ElringKlinger – Wasserstoff bringt 177 Mio EUR warmen Subventionsregen. Ballard Power’s Domäne wird angegriffen.

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ElringKlinger schließt Geschäftsjahr 2022 operativ erfolgreich ab
Die ElringKlinger AG setzt seit Jahren auf Zukunftstechnologien, um als Automotive sich in die Nachverbrennerzeiten retten zu können. Neben der E-Mobilität setzte man bereits vor vielen Jahren auf die Brennstoffzelle. Und jetzt könnte man in direkter Konkurrenz zu Ballard Power die Omnibussindustrie adressieren.Einen kräftigen Schub erhielten Elringklingers Brennstoffzellenambitionen mit dem Einstieg des französischen Automotive-Konzerns Plastic Omnium als Joint-Venture-Partner bei der Tochter EKPO Fuel Cell Technologies. Diese Gesellschaft ist in der Entwicklung und Großserienfertigung von Brennstoffzellenstacks seit vielen Jahren aktiv. Das Unternehmen ist Komplettanbieter für Brennstoffzellenstacks und -komponenten, die in Pkw, leichten Nutzfahrzeugen, Lkw, Bussen sowie in Bahn- und Schiffsanwendungen zum Einsatz kommen. Und bei den grossen Lösungen für Busse kann man jetzt vorankommen. Zum Leidwesen von Ballard Power, die bisher dieses Segment in Europa zu beherrschen schienen.

ICPEI-Mittel bieten Riesenchance für ElringKlinger Beteiligung

Die EKPO Fuel Cell Technologies hat die Zusage des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr erhalten, im Rahmen des europäischen „IPCEI Wasserstoff“-Programms (Important Project of Common European Interest, d.h. “Wichtiges Projekt im gemeinsamen europäischen Interesse“) bis einschließlich 2027 mit bis zu 177 Mio EUR gefördert zu werden. Die Fördermittel werden vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr und vom Umweltministerium Baden-Württemberg bereitgestellt.

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Das Projekt der EKPO, eine neue Generation von leistungsstarken PEM-Brennstoffzellenstackmodulen für Heavy-Duty-Anwendungen zu entwickeln und zu industrialisieren, war zuvor von der Bundesregierung ausgewählt worden. Die High-Performance-Stackmodule sollen vorrangig im Nutzfahrzeugbereich zum Einsatz kommen. Aber auch in Bussen sowie in maritimen Applikationen. Und auf der Schiene. Oder in stationären Aggregaten. Neben der Entwicklung schließt die Förderung auch die kommerziellen Vorbereitungen bis hin zur Serienproduktion der innovativen Brennstoffzellenstacks ein.

Ohne Subventionen geht bis jetzt nichts im „Wasserstoff“. Auch bei ElringKlinger.

Dazu stellt Dr. Gernot Stellberger, Geschäftsführer der EKPO Fuel Cell Technologies, fest: „Die gewährten Fördermittel stellen für EKPO eine wichtige Säule für die zukünftige Entwicklung dar und eröffnen uns neue Möglichkeiten, unser Produktportfolio insbesondere im Heavy-Duty/High-Performance-Bereich entscheidend zu erweitern und unser Geschäftsmodell auszubauen. Das Fundament dafür bildet unsere bereits heute marktführende Stack-Technologie und unsere hohe Industrialisierungskompetenz.“

Die Umsetzung des IPCEI ist Teil der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und hat zum Ziel, die Wasserstofftechnologie wettbewerbsfähig in Deutschland zu etablieren. Dazu hatte die Bundesregierung 62 Großvorhaben ausgewählt, die mit insgesamt mehr als 8 Mrd EUR gemeinsam vom Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium sowie den jeweiligen Bundesländern gefördert werden. Die ausgewählten Projekte bilden weite Teile der Wertschöpfungskette des Wasserstoffmarktes ab. Im Rahmen der sogenannten ersten Welle des „IPCEI Wasserstoff“ hat jetzt die EKPO als eines von vier deutschen Unternehmen den Zuschlag erhalten.

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Die Stackmodule sollen einen neuen Maßstab in Bezug auf Leistung und Leistungsdichte darstellen und zielen auf den Lebenszyklus von schweren Nutzfahrzeugen ab. Um die Kommerzialisierung der neuen Stackmodule zu erreichen, müssen Prozesse und Design in Hinsicht auf Kosten und Herstellbarkeit optimiert werden. Zudem soll der CO2-Fußabdruck in der Produktion deutlich reduziert werden. Ziel des Projekts ist daher auch die erfolgreiche Überführung der Brennstoffzellen-Stacks in die Massenproduktion mit einer Stapelrate im Teile-pro-Sekunde-Bereich – unter Berücksichtigung höchster Qualitätsstandards. Und was hat ElringKlinger sonst noch zu bieten?

Wachstumsdynamik in Europa, Gegenwind in Asien – ElringKlinger konnte operativ mit Neunmonatszahlen ableifern

Die umsatzstärkste Region Übriges Europa wuchs mit einem Plus von 7,3 Mio EUR im Berichtsquartal am dynamischsten. Dort erzielte ElringKlinger Umsatzerlöse in Höhe von 137,4 Mio EUR (Q3 2022: 130,1 Mio EUR). Auch in Deutschland legte der Umsatz im Berichtsquartal leicht um 1,8 % auf 88,5 Mi. EUR (Q3 2022: 86,9 Mio EUR) zu.

Die Region Nordamerika ist mit einem Umsatz im dritten Quartal 2023 von 118,6 Mio EUR (Q3 2022: 121,4 Mio EUR) die zweitstärkste Region des Konzerns. In der Region Asien-Pazifik erzielte ElringKlinger zwischen Juli und September 2023 einen Umsatz von 79,8 Mio EUR (Q3 2022: 101,4 Mio EUR). In beiden Regionen wirkten sich Währungseffekte mindernd auf die Umsatzerlöse aus.

Konzernergebnis verbessert sich deutlich gegenüber Vorjahr

Wie schon in den ersten beiden Quartalen verbesserte sich das Konzernergebnis im dritten Quartal 2023 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Von Januar bis September steigerte der ElringKlinger-Konzern sein bereinigtes EBIT von 35,3 Mio EUR auf 73,9 Mio EUR. Die bereinigte EBIT-Marge verdoppelte sich in den ersten neun Monaten nahezu von 2,7 % (9M 2022) auf 5,2 % (9M 2023).

In den ersten neun Monaten 2023 summierte das Ergebnis vor Ertragsteuern sich auf 44,9 Mio EUR (9M 2022: -62,2 Mio EUR). Im bisherigen Jahresverlauf stellt sich das Periodenergebnis mit 8,6 Mio EUR (9M 2022: -86,4 Mio EUR) deutlich höher als in den ersten neun Monaten 2022 dar, wofür primär die Sondereffekte des zweiten Quartals 2022 ursächlich waren. Insgesamt ergibt sich ein den Aktionär:innen der ElringKlinger AG zustehender Ergebnisanteil von 0,12 EUR (Q3 2022: 0,05 EUR) je Aktie im Berichtsquartal und von 0,27 EUR (9M 2022: -1,37 EUR) je Aktie in den ersten neun Monaten 2023.

Ausblick bestätigt, Umsatzguidance angepasst

Das weltwirtschaftliche Umfeld ist weiterhin von fehlender Dynamik und anhaltender Unsicherheit gekennzeichnet. Vor dem Hintergrund der Zahlen für das dritte Quartal und die ersten neun Monate 2023 geht der Konzern für das bereinigte EBIT im Geschäftsjahr 2023 unverändert von einer Marge von rund 5 % aus. Hinsichtlich des Konzernumsatzes hat der Vorstand der ElringKlinger AG am 25. Oktober 2023 die Umsatzguidance für das Geschäftsjahr 2023 angepasst. Der Branchendatenanbieter S&P Global Mobility hatte die Erwartungen für die globale Light-Vehicle-Produktion nach 3,3 % zu Jahresbeginn und 5,3 % in der Jahresmitte zuletzt auf ein Plus von 7,5 % erhöht. Eine aktualisierte interne Umsatzprognose hat nunmehr insbesondere aufgrund von veränderten Kundenabrufen zum Jahresende eine gegenüber vorherigen Planungen reduzierte Umsatzerwartung ergeben. Auf dieser Basis geht der Konzern für das Geschäftsjahr 2023 davon aus, ein organisches Umsatzwachstum von rund 3 bis 5 % auszuweisen. Die Erwartungen für die weiteren Kennzahlen 2023 werden bestätigt.

Mittelfristige Prognose

ElringKlinger sieht sich mittel- bis langfristig gut positioniert. Das Unternehmen hat sich mit Komponenten für Batterie- und Brennstoffzellensysteme frühzeitig für den Wandel hin zur Elektromobilität aufgestellt. Solange es angesichts der allgemeinen Rahmenbedingungen mit hoher Unsicherheit und teils großen Volatilitäten zu keinem abrupten und unerwarteten Verlauf der Marktentwicklung kommen wird, geht ElringKlinger vor diesem Hintergrund weiter davon aus, auch in Zukunft organisch stärker zu wachsen als die globale Fahrzeugproduktion. Hinsichtlich der Ergebnissituation hat sich der Konzern weiterhin zum Ziel gesetzt, mittelfristig die EBIT-Marge schrittweise zu verbessern.


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