Clearvise lässt Deal endgültig platzen. Nach TION-Übernahme und bekannten Unsicherheiten will/muss man ohne 154 MW die Ziele erreichen.

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Clearvise Aktie

clearvise AG (ISIN: DE000A1EWXA4) reagiert prompt und klar auf die Freitag abends gemeldete Mehrheitsübernahme der TION Renewables AG durch eine EQT-Unit und der in diesem Zusammenhang verlautbarte vorläufige Stop für die im „ Memorandum of Understanding zwischen der Gesellschaft und der clearvise AG beschriebenen Maßnahmen“, die laut EQT nicht wie ursprünglich beabsichtigt umgesetzt werden sollen.

Samstag bereits zog clearvise – unabhängig von den Plänen EQT’s mit TION und dessen erneuerbare Energien Portfolio – den Schlussstrich…

…unter den „Deal“, der clearvise zum zweitgrössten börsennotierten Bestandshalter erneuerbarer Energieanlagen in Deutschland gemacht hätte. Oder wie es in der heutigen Unternehmensmeldung heisst, die von der Tonalität zeigt, dass die TION Übernahme wohl auch für clearvise absolut überraschend war;  „Nach dem überraschend bekanntgegebenen Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an der Tion Renewables AG hat die clearvise AG (WKN A1EWXA / ISIN DE000A1EWXA4), („clearvise“) am vergangenen Samstag, 25. März 2023, das Memorandum of Understanding aus wichtigem Grund gekündigt. “ (clearvise Corporate News, 27.03.2023)

Und so beantwortet der Vorstand von clearvise zumindest einige der Fragen, die die TION Übernahme aufkommen liess.

So erklärt Petra Leue-Bahns, CEO der clearvise AG: „Unsere Wachstumsinitiative clearSCALE 2025 schreitet auch 2023 weiter nach Plan voran. Der mögliche Erwerb des komplexen und mit insgesamt 31 einzelnen Wind- und Solarparks durchaus kleinteiligen Tion-Portfolios von 158 MW war eine Option, nicht mehr und nicht weniger.

Anmerkung: Ob als enttäuschter Verlierer oder begründet, scheint das TION Portfolio jetzt für das clearvise-Management aufgrund dessen „Kleinteiligkeit“ nicht optimal gepasst zu haben.

Wir haben konsequent unsere eigene Pipeline parallel weiter ausgebaut. Daher ist diese Wendung zu einem so späten Zeitpunkt zwar überraschend, wirft uns aber nicht zurück. Neben unserem Site Optimization Programm ist unser clearPARTNERS Modell ein wichtiger Baustein der Wachstumsstrategie, das sich auf eine faire Zusammenarbeit mit kleineren regionalen Entwicklern konzentriert. Erste Projekte befinden sich derzeit in Verhandlung. Angesichts unserer aktiven Projektpipeline von derzeit knapp 450 MW sehen wir uns in einer guten Ausgangsposition, das selbst gesetzte Ausbauziel von 1 GW bis 2025, davon 750 MW operative Erzeugungskapazität und 250 MW gesicherte Pipeline, zu erreichen.“

Anmerkung: Ausbauziele durch Mittelzufluss der Kapitalerhöhung seine auch ohne TION-Portfolio erreichbar – ob es sich hier um Schadensbegrenzung handelt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

Und Manuel Sieth, CFO der clearvise AG, ergänzt: „Im vergangenen Jahr haben wir mit den erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhungen Bruttoemissionserlöse von insgesamt rund 36,5 Mio. EUR erzielt und mit dem Bestandsportfolio durch die hohen Strompreise gute Erlöse aus Stromverkauf erzielt. Damit haben wir den notwendigen finanziellen Handlungsspielraum für den strategischen Portfolioausbau geschaffen. Hieraus soll in 2023 zum Beispiel der Bau der beiden Solarparks Heiligenfelde (~11MW) und Wolfsgarten (~38MW) finanziert werden. Für beide Projekte verhandeln wir derzeit gemeinsam mit unserem Partner ALTUS die Projektfinanzierung und Stromlieferverträge.“

Anmerkung: Zum Aktienpaket das TION an der clearvise hält finden sich – wohl aufgrund derzeit auch auf clearvise Seite offenen Fragen – keine Aussage. Hier besteht weiterer Informationsbedarf, um die clearvise-Perspektiven ohne TION-Portfolio besser einschätzen zu können.

Auch ohne TION Portfolio fühlt clearvise sich stark aufgestellt.

Repowering, eigene Projektentwicklungen und Partnerschaften sollen den TION-Ausfall ersetzen. Kurzfristig wird das nicht möglich sein, da beispielsweise Repowering-Projekte lange Genehmigungsvorlaufzeiten erfordern. Mittel- und langfristig wird clearvise beweisen müssen, dass der fehlende grosse Portfoliozuwachs durch TION’s Anlagen kompensiert werden kann. Und das in Zeiten, in denen sich der Wettbewerb um „gute“ Projekte und Standorte verschärft. Dazu drängen die grossen Player wie RWE, Orstedt und diverse Infrastrukturfonds mit ihren vollen Kassen ebenfalls auf den Markt.

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Lösungsansatz: Erwerb von schlüsselfertig entwickelten Wind- und Solarparks (clearVALUE) oder Bestandsparks (clearSWITCH) und das Wachstum aus eigener Kraft.

Hierzu zählen laut clearvise das Co-Entwicklungs- und Co-IPP-Modell mit kleineren regionalen Entwicklern (clearPARTNERS), die Site Optimisation Initiative als auch Kooperationen für das Repowering von Windparks. Auf diese drei Kategorien sollen aktuell bereits bis zu 319 MW der gesamten Pipeline von ~448 MW entfallen. Im Zuge des Site-Optimisation Programms habe die Gesellschaft im Januar 2023 bereits den ersten Solarpark in der Altmark in Betrieb genommen. Ein weiterer Solarpark und zwei Windparks mit insgesamt rund 73 MW befänden sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium.

In ihren Windparks habe clearvise nach heutigem Stand insgesamt bis zu 123 MW an Repowering-Potential identifiziert, das unter Berücksichtigung des Rückbaus der Altanlagen nach aktuellem Stand in bis zu circa 70 MW an zusätzlicher Erzeugungskapazität resultieren könnte. Erste Genehmigungsanträge seien bereits durch die Kooperationspartner eingereicht. Für clearvise sei dies unter anderem attraktiv, da Teile der Infrastruktur der Bestandsparks mitgenutzt werden können.

Es bleiben wichtige Fragen, die nach Antworten schreien…

Was wird aus der Beteiligung von TION an der Clearvise? Ausbau auf 40% scheint erstmal „erledigt“ – und was ist mit den bereits erworbenen 21,9%? Werden die auf den Kurs der Clearvise drücken? Oder will EQT direkt auch hier alles? Unsicherheit, die nach Antworten durch die Beteiligten fragt… Sollte noch  spannend werden…

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