Evotec Aktie erwacht aus Schockstarre? Geht auch ohne. 25 Mio USD weiter auf dem Weg.

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Evotec ist ein Wissenschaftskonzern mit einem einzigartigen Geschäftsmodell, um hochwirksame Medikamente zu erforschen, zu entwickeln und für Patienten verfügbar zu machen.

Evotec – mit der Meldung „Evotec gibt CEO-Wechsel bekannt“ sah sich die Aktie der Hamburger starkem Abgabedruck ausgesetzt. Letzte Woche bedeutete das einen kräftigen Kursverlust – von 21,32 EUR (XETRA-Schluss 3.1.) ging es auf 16,98 EUR am nächsten Morgen runter. Mittlerweile handelt die Aktie wieder bei – aktuell – 18,10 EUR. DAS Gesicht der Hamburger Biotechschmiede scheidet aus. Dr. Werner Lanthaler prägte seit knapp 15 Jahren an der Spitze der Evotec SE den Aussenauftritt und die Strategie des stark gewachsenen Konzerns und sein abruptes Ausscheiden will erstmal verdaut werden. Aber natürlich geht das Geschäft weiter und so wird es beim Hamburger Biotech, wie in den letzten Monaten unter Lanthaler, darum gehen, ob die Kapitalmärkte wieder Vertrauen in die Wachstumsperspektiven gewinnen können – nach dem desaströsen Cyberangriff und dem Scheitern des Bayer Hoffnungsträgers Eliapixant im Vorjahr.

Und heute eine dieser „vertrauensbildenden Massnahmen“ bei Evotec:

Fortschritt in strategischer Neurologie-Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb bringt Evotec weitere 25 Mio USD.

Evotec und Bristol Myers Squibb gingen ihre Partnerschaft im Bereich Neurodegeneration ursprünglich im Jahr 2016 ein, um krankheitsverändernde Behandlungen für ein breites Spektrum „neurodegenerativer“ Erkrankungen zu identifizieren, in denen weiterhin ein erheblicher ungedeckter medizinischer Bedarf für Behandlungen bestehe, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder umkehren. Und um diese Forschungen weiter voranzutreiben gibt’s jetzt von den Amerikanern eine weitere Zahlung in Höhe von 25 Mio USD.

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Die Partnerschaft generierte bereits eine vielversprechende Programm-Pipeline vom Forschungs- bis ins klinische Entwicklungsstadium. Bristol Myers Squibb hat ein erstes Programm, EVT8683, im September 2021 als BMS-986419 einlizenziert. Nach einer erfolgreichen Phase-I-Studie gab Bristol Myers Squibb bekannt, dass eine Phase-II-Studie für BMS-986419 für das Jahr 2024 geplant ist. Im März 2023 haben Bristol Myers Squibb und Evotec diese Partnerschaft um weitere acht Jahre erweitert und ausgebaut.

Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Während sich das erste Programm aus unserer Neurologie-Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb auf dem Weg in eine Phase-II-Studie befindet, wächst unsere Partnerschaft auch in der Wirkstoffforschungsphase. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Bestrebungen in der Wirkstoffforschung, unterstützt von unseren einzigartigen PanOmics-basierten und von Patient:innen abgeleiteten zellulären Modellen, neue Behandlungsmöglichkeiten für Patient:innen liefern werden, die von verheerenden neurologischen Erkrankungen betroffen sind.“

Dr. Lanthaler vermittelte immer den Eindruck, das Steuer im Griff zu haben.

Hamburger nach Cyberattacke zurück auf Erfolgspfad? Bei Evotec SE (FISIN: DE0005664809) sieht es sowieso kurstechnisch wenig rosig aus. Und trotzdem sehen viele die Aktie immer noch als sehr hoch bewertet und sind eher in einer abwartenden Haltung, ob aus den über 100 Kooperationen/Partnerschaften wirklich einige Zulassungen letztendlich „herauskommen“ können. Der überraschende Rücktritt sollte zumindest in den nächsten Tagen Thema für den Kapitalmarkt sein. Und die nachbörsliche Kursschwäche bestätigt die klare Indentifizierung der Evotec mit ihrem CEO. Zuletzt wirkte der CEO elanvoll wie immer. Licht in die von den negativen Auswirkungen der Cyberattacke in diesem Jahr – auf Zeitpläne und ganz konkret auf Umsatz- und Gewinnentwicklung in 2023 – geprägte Meinungslandschaft versuchte der CEO Dr. Werner Lanthaler zuletzt auf dem EKF in Frankfurt zu bringen.

„Pipelines“-bauen. Und das mit neuen Ansätzen, neuen Lösungswegen für die Bekämpfung von Krankheiten.
Mit mehr als 4.000 Wissenschaftlern biete man der Pharmaindustrie ein Brain-Potential zur Nutzung. Plattformbasiert sieht Dr. Lanthaler Evotec mit mehr als 30 Jahren track-record seine „Firma“ der Konkurrenz weit voraus. Mehr als 60% aller Wirkstoffe scheitern bereits in der Phase I der klinischen Studien – nach 4-6 Jahren ein Totalverlust. Hier sieht Evotec sein Geschäftsmodell als „Gegenmittel“ – als kosteneffiziente Alternative zu eigenen R&D-Aktivitäten der einzelnen Big Pharmas.

Antwort Evotecs führt zum Konzept der Co-owned projects – mehr als 140 derzeit, wovon bereits 18 in klinischen Studien sind. Ein Potential im zweistelligen Mrd EUR Bereich – und 15 bis 20 neue Projekte kommen jedes Jahr bei Evotec hinzu. Was natürlich auch das Scheitern einzelner Projekte – was „selbstverständlich“ ist, siehe die 60% Quote bereits in Phase I – relativiert. Was auch die Eliapaxant-Pleite relativiert.

Folie zur Präsentation Dr. Werner Lanthalers auf dem EKF2023, 27.11.2023
Dr. Lanthaler lebte Evotec – datenbasierte Ansätze als effiziente Lösung für die Pharmas, die unter auslaufenden Patenten leiden.

Und mit Just – Evotec Biologics (Biologica-Produktion in Mengen von wenigen KG bis zu mehreren Tonnen) biete Evotec eine weitere Wachstumsstory im Konzern – Verkäufe explodierten bereits auf 850 Mio EUR bis zum November 2023. Erreicht wurde das mit einem Ansatz, der erst 2019 Gestalt annahm – mit mittlerweile zwei innovativen Produktionsstandorten in USA (Redmond) und in der EU (Toulouse). Dann zum Cyberangriff: Nach dem Q2/2023 Komplett-Shut-Down wegen der Cyberattacke sieht Dr. Lanthaler Evotec aufgrund des robusten Orderbuchs in 2024 die Folgen dieses „Unfalls“ egalisiert. Story lebt – klare Botschaft Dr. Lanthalers in Frankfurt. Natürlich kamen auch Nachfragen zur Cyberattacke – „make the company more resilient“ aufgrund der Attacke. Seine im Bereich EDV/Software „better than ever equipped“ Gesellschaft sollte gestärkt in 2024 höheres Wachstum liefern können und einiges an Verlusten aus 2023 aufholen können.

Analysten stehen auf der BUY-Seite bei der Evotec – auch nach dem Rücktritt des CEO.

Von den 9 covernden Analysten sehen 6 die Evotec Aktie als klaren KAUF, einer spricht von AUFSTOCKEN und zwei sehen wenigstens eine HALTE-Position. Es gibt keine Verkaufseinstufung und das mittlere Kursziel beträgt 29,68 EUR. Viel Potential dahin – zum höchsten Kursziel bei 50,00 EUR sind es sogar 178 % und das niedrigste Kursziel mit 18,60 EUR liegt in Sichtweite. Potential bei den Profis gesehen – aber die Kurse machen nicht immer das, was die Profis sagen…

Und die Shortpositionen?

Seit dem Short Squeeze und der damaligen Kursexplosion der Evotec über 42,00 EUR im November 2021 ist Evotec für die Shortseller eher vorsichtig angegangen worden. Und mit 1,24% meldepflichtigen Shortpositonen ist das Engagement gegen den Hamburger Biotech eher niedrig einzustufen – hohe Erwartungen auf weiter fallende Kurse also derzeit nicht vorrangiges Thema.

Aktuell scheint sich die Aktie wieder etwas zu berappeln – Erholungstendenz klar erkennbar. Wie weit das trägt? Mal schauen. Der Auftritt auf dem EKF2023 hat auf jeden Fall nicht geschadet. Auch wenn grosse Überraschungen, erwartungsgemäss, ausblieben. Und es bleibt dabei: Cyberattacke und deren desaströse – einmalige – Wirkung auf die Bilanzzahlen 2023 hinterlässt bei einigen Kapitalmarktteilnehmern ein gewisses Missbehagen gegenüber der Evotec. Es gilt: Beinahe ein verlorenes Jahr für die Hamburger – sollte sich nicht wiederholen…
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