unsere Rückfragen zum Q1/2022 und den Aussichten für die Biofrontera Aktie

nwm: Danke Herr Lutter, dass Sie spontan für einige Rückfragen zur Verfügung stehen. Wo sehen Sie mittelfristig das Marktpotential für Ameluz in Deutschland? Laufen derzeit weitere Zulassungsanträge, die dieses Potential erweitern könnten?

Ludwig Lutter: Der Markt für aktinische Keratose ist im Wesentlichen immer noch von den verschreibungspflichtigen Topika dominiert. Die PDT deckt anteilig bisher lediglich knapp 7% des Marktes ab. Hier liegt die große Herausforderung diesen Anteil deutlich auszuweiten. Mit der Daylight-PDT haben wir eine Therapieform, die die PDT in die Erstattbarkeit auch für gesetzlich Versicherte bringt. Es gilt nun die Ärzte davon zu überzeugen, dass die hochwirksame und flächig anzuwendende Daylight- PDT für sie im Praxisalltag gut einzubinden und einer läsionsgerichteten Therapie vorzuziehen ist

Derzeit laufen in den USA drei klinische Studien zur Ausweitung der FDA Zulassung von Ameluz. Zum einen wird die Wirksamkeit der Ameluz-PDT bei oberflächlichen Basalzellkarzinomen und zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer Akne getestet. Zum anderen wird in einer Phase II Studie die gleichzeitige Anwendung von drei Tuben Ameluz während einer PDT Behandlung geprüft. Diese Indikationsausweitungen sind Teil des Lizenz- und Liefervertrages mit der Biofrontera Inc.

nwm:Welche Zielmärkte wollen Sie konkret selber adressieren, welche Märkte sind bereits “auslizensiert”, wie die USA beispielsweise über die Biofrontera Inc. ?

Ludwig Lutter: Wir haben eigene Außendienstmannschaften in Deutschland, Spanien und in Großbritannien. Lizensiert ist Ameluz in den USA, den skandinavischen Ländern, der Schweiz, Polen und Österreich, sowie Ostasien jeweils über unterschiedliche Lizenzpartner.

nwm: Gibt es Zielmärkte, die Ihnen lukrativ erscheinen und für die Sie derzeit Lösungen suchen?

Ludwig Lutter: Da das Potenzial in unseren drei Kernmärkten noch so enorm ist und der europäische Markt immer auch die Gefahr von Reimporten birgt, werden wir uns mittelfristig vorerst weiter auf Deutschland, Spanien und UK konzentrieren. Allerdings sehen wir auch außerhalb der EU potenziell lukrative Märkte für uns. Darum evaluieren wir derzeit auch Märkte außerhalb der EU.  Entscheidungen hierzu wurden noch nicht getroffen.

nwm: Gibt es neben Ameluz andere potenzielle Umsatzträger in Zukunft?

Wir haben mit Belixos ein Wirkkosmetikum in unserem Portfolio, welches wir lange Zeit nur mit reduziertem Budget bewerben konnten. Nun wird es in der zweiten Hälfte des Jahres einen neuen Produktlaunch in einer neuen Darreichungsform geben, mit dem wir dann auch verstärkter in die Bewerbung von Belixos einsteigen.

nwm: Herr Lutter, vielen Dank für die klaren Aussagen und viel Erfolg.
Ludwig Lutter: CFO Biofrontera AG. Ludwig Lutter | CFO der Biofrontera AG

Ludwig Lutter ist seit März 2021 CFO der Biofrontera AG.

Vor Biofrontera arbeitete er unter anderem als CFO bei brillen.de, HRS Hotel Reservation Service, Intershop Communications AG, SOPHOS und Poet Holdings, Inc., die unter seiner Verantwortung sowohl an der Nasdaq als auch am Frankfurter Aktienmarkt gelistet wurde. Zuvor war er im Bereich Prüfung und Steuerberatung bei KPMG und anderen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsunternehmen tätig.

Ludwig Lutter hat einen Abschluss in Business Administration von der University of Texas, USA, und hat in Deutschland das Examen als Steuerberater abgelegt.

Firmendarstellung

Die Biofrontera AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das auf die Entwicklung und den Vertrieb dermatologischer Medikamente und medizinischer Kosmetika spezialisiert ist.

Das Leverkusener Unternehmen mit weltweit über 150 Mitarbeitern entwickelt und vertreibt innovative Produkte zur Heilung, zum Schutz und zur Pflege der Haut. Zu den wichtigsten Produkten gehört Ameluz®, ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Behandlung von hellem Hautkrebs und dessen Vorstufen. Ameluz® wird seit 2012 in der EU und seit Mai 2016 in den USA vermarktet. Darüber hinaus vertreibt das Unternehmen in den USA das verschreibungspflichtige Medikament Xepi® zur Behandlung von Impetigo. In Europa vertreibt das Unternehmen zudem die Dermokosmetikserie Belixos®, eine Spezialpflege für geschädigte oder erkrankte Haut.

Biofrontera ist das erste deutsche Gründer-geführte pharmazeutische Unternehmen, das eine zentralisierte europäische und eine US-Zulassung für ein selbst entwickeltes Medikament erhalten hat. Die Biofrontera-Gruppe wurde 1997 vom heutigen Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Hermann Lübbert gegründet und ist an der Frankfurter Börse (Prime Standard) und an der US-amerikanischen NASDAQ gelistet.

Es belibt dabei: Zweifacher erwarteter Umsatz 2022 ergibt Marktkapitalisierung der Biofrontera Aktie

Die aktuelle Marktkapitalisierung der Biofrontera AG entspricht weniger als dem Zweifachen des für 2022 erwarteten Umsatzes. Gegenüber Peers aus der biopharmazeutischen Industrie entspricht das einem deutlichen Bewertungsabschlag. Unsicherheitsfaktoren wie unter den Erwartungen liegende Quartalsumsätze scheinen in dieser Bewertung eingepreist. Chancen für Mutige? Vielleicht ….


Chart: Biiofrontera AG | Powered by GOYAX.de
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