Nordex Aktie hält nicht mit. Auch wenn noch mal 197,1 MW in die Bücher von UKA kommen.

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Nordex SE: Nordex Group erhält Auftrag

Nordex Group – eine Aktie, die sich im Konzert der Windanlagenbauer noch einigermassen gehalten hat. Rekordaufträge, RePowerEU und politischer Rückenwind beinahe weltweit und trotzdem scheinen die Windanlagenbauer die Kosten nicht in den Griff zu bekommen, zumindest noch nicht. Altaufträge zu nicht kostendeckenden Preisen müssen abgearbeitet werden. Wenigstens hat Nordex – anders als Siemens Gamesa und auch andere Anlagenbauer – keine technologischen Probleme. Derzeit gilt für Nordex „nur“ finanziell durchhalten bis die margenträchtigere Aufträge zur Auslieferung kommen und die „alten“ Verträge abgearbeitet sind. Für Liquiditätssicherung steht der Hauptaktionär Acciona gerade, der in den letzten Jahren immer wieder „einsprang“.

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Vestas Aktie nahe 52 Wochen hoch, aber bei Nordex…

Und während der Weltmarktführer Vestas Ende letzten Jahres nicht nur Auftrag nach Auftrag in die Bücher holen konnte – Rekordaufträge aus USA bis Südkorea – markierte die Aktie der Dänen am letzten Handelstag des Jahres ein neues 52-Wochen-Rekordhoch. Und Nordex? Zog nach. Zuerst 553 MW aus Schweden, dann 106 MW aus Spanien und dann meldete  Nordex SE gestern für Dezember 2023 drei Aufträge aus Schottland über knapp 150 MW. Und damit nicht genug, heute Morgen dann:

197,1 MW von UKA – aus einem 1 GW-Rahmenvertrag. Für deutsche Standorte.

Und deutsche Standorte deutet auf potentiell hochmargigere Aufträge hin, da oft besondere Auflagen mit deutschen Standorten verbunden sind, die Abweichungen von den Standardanlagen erfordern. Auf jeden Fall hat Nordex vom Wind- und Solarparkentwickler UKA im Dezember 2023 Aufträge über insgesamt 197,1 MW erhalten. Für sieben Windenergieprojekte liefert die Nordex Group 32 Turbinen der Delta4000 Serie in verschiedene Regionen Deutschlands, unter anderem nach Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.  Nordex übernimmt nach der sukzessiven Inbetriebnahme der Anlagen auch den Premium-Service der Turbinen für 20 Jahre.

UKA hat für die Projekte Turbinen verschiedener Typen bestellt: N133/4800, N149/5.X, N163/5.X und N163/6.X.

Die Auftragseingänge gehen zurück auf einen erst im November 2023 verlängerten, mittelfristig angelegten Rahmenvertrag zwischen Nordex und UKA. Im Rahmen der Laufzeit strebt UKA an, Windenergieanlagen für weitere sich bereits im Genehmigungsverfahren befindende Projekte in Deutschland mit bis zu 1.000 MW verbindlich bei Nordex zu bestellen.

Gernot Gauglitz, geschäftsführender Gesellschafter von UKA: „Die Anlagentechnologie von Nordex, die in den zurückliegenden Jahren auf der bewährten Deltaplattform kontinuierlich weiterentwickelt wurde, steht für Qualität, hohe Verfügbarkeit und zuverlässige Stromerzeugung. Dieser Deal zeigt: Die Branche steht in den Startlöchern – jetzt sind die Behörden am Zug, die Genehmigungsverfahren für Windparks deutlich zu beschleunigen.“ 

„Wir freuen uns sehr über diese Aufträge von UKA und die Möglichkeit, unsere Zusammenarbeit weiter auszubauen“, sagt Felipe Villalon Waldburg-Zeil, Director Sales Region Central der Nordex Group. „Unser Ziel ist es, unseren Kunden immer die besten technologischen Lösungen für ihre erneuerbare Energien-Projekte anzubieten. Wir sind daher stolz, auch UKA erneut dabei zu unterstützen, die Energiewende in Deutschland voranzutreiben.“

Somit hat man mit 1.006 MW in den letzten Tagen Aufträge melden können, die bei ca. 800 TEURO je MW schon mal für gut 800 Mio EUR Auftragsvolumen und somit Umsatz stehen – keine schlechte Ouvertüre für 2024.

Genesungsprozess in den ersten neun Monaten – aber Nordex ist noch nicht am Ziel.

Die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) hatte im dritten Quartal einen Umsatz von 1,7 Mrd EUR erzielt. Auf Basis der zurückliegenden neun Monate des Geschäftsjahres 2023 stieg der Umsatz um 16 Prozent auf 4,5 Mrd EUR (9M/2022: 3,9 Mrd EUR). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich im dritten Quartal auf 48 Mio EUR (3Q/2022: minus 27 Mio EUR) und belief sich in den ersten neun Monaten 2023 auf minus 67 Mio EUR (9M/2022: minus 200 Mio EUR). Die EBITDA-Marge entspricht somit minus 1,5 Prozent (9M/2022: minus 5,2 Prozent).

Bei der Umwandlung von Schulden in neue Aktien durch den Hauptaktionär hielt sich der Verwässerungseffekt noch in „normalen Grenzen“ und das mit dem schönen Beieffekt rund 46 Mio EUR Zinsen zu sparen. Bilanziell ging die Nordex gestärkt aus dieser Transaktion hervor, da man so die Verluste 2022 im Eigenkapitalkonto mehr als kompensieren konnte. Dazu wurde die „Übernahmespekulation“ am Köcheln gehalten. Denn für Acciona wäre die wesentlich kleinere Nordex durchaus „verdaubar“. Und bei den schwachen Zahlen und dem im langjährigen Vergleich noch relativ niedrigem Kursniveau noch „günstig“ darstellbar. Dazu weisen Aufträge auf die Chancen der Windenergie-Anlagen-Hersteller hin. Und Nordex sollte bei den Unternehmen sein, die die derzeitige Ertragsschwäche der Anlagenbauer durch den starken Hauptaktionär überstehen werden.

Nordex Chart.
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Encavis – zugreifen. Viel bei ABO Wind, etwas bei Baywa und UKA.
CENIT – gesehen? Wachstum ala CENIT. Übernahmen ohne Gewinnverwässerung. Geht.

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