Nel Asa Aktie Tiefschlag. ITM Power und Linde räubern in Nel’s Hinterhof. In Heroya. 24 MW. Fast in Sichtweite.

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Nel Asa Aktie hat das Nachsehen. Auftrag geht an ITM Power.
Porsgrunn im Heroya Industry Park in Norwegen. Photo by Yara International

 

Nel Asa Aktie profitierte zuletzt von einem Kursziel von 17,00 NOK (ca,1,70 EUR) /BUY „by Goldman Sachs Analyst“. Und passend kamen bei Nel Asa (ISIN: NO0010081235) zwei frische Leuchtturm-Aufträge mit jeweils 5 Mio USD Volumen hinzu, aber in direkter Nachbarschaft „wilderte“ jetzt die Konkurrenz.Während die Nel Asa Aktie derzeit (07.02.2022, 16:27 Uhr) mit Plus 3,51 % an ihrer Heimatbörse bei 12,99 NOK handelt, ist die Signalwirkung eines frischen Auftrags des Wettbewerbers ITM Power PLC.(ISIN:GB00B0130H42) im Zusammenspiel mit seinem grössten Aktionär (16,3 %) dem Linde PLC.  (ISIN: IE00BZ12WP82)-Konzern „übersehen worden“.

Nel Asa Aktie: Vielleicht 5 KM „neben“ Nel’s Elektrolyseurproduktionsanlage in Heroya wird eine 24 MW Elektrolyseur-Anlage installiert werden – von ITM Power!

Auch wenn ITM Power, wie Nel, unter den Zweifel des Kapitalmarktes an einer möglichen Profitabilität seines Geschäftsmodells leidet, konnte man nun in Nel’s Hinterhof eindringen. Und trotz der räumlichen  Nähe von Nel zum Kunden diesen Auftrag nach Grossbritannien zu holen, ist schon ein starkes Indiz für die Durchsetzungskraft der Kombination eines innovativen Technologieunternehmens mit einem finanzkräftigen Konzern bei der Verteilung/Vergabe von grösseren Aufträgen. Denn gerade hier hat auch Nel’s CEO Lokke immer die Schwäche der Norweger identifiziert und durch Kooperationen versucht „auszubügeln“ – mit der weltweit präsenten Ingenieurgesellschaft AIBEL und der Ingenieur- und Beratungsfirma Wood, die weltweit mit 40.000 Beratern aktiv ist.

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Ein schöner Auftrag für ITM – Nel hat das Nachsehen

Während Nel Asa im November die Serienfertigung in seinem Werk in Heroya für seine PEM-Eelktrolyseure gestartet hat, wird in dem rund 5 KM entfernten „Heroya Industry Park“ eine 24 MW ITM Power-PEM-Elektrolyse-Anlage für den Düngemittelproduzenten Yara Norge AS durch Linde Engineering installiert und betrieben werden.

Die Yara plant den grauen Wasserstoff, der bisher für die Ammoniak-Produktion eingesetzt wurde, durch grünen Wasserstoff zu ersetzen. Die für das Q4/2022 geplante Auslieferung von Grossbritannien nach Norwegen  eines 24MW PEM-Elektrolyseurs soll dann täglich 10,368 KG Wasserstoff produzieren. Damit erreicht man in diesem „Machbarkeitstest“ rund 5% der benötigten Menge Wasserstoff – bei Funktionsnachweis sind wohl in einem Folgeschritt 100 % angestrebt. Und wie bisher „notwendig“ für grünen Wasserstoff – gibt es eine Förderung von bis zu 283 Mio NOK von einem norwegischen Staatsfonds zur Förderung grünen Wasserstoffs.

Der Nel Asa Aktie hätte ein solcher Auftrag gutgetan – grösster CO2-Emittent wählt ITM (neben der Ölindustrie)

Die Düngemittel-Fabrik in Heroya’s Nachbarort emittiert jährlich rund 800,000 Tonnen CO2. Durch die ITM-Anlage können im ersten Schritt rund 20.500 Tonnen Ammoniak produziert werden, was für 60.000 bis 80.000 Tonnen Düngemittel reicht. Ab Mitte 2023 werden so jährlich 41.000 Tonnen CO2 eingespart werden können.

Dr Graham Cooley, CEO von ITM Power, freut sich: “Decarbonisation of industry is critical to achieving the commitments of countries to reduce greenhouse gas emissions. Globally, the largest use today of hydrogen produced from hydrocarbons is in the production of ammonia for fertilisers. This use has to be curtailed and eventually eliminated. We are very pleased to be working with forward-thinking producers such as Yara and the Norwegian Government to address this issue.”

Und Linde betont die Grossprojekterfahrung, die wohl ausschlaggebend war…

Worauf es ankommt betonte John van der Velden, Senior Vice President Global Sales & Technology, Linde Engineering: “This project showcases Linde Engineering’s market leadership in electrolysis projects. Given the growing demand from the fertilizer industry for green hydrogen, this plant is a step towards further upscaling and increasing the size of these projects worldwide.”

Und der Kunde ergänzte – Magnus Ankarstrand, President von Yara Clean Ammonia:The project aims to supply the first green ammonia products to the market as early as mid-2023, both as fossil free fertilizers, as well as emission free fuel for ships. Green ammonia is the key to reducing emissions from world food production and long-distance shipping. With this project, we move from intention to actions together with Linde Engineering and local contractors.”

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Schlagzeilenträchtiger war am Freitag Goldman Sachs Einstufung für die Nel Asa Aktie

Derzeit handelt die Nel rund 20 % über ihren Jahrestiefstständen, die sie am 28.01.2022 mit 1,05 EUR (Frankfurt) erreichte. Und weit entfernt von den 3,25 EUR, die man am 08.02.2021 sah. Zumindest ein Kursziel von 17,00 NOK meint die amerikanische Investmentbank für erreichbar zu halten. Mit einer klaren Begründung für das BUY, denn die Nel Asa Aktie stelle die wichtigste Turnaroundstory der Wasserstoffbranche dar – „the key turnaround story in this industry“.

Neben starken Wachstumsaussichten biete Nel eine „technologische Diversifizierung“ bei einem „konservativeren Ansatz“ für Produktionserweiterungen. Damit gemeint ist, dass Nel die im November 2021 angelaufene Serienproduktion für Elektrolyseure in Heroya erstmal die Aufträge Everfuels und NIKOLA’s abarbeiten lässt. Und dann soll sukzessive „nach Auftragslage“ die Produktion hochgefahren werden. Zur Erinnerung:  De auf 500 MW Jahreskapazität ausgelegte erste Produktionslinie könnte man laut Nel’s CEO sehr zeitnah auf mehr als 2 GW erweitern. ABER erst bei entsprechender Auftragslage. Hierbei erinnert man sich gerne an Lokkes Bild vom KETCHUPEFFEKT.

Es bleibt spannend bei den Norwegern:

Grossaufträge wären jetzt für Nel Asa die letzte Bestätigung, dass die Norweger viel mehr als nur ein Hoffnungsträger sind, sondern Gestalter in der Wasserstoffzukunft.

Auf jeden Fall ist das Thema Wasserstoff immer noch aktuell, auch wenn die „Wasserstoffs“ in der derzeitigen Marktschwäche abgetaucht sind. Und passend dazu war die Einschätzung des Analysten von JPMorgan, der zwar dem Wasserstoffsektor aktuelle eine grosse Zukunft zubilligt, aber diese eher bei den Brennstoffzellenproduzenten wie Bloom Energy oder Plug Power verortet,  als bei einer Nel oder anderen Elektrolyseur-Produzenten. Während der JP Morgan Analyst den von vielen Marktbeobachtern erwarteten Run auf Elektrolyseur-Kapazitäten kritisch sieht, ist Goldman wesentlich optimistischer gestimmt. Und wer hat am Ende recht? Die Kurse werden auf Dauer die einzig wahre Antwort liefern.


Chart: NEL Asa | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

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