TecDAX | Wirecard Aktie – 800%, weil GB darf, USA winkt, Braun weg und sich zwei Amerikaner langsam absetzen

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tecdax news nebenwerte magazin01.07.2020 -Gestern ging es hoch her – ein DAX-Wert springt am Ende des Tages um über 75% nach oben, wahnsinnig. Aber Moment, es ist Wirecard, die Gesellschaft im Insolvenzverfahren, die Milliarden- EURO-Schadensersatzforderungen zu erwarten hat, die gestern den endgültigen Schlusspunkt unter ihrer Beziehung mit Markus Braun setzte. Genau: Per sofortiger Wirkung wurde am 30.06.2020 um 19.12 Uhr mitgeteilt, dass das Angestelltenverhältnis mit dem einstigen Übervater, der doch „nur ein Betrüger war“, beendet worden ist. Arbeitsrechtler könnten jetzt die Gründe erläutern, die zu einer Kündigung mit sofortiger Wirkung für den Arbeitgeber berechtigen – es sind schwerwiegende Gründe. Spannend wäre ein Kündigungswiderspruch seitens Brauns, dann würde in einem Arbeitsgerichtsverfahren bekannt, welche Beweise man mittlerweile bei Wirecard gegen ihn gefunden hat und wie konkret die Kündigung begründet wird – dreifache Abmahnung in selber Sache kann es nicht gewesen sein.

Wichtiger war heute ein doppeltes Lebenszeichen von Montag

Vielleicht auch Gründe für die Kursexplosion der Wirecard-Aktie, die jetzt ein Spielball wilder Spekulationen ist – kein Langfristinvestment, wie es vorher allenthalben gesehen wurde bei vielen Kleinanlegern. Tiefs bei 1,08 EUR sahen wir bereits letzten Freitag – und heute kurze Zeit wieder bei 8,20 EUR. Auch weil die Meldung vom Interims-CEO am Wochenende wohl gut ankam und so Montag den Weg bereitete: Es könnte weitergehen bei Wirecard war der Tenor dieser Information.

Die Nord-Amerika-Tochter der Wirecard AG geht an die Öffentlichkeit – erst vor rund 4 Jahren aus der „Abfallhalde“ der Citibank als Prepaid Card Services Unit erworben – arbeite eigenständig, die Gelder würden bei US-Adressen verwahrt, die Mutter hätte zu keiner Zeit Geldzugriff gehabt und das „Geschäft laufe normal weiter“ – man suche eine „Übernahme“ und stellt sich selber zum Verkauf – inwieweit der Deutsche Insolvenzverwalter da mitspielt mal außen vor. Investmentbanken seien mit dem Prozess beauftragt. Spannend. Der Chef Seth Brennan, Managing Director of Wirecard North America, sagte: “Wirecard North America continues to operate without any disruption to clients and cardholders. The strong, independent cash flow and financial position of Wirecard North America allow us to operate the business on a completely standalone basis. Our valued customers and partners remain our top priority, while the dedicated North America team continues to ensure that there is no interruption in our day-to-day processes.

Wirecard Nord Amerika ist wahrscheinlich nicht in die Asien-Drittpartnergeschäfte verwickelt und so sind die Aussagen des Managements nachvollziehbar und machen Sinn. Aber auch Sinn für den Insolvenzverwalter? Spannend. Am Ende entscheidet immer der gebotene Kaufpreis und die Fortbestehensmöglichkeit möglichst vieler Einheiten eines im Insolvenzprozess befindlichen Unternehmens. Und das beim offensichtlichen Chaos in der Dokumentation bei Wirecard – Insolvenzverwalter und sein Team sind nicht zu beneiden.

Wirecard Nord Amerika sieht sich als eigenständige, unabhängige Einheit perfekt aufgestellt Zahlungsprozesse von US-Großunternehmen (Fortune 500) abzuwickeln – das Angebotsportfolio umfasse eine Plattform die „cutting-edge digital payout means to virtual cards, prepaid cards, deposit accounts, and mobile wallets on a global scale“ anbietet. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Und Großbritannien darf wieder

Wichtig, wenn nicht vielleicht schon zu spät, eine andere Nachricht, die im tiefen Tal einen kleinen Funken Licht bringt: Die britische Aufsicht teilt mit „We are now in a position to allow Wirecard to resume operational activity.“

Gut wieviele Kunden bereits weg sind oder im „Weggang“ lässt sich natürlich nicht einschätzen, aber besser als nicht mehr tätig sein zu dürfen. Die Aussichten des britischen Wirecard-Arms sind schwierig, jedenfalls ab sofort unter enger Beobachtung der FCA (Aufsicht vergleichbar der deutschen BAFin). Bewegung im Prozess – tut bestimmt auf dem sehr niedrigen Niveau gut, wie gut? Wird man sehen, am generellen Problem ändert sich wenig. ABER ES GIBT WERTHALTIGE TEILE DES KONZERNS UND DIESE WERDEN MÖGLICHERWIESE IN EINEM AUSVERKAUF – MÖGLICERWEISE SOGAR ZU GUTEN PREISEN DIE MASSE ERHÖHEN, die Weiterführung des Unternehmens sollte man niemals ausschließen, aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht hoch – obwohl auch Steinhoff hat bisher seine Existenzkrise überstanden und möglicherweise geht es weiter: Aktuelle Entwicklungen eröffnen einen gewissen Hoffnungsschimmer für Steinhoff

§40 Meldungen zeigen beginnenden Rückzug Goldman’s und Morgan Stanley’s

Konkret meldete Wirecard gestern Abend um 22:29 Uhr für den 22.06. eine Gesamtstimmrechtsreduktion von 10,29% auf 9,6% bei Morgan Stanley – und man muss kein Prophet sein, um weitere Meldungen dieser Art für die nächsten tage zu erwarten (physich ging es von 0,63% auf 0,19%); und um 22.34 Uhr für den 25.06. bei Goldman Sachs eine Reduktion auf 11,12% von 14,41% zuvor – physisch ging es von 0,21 auf 2,81% hoch, aber die Instrumente wurden wesentlich stärker abgebaut.

(Kursrange 30.06.2020, E: 5,10 EUR H: 9,20 EUR, T: 4,55 EUR, S: 5.73 EUR)

Warum aber die Hoffnungen auf dauerhafte Kurssteigerungen verwegen sind

Ganz einfach, es reicht ein Blick auf die Bundesanzeigermeldungen, die alle Shortpositionen ab 0,50% mit einem Tag Zeitverzögerung zeigen und die klar sagen „Wir sind noch nicht fertig“. Diese Sprache sprechen auch die Meldungen für Montag, den 29.06.2020, gestern gemeldet: Die beinahe Kursverdopplung Wirecards, sofern bei einem solchen Kursniveau von „Verdopplung“ überhaupt geredet werden darf, hatte zur Folge, das die Hedgefonds wieder kräftig ihre Positionen erhöhten – für sie gehört Wirecard wohl unter einem EUR, sonst würde man nicht erhöhen, oder? Im Einzelnen: Coltrane Asset Management erhöhte auf 1,25% (von 1,08%); Darsana Capital Partners auf 0,50% (von 0,47%); Greenvale Capital auf 1,12% (von 1,02%) . Samlyn Capital und  Susquehanna reduzierten ihre Positionen, wohl bevor die Steigerungen kamen.

Fazit: Solange die Shorts davon überzeugt sind – wie sehr viele Marktteilnehmer – das Wirecard unter der Last der Schadensersatzforderungen zusammenbrechen wird, solange werden auch die schwachen – wenn auch prozentual beeindruckenden – Erholungsversuche zum Scheitern verurteilt sein, zumindest auf Dauer.

(Kursrange 29.06.2020, E: 1,70 EUR H: 4,05 EUR, T: 1,66 EUR, S: 3,26 EUR)

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Was zuletzt geschah?

Am 28.06.2020: „Das sieht fast nach einem Schuldeingeständnis aus – nach den klaren Worten des Bundesfinanzministers Scholz bereits vor einigen Tagen, das sich etwas ändern muss, um zukünftig solche Bilanzbetrügereien wie bei Wirecard eher zu entdecken oder zu verhindern, kommt jetzt die erste Aktion: Das Finanz- und das Justizministerium kündigen den Vertrag mit der DPR ( Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung ) wohl fristgemäß bis zum 30.06.2020 zum 31.12.2021 – hat der Deutsche Fiannzplatz soviel Zeit um Vertrauen aufzubauen? Die DPR sollte eigentlich im Fall Wirecard als Reaktion auf einen Auftrag der BaFin (Bundesanstalt für Finanzaufsicht) BEREITS SEIT FEBRUAR 2019 den Abschluss des Ersten Halbjahres 2018 überprüfen – die BaFin hatte Zweifel. FORTSETZUNG:

CHRONOLOGIE DER STORY WIRECARD AG OHNE HAPPY END vom 18.06.2020 bis 28.05.2020

– ein Wirtschaftskrimi einer Aktie vom DAX in den Pennystockbereich, voller enttäuschter Hoffnungen und Ungewissheiten.

Auch diese Aktie können Sie ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.

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Chart: Wirecard AG | Powered by GOYAX.de
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