Plug Power kann Altlasten klären, während sich Volkswagen’s H-Tec 5 GW Serienfertigung mit Riesenschritten nähert.

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Plug Power Volkswagen Tochter im Nacken.

Plug Power Aktie – einst gefeierter Überflieger unter den Wasserstoffwerten. Zuletzt nach dem Analyst Day mit einem Zwischenhoch – sah am 12. Mai das Tief bei 7,39 USD. Danach setzte eine kräftige Erholungsphase, man könnte fast sagen Rallye ein. Im Hoch im Juli zweimal klar über 13,00 USD. Dann kamen am 9. August nach Börsenschluss die Quartalszahlen – den schönen Umsätzen, die höher als erwartet ausfielen, standen kräftig erhöhte Verluste gegenüber. Und damit waren sie wieder da. Die Zweifel, dass Plug Power jemals den Break Even erreichen könnte. Seit ihrer Gründung blieben die Amerikaner den Beweis schuldig, auch nur ein Quartal „mit schwarzen Zahlen“ abzuschliessen. Und damit begann der Absturz der Plug Power Aktie – charttechnische Widerstände pulverisiert – aktuell bei 8,70 USD in New York- leicht erholt von den „Quartalszahlentiefs“.

Plug Power mit Nabelschau, während Volkswagen einfach baut.

Plug Power auf Nabelschau, kämpfend mit Zweifeln am Konzept, während andere die Chancen wittern. Wie der Volkswagen Konzern, der einen 500 Mio EUR „Scheck“ der Enkelin H-TEC Systems GmbH ausstellte, um eine 5 GW Elektrolyseur-Serienfertigung aufzubauen. Grundstein gelegt, Produktionsstart für 2024 geplant. Und diese Woche gewann die MAN-Tochter wichtige Technologiepartner für ihre PEM-Technologie – dazu später mehr. Auf einem Analyst Day in der neuen H2-Produktionsstätte in Georgia konnte das Management letzte Woche Punkte gut machen, aber diese Woche wieder nichts, was weiterbringt. Oder vielleicht doch:

Plug Power beendet SEC-Streit durch Geld. Besser als eine ewige Diskussion und Unsicherheit.

Gestern konnte Plug Power einen 1,25 Mio USD-Endunkt unter eine peinliche, weil unprofessionelles Verhalten die Ursache war, Geschichte setzen, die im Land der Sammelklagen durchaus auch schlimmer hätte ausgehen können. Vorab die Einschätzung des CEO’s Andy Marsh zur Einigung: “We are pleased to announce we have reached a settlement with the SEC. Plug has diligently and fully cooperated with the SEC throughout the process and took prompt corrective measures and extensive remedial actions and steps to improve and enhance our policies, procedures, and internal controls over financial reporting.“

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Geldstrafe von 1,25 Mio USD ist für Plug Power eine „günstige“ Lösung.

Es geht um die Beilegung eines zivilrechtlichen Verwaltungsverfahrens mit der U.S. Securities and Exchange Commission („SEC“ oder „Kommission“) im Zusammenhang mit der Feststellung des Unternehmens vom 16. März 2021, dass die Finanzberichte in seinen früheren Jahresberichten auf Formular 10-K für 2018, 2019 sowie die vierteljährlichen Berichte auf Formular 10-Q für 2019 und 2020 fehlerhaft waren. Korrigiert wurden die Berichte am 14.Mai 2020 – es ging hierbei um US-GAAP Besonderheiten bei einigen Buchungsvorfällen, keine absichtlichen Bilanzfehlbuchungen. Aber es wurden letztendlich geringere Verlsute ausgewiesen, als nach US-GAAP korrekt egwesen wäre.

Falls man zukünftig nicht „kooperiert“ würde eine zusätzliche zivilrechtliche Geldstrafe in Höhe von 5 Mio USD fällig – wneig wahrscheinlich. Die SEC habe „die vom Unternehmen umgehend ergriffenen Abhilfemaßnahmen und die Zusammenarbeit mit den Kommissionsmitgliedern“ gewürdigt.  Konkret hat Plug Power seit 2021 etwa 60 neue Mitarbeiter in der Buchhaltungs- und Finanzabteilung sowie der internen Revision eingestellt. Dazu Dritte mit entsprechendem technischem Buchhaltungswissen eingesetzt und laufende interne Schulungsmassnahmen veranlasst. Und die strukturellen Verbesserungen habne im Endeffekt die Plug Power Buchhaltung auf „Grosskonzernniveau“ gehoben, was sowieso notwendig war/ist will man zu dem Wasserstoff-Player werden, der die Welle reitet.

Volkswagen’s MAN Übernahme brachte die H-TEC Systems in den Konzern – ernsthafter Konkurrent für Plug Powers Eelktrolyseur-Ambitionen.

Gestern haben die EKPO Fuel Cell Technologies GmbH (EKPO) und H-TEC SYSTEMS GmbH, eine „Enkelin“ des Volkswagenkonzerns, die gerade eine gigantische 5 GW PEM Elektrolyseurproduktion aufbaut, einen Vertrag zur Entwicklung von Stack-Komponenten für PEM-Elektrolyseure geschlossen. Die EKPO wird ihr Know-how in der Entwicklung, der Großserienfertigung von Stack-Komponenten und der Ausschussreduktion bei einem hohen automatisierten Fertigungsgrad in die Kooperation einbringen. Die bereits gestartete Entwicklung und Produktion der Prototypen, die im Rahmen der Vereinbarung geliefert werden sollen, erfolgt in Deutschland.

5 GW Produktionskapazität eine nie dagewesene, neue Dimension – Volkswagen will’s wissen. Und ElringKlinger dabei.

Carole Brinati, Geschäftsführerin der EKPO für Vertrieb, Marketing und Programme unterstreicht: „Auf der Basis unseres jahrzehntelang aufgebauten Know-hows in der Brennstoffzellentechnologie und in der Serienproduktion können wir den Playern des stark wachsenden Elektrolysemarkt innovative Lösungen anbieten. Das bestätigt auch die Vereinbarung. Unsere Partnerschaft mit H-TEC SYSTEMS ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklungsstrategie von EKPO, auch die vorgelagerte Wertschöpfungskette von Wasserstoff zu erschließen. Dieser ermöglicht es uns, eine aktive Rolle beim Aufbau einer Produktion von grünem Wasserstoff für einen nachhaltigeren Industriesektor zu spielen.“

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H-TEC SYSTEMS entwickelt und produziert PEM-Elektrolyseure und Elektrolyse-Stacks für die grüne Wasserstofferzeugung, die damit speziell für die Sektorenkopplung konzipiert sind. „Um den Wasserstoffhochlauf voranzutreiben, ist Speed das A und O. Hierfür benötigen wir starke Partner“, erklärt Robin von Plettenberg, CEO von H-TEC SYSTEMS. „Wie bei all unseren Produkten haben wir auch an unsere Großserie einen hohen Qualitätsanspruch. Wir freuen uns, unsere Serienfertigung und die Qualität unserer Produkte gemeinsam mit EKPO voranzutreiben.“

Perfect fit? Stärke des MAN und Volkswagenkonzerns auf der einen Seite, jahrzehntelange Erfahrung auf der anderen Seite.

Die Expertise von EKPO baut auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Erforschung der Brennstoffzellentechnologie. Dabei profitiert das Joint-Venture von der marktführenden Metallverarbeitungskompetenz der Muttergesellschaft ElringKlinger und kann auch in diesem Entwicklungsprojekt auf das grundlegende Wissen aus dem Geschäftsbereich Elastomertechnologie zugreifen.Die Entwicklung der Stack-Komponenten ist speziell auf den Einsatz in Elektrolyseuren im Megawatt-Bereich ausgerichtet. Die Stack-Komponenten von EKPO werden in Hochleistungselektrolyseuren eingesetzt, die nach dem Prinzip der PEM-Elektrolyse arbeiten, einem Verfahren zur Erzeugung von grünem Wasserstoff durch die Aufspaltung von Wasser durch Strom.

Und H-TEC SYSTEMS konnte im August den Fuss in die Tür kriegen, um für die Grossen interessant zu w. 5 GW Kapazität wollen auch ausgenutzt werden: H-TEC SYSTZEMS verkaufte 1 MW PEM-Elektrolyseur ME450 an die Universität Stuttgart. Die Anlage ist eine Komponente des Projekts WAVE-H2, einem Testzentrum, welches auf dem Gelände der Außenstelle Freudenstadt errichtet wird. Künftig soll das Zentrum innovative Forschungsmöglichkeiten im Bereich „Wasserstoff in der Produktion“ bieten. Und wichtig für den Volkswagen-Konzern: Der H-TEC SYSTEMS Elektrolyseur ME450 deckt im Projekt den Bereich PEM-Elektrolyse ab. Gefördert wird das Projekt mit 36 Mio EUR vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

2030 soll es bei Plug Power werden …

Für 2030 definierte und präzisierte Plug Power beim letzten Analyst Day – aktuell bestätigt – neue Ziele, wie beispielsweise eine Produktionskapazität von insgesamt 10 GW für die Brennstoffzellen- und Elektrolyseursparten des Unternehmens, eine Produktionskapazität von 1 GW zur Erzeugung von grünem Wasserstoff, 100.000 HYVIA „auf der Strasse“ (HYVIA ist das 50:50 Joint Venture mit Renault), jährlich 5 GW Elektrolyseure auszuliefern und 500.000 wasserstoffbetriebene Gabelstapler „in Betrieb halten“.

Und 2024 kommt ein neuer Wettbewerber hinzu – PEM Elektrolyseur-Stacks aus Hamburg. Grossserienproduktion im 5 GW-Umfang, da muss Plug Power erstmal hinkommen. Ein ernstzunehmender Konkurrent für die Grossprojekte, die Plug Power so dringend braucht, um die Ziele 2030 zu erreichen.

Plug Power stellt die Anleger weiter auf eine Geduldsprobe – Planungen, Wachstumsperspektiven und Argumente in die jetzt „gross zu investieren“ sei. Um später eine wichtige Rolle in der exponentiell wachsenden „grossen Wasserstoffwirtschaft“ zu spielen. Spannende Visionen, die aussagegemäss ohne weitere Verwässerungen, für die Aktionäre finanziert werden sollen. Falls – und nur falls – es gelingt im Q4 wenigstens bei der Bruttomarge positiv zu werden, könnte der Glaube an eine Chance auf Profitabilität nachhaltig gestärkt werden. Und kurzfristig? Die Aktie ist charttechnisch mehr als angeschlagen und bräuchte wohl einen positiven Impuls – möglicherweise eine Order aus der behaupteten Milliardenpipeline, die kurzfristig vor der Entscheidung stehen sollen. Der Analyst Day in Georgia kann unter dem Kapitel vertrauensbildende Massnahmen eingestuft werden. Ein ERFOLG. Aber nicht genug für nachhaltige Kursgewinne.
Die SEC-Einigung war überfällig, notwendig und lässt wieder den Blick für Wesentliches frei – wie die in Hamburg entstehende Konkurrenz, die im Schulterschluss mit der ElringKlinger Tochter den Amerikanern gefährlich werden könnte. Zumindest im Bereich der PEM-Elektrolyseur-Fertigung für Grossprojekte.

Plug Power Nel -Plug Power Aktie Chartbild.

Chart: Plug Power Aktie | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

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