SMA Solar Aktie – „letzter“ deutscher Solarwert auf dem Weg zum Wasserstoffwert? Halbjahresergebnisse leiden unter Lieferkettenproblemen

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SMA Solar Wasserstoffwert?

SMA Solar Aktie – mehr oder weniger der letzte deutsche Solarwert. In der gefundenen Nische des Boommarktes ist kräftiges Wachstum möglich, wenn „man“ genug Chips hat. Dazu kommt der Ausbau des Geschäfts mit „Wasserstoff“ für die SMA Solar Technology AG (ISIN: DE000A0DJ6J9).

Laut Halbjahresbericht stand für SMA Solar in den letzten 6 Monaten die „Optimierung der Wasserstoffproduktion“ im Fokus der Entwicklungstätigkeit. während man „noch“ hauptsächlich in diversen Projekten aktiv war, könnte daraus zukünftig durchaus eine Ergänzung des angestammten Solargeschäftes werden. Und dazu ein erstes „Produkt“: Im Geschäftsfeld der grünen Wasserstofferzeugung führte dieSMA Gruppe den „Electrolyzer Converter“ für die netzfreundliche Aufbereitung von Strom für die Elektrolyse in den wachsenden Markt ein. Als schlüsselfertige Containerlösung inklusive Mittelspannungstechnologie ermöglicht die SMA Entwicklung den Aufbau hoch effizienter Systeme ohne zusätzliche Filter oder Kompensationseinheiten für den Betrieb des Elektrolyseurs. Also eine Lösung zum Ausgleich schwankender Strommengen aus erneuerbaren Energiequellen zur Erzeugung „grünen Wasserstoffs“ mittels Elektrolyseuren.

Annähernd explodierende Nachfrage nach Elektrolyseuren könnte so auch SMA Solar’s Auftragsbücher füllen

Dann käme zu dem sowieso schon rekordmässigem Auftragsbestand, der per 30.06.2022 rund 1,29 Mrd EUR(30. Juni 2021: 852,1 Mio) beträgt, weitere Bestellungen aus dem Sektor „green hydrogen“ hinzu. Vom Gesamtauftragsbestand entfallen 861,3 Mio EUR auf das Produktgeschäft – mehr als doppelt so hoch als zum 30. Juni 2021 (360,6 Mio. Euro). Auf das Servicegeschäft entfallen 429,0 Mio EUR des Auftragsbestands (30. Juni 2021:491,5 Mio) – größtenteils über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren realisiert.

Derzeit bremst der Chipmangel – scheint aber kursorisch gesehen zu werden, denn Prognose für 2022 bleibt, Kapazitäten werden bis 2024 verdoppelt – SMA Solar Aktie mit Chancen

Offensichtlich ist man in Hessen davon überzeugt, dass die Chipkrise ein rein kursorisches Problem darstellt, das sich spätestens in 2023 erledigt haben sollte. so der derzeitige Stand:

„Die Nachfrage nach zukunftsfähigen Solar- und Energielösungen ist unverändert hoch und unser Auftragseingang entwickelt sich positiv. Aber die weiterhin stark angespannte Liefersituation belastet die Umsatz- und Ergebnisentwicklung deutlich,“ sagt SMA-Vorstandssprecher Jürgen Reinert. „Neben zahlreichen Branchen treffen die Lieferschwierigkeiten bei elektronischen Bauteilen auch die europäischen Wechselrichter-Hersteller und verdeutlichen einmal mehr die Abhängigkeiten der globalen Lieferketten von den asiatischen Märkten. Deshalb haben wir eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, um unsere Lieferfähigkeit nachhaltig zu verbessern.

Wir gehen als Folge dessen zum jetzigen Zeitpunkt für das zweite Halbjahr von einer Entspannung der Liefersituation im Vergleich zum ersten Halbjahr aus. Ab 2023 rechnen wir mit einer deutlichen Verbesserung der Gesamtsituation und einem profitablen Umsatzwachstum. Darauf bereiten wir uns unter anderem mit dem Bau einer neuen Gigawatt-Fabrik am Standort Kassel und der damit verbundenen Verdopplung unserer Produktionskapazität bis 2024 vor.“

Stichwort Kassel: Kapazitätsverdopplung am Standort Niestetal bei Kassel von 21 GW auf 40 GW. Bis 2024 will man die Erweiterung der Kapazitäten abgeschlossen haben. Passend zu den ambitionierten Ausbauplänen der erneuerbaren Energien, insbesondere der Photovoltaik in Europa und weltweit.

SMA Solar Aktie – REPowerEU, Fitfor55 und nationale Umsetzungen sichern dauerhaft die Nachfrage. Aktuell sogar rote Zahlen – vorübergehend?

… und die Kapazitätserweiterung soll nicht das letzte Wort sein: Denn auch die Möglichkeit der Skalierung sei eingeplant, um auf weiteres Marktwachstum vorbereitet zu sein, hiess es bereits. Aber aktuell sehen die Zahlen schwächer aus, als aufgrund der Auftragslage zu erwarten: Das EBITDA von 16,0 Mio EUR mit einer Marge von 3,4 Prozent(H1 2021: 38,0 Mio EUR, 7,8 Prozent) zeigt die Problematik, die sich natürlich im Konzernergebnis niederschlägt: Konzernergebnis sank auf -10,6 Mio EUR (H1 2021: 13,3 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie reduzierte sich somit auf Minus 0,31 EUR (H1 2021: 0,38 EUR).

Grund der Misere, wie bereits gesagt, die anhaltenden Lieferschwierigkeiten bei elektronischen Bauteilen. Weshalb die SMA-Gruppe von Januar bis Juni Wechselrichter mit einer Leistung von insgesamt rund 5,8 GW ausliefern konnte. Und damit einen Umsatz von 471,9 Mio EUR (H1 2021: 488,3 Mio. Euro) erzielte. Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr insbesondere im Segment Home Solutions geringer aus, weil die hohe Nachfrage aufgrund der Knappheit von Material nicht bedient werden konnte. Der Umsatz in den Segmenten Commercial & Industrial Solutions und Large Scale Project Solutions blieb aufgrund von Lieferschwierigkeiten und Projektverschiebungen infolge gestiegener Preise auf Vorjahresniveau.

Boom mit Bremsspuren bisher – SMA Solar Aktie spiegelt eher die Zukunft, den Auftragseingang wider

Trotz dieser Bremsspuren bestätigte der SMA Vorstand die am 1. März 2022 veröffentlichte Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von 900 Mio bis 1.050 Mio EUR und ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 10 Mio EUR bis 60 Mio EUR vor. Gelddrucken kommt später, wenn überhaupt. Dabei wird der geplanten Kapazitätserweiterung wahrscheinlich eine wichtige Rolle zukommen.

Das Rennen ist offen und SMA Solar versucht die lukrativen Elemente für sich herauszupicken. Dazu scheint die Erweiterung auf ergänzende Angebote für die „green hydrogen“ Produktion per Elektrolyseure zukunftsträchtig. Die Wasserstoffbranche ist in Aufbruchstimmung und die „Negaaufträge“ für Elektrolyseure häufen sich in letzter Zeit. Derzeit scheint SMA Solar gute chancen zu haben – trotz oder wegen Produktionsstandort Deutschland …
Chart SMa Solar Aktie
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