Steinhoff Aktie: Tochter Pepkor schaltet auf Expansion. Man will eine zweite Pepco schaffen!

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Steinhoff Aktie im Normalmodus?

Die Steinhoff Aktie auf dem Weg zur Normalität? Durch die rechtsgültig gewordenen Vergleichsvereinbarungen in den Niederlanden und Südafrika sind die Schadensersatzforderungen mit einem bezahlbaren Preisschild versehen, die Bilanz 2020/2021 der Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) war die letzte mit der Unsicherheit „Schadensersatzklagen“. Fragen zu Einzelpositionen der Bilanz, Stichworte: „Überschuldung?“, „stille Reserven“, „Testat“, „Fremdkapitalstruktur“, werden wir am Wochenende näher beleuchten, heute aber gibt es erstmal ein weiteres Stück „Normalität“ für die Steinhoff Aktionäre:

Steinhoff’s Pepkor schaltet in Expansionsmodus – kein schlechter Zeitpunkt

Wussten Sie, dass die heutige Wachstumsperle des Steinhoff-Konzerns, die Pepco Group NV (ISIN: NL0015000AU7) mit ihren Marken „Poundland“ und „Peoco“ ursprünglich zur südafrikanischen Pepkor Holdings Ltd. (ISIN:ZAE000259479) gehörte? Zumindest die Vorläufer, genau 14 Pepco Stores in Polen erwarb man in 2003 und erst in 2016 kamen 928 Poundland Stores ins Pepkor-Portfolio, bevor sie als Pepco Group NV, wesentlich gewachsen, seitdem als direkte Tochter der Steinhoff International Holdings NV, ihren Weg gingen.

Und jetzt die gleiche Erfolgsstory in Brasilien oder direkt in ganz Lateinamerika? Steinhoff Aktie würde es feiern.

Heute „feiert“ die Pepkor Holdings den Einstieg im zersplitterten brasilianischen Markt – Gateway to Latin America? Zu einem nicht offengelegten Kaufpreis, der sich jedoch in Regionen „Representing less than 4% of Pepkor’s market capitalisation“ bewegen soll. Was derzeit weniger als ca. 192 Mio EUR sein müssten für 130 Geschäfte mit Schwerpunkt in Zentralbrasilien. Diese Geschäfte gehören zur „Grupo Avenida“, die in 1978 mit einem Geschäft startete und wie gesagt mittlerweile 130 Bekleidungsgeschäfte im unteren Preissegment betreibt. Das Sortiment besteht aus Kleidung, Schuhen und Haushaltswaren.

Also exakt ein Markt den Pepkor Group in Südafrika bereits erfolgreich bedient und als Marktführer beherrscht. Und das sollte verbunden sein mit einer entsprechenden Einkaufsmacht bei den meist asiatischen Herstellern, die dann auch Grupo Avenida zugute käme. Dazu Erfahrungen im Bereich Logistik, Preispolitik, Expansionsfinanzierung. So  scheint eigentlich alles perfekt zu passen.

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Konditionen des Deals zum Erwerb der Grupo Avenida – Steinhoff Aktie demnächst mit mehr Wachstum in Südamerika? Indirekt?

Für „weniger als 192 Mio EUR (less than 4 % of marketcap)“ erwirbt man 87 % der Grupo Avenida. Verbunden ist dieser Deal mit einem Kapitaleinschuss in die Gesellschaft durch Pepkor und einer Verpflichtung der derzeitigen Gründer- und Eigentümerfamilie für mindestens 7 Jahre mit ihren 13 % „an Bord zu bleiben“. Die Kaufpreiszahlung erfolge in cash und sei mit diversen Call und Put-Optionen versehen, die nicht  näher definiert werden.

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Pepkor’s CEO, Leon Lourens freut sich über eine „neue Pepco Erfolgsstory, wo aus 13 Stores heute 3.500 geworden sind: “We are excited about this new chapter for Pepkor to enter a new geography with enormous growth potential. Pepkor has proven to be successful in the international expansion of its business model in the past and we look forward to entering the Brazilian retail market in partnership with the Avenida management team. The combination of Avenida and Pepkor brings together the required capital, retail synergies and the collective knowhow to bolster Avenida’s growth in years to come. I believe that together we will be able to build and grow Avenida to become a giant in Brazilian value retail.“

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Grupo Avenida in Zahlen – Kern einer neuen Pepco?

Und es beeindruckt, dass die Grupo Avenida in 2021 sogar die Vor-Corona Zahlen von 2018 um 14 % übertreffen konnte. Denn Grupo Avenida erreichte nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 773 Mio BR, mit derzeit 2.475 Beschäftigten in 130 Geschäften. Hierbei ist ein Zeichen grosser Kundenbindungskraft  die 47 % der Umsätze, die mit „Grupo Avenida“ gebrandeten Kreditkarten bezahlt worden sind. Mit eienr hohen Zahl von insgesamt 7,2 Mio Einzeltransaktionen kontne der Gesamtumsatz erzielt werden. Um eine Vorstellung für die Wachstumsmöglichkeiten der kleinen Grupo Avenida in diesem zersplitterten Markt durch die Hilfe der finanzstarken Mutter Pepkor zu bekommen, folgt eine Gegenüberstellung der adressierten Märkte. Während in Südafrika für Kleidung, Schuhe und Haushaltswaren insgesamt ein Markt von rund 7 Mrd USD gesehen wird, macht dieser Zielmarkt in Brasilien 25,6 Mrd USD aus. Grosse Ziele, grosse Chancen. Und einmal hat es schon geklappt.

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Steinhoff Aktie könnte bald für einen“normaler“ Retailkonzern stehen.

… mit wachstumsstarken Töchtern, die in ihren jeweiligen Märkten oftmals  besser als die Konkurrenz durch die Corona Krise gekommen sind. Und man ist nicht mehr ein Konzern, der sich mit Schadensersatzforderungen konfrontiert sieht, die bei weitem alle seine Vermögenswerte überschreiten. Jetzt ist man „nur noch“ ein überschuldeter Konzern, der seine Verschuldung und insbesondere seine Zinslast reduzieren muss, wenn er dauerhaft überleben will. Und Pepkor’s Schritt nach Südamerika könnte hier einen wesentlichen Beitrag leisten…

 

Steinhoff Aktie könnte vom Schritt Pepkors profitieren.

 

Chart: Steinhoff International Holding NV | powered by GOYAX.de

 

 

 

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