Nordex – nicht nur Vestas kann’s. Grossaufträge Schweden, Spanien und jetzt Schottland.

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Nordex SE: Nordex Group erhält Auftrag

Nordex Group – eine Aktie, die sich im Konzert der Windanlagenbauer noch einigermassen gehalten hat. Rekordaufträge, RePowerEU und politischer Rückenwind beinahe weltweit und trotzdem scheinen die Windanlagenbauer die Kosten nicht in den Griff zu bekommen, zumindest noch nicht. Altaufträge zu nicht kostendeckenden Preisen müssen abgearbeitet werden. Wenigstens hat Nordex – anders als Siemens Gamesa und auch andere Anlagenbauer – keine technologischen Probleme. Derzeit gilt für Nordex „nur“ finanziell durchhalten bis die margenträchtigere Aufträge zur Auslieferung kommen und die „alten“ Verträge abgearbeitet sind. Für Liquiditätssicherung steht der Hauptaktionär Acciona gerade, der in den letzten Jahren immer wieder „einsprang“. Und während der Weltmarktführer Vestas Ende letzten Jahres nicht nur Auftrag nach Auftrag in die Bücher holen konnte – Rekordaufträge aus USA bis Südkorea – markierte die Aktie der Dänen am letzten Handelstag des Jahres ein neues 52-Wochen-Rekordhoch.

Und Nordex? Zieht nach. Zuerst 553 MW aus Schweden, dann 106 MW aus Spanien und jetzt…

… hat die Nordex SE im Dezember 2023 drei Aufträge aus Schottland über knapp 150 MW zu vermelden. Man liefert und errichtet für einen Windpark sieben Turbinen des Typs N149/5.X. Für einen 50-MW-Windpark kommen ebenfalls sieben Turbinen des gleichen Typs sowie zwei Anlagen des Typs N133/4.8 zum Einsatz. Elf N149/5.X-Anlagen liefert und errichtet die Nordex Group in einem dritten Windpark. Oft geübte Praxis: Die Namen der Kunden und die Namen der Projekte werden nicht bekannt gegeben. Etwas enttäuschend die Auslieferung wird erst 2026 erfolgen  – und somit die Bilanzwirksamkeit. Denn die Windparks  sollen erst 2026 im Norden Schottlands entstehen. Die Anlagen errichtet die Nordex Group auf Stahlrohrtürmen mit Nabenhöhen zwischen 83 und 125 Meter.

Aber etwas fehlt.

Und was ist mit der Wartung? Die schönen, regelmässigen Erträge aus den Wartungsverträgen, die üblicherweise mit den Verkäufen von Windrädern einhergehen, finden in der heutigen Meldung keine Erwähnung. Lässt Fragen offen. Man sollte nicht vergessen, dass im Laufe der nächsten Jahre bald der Punkt erreicht werden sollte, ab dem die Erträge aus laufenden Wartungsverträgen die Neuauslieferungen übersteigen sollten.

Genesungsprozess in den ersten neun Monaten – aber Nordex ist noch nicht am Ziel.

Die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) hatte im dritten Quartal einen Umsatz von 1,7 Mrd EUR erzielt. Auf Basis der zurückliegenden neun Monate des Geschäftsjahres 2023 stieg der Umsatz um 16 Prozent auf 4,5 Mrd EUR (9M/2022: 3,9 Mrd EUR). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich im dritten Quartal auf 48 Mio EUR (3Q/2022: minus 27 Mio EUR) und belief sich in den ersten neun Monaten 2023 auf minus 67 Mio EUR (9M/2022: minus 200 Mio EUR). Die EBITDA-Marge entspricht somit minus 1,5 Prozent (9M/2022: minus 5,2 Prozent).

Bei der Umwandlung von Schulden in neue Aktien durch den Hauptaktionär hielt sich der Verwässerungseffekt noch in „normalen Grenzen“ und das mit dem schönen Beieffekt rund 46 Mio EUR Zinsen zu sparen. Bilanziell ging die Nordex gestärkt aus dieser Transaktion hervor, da man so die Verluste 2022 im Eigenkapitalkonto mehr als kompensieren konnte. Dazu wurde die „Übernahmespekulation“ am Köcheln gehalten. Denn für Acciona wäre die wesentlich kleinere Nordex durchaus „verdaubar“. Und bei den schwachen Zahlen und dem im langjährigen Vergleich noch relativ niedrigem Kursniveau noch „günstig“ darstellbar. Dazu weisen Aufträge auf die Chancen der Windenergie-Anlagen-Hersteller hin. Und Nordex sollte bei den Unternehmen sein, die die derzeitige Ertragsschwäche der Anlagenbauer durch den starken Hauptaktionär überstehen werden.

Nordex Chart.
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