Nordex Aktie. Von 73 % auf 91 %. Und wen das stören könnte.

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Nordex Aktie mit Unsicherheit.

Nordex Aktie hat sich „nach den Zahlen und dem positiven Ausblick“ ganz gut geschlagen. Und der Markt scheint bereit zu sein auf die angekündigte „mittelfristige Verbesserung der Marge“ zu warten.  Eienr der wenigen Kursgewinner im SDAX in diesem Jahr.

Neben dem poltischen Rückenwind und den zuletzt im „Osterpaket“ der Bundesregierung aufgeführten Flächenerweiterungen und Genehmigungsbeschleunigungen für Windenergieanlagen kommt die EU mit ihrem REPowerEU-Programm dazu – insgesamt viele Gründe für eine kräftig steigende Nachfrage nach Windenergieanlagen. Und heute hat die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) die Auftragseingänge des Q1/2022 veröffentlicht: Zuerst schien der Markt enttäuscht über das gegenüber dem Vorjahrequartal leicht rückläufige Auftragsvolumen: 229 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1.165 MW (Q1/2021: 1.247 MW) wurden im ersten quartal bei Nordex geordert. Bei Handelsbeginn rutsche der Kurs der Aktie „ins Rote“ bevor er Richtung Norden drehte. Warum? Lag wohl daran, das:

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Anteil der margenstarken Delta4000-Windenergieanlagen belief sich im Quartal auf 91 Prozent (Q1/2021: 73 Prozent) – sollte der Nordex Aktie helfen, weil…

„Der Auftragseingang im ersten Quartal wurde mit über 90 Prozent erneut von Turbinen der erfolgreichen Delta4000-Serie getragen. Speziell die N163/5.X, die ideal auf die Anforderungen der verschiedenen globalen Märkte zugeschnitten ist, hat zu dieser Entwicklung einen entscheidenden Beitrag geleistet und signalisiert das große Vertrauen unserer Kunden“, sagt José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nordex Group. Ein Schritt in Richtung Margensteigerung – das was fehlt bei den meissten Windenrgiebauern, wie Siemens Energy heute durch seine Beteilgung Siemens Gamesa wieder einmal bitter erfahren musste,

Und Nordex schneidet operativ immer noch wesentlcih besser ab als die spanische Konkurrenz

Durch steigende Nachfrage sollte die Preissetzungsmacht der Windanlagenbauer generell zunehmen und so auch die Möglcihkeit Kostensteigerungen „auf die Kunden vertraglich abwälzen zu können“. Höherer Anteil margenstarker Produkte sollte Nordex helfen möglciherweise eher die eigentlich erst mittelfristig angestrebte EBITDA-Marge von 8 % zu erreichen.

Prognose scheint durch die 91 % „erreichbarer“

Bei Vorlage der 2021er Zahlen konkretisierte Nordex auch die Prognose für 2022: „Für das laufende Jahr rechnet die Nordex Group mit einem Konzernumsatz von EUR 5,4 bis 6,0 Mrd., wobei sich die Umsatzerlöse relativ gleich über das Jahr verteilen sollten. Die EBITDA-Marge wird in einer Bandbreite von 1,0 bis 3,5 Prozent erwartet. Etwaige Kosten für organisatorische Umstrukturierungen und geopolitische Ereignisse sind dabei nicht berücksichtigt. Wesentlich für die angestrebte Margenverbesserung sind die Weitergabe von Kostensteigerungen und der weiter steigende Anteil an Projekten der Delta4000-Plattform und ein stabiles Makroumfeld.

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Nordex Aktie seit Anfang April wieder mit erhöhten Shortpositionen, die über die heutige Meldung weniger erfreut sein sollten,

denn stiegende Umsatzanteile der höhermargigen Baureihen, machen die Margenziele für 2022 erreichbarer. Und das ist natürlich schlecht für Leerverkäufer. Weniger Shortpositionen, so entwicklete es sich bis Anfang April – quasi bis zur ersten Meldung über den „Cyberangriff“ am 03.04.2022. Ob es sich hierbei um eine Trendwende bei dern Shortpositionen handeln könnte, werden die nächsten Tage zeigen: Am 18.01.2022 waren noch 6,69 % der Nordex Aktie meldepflichtig, d.h. in einer Positionsgrösse von mindestens 0,5 %, leerverkauft. Dann wurde es kontinuierlich weniger:  „nur noch“ leerverkauft –  short – 3,87 % (Stand vom 08.03.2022), und bis zum 31.03.2021 verharrten die Positionen seit Tagen auf rekordmässig niedrigen 2,61 %. Am 04.04.2022  und am 07.04.2022 gab es eine signifikante Erhöhung der meldepflichtigen Shortpositionen in der Nordex Aktie: Stand Heute sind wieder 3,65 % der Nordex Aktien leerverkauft. Wohlgemerkt meldepflichtig leerverkauft, d.h. alle Einzelpositionen unter 0,5% sind nicht berücksichtigt. Insgesmat sollten also wesentlich mehr Aktien leerverkauft sein.

Dazu Zahlen mit positivem Ausblick – Pluspunkt für die Nordex Aktie

Am 29.03. gab es die Zahlen 2021. Aufgrund der Prognosen überraschte der gemeldete Verlust von 230,1 Mio EUR nicht. Aber die  Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) liess auf die nächsten Jahre hoffen. Service-Auftragsbestand von rund 3 Mrd EUR – natürlich teilweise/bestenfalls mit 25 Jahren Laufzeit – lässt Hoffnung für steigende Umsatzanteile in den nächsten Jahren aufkommen. In 2021 reichte es immerhin für einen um 6,9 % gestiegenen Umsatz von 468 Mio EUR in der Servicesparte.

Damit steigt dieser „brechenbare“ Umsatz kontinuierlich über die Jahre an und sollte definitv nicht Schuld an der Margenschwäche der Nordex sein. Die Umsätze im sogenannten Segment Projekte stiegen – leider? – sogar um 18,2 % auf 4.987 Mio EUR. Auf jeden Fall führte die Bestätigung des BUY und Kursziels von 20,00 EUR von Jeffries aufgrund der Zahlen für 2021 und des „besser als erwarteten Ausblicks“ zu einer gewissen Erleichterung.

INSGESAMT: Weltweit hatte die Nordex Group zum Ende des Berichtsjahres 9.765 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 27 GW unter Service, meist im Rahmen langjähriger Verträge. Der Auftragsbestand im Segment Service ist um 7,7 Prozent auf 3,0 Mrd EUR gestiegen und das Segment Projekte konnte den Auftragsbestand deutlich auf EUR 6,2 Mrd. erhöhen.

Nordex Aktie – gestiegene Eigenkapitalquote, 5,4 Mrd EUR Umsatz 2021, EBITDA 52,7 Mio EUR, Produktionskapazitäten auf 6 GW erhöht

Soweit 2021 in Kurzform. Besonders trafen Nordex hohe Kosten für Rohstoffe und vor allem Seefrachten. Und wie sollen die Margen endlich „ein auskömmliches Mass erreichen? Wesentlich für die angestrebte Margenverbesserung sei die Weitergabe von Kostensteigerungen und der weiter steigende Anteil an Projekten der Delta4000-Plattform und ein stabiles Makroumfeld. ABER IN 2022 WIRD WOHL UNTER DEM STRICH MÖGLICHERWEISE WIEDER EINE ROTE ZAHL STEHEN – letztmalig ist die Frage. Denn mittelfristig will man eine EBITDA-Marge von 8 % erreichen – die Frage ist nur, wann ist mittelfristig.

„Der Auftragsbestand von über EUR 9 Mrd. und die hohen Installationszahlen unterstreichen die Attraktivität unseres Produktportfolios und die Fähigkeit, unter schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich installieren zu können. Damit sind wir gut aufgestellt, um mittelfristig von der anhaltenden Dynamik des globalen Windenergiemarkts zu profitieren. Allerdings sehen wir uns kurzfristig aufgrund der weiter angespannten Kostensituation großen Herausforderungen gegenüber. Der Krieg in der Ukraine und die heute noch unabsehbaren weltweiten indirekten Folgen daraus sorgen für zusätzliche Unsicherheit. Dennoch sind wir zuversichtlich, unsere Marge und Profitabilität kontinuierlich zu steigern“, sagte am 29.03. José Luis Blanco, CEO der Nordex Group.

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REPowerEU könnte der Nordex Aktie einen weiteren Schub geben im Laufe des Jahres

Und die Auswirkungen des ambitionierten REPowerEU-Programms werden erst im Laufe desJahres möglicherweise für weiteren Auftragsschub sorgen. Denn wenn allein die Wasserstoffproduktionsmenge auf jährlich 25 Mio Tonnnen (zuvor 19 Mio Tonnnen) bis 2030 erhöht werden soll, bedeutet dass eine Elektrolyseurkapazität von 160 GW, für die Wind- oder Solarenergieanlagen errichtet werden müssen. Und derzeit wird hier wohl verstärkt Windenergie die erste Wahl sein. wohlgemerkt allein für die Herstellung von grünem Wasserstoff. Daneben die „normale“Produktion von Elektrizität für die EU, um die Ziele aus Fit-for-55 zu erreichen.

Viele Aufträge sollte doch auch viel Nachfrage bedeuten – also eine gewisse Preissetzungsmacht des Verkäufers?

So sollte es eigentlich sein. Auch wenn der Wettbewerb unter den Windanlagenbauern wohl sehr stark erscheint, scheint auch die Nachfrage im Ansteigen begriffen. Und die „Friedensenergie“-Diskussion sollte die Nachfrage noch mehr beschleunigen. Also sollten zumindest die neuen Kontrakte doch entsprechend Preisanpassungsklauseln für steigende Logistik- und Rohstoffkosten enthalten, oder?

Leider findet sich in den diversen auftragsbezogenen Corporate News der Nordex nichts zur Marge.

Und die Worte des CEO anlässlich der Zahlen 2021 lassen erst auf mittel- bis langfristige  positive Margen-Entwicklungen hoffen. WOHLGEMERKT IN 2022 SCHEINT DIE MARGENPROBLEMATIK DEFINITIV FORTZUBESTEHEN. Oder wie soll man folgende Worte des CEO der Nordex Group, José Luis Blanco deuten:

„Die Nordex Group hat sich unter schwierigen Rahmenbedingungen 2021 gut behauptet und ihren Wachstumskurs fortgesetzt: Dies zeigt sich in den gestiegenen Umsatz-, Installations-, Produktions- und Auftragseingangszahlen. Demgegenüber standen die sehr hohen Kosten für Logistik – insbesondere Seefrachten – und Rohstoffe, die unsere Profitabilität wie erwartet, deutlich belastet haben. Kurzfristig wird das Umfeld herausfordernd bleiben, während die mittel- bis langfristigen Perspektiven sehr positiv bleiben, getrieben durch die globalen Bestrebungen zur Produktion von CO2-freiem Strom und dem jüngsten Fokus, die regionale Energiesicherheit zu gewährleisten“

Wichtig für die Einschätzung der Nordex Aktie wäre die Marge, die bei den teilweise sehr lang laufenden Wartungsverträgen für neue Aufträge erzielt werden kann

Aber auch hier leider eher Stochern im Nebel. Sobald die endgültigen Zahlen 2021 am 29.03.2022 vorliegen sollten, könnte man versuchen anhand einzelner Ertrags- und Aufwandspositionen zumindest eine ungefähre Marge zu ermitteln. Und auch Warten auf die Prognose für 2022 bis zu diesem Datum ist angesagt. Den Worten des CEO folgend sollte zumindest in der ersten Jahreshälfte keine wesentliche Margenverbesserung erreicht werden können. Vielleicht „wagt“ man einen Blick in die mittelfristige Entwicklungsperspektive, um auch den Aktionären eine zumindest mittelfristige Perspektive zu bieten. Umsatzsteigerungen, um die Verluste zu erhöhen, sind auf Dauer kein Argument für eine Aktie. Es sei denn man ist im Onlinesegment tätigt, wie Delivery Hero oder Shopapotheke, aber selbst da erwarten die Anleger klare Worte zum Break-Even-Date. Nordex-Management ist gefordert!

Die Nordex Aktie ist eine der Windenergieaktien, die wir in unserer Reihe: „Windenergieaktien entlang der Wertschöpfungskette“ näher betrachten:
Windenergie Aktien. Die grössten Chancen in der Wertschöpfungskette? Anlagenbauer? Entwickler? Bestandshalter?
Windenergie Aktien Teil 1. Nordex. SiemensGamesa. Welcher Anlagenbauer ist besser? Teil 1 einer Reihe „entlang der Wertschöpfungskette“.
Windenergie Aktien Teil 2. Encavis. PNE. Welcher Bestandshalter ist besser? Teil 2 einer Reihe „entlang der Wertschöpfungskette“.
Windenergieaktien Teil 3: Projektierer vs. Kombination Projektierer/Bestandshalter:ABO Wind AG. Projektentwickler, kein Bestandshalter. Einblicke. Und EXCLUSIVINTERVIEW: Energiekontor- CEO Peter Szabo im Gespräch. Visionen, Strategie und Wachstum ohne Verwässerung oder Kapitalerhöhungen. Klare Worte.

 


Chart: Nordex SE | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

 

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