MDAX | Wacker Chemie Aktie: Nach CureVac-Deal Blut geleckt – eine Biopharma-Übernahme – News mit Perspektive

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03.02.2021 – Die Wacker Chemie AG (ISIN: DE000WCH8881) konnte 2020 im Rahmen der Corona beeinflussten Erwartungen abschliessen. Aber die kräftige Erholung im 3. und 4. Quartal half WACKER diesen Einbruch vor allem dank der robusten Nachfrage aus der Bauindustrie sowie bei Polysilicium teilweise wieder aufzuholen. Rückenwind für 2021.

Und passend dazu die nun gemeldete Übernahme

aus dem Bereich Biopharmazeutika. Nachdem die Zusammenarbeit WACKER’s mit CureVac zur Auftragsproduktion des mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffkandidaten CVnCOV für die Tübinger Perspektiven neben den klassischen Chemiefeldern aufzeigte, geht man weiter in diese Richtung. Denn WACKER erwirbt 100 Prozent der Anteile des Pharma-Auftragsherstellers Genopis Inc. (San Diego, USA) von Helixmith Co Ltd., Seoul (Südkorea) und Medivate Partners LLC, Seoul (Südkorea).

Und man bleibt beim Thema DNA/mRNA: Die bestehenden Kundenbeziehungen von Genopis als Auftragshersteller (CDMO) für Plasmid-DNA (pDNA) wird WACKER weiterführen. Der Gesamtkaufpreis für die Akquisition besteht aus einer Zahlung von 39 Mio. US-USD nach Vollzug der Transaktion sowie möglichen weiteren erfolgsabhängigen Zahlungen im Rahmen eines sogenannten Earn-Out-Modells. Der Vollzug der Transaktion wird im 1. Quartal 2021 erwartet.

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„Diese strategische Akquisition ist ein wichtiger Schritt für unser weiteres Wachstum im stark expandierenden Biopharma-Markt“,

begründet der Vorstandsvorsitzende von WACKER, Rudolf Staudigl, die Investition. „Mit den Kompetenzen von Genopis in der pDNA-Technologie erweitern wir unser Portfolio und unsere Kapazitäten als Auftragshersteller für die Pharmaindustrie. Gleichzeitig schaffen wir uns so eine lokale Präsenz im wichtigen US-amerikanischen Markt für biopharmazeutische Produkte.“

„Wir freuen uns sehr über den Zusammenschluss mit einem der führenden mikrobiellen CDMOs und darauf, dass wir jetzt Teil des globalen Netzwerks von WACKER werden“, sagt Keith Hall, Produktionsvorstand von Genopis. „Gemeinsam mit unseren neuen Kollegen wollen wir unser Geschäft als Biopharma-CDMO weiter ausbauen.“

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Denn die neue Tochter produziert pDNA . Das kann entweder direkt für nukleinsäure-basierte Gentherapien und für Impfstoffe verwendet oder als Ausgangsbasis für solche innovativen Therapeutika eingesetzt werden, beispielsweise zur Herstellung von Messenger RNA (mRNA). Und die neue Tochter setzte bereits vor der Übernahme auf wachstum: Neben einer spezialisierten Fermentationslinie mit einer Kapazität von 500 Litern zur Herstellung und Aufreinigung von pDNA befinden sich  weitere kleinere Anlagen für die Fermentation von pDNA und nachfolgende Verarbeitungsschritte derzeit am Sitz von Genopis in San Diego im Bau.

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WACKER und Helixmith planen darüber hinaus eine strategische Zusammenarbeit bei der Produktion einer von Helixmith entwickelten pDNA-Gentherapie zur Behandlung von Diabetischer Peripherer Neuropathie (DPN). Das Präparat mit der Bezeichnung VM202 befindet sich derzeit in der klinischen Erprobung. Nach erfolgter Zulassung beabsichtigen die beiden Unternehmen, dass WACKER als CDMO-Partner die Herstellung von VM202 für die kommerzielle Marktversorgung übernimmt. DPN ist eine häufige und bislang schwer zu behandelnde chronische Komplikation bei Diabetes. In Zukunft könnte WACKER am neuen Standort in San Diego als CDMO außerdem die Herstellung weiterer von Helixmith entwickelter pDNA-Produkte übernehmen.

Eine Partnerschaft mit WACKER, einem der weltweit führenden CDMOs für mikrobielle Pharmazeutika, bringt Helixmuth deutlich nach vorne“, sagt Seungshin Yu, Vorstandsvorsitzende von Helixmith. „Einen starken Partner wie WACKER zur Seite zu haben, steigert unsere Zuversicht bei der Umsetzung unserer Projekt-Pipeline.“

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„Der Erwerb von Genopis ergänzt unsere bestehenden Aktivitäten als Auftragshersteller für Biopharmazeutika und Impfstoffe in idealer Weise“, erläutert die Leiterin des Geschäftsbereichs WACKER BIOSOLUTIONS, Susanne Leonhartsberger. „An den Standorten Jena, Halle und Amsterdam unserer Tochtergesellschaft Wacker Biotech werden seit Jahrzehnten therapeutische Proteine, Lebende Mikrobielle Produkte und Impfstoffe für die klinische Entwicklung wie auch die kommerzielle Versorgung hergestellt. Wir sind Experten in mikrobiellen Technologien. In den vergangenen Monaten haben wir in den Standort Amsterdam investiert und Vorbereitungen getroffen, um auch mRNA herstellen zu können. Die Akquisition von Genopis ist ein weiterer logischer Schritt, um unsere Kunden bei der Entwicklung und Herstellung nukleinsäure-basierter Wirkstoffe und neuartiger Therapieformen optimal unterstützen zu können.“

Nochmal die Zahlen 2020

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Geschäftsjahres 2020 belief sich nach den vorläufigen Zahlen auf 665 Mio. € (2019: 783 Mio. €). Das sind 15 Prozent weniger als vor einem Jahr. Maßgeblich für diesen Rückgang ist ein Sonderertrag aus dem Vorjahr. WACKER hat 2019 in den Herstellungskosten Versicherungsleistungen in Höhe von 112,5 Mio. € aus dem Schadensfall verbucht, der sich 2017 am Standort Charleston in den USA ereignet hatte. Bereinigt um diesen Betrag ist das EBITDA im Jahresvergleich um 1 Prozent zurückgegangen.

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Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beläuft sich auf 260 Mio. € (2019: -536 Mio. €). Der starke Anstieg ist vor allem eine Konsequenz der Sonderabschreibung von 760 Mio. €, die WACKER 2019 auf den Bilanzwert seiner Anlagen zur Herstellung von Polysilicium vorgenommen hat. Im Geschäftsjahr 2020 belaufen sich die Abschreibungen auf rund 400 Mio. € (2019: 1,32 Mrd. €). Das Jahresergebnis 2020 liegt bei 200 Mio. € (2019: -630 Mio. €).

„Gemessen an den gravierenden Auswirkungen, die die COVID-19-Pandemie auf die Weltwirtschaft hatte, hat sich WACKER im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr gut geschlagen“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl. „Die Aufstellung unseres Portfolios, mit der wir Schwächen in einzelnen Branchen zumindest zum Teil kompensieren konnten, hat sich in der gegenwärtigen Krise einmal mehr bewährt. Hinzu kommt unser erfolgreich angelaufenes Effizienzprogramm, das uns 2020 bereits eine Ergebnisverbesserung von mehr als 50 Mio. € gebracht hat.“

Aktuell (03.02.2021 / 09:09 Uhr) notieren die Aktien der Wacker Chemie AG im Frankfurter-Handel mit einem Plus von +2,90 EUR (+2,28%) bei 130,20 EUR.


Chart: Wacker Chemie AG | Powered by GOYAX.de

 

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