MHP Hotel AG – zweiten Bick wert. Beim „Personal“ punktet MHP gegenüber dem Wettbewerb. Nachgefragt.

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Die MHP Hotel AG ist eine gründergeführte unabhängige Hotelinvestment- und -managementplattform. Seit 2012 entwirft und realisiert das Unternehmen innovative Hotel-, Gastronomie- und Barkonzepte im Premium-Segment.
Die Münchner MHP Hotel AG (ISIN: DE000A3E5C24) legte erstmals seit dem „Reverse-Takeover“ der operativen Tochter Munich Hotel Partners GmbH deren Bilanz 2021 vor – Überschuss! 2,1 Mio EUR. Und das trotz „nur“ 33,3 Mio EUR Umsatz – alles im Lockdownschatten erzielt. Am 14.06. kommentierte Ralf Selke, Finanzvorstand (CFO) der MHP Hotel AG zu recht zufrieden: „Wir haben während der Corona-Krise einen dezidierten Wachstumskurs eingeschlagen, neue Standorte eröffnet, unsere Kosten optimiert und die Börsennotierung realisiert. In Summe sind wir optimal gerüstet für den sich wieder stark belebenden Hotelmarkt und für neue Marktopportunitäten. Dabei reicht unser Blick über den deutschsprachigen Raum hinaus auch ins europäische Ausland.

Für 2022 erwartet die Munich Hotel Partners GmbH einen Konzernumsatz von 90 bis 100 Mio EUR sowie ein operatives Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von bis zu 7,0 Mio EUR. Die operative Tochter kommt wieder richtig in Schwung – die Einschränkungen durch die Pandemiemaßnahmen werden weniger und neue Hotels sorgen für zusätzliche Dynamik – entsprechend ist das Management auch optimistisch, in den nächsten Jahren die Umsätze essenziell steigern zu können. Denn MHP hat in den vergangenen Monaten geliefert: Seit dem Reverse-IPO hat das Unternehmen drei Hotels eröffnet und zwei weitere ins Portfolio aufgenommen.

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Bemerkenswert: Die durchschnittliche Tagesrate (ADR) im Juni markierte mit 213 EUR ein Allzeithoch für MHP. Zudem lag die Auslastung im Juni mit 71% signifikant über dem Break-even-Niveau. Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer (RevPar) verbesserte sich im Juni auf 151 EUR und übertraf damit sogar das Vor-Corona-Niveau. Und dafür, dass andere Anbieter, wie beispielsweise die Stuttgarter Success GmbH mit einer Insolvenz in Eigenverwaltung seit Januar dieses Jahres, in der Corona-Zeit um ihre Existenz kämpfen mussten, konnte MHP in 2021 sogar einen Nettogewinn erzielen.

Und selbst in 2020 war der Verlust mehr als „überschaubar“ – offensichtlich hatte man einen Weg gefunden, den Komplett-Lockdown relativ glimpflich zu überstehen.

Natürlich halfen die staatlichen Coronahilfen sowohl in 2020 als auch in 2021 – und die „Größe“ der MHP scheint auch passend zur Förderstruktur gewesen zu sein. Bei Beginn der Krise gab es nur Hotels im Bestand, die bereits zuvor betrieben wurden, so dass Bemessungsgrundlagen für die Hilfen vorlagen. Und die Gesamtumsätze des Konzerns ermöglichten eine Förderung zu 100%. Das ist erstmal ein glücklicher Zufall. Trotzdem ist ein Verlust von „nur“ 3,3 Mio EUR in 2020 bei der „Vollbremsung“, die die Hotellerie in Deutschland im März 2020 „hinlegen musste“, bemerkenswert. Neben den Fördergeldern gab es dafür gute Gründe.

Denn gleichzeitig war es dem Management offensichtlich gelungen, mit den „Vermietern“ für die MHP tragbare Einigungen zu finden. Und auch sonst ist es gelungen, die Kostensituation an die zwischenzeitlich zusammengebrochenen Umsätze anzupassen. Aber – und DAS ist für uns heute das Thema – nicht zu Lasten des Personals. Was sich nun in der Erholungsphase der Branche auszahlt.

Während in vielen Hotels derzeit aus Personalmangel Einschränkungen gemacht werden müssen,scheint das für die  MHP Hotel AG kein Thema

Wieso wir das so sehen? Nach Gesprächen mit Mitarbeitern im Münchener Le Méridien, Nähe Hauptbahnhof, das derzeit nach Bettenzahl größte Hotel „under Management“ der MHP Hotel AG. Und wir haben „nachgefragt“. Nachgefragt beim CEO Dr. Jörg Frehse der MHP Hotel AG. Hier unser kurzes Gespräch, wohlgemerkt mit dem Schwerpunkt „Personal“, was wir für einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren in der sich erholenden Branche betrachten – und auch als größtes Hindernis für eine kräftige Erholung.

nwm: Herr Dr. Frehse, hinter welchen „Hoteltüren“ findet sich MHP als Betreiber?

Dr. Jörg Frehse: MHP betreibt die Le Méridien Hotels in Hamburg, Stuttgart, München und Wien. Hinzu kommen das Sheraton Düsseldorf Airport, das Hotel Luc Autograph Collection in Berlin, das MOOONS Vienna sowie das JW Marriott Hotel Frankfurt und das Basel Marriott Hotel. Um die Jahreswende 2023/24 planen wir, das JW Marriott Hotel Munich am Stachus in München zu eröffnen.

nwm: Direkt zu unserem Thema „Personal“. Wie ist es Ihnen gelungen über die Corona-Zeit Ihren Personalstamm zu halten?

Dr. Jörg Frehse: In den meisten Fällen konnten wir auf die Möglichkeit der Kurzarbeit zurückgreifen. Außerdem hat MHP seinen Mitarbeitern während der Pandemie zeigen können, dass das Unternehmen die Pandemie nicht nur bewältigt, sondern auch zuversichtlich in die Zukunft blickt: Während der Corona-Krise haben wir vier Verträge für neue Hotels abgeschlossen.

nwm: Gerade in der Urlaubszeit bemerkt man derzeit extremen Personalmangel in der Hotellerie. Dieses scheint bei Hotels, die von MHP betrieben werden, kein Thema. Wie motivieren und „halten“ Sie Ihr Personal?

Dr. Jörg Frehse: Für MHP standen die Mitarbeiter bereits vor der Pandemie im Fokus und unter unserem Leitmotiv YOU Matter wurden viele Mitarbeiter-Programme eingeführt. Dazu gehören zum Beispiel unbefristete Arbeitsverträge, Übernahmegarantie bei Auszubildenen, Vergütung auf mindestens Tarifniveau, was in unserer Branche nicht selbstverständlich ist. Hinzu kommen kostenfreie Mitarbeiterrestaurants. Wir haben auch sämtliche sprachliche und formale Hürden im Bewerbungsprozess abgebaut. MHP begegnet seinen Mitarbeitern auf Augenhöhe. Jüngst haben wir außerdem noch einen Sommerbonus in Höhe von 1.000,00 EUR für alle Mitarbeiter der Gruppe überwiesen und ein Mitarbeiter-Aktienprogramm aufgesetzt.

nwm:Gilt das auch für Neueröffnungen? Oder Übernahmen durch die MHP? Wie gelingt es Ihnen, auch dort den notwendigen Personalstamm zeitnah aufzubauen?

Dr. Jörg Frehse:  Der wertschätzende Ansatz gegenüber den Mitarbeitern hilft insbesondere auch bei Neueröffnungen oder Übernahmen. So sind bei der Hotelübernahme, dem JW Marriott Hotel in Frankfurt, bis auf wenige Ausnahmen alle Mitarbeiter an Bord geblieben. Und bei den jüngsten Neueröffnungen in Berlin und Basel konnten wir sämtliche Mitarbeiter innerhalb von wenigen Wochen einstellen.

nwm:Was macht MHP anders als andere?

Dr. Jörg Frehse: Für MHP standen die Mitarbeiter bereits vor der Pandemie im Fokus. Und wir arbeiten stetig daran, das Arbeitsumfeld an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen. Unsere Mitarbeiter sollen gerne zu Arbeit kommen, nur so lässt sich auch für den Gast ein toller Service umsetzen.

Davon abgesehen hebt sich MHP mit seinem Fokus auf Premium Hotels deutlich von anderen White-Label-Betreibern im deutschsprachigen Raum ab. Hier hat sich MHP über die letzten Jahre das nötige Vertrauen von Hotelmarken und Hoteleigentümern verdient. Unsere Hotels befinden sich ausschließlich in Top-Innenstadtlagen europäischer Metropolen. Insbesondere in diesem Bereich ist das Hotelgeschäft aktuell stark zurückgekehrt. Außerdem setzen wir auf innovative und ansprechende Bar- und Restaurantkonzepte. Dafür sind einerseits Hotel-Gäste bereit sind, einen höheren Preis zu bezahlen. Durch eine gute Verankerung vor Ort kommen andererseits auch Einheimische gerne zu Besuch.

nwm: Vielen Dank für das Gespräch.
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MHP Hotel Aktie – Interessante Wette auf die Erholung der Hotellerie nach Corona

Der Ausblick 2022, 2023, 2024 ist das was zählt…  In ihren aktualisierten Planungen für das Geschäftsjahr 2022 geht die Munich Hotel Partners GmbH von einem Konzernumsatz in einer Bandbreite von 90 Mio. bis 100 Mio EUR aus. Und die EBITDA Prognose des Konzerns der Munich Hotel Partners GmbH für 2022 liegt in einer Bandbreite von 2,0 Mio bis EUR 7,0 Mio EUR.

Bei einem weiteren Rückgang der Corona-Beeinträchtigungen könnten im Jahr 2023 Konzernumsätze der Munich Hotel Partners GmbH zwischen 135 Mio und 150 Mio EUR bei einem EBITDA zwischen 10,0 Mio und 12,5 Mio EUR in Reichweite rücken. Für das Jahr 2024 werden für die Munich Hotel Partners GmbH Konzernumsätze erwartet, die in einer Bandbreite von 180 Mio bis 200 Mio EUR liegen, bei einem EBITDA in einer Bandbreite von 15,5 Mio bis 18,0 Mio EUR.

Die aktuelle Marktkapitalisierung der MHP Hotel AG liegt bei gut 53 Mio EUR und sollten sich die Pläne und Prognosen so umsetzen lassen, wäre das „nicht zu viel“. Auch wenn „noch einige MHP Aktien hinzukommen werden“. Einerseits plant man eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht – das Nebenwerte-Magazin rechnet hier im Herbst mit entsprechenden News – und andererseits können die Gründer und Verkäufer der Munich Hotel Partners GmbH als Earn-out zusammen etwa 3,0 Mio neue Aktien der MHP Hotel AG im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung beanspruchen..

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MHP Hotel AG = Munich Hotel Partners GmbH wurde in die Lifespot Capital AG eingebracht

Mit diesem für den deutschen Kapitalmarkt eher unorthodoxen Reverse-Takeover kam die Munich Hotel Partners GmbH in einer für die Hotelbranche eher schwierigen Phase schnell und unkompliziert an die Börse. Aktuell befinden sich die Le Méridien Hotels in Hamburg, Stuttgart, München und Wien, das Sheraton Düsseldorf Airport Hotel, das Hotel Luc, Autograph Collection in Berlin, das JW Marriott Hotel in Frankfurt, das Basel Marriott Hotel sowie das Hotel MOOONS in Wien im Hotelportfolio. Hinzu kommt die Eröffnung des JW Marriott Hotel München Ende 2023, viel beachtet nicht nur in der Münchener Presse. Und man sollte nicht überrascht sein, wenn sich diese Liste zukünftig noch verlängern sollte.

Mit den Mitteln aus einer geplanten Kapitalerhöhung wäre auch ein weiteres „Modell à la Basel“ denk- und finanzierbar. Hier hat sich die MHP erstmals auch an der Immobilie als Co-Investor beteiligt, mit der klaren Absicht nach „Wiedereröffnung“ und entsprechender Wertsteigerung wieder „mit Gewinn“ aus der Immobilienbeteiligung auszusteigen. Ein Zusatzbonus, bei dem MHP durch das Management des Hotels den Anlageerfolg selber maßgeblich mitbestimmen kann.

Die Aktie der MHP Hotel AG ist bisher „noch keine Erfolgsstory“. Woran liegt’s? Eine „Hotelaktie“ in Corona-Zeiten an die Börse zu bringen, ist definitiv mutig. Und erst allmählich setzt sich wohl am Markt die Überzeugung durch, dass „nach Corona“ weiterhin die von MHP betriebene Hotelkategorie in Innenstadtlagen nachgefragt sein wird. Sowohl Geschäftsreisen nähern sich fast wieder Vor-Corona-Niveaus an, auch Veranstaltungen und Konferenzen werden immer häufiger wieder „in Präsenz“ durchgeführt. Und in wichtigen Kennziffern hat MHP bereits jetzt das Vor-Corona-Niveau übertroffen.
Und ein weiterer Vorteil der MHP Gruppe ist wahrscheinlich der derzeitige Schwerpunktpartner, die Marriott-Gruppe. Denn deren starke Position am amerikanischen Buchungs-Markt bringt gerade wohl aufgrund der US-Dollar-Entwicklung vermehrt Amerikaner „nach Deutschland“, in Hotels wie Le Méridien oder JW Marriott, in Hotels also, die teilweise von der MHP Gruppe betrieben werden. Bonusprogramme können manchmal Wunder tun. So könnte ein zweiter Blick gerade jetzt auf die MHP-Aktie Sinn machen.

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