Mutares Aktie – zweimal „Zurückrudern“. Kapitalmarkt zwingt dazu.

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Mutares Aktie geht Exit über rBörsengang

Mutares Aktie mit dem Drang zu mehr. Mehr Übernahmen, mehr – wesentlich mehr – Umsatz, mehr Fremdkapital – Die  Mutares SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A2NB650) plante eine Anleihe im Volumen von bis zu 175 Mio EUR zu emittieren. Ersatz für die besthehende 80 Mio Anleihe plus Expansionsmittel.Und auch beim Teilexit über IPO der Nordec Group mit bis zu 22 Mio EUR Zufluss sah man sich auf gutem Weg. Man fühlte sich schon an das letztendlich für Mutares überaus erfolgreiche STS Group IPO und den letztendlichen „Restaktien“-Verkauf an die Adler Group erinnert  – Passend dazu: WIE ES BEI STS GROUP „after Mutares“ weitergeht erfuhren unsere Leser zuletzt exklusiv vom neuen CEO A. Buniato.

Aber auch die Mutares Aktie handelt am Kapitalmarkt – und der ist derzeit nervös, hochvolatil und offensichtlich nicht aufnahmebereit

Für vilee völlig überraschend gab es dann heute ein 2doppeltes Zurückrudern“ der erfolgsgewöhnten Mutares: „Portfoliounternehmen Nordec Group Corporation sagt Börsengang am Nasdaq First North Growth Market in Finnland ab, und Mutares beschließt mögliche Anleiheemission vorerst nicht durchzuführen „.

Das hat gesessen, nicht das ein geplantes IPO so kurz  vor Toreschluss zurückgezogen wird, aber das die Entscheidung für dieses Listing beeits in unsicheren Börsnezeiten gefallen war und „man“ eigentlich davon ausging, dass Mutares bereits im Vorfeld genug „commitments“ gesammelt hatte für ein erfolgreiches IPO. Dem war offensichtlich „nicht so“. Auch wenn das Mutares Management von „abnormen Situation an den Kapitalmärkten“ spricht, wird das wohl nicht die ganze Story gewesen sein. Spannende Frage: Aufgeschoben oder Aufgehoben? Vom Wording wohl eher Aufgehoben.

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Johannes Laumann, CIO von Mutares, kommentiert: „Ein großes Auftragsbuch und eine vielversprechende Deal-Pipeline im Unternehmen haben eine starke Ausgangsposition für den Börsengang unterstützt. Die abnormalen Kapitalmarktbedingungen und die immer noch bestehenden Unsicherheiten könnten jedoch zu instabilen Auswirkungen während und nach der IPO-Platzierung führen. Das Nordec-Team wird sich nun darauf konzentrieren, die Umsetzung der Wachstumsstrategie des Unternehmens zu beschleunigen und potenzielle Kapitalmarkttransaktionen mit der Nordec-Gruppe genau zu beobachten und neu zu bewerten, da wir von dem robusten Geschäftsmodell und seinem Wachstumspotenzial überzeugt sind.“

Weitreichendere Auswirkungen wird der Verzicht auf die Aneliehnemission sein – wobei hier wohl eher von Verschoben und nicht von Abgesagt ausgegangen werden sollte

Offensichtlich waren sowohl die aktuelle Nachfrage zu niedrig, als auch insbesondere die geforderten Zinsen für eine Mittelstandsanleihe des Carve-Out-Spezialisten zu hoch. Fragt sich, inwieweit die ehrgeizigen Investitons- und Wachstumspläne der Münchener dadurch gebremst werden. Offiziell heisst es dazu: „…, die potenzielle Emission einer neuen vorrangig besicherten Anleihe sowie die potenzielle Rückzahlung der bestehenden vorrangig besicherten Anleihe in Höhe von EUR 80 Mio. aufgrund der bestehenden Kapitalmarktbedingungen nicht weiter zu verfolgen. Die Emission einer neuen Anleihe kann im Laufe des Jahres wieder aufgenommen werden, wenn das Kapitalmarktumfeld als stabil eingestuft wird.“

Gute Mine zur bestimmt vorhandenen Enttäuschung macht Robin Laik, CEO von Mutares: „Die aktuelle Marktsituation bietet uns kein lukratives Paket für eine Anleiheemission in Bezug auf Umfang und Zinssatz. Wir sehen eine starke Pipeline und viele Möglichkeiten auf der Kaufseite, die wir wie geplant weiterverfolgen werden. Der Anleihemarkt ist für uns nach wie vor interessant, aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt und mit den aktuellen Zinssätzen und Preisanforderungen der Investoren. Wir werden uns die Situation sicherlich noch einmal ansehen, aber zu einem günstigeren Zeitpunkt.“

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Erfolgreiche Entwicklung der Mutares Holding im Q1 fortgesetzt

Die Umsatzerlöse der Mutares Holding, die aus Beratungsleistungen und Management Fees aus den Portfoliounternehmen resultieren, erhöhten sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 auf 14,7 Mio EUR (Vorjahr: 10,9 Mio.. Der Anstieg um 35 % ist insbesondere auf die hohe Transaktionsaktivität des Geschäftsjahres 2021 mit 14 abgeschlossenen Akquisitionen und das entsprechend größere Portfolio zurückzuführen. Auf dieser Grundlage ergab sich für die Mutares Holding ein Jahresüberschuss von 6,8 Mio EUR im ersten Quartal 2022 nach -4,3 Mio EUR im Vorjahreszeitraum. Setzt die offensive Wachstumsstrategie der Mutares fort – im April haben wir die beiden Carve-Out Spezialisten – NUTARES UND AURELIUS – aus München und deren 2021er Zahlen verglichen – und mussten feststellen zwei wachstumsstarke Unternehmen mit anderen „Nuancen“, anderen Schwerpunkten. jedder für sich interessant.

Starkes Umsatzwachstum auch im Konzern

Auf Konzernebene erzielte Mutares im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 konsolidierte Umsatzerlöse in Höhe von EUR 852,5 Mio. (Vorjahr: EUR 493,8 Mio.). Der deutliche Zuwachs von 73 % ist insbesondere auf die hohe Akquisitionsaktivität im Geschäftsjahr 2021 zurückzuführen.

Das Konzern-EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wird regelmäßig von Gewinnen aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) der abgeschlossenen Akquisitionen begünstigt. Bei bereits vier unterzeichneten Akquisitionen im bisherigen Jahresverlauf wurde im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 mit der Add-on-Akquisition für die Balcke-Dürr Group zunächst nur eine Transaktion auf der Kaufseite abgeschlossen. Entsprechend war das Konzern-EBITDA im Berichtszeitraum weniger stark von der Akquisitionsaktivität getrieben als im Vergleichszeitraums des Vorjahres, in dem vor allem die Akquisitionen von EXI und Clecim mit signifikanten Gewinnen aus günstigem Erwerb positiv zum Konzern-EBITDA beitrugen. Im Ergebnis belief sich das Konzern-EBITDA damit im ersten Quartal 2022 auf EUR -14,3 Mio. (Vorjahr: EUR +53,8 Mio.).

Mutares Aktie mit Zahlen unterlegt – EBITDA hat für das Jahresendergebnis nur begrenzte Aussage

Das um Sondereffekte bereinigte Adjusted EBITDA1) lag bei EUR -30,7 Mio. (Vorjahr: EUR +0,3 Mio.) und wurde von den Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten für Rohmaterial und Energie beeinflusst. Zugleich wirken hier auch die noch negativen Ergebnisbeiträge der neu erworbenen Beteiligungen (insbesondere aus dem Geschäftsjahr 2021) den positiven Effekten aus den Optimierungsprogrammen bei sämtlichen Portfoliounternehmen entgegen. Insbesondere La Rochette, Lacroix + Kress, KICO Group, SABO und Terranor Group zeigen in dieser Hinsicht erfreuliche und vielversprechende Entwicklungen. Die liquiden Mittel im Konzern betrugen zum 31. März 2022 exakt 248,5 Mio. EUR(31. Dezember 2021: 255,1 Mio), die Eigenkapitalquote lag bei 27 % (31. Dezember 2021: 29 %).

Vielversprechende Pipeline für Akquisitionen und weitere Exits – Mutares Aktie „unterlegt“

Mutares ist zuversichtlich, im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres weitere Transaktionen verkünden und die in den vergangenen zwei Geschäftsjahren erreichte Frequenz von im Schnitt mehr als einer Transaktion pro Monat aufrechterhalten zu können. Aktuell arbeite das Mutares Team an mehr als 80 Akquisitions-Projekten, die derzeitige Pipeline der Kaufseite umfasst dabei ein Umsatzvolumen von mehr als EUR 11 Mrd. p. a. und beinhaltet im Wesentlichen Zielunternehmen aus den Segmenten Automotive & Mobility sowie Engineering & Technology. An der kommunizierten Mittelfristprognose von mind. EUR 5,0 Mrd. Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2023 hält Mutares daher uneingeschränkt fest. Mutares erwartet für das zweite Quartal eine extrem hohe Transaktionsaktivität, mit der das Ziel von einer Transaktion pro Monat schon frühzeitig für das Gesamtjahr sichergestellt werden könnte.

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Auf der Exit-Seite prüfe Mutares weiterhin mögliche Optionen für die „reifen“ Beteiligungen des Portfolios und Teilveräußerungen nicht strategischer Assets. Hierzu zählt beispielsweise die strategische Neuausrichtung der Frigoscandia, die kurzfristig im Hinblick auf eine Teilveräußerung Vollzug melden wird. Für das gesamte Portfolio sieht Mutares sechs Beteiligungen in der sog. Harvesting-Phase, wobei die Donges Group, für die sowohl ein Verkauf als auch ein Börsengang der gesamten Donges Group oder einzelner Teile daraus evaluiert wird, hervorzuheben ist.

Ausblick für die Mutares Aktie nur unter operativen Gesichtspunkten  wäre positiv und bleibt es. Wie der Kapitalmarkt reagiert? Erstmal „verschnupft“

Mutares befindet sich hinsichtlich der bereits unterschriebenen Akquisitionen und der aussichtsreichen Akquisitionspipeline weiterhin auf Wachstumskurs. Die sich bietenden Möglichkeiten ebnen den Weg zu einem weiteren Rekordjahr 2022. Daher bestätigt das Management die mit dem Geschäftsbericht 2021 veröffentlichte Jahresprognose.

Der Jahresüberschuss der Mutares SE & Co. KGaA soll regelmäßig in einer Spanne von 1,8 % bis 2,2 % der konsolidierten Umsatzerlöse der Mutares Group liegen. Ausgehend von erwarteten Umsatzerlösen für die Mutares Group von mindestens EUR 4,0 Mrd. erwartet der Vorstand daher im Geschäftsjahr 2022 weiterhin einen Jahresüberschuss in Höhe von EUR 72 Mio. bis EUR 88 Mio., bei einem Beitrag des Portfolio Income von EUR 80 Mio. bis EUR 100 Mio. Der Vorstand geht somit aufgrund der aktuellen Planungen davon aus, dass auch für das Geschäftsjahr 2022 die Dividendenfähigkeit der Mutares SE & Co. KGaA mindestens auf dem Niveau der Markterwartung sichergestellt ist.

Mutares Aktie Chartbild.
Chart: Mutares SE & Co. KGaA | Powered by GOYAX.de
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