Verlierer 2023, Gewinner 2024? Teil 2: Plug Power Aktie im Tief – geht das Geld aus?

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Plug Power’s 2 Grossaufträge über insgesamt 830 MW Elektrolyseurkapazität vom 11. Oktober, die Erfolge bei dem 7 Mrd USD-Subventionsregen des DoE wenig  später – alles perdu, wenn man sich die Kursentwicklung als Reaktion auf die katastrophalen Quartalszahlen anschaut. Und es geht noch schlimmer.Seit dem 9.11., 16:30 Uhr New Yorker Zeit kämpft Plug Power mit den Folgen eines extremen Vertrauensverlustes. Logische Folge: ein desaströser Kurseinbruch. Offen die Frage, wie das Unternehmen seinen zukünftigen Kapitalbedarf decken will? In 2023 mussten die Aktionäre von Plug Power beinahe hilflos mitansehen, wie aus einem Aktienkurs von 12,18 USD am 3. Januar 2023 – seinerzeit von Analysten als günstig bezeichnet – nach einem Jahreshoch von 18,88 USD im Februar am Ende des Jahres 4,71USD je Aktie übrigblieben (Schlusskurs 28.12.2023).

61,33% Jahresverlust, vom Jahreshoch über 75% – Plug Power Aktie 2023 unter Druck. Chancen 2024?

Hierzu gibt es sehr kontroverse Ansichten: Die einen sehen bei Plug das Geld ausgehen und somit noch wesentlich niedrigere Kurse, die anderen sehen die diversen chancenreichen Kooperationen und Produkte im aufkommenden Wasserstoffzeitalter für die Amerikaner. Sollte es gelingen die Umsatzziele für die Folgejahre auch nur annähernd zu erreichen und das in Verbindung mit endlich sinkenden Verlusten, dann wäre sehr viel denkbar. Dann wären die aktuellen Kurse der Plug Power Aktie günstige Einstiege.

Enapter bringt exklusive Vertriebsvereinbarung in trockene Tücher: 25 Mio EUR für Kasse, Aufbau US-Vertriebsnetz ohne Kosten – passt.
Intershop: Am 28.12. merkt man in Jena, die Prognose bei den Auftragseingängen in 2023 deutlich zu verfehlen. Wow. Schnellmerker.
Tion Renewables mittlerweile zu mehr als 95% bei EQT wird Squeeze Out sehen. Heute Operatives zum erklärten Schwerpunkt Batterielösungen.
Aber „würden“, „wenn“ sind Varianten, die nur Überzeugungstäter oder Zocker wirklich zu einem Kauf einer Aktie motivieren können,

das Gros der Anleger wird erste Erfolge einfordern – sei es auf dem Weg zur Profitabilität, grosse neue Aufträge oder eine Lösung für den sich abzeichnenden dringenden Kapitalbedarf. Wird hier eine SK Group nochmals in die Bresche springen, die bereits Milliarden für eine Beteiligung an Plug Power lockergemacht haben. Wäre für da südkoreansiche Konglomerat wahrscheinlich die günstigere lösung, als die diversen Kooperationen und Projekte mit Plug „abschreiben“ zu müssen. Oder könnte der langjährige Premiumkunde Amazon And yMarsh unter die Arme greifen. Immerhin hat Amazon  im Rahmen seiner Decarbonisierungsstrategie bereits jetzt auf die Wasserstofflösungen Plug Powers gesetzt – und bereits einen Multimilliarden-Abnahmerahmenvertrag im August 2022 abgeschlossen hat (7 Jahre Laufzeit, 2,1 Mrd USD Volumen).

Gegen Ende des Jahres eine Meldung nach dem Geschmack für die Plug-Optimisten: H2-Produktion an der Quelle des Verbrauchs, löst direkt 2 Probleme Plug Powers.

Die überaus desillusionierenden Q3-Ergebnisse Plug Powers waren insbesondere deshalb auf Seite der GuV besonders schlecht, weil man zu exorbitant hohen Preisen Wasserstoff am freien Markt einkaufen musste, um seine Lieferverpflichtungen gegenüber den Pedestila Kunden in den USA zu erfüllen. Diese setzten umfangreich auf mit Plug Power Brennstoffzellen betriebenen Gabelstaplern, die mit einer von Plug Power bereitgestellten H2-Lager und Betankungsstruktur den von Plug Power zu festen Preisen garantierten Wasserstoff erhalten. Und hier konnte sich Plug Power die grossen der Branche sichern – angefangen bei Amazon über diverse Player, wie Home Depot, bis Walmart. Ein Fluch bei hohen Wasserstoffbeschaffungspreisen, aber Zukunftserfoglsquelle bei Eigenproduktion von Wasserstoff durch Plug Powers im Aufbau befindliches Wasserstoffproduktionsnetzwerk us-weit.

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Zweites Problem: Beim Ordereingang fehlten dem Markt die grossen Orders, die angekündigten Gamechangerorders im dreistelligen MW-Bereich. Und beide Probleme könnten reduziert werden in 2024 durch einen Pilot, den Amazon Ende 2023 gemeinsam mit Plug Power startete:

H2-Produktion direkt in den Verteilzentren, wo der Wasserstoff gebraucht wird. Ein Anfang in Colorado – mit Plug Power Elektrolyseuren

Plug Power berichtete Mittwoch über die Installation und Inbetriebnahme eines Elektrolyseursystems in einem Amazon Fulfillment-Zentrum in Aurora, Colorado (USA) abgeschlossen. Der Protonenaustauschmembran-Elektrolyseur mit einer Leistung von einem Megawatt (MW) ist der erste für Amazon und produziert kohlenstoffarmen Wasserstoff, um 225 wasserstoffbetriebene Gabelstapler am Standort DEN8 zu betreiben. Und der 1MW-Elektrolyseur von Plug, der mit Hilfe von Strom und Wasser Wasserstoff erzeugt, könnte bis zu 400 Gabelstapler mit Wasserstoff-Brennstoffzellen versorgen. Der vom Elektrolyseur erzeugte Wasserstoff wird vor Ort komprimiert und in einem Tank für gasförmigen Wasserstoff zur Verwendung für die Gabelstapler gespeichert.

„Mit Amazon haben wir einen echten Partner gefunden, der die wichtige Rolle von Wasserstoff für unsere gemeinsame Energiezukunft erkannt hat“, sagte Andy Marsh, CEO von Plug. „Dieses Projekt demonstriert die Kompetenz von Plug, die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette abzudecken, und zeigt, wie wir End-to-End-Lösungen für unsere Kunden entwickeln und umsetzen können.“

17.000 Brennstoffzellen allein bis jetzt bei Amazon im Einsatz, 1 MW versorgt bis zu 400 – würde bedeuten…

„Wasserstoff ist ein wichtiges Instrument in unserem Bestreben, bis zum Jahr 2040 CO2-neutral zu werden, um das Klimaversprechen zu erfüllen. Wir freuen uns über die Möglichkeit, durch diese Partnerschaft mit Plug Wasserstoff an Amazon-Standorten zu produzieren“, sagte Asad Jafry, Director Global Hydrogen Economy bei Amazon. „Die Produktion vor Ort wird die Nutzung von Wasserstoff für bestimmte Standorte und Anlagentypen noch energieeffizienter machen.“

Für dieses Projekt in Colorado lieferte Plug Design-, Installations-, Inbetriebnahme- und Wartungsdienstleistungen für den 1MW- PEM-Elektrolyseur und Wasserstoffspeicher, die mit der bestehenden Betankungsinfrastruktur und den bereits am Standort verwendeten Brennstoffzellen kompatibel sind. Dies ist das erste Elektrolyseursystem, das an einem Amazon-Standort installiert und in Betrieb genommen wurde. Und jetzt die Chance: Bis heute hat Plug in Zusammenarbeit mit Amazon mehr als 17.000 Brennstoffzellen als Ersatz für die Batterien in Gabelstaplern in mehr als 80 Fulfillment-Zentren in Nordamerika eingesetzt. An den meisten dieser Standorte wird der Wasserstoff für den Antrieb der Gabelstapler an einem anderen Ort produziert, verflüssigt und per LKW zu einem Lager- und Abgabesystem vor Ort geliefert.

Frequentis Aktie – Engagement in eher stillen Champion mit ehrgeizigen Wachstumsplänen, bisher operativ bestätigt. Kurschancen nach schwachem 2023?

Was wird 2024? Wie löst man den Kapitalbedarf? Die Gretchenfrage.

Mit Kapitalerhöhungen zu Kursen, die einen extreme Verwässerung der Altaktionäre bedeuten würden? Und dazu die Frage, ob überhaupt die Bereitschaft des Kapitalmarktes vorhanden ist, eine solche Kapitalerhöhung zu zeichnen. Alternativ sprach Plug Power’s Managementteam von der Suche nach Finanzierungen und Subventionen im Rahmen der staatlichen H2-Programme – vornehmlich in den USA (IRA, Infrastructure Act) und Europa (RePowerEU, ICPEI-Mittel, Wasserstoffbank). Dazu versucht man „normale Finanzierungen“ zu sichern und die Kosten von Projekten durch die „Aufnahme“ von Partnern zu reduzieren ( Erster Erfolg: Fortescue steigt mit 40% beim Texas-Projekt ein). Und bei dieser Suche nach alternativen Finanzierungen sei man guter Dinge, wie es immer  gebetsmühlenhaft hiess. Aber aus Kopenhagen kam zuletzt eine gänzlich andere Botschaft:

Nicht nur 100 MW Elektrolyseurkapazität von Plug Power werden NICHT gebaut – es geht noch darüber hinaus.

Am 27. Oktober konnte sich Plug Power noch als ein Gewinner fühlen. In der ersten Ptx-Ausschreibungsrunde der Dänischen Energieagentur wurden die Sieger gekürt. Und Plug Power konnte mit seinem 100 MW Projekt Plug Power Idomlund Denmark viele Wettbewerber hinter sich lassen und sich die Zusage für rund 15 Mio EUR (konkret: 107.673.447,00 DKK) Subventionen sichern. Diese sollten an Plug Power in Höhe von 9,00 DKK je GJ Wasserstoff über 10 Jahre gezahlt werden.

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Beeindruckend: Plug Power kam mit der niedrigsten Subvention je Wasserstoff-Einheit zurecht. Deshalb auch der hohe Anteil der von Plug Power geplanten 100 MW Kapazität an den insgesamt 280 MW konkret zugesagten förderbaren Kapazitäten. „The winning projects are Plug Power Idomlund Denmark, …„. Und ein zufriedener Deputy Director Martin Hansen: “The DEA highly appreciates the great interest for the Tender. This is the first time we get an indication of the need for support to green hydrogen, and it is a strong signal from the market that so many bids are below 70 DKK/GJ. It is good for the competition in the industry and for the green transition. This is an industry in the making and we are happy to be able to help the industry along with these funds.“

Presseerklärung Dänische Energieagentur, Auszug zugesagte Subventionen – Stand 27.10.2023
Vorbei – Dänische Energieagentur zog die Reissleine bei Plug Power.

Dann beendete die Dänische Energieagentur diesen vorgeblichen Erfolg der Amerikaner. Trocken eröffneten die Dänen am 20.11.2023 ihre Pressemitteilung folgendermassen: Da Plug Power Idomlund Denmark die Bedingung einer Bankgarantie nicht erfüllen kann, musste die dänische Energieagentur bei der PtX-Ausschreibung eine neue Entscheidung treffen. Damit ist Plug Power nicht mehr der Gewinner der Ausschreibung. Gleichzeitig wird HyproDenmark/Everfuel in einer erhöhten Menge angeboten.

Anmerkung: Gefährlich – wenn es den Amerikanern nicht einmal gelingt für ein derart „überschaubares“ Projekt die erforderlichen Bankgarantien zu liefern, scheinen die Sorgen des Kapitalmarktes über die Finanzlage Plug Powers nicht so weit an den Haaren herbeigezogen. Oder hatte man bei Plug Power einfach zu günstig kalkuliert und wählte so den Ausweg aus einem Vertrag, der dauerhaft verluste produziert hätte? Wäre auch dnekbar.

Am Freitag, den 27. Oktober, konnte die Energieagentur den Schleier über die Gewinner der ersten Power-to-X-Ausschreibung in der dänischen Geschichte lüften. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Plug Power Idomlund Denmark seinen Verpflichtungen aus dem Vertrag, in dem es um die Bereitstellung einer Bankgarantie geht, nicht nachkommen kann. Die dänische Energieagentur musste daher ihr Angebot zurückweisen und hat auf dieser Grundlage eine neue Entscheidung getroffen.

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Anmerkung: Auch wenn einige Finanzkommentatoren das Scheitern an einer Bankbürgschaft als „Anfängerfehler“ oder „Nachlässigkeit“ der Amerikaner deklarieren, so wirft diese Entwicklung so oder so ein schlechtes Licht auf Plug Power. Entweder ist man „zu grün hinter den Ohren“ professionell ein Projekt umzusetzen oder es konnte keine Bank gefunden werden, die einem Konzern mit der Grösse Plug Powers eine relativ „überschaubare Bankgarantie“ zu liefern. Etwas was beispielsweise der deutlich kleineren Everfuel offensichtlich auf Anhieb gelungen ist.

Damit gehört Plug Power nicht mehr zu den Gewinnern der PtX-Ausschreibung. Die anderen Gewinner sind weiterhin European Energy/Windtestcenter Måde K/S, European Energy/Padborg PtX ApS, Electrochaea/Biocat Roslev und European Energy/Kassø PtX Expansion ApS. Die vier Gewinnerprojekte haben weiterhin ihr gesamtes Angebot erhalten. Dem Spitzenbieter HyproDenmark/Everfuel kann weiterhin nicht das volle Angebot angeboten werden, ihm wird jedoch der verbleibende Betrag des Gesamtbudgets angeboten. Das Gesamtbudget beträgt 1,32 Milliarden DKK zu Preisen von 2023.“ (Dänische Energieagentur, 21.11.2023, Originalsprache Dänisch)

Anmerkung: 100 MW Elektrolyseurkapazität die nicht ausgeliefert werden, 100 MW Elektrolyseurkapazität, die nicht zehn Jahre lang für Plug Power staatlich subventioniert Wasserstoff produzieren werden. Von den Dimensionen in Anbetracht von allein 1 GW neuer Elektrolyseuraufträge, die im Q3-Bericht 2023 genannt wurden, kein riesiges Problem. Von der Botschaft her für andere Projektpartner – aktuelle und zukünftige – ein deutliches Warnsignal. Wird nicht leichter dadurch für Andy Marsh.

Überzeugungstäter gefragt…

Letztendlich ist folgendes zu bedenken:Plug Powers hohe Burnrate muss kurzfristig reduziert werden. Neues Geld muss her. Druck steigt auf Plug Power, die mit dem Rücken zur Wand steht. Natürlich scheint die laufende Projekt-, Produkt- und Produktionsplanung und -umsetzung spannend – mit viel Phantasie für extreme Wachstumsraten. Aber kommt Plug Power so weit? Ist zuviel Porzellan zerschlagen? Schwierige Situation. Selten liegen bei einer Aktie Untergang und Höhenflug so nahe beieinander…

Und die Botschaft aus Kopenhagen wird die Zweifel an der finanziellen Lage der Amerikaner noch mehren. Auch für aktuelle und potentielle Projektpartner wird die Nachricht nicht gerade beruhigend wirken.

Plug Power Nel -Plug Power Aktie Chartbild.

Plug Power Inc. | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

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