Nachhaltigkeit im Mittelstand: Berentzen-Gruppe zeigt Fortschritte und plant strategischen Neustart
Die Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft hat ihren Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2024 veröffentlicht und unterstreicht darin ihr Engagement für verantwortungsvolles Wirtschaften. Unter dem Leitbild der drei Handlungsfelder People, Planet und Products wurden im vergangenen Jahr mehrere Projekte initiiert und weiterentwickelt – trotz regulatorischer Herausforderungen.
CFO Ralf Brühöfner betonte die Bedeutung nachhaltiger Unternehmensführung angesichts globaler Umwelt- und Gesellschaftskrisen:
„Die globalen Herausforderungen in Umwelt und Gesellschaft fordern entschlossenes Handeln – als Unternehmensgruppe nehmen wir unsere entsprechende Verantwortung sehr ernst.“
KI in der Produktion und Wärmerückgewinnung – konkrete Maßnahmen umgesetzt
Ein Highlight des Berichts ist das Projekt zur Einführung Künstlicher Intelligenz in der Produktionsplanung am Standort Minden. Ziel ist die Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz durch intelligente Steuerung und Optimierung von Abläufen – ein bedeutender Schritt hin zu nachhaltigerer Wertschöpfung.
Am Standort Haselünne wurde der Fokus auf Wärmerückgewinnung gelegt, um Abwärme effizient zu nutzen und so den Energieverbrauch weiter zu senken. Beide Initiativen zeigen, dass die Berentzen-Gruppe ökologische Verantwortung mit operativer Innovation verbindet.
Darüber hinaus wurde eine Risikoanalyse der Lieferkette durchgeführt – ein zentrales Element der ESG-Compliance und Teil der vorbereitenden Maßnahmen für künftige Berichtspflichten.
Ressourcen durch Regulatorik gebunden – Kritik an bürokratischer Belastung
Wie viele mittelständische Unternehmen sieht sich die Berentzen-Gruppe mit dem zunehmenden Aufwand durch europäische Nachhaltigkeitsregulierung konfrontiert. Die Vorbereitungen auf die CSRD-Berichtspflicht und die EU-Taxonomie nahmen 2024 erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen in Anspruch.
„Wir hätten im vergangenen Jahr sogar noch deutlich mehr sinnvolle Projekte umsetzen können, wenn wir nicht personelle und finanzielle Ressourcen für die Vorbereitung auf die Rechnungslegung gemäß CSRD und EU-Taxonomie hätten einsetzen müssen“, erklärt Brühöfner. Die Unternehmensgruppe begrüße daher geplante Deregulierungsmaßnahmen der EU, um künftig mehr Fokus auf inhaltlich wirksame Nachhaltigkeitsarbeit legen zu können.
Blick nach vorn: Neue Nachhaltigkeitsstrategie in Arbeit
Für das laufende Jahr 2025 hat sich die Berentzen-Gruppe ambitionierte Ziele gesetzt. Im Zentrum steht die Entwicklung und Einführung einer überarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie, die noch stärker auf gesellschaftliche Erwartungen und ökologische Anforderungen eingehen soll.
„Wir folgen damit weiterhin unserem Nachhaltigkeitsverständnis: langfristig wirtschaftlich erfolgreich sein und dabei gleichzeitig Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt übernehmen“, so Brühöfner abschließend.
Fazit: Nachhaltigkeit bleibt Kernanliegen – trotz regulatorischer Herausforderungen
Die Berentzen-Gruppe zeigt, wie ein mittelständischer Markenhersteller Nachhaltigkeit operativ umsetzt – vom KI-Einsatz in der Produktion über Energiemanagement bis hin zur Lieferkettenanalyse. Gleichzeitig wird deutlich: Der bürokratische Druck der EU-Berichtspflichten birgt für kleinere Unternehmen auch Risiken, sinnvolle Nachhaltigkeitsinitiativen auszubremsen. Dennoch bleibt das klare Bekenntnis: Zukunftsfähigkeit braucht Verantwortung.