Hypoport Aktie zweistellig im Minus. Erholung Immobilienmarkt im Q1 nicht erkennbar – gegenüber Vorjahresquartal gut 50% weniger.

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Hypoport Aktie steht für gesundes Wachstum.
Hypoport Aktie steht eigentlich für eine breitgefächerte Angebotspalette für Plattformen im Bereich Kredit, Immobilien, Versicherungen zuzüglich einem starken Retailgeschäft. Aber nicht alle Plattformen der Hypoport Gruppe (ISIN: DE0005493365) bringen Geld, einige sind noch im kapitalintensiven Volumen-Aufbau. In der Vergangenheit brachte die Kreditplattform als Hauptumsatz- und Gewinnträgerin das Unternehmen in die schwarzen Zahlen. Dazu verdiente man noch genug, um die weiteren Plattformen aufzubauen und mit dem Retailgeschäft zu verzahnen. Damit scheint es erstmal vorbei zu sein. Bereits seit einiger Zeit spricht man bei Hypoport von einer Dysfunktionalität der Immobilienmärkte. Extreme Kostensteigerungen im Bausektor, steigende Zinsen und die Erwartung der potentiellen Käufer, dass demnächst die Preise der Immobilien fallen sollten, führten zu einem Einbruch des Geschäfts seit der zweiten Jahreshälfte 2022.

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Heute gibt’s wieder einen kräftig drauf für die Hypoport Aktie. „Erholung“ des Immobilienmarktes war Voraussetzung  für sowieso schon mauen Ausblick 2023. Und jetzt…

Am 9. März hatte man abends die vorläufigen -erwartet schwachen Zahlen für 2022 veröffentlicht. Dazu „als Zückerli“ einen Ausblick für 2023, der bereits eine Erholung des Immobilienmarktes im Laufe des Jahres voraussetzte. Und daran scheinen nun am Kapitalmarkt Zweifel aufzukommen. Zumindest könnte man so die heutige Kursreaktion auf die Zahlen der Lübecker deuten. Auch wenn diese optimistisch von einer „leicht positiven Entwicklung“ gegenüber extrem schwachen Q4 sprechen, lässt es sich nicht leugnen: Gegenüber dem Vorjahresquartal sieht es tiefdunkel rot aus: Ausser bei den Ratenkrediten und dem noch bilanziell unbedeutenden Segment Versicherungsplattform musste man Rückgänge gegenüber den Vorjahreswerten von gut 50% verkraften. Vorab die Zahlen „in ihrer ganzen Dramatik“:

(Angaben in Mrd. €) Q1 2023 Q1 2022 Q1
Veränd.
Q1 2023 Q4 2022 Q1/Q4
Veränd.
Segment Kreditplattform
Transaktionsvolumen* Europace (inkl. FINMAS & GENOPACE) 16,48 33,82 -51,3% 16,48 15,41 +6,9%
davon Immobilienfinanzierung 12,95 28,10 -53,9% 12,95 11,80 +9,7%
davon Bausparen 2,13 4,34 -51,0% 2,13 2,52 -15,7%
davon Ratenkredit 1,41 1,38 +2,2% 1,41 1,09 +29,3%
Transaktionsvolumen pro Vertriebstag (in Mio. Euro)** 253,6 528,4 -52,0% 253,6 244,6 +3,7%
Segment Privatkunden
Vertriebsvolumen* Finanzierung Dr. Klein Privatkunden 1,52 3,53 -56,8% 1,52 1,38 +10,3%
Segment Immobilienplattform
Wert besichtigter und begutachteter  Wohnimmobilien VALUE AG 8,16 8,95 -8,9% 8,16 8,28 -1,5%
Wert vermarkteten Immobilien FIO 2,35 3,36 -30,1% 2,35 2,59 -9,1%
Wert Vermittlungsvolumen Finanzierungsplattform Dr. Klein Wowi 0,29 0,58 -50,7% 0,29 0,45 -36,6%
Segment Versicherungsplattform 31.03.2023 31.03.2022 Veränd. 31.03.2023 31.12.2022 Veränd.
Auf SMART INSUR migriertes Bestandsvolumen (Jahresnettoprämie) 3,83 3,50 +9,6% 3,83 3,80 +0,8%

Am Immobilienmarkt hängt es – wie schnell hier eine Erholung möglich scheint, entscheidet über die Zahlen der Hypoport. Zweckoptimismus beim CEO.

Ronald Slabke, Vorstandsvorsitzender der Hypoport SE, blickt – so drückt es die Presseabteilung des Unternehmens aus – „rational optimistisch“ auf die Entwicklung zum Jahresstart 2023 und den weiteren Jahresverlauf: „Nach der historisch einmaligen Zurückhaltung der Käufer von Wohnimmobilien ab den Sommermonaten 2022 – ausgelöst durch eine Kombination aus unerwartetem und sprunghaftem Zinsanstieg, Rezessionsängsten sowie der Hoffnung von Käufern auf stärker fallende Immobilienpreise – sank das Transaktionsvolumen der Immobilienfinanzierung auf Europace auf unter 12 Mrd. Euro in Q4 2022.

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Bereits Anfang Januar haben wir dieses Volumen als mögliche Bodenbildung kommuniziert. Rückblickend hat sich diese Annahme in Q1 2023 durch den leichten Anstieg gegenüber Q4 2022 nun bestätigt. Natürlich ist es ausgehend von diesem niedrigen Q4-Niveau noch zu früh, um angesichts der Q1-Entwicklung auf eine Kehrtwende am Finanzierungsmarkt zu schließen, aber wir sehen zumindest, dass unsere Geschäftsmodelle sich aktuell stärker als der Gesamtmarkt entwickeln. Immobilienkäufern ist es noch wichtiger geworden, durch eine neutrale Mehrproduktberatung, günstige Finanzierungskonditionen zu erhalten und die historische Ausnahmesituation im Immobilienfinanzierungsmarkt stellt die Stärken unserer Plattformangebote für die gesamte Kreditwirtschaft erneut deutlich heraus.

Der Gesamtmarkt der Immobilienfinanzierung hat sich in 12 Monaten halbiert, somit haben sich auch die Transaktionskosten für unsere Plattformen, welche unsere Partner zahlen, halbiert. Traditionelle IT-Lösungen mit ihren hohen Fixkosten werden zu einem Ballast für die Geschäftsmodelle noch nicht migrierter Marktteilnehmer. Zudem sind unsere bereits migrierten Partner in diesen außergewöhnlichen Zeiten erfolgreicher durch die Flexibilität in der Ausgestaltung des eigenen Geschäftsmodells auf der Plattform.“

Könnte so sein, dass Hypoport aus der Krise gestärkt hervorgeht – aber wie lange die Immobilienkrise dauert, ob deren „Bodenbildung“ wirklich schon erreicht ist – wer kann das in anbetracht der weiterhin als Auslöser der immobilienkrise gesehenen Probleme mit Sicherheit sagen. Normaliiserung des Immobilienmarktes wäre für Hypoport aufgrund der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells natürlich wieder Gewinnbeschleuniger. Derzeit scheint man am kapitalmarkt eher von einem Fortdauern der Immobileinkrise auszugehen. Vielleicht Gelegenheit für die sich zu positionieren, die nur eine kurzfristige, temporäre Störung des Immobileinmarktes erwarten.
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Kann die Prognose auf Dauer so bestehen?

Nicht vergessen sollte man die Prognose von Hypoport und sich fragen, ob die erwarteten Umsatz- und EBIT-Rückgänge aufgrund der Entwicklung im Q1 gegenüber dem Vorjahresquartal weiterhin „so passen“: Prognose der Hypoport für 2023, die „unter der Annahme einer teilweisen Normalisierung des Immobilienfinanzierungsmarktes im Jahresverlauf“ – mit einem Umsatzrückgang von bis zu 10 % und einem EBIT-Rückgang von bis zu 30 % auf Konzernebene.

Und irritierend dabei ist, dass dafür der Immobilienmarkt sich „normalisieren“ muss. Also könnte durchaus auch ein Verlust in 2023 möglich sein. Denn der Immobilienmarkt könnte derzeit noch vor den wirklich schweren Zeiten zu stehen, schaut man sich die aktuelle Entwicklung bei der LEG an, die trotz rekordgutem 2022 aus „Angst“ vor der weiteren Entwicklung die Dividende kassiert. Natürlich ist der private Immobilienmarkt nicht mit dem Geschäft der Immobilienkonzerne vergleichbar, aber hohe Baukosten, unsichere Zins- und Preisentwicklung treffen beide. HOFFNUNG SCHÖPFT HYPOPORT AUS DER ERKANNTEN BODENBILDUNG GEGENÜBER DEM Q4 – ob dem dauerhaft so ist, wird sich im Q2 zeigen. Unsicherheit, die dme Aktienkurs derzeit nicht gut tut. Wichtig bleibt: Hypoport kann mit seinem Geschäftsansatz Geld verdienen, diesen Beweis hat man eindrucksvoll erbracht. Und je „normaler“ der Immobileinmarkt wieder wird, desto grösser die Chancen Hypoports – gestärkt durch einen erhöhten Marktanteil, wie sich derzeit abzeichnet – von der Skalierbarkeit des Modells zu profitieren.

Dazu kommt die Chance seinen Marktanteil signifikant zu steigern. Während andere Modelle es da schwieriger haben werden.

Auch wenn die Immobilienplattform und vor allem die Hauptumsatz- und Gewinnträgerin, die Kreditplattform schwächelt, so kann man gerade in der Krise seine Vorteile ausspielen. Geringe relative Kosten. Und für den Nutzer variable Kosten, was den „Anschluss an die Plattform“ für viele attraktiv machen sollte, die bisher mit Fixkosten ein eigenes Abwicklungsmodell benutzen. Bei sinkenden Volumina eine immer grössere wirtschaftliche Belastung. Und genau hier könnte die Chance für das skalierbare Geschäftsmodell der Hypoport liegen.

und die einzige Frage, die über die kurzfristigen und möglicherweise mittelfristigen Chancen für Hypoport und deren Aktie entscheidet, ist: Wie lange dauert die Zurückhaltung am privaten Immobilienmarkt? Wie wirken die Zinsentwicklungen dauerhaft auf das Transaktionsvolumen? Und – nicht zu vergessen – sind oder wann sind die anderen Segmente der Hypoport so „gross“, dass sie die Entwicklung in der Immobilienfinanzierung kompensieren können.
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Hypoport aktie chartbild.
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GK Software – Frist endet Morgen. Sollten 55% nicht erreicht werden, drohen Kursrückschläge.
KION Group kommt in Schwung. Aktie auch.

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