H2-Update | Linde Aktie: Mit Salzgitter und e.on erster Schritt zur emissionfreien Stahproduktion erfolgt – plus Siemens Energy Elektrolyseanlage

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Linde PLC.  (ISIN: IE00BZ12WP82) macht bereits 2 Mrd. USD Umsatz mit Wasserstoff und will das Vervierfachen in den nächsten Jahren. Und auch beim grünen Wasserstoff, der bisher stark unterrepräsentiert im H2-Umsatz  ist, will man Zeichen setzen. Nachdem man am 04.02.2021 gemeldet hatte ein landesweites Wasserstoffnetzwerk inclusive Produktion für Südkorea mit der Hyosung Corp aufbauen und betreiben zu wollen, dem Durchbruch auf dem norwegischen Markt – gemeldet am 09.03.2021 – ist man jetzt bei einem potenziell wichtigen, umsatzträchtigen Markt in Stufe eins eingetreten. Auf Dauer könnte man – im Wettlauf u.a. mit einer Gruppe um ThyssenKrupp oder der schwedischen H2 Green Steel- eine ganze Branche emisssionfrei machen. Eine Multimilliardenbranche.

Und man findet Aufmerksamkeit. So findet sich aktuell bei CNBC in der ausführlichen Berichterstattung unter dem Titel: „German steel powerhouse turns to ‘green’ hydrogen produced using huge wind turbines“ folgender Hinweis:

„..hoping it will help to decarbonize the energy-intensive steel industry in the years ahead. „

Letzte Woche ging die von den drei Projektpartnern Salzgitter AG (ISIN:DE0006202005), E.ON SE (ISIN:DE000ENAG999)Tochter Avacon und Linde plc (ISIN:IE00BZ12WP82) „Windwasserstoff Salzgitter – WindH2“ -Anlage in Betrieb. Und so wird auf dem Gelände des Hüttenwerks in Salzgitter künftig grüner Wasserstoff mit Strom aus Windenergie erzeugt.

Plug Power muss Bilanzen 2018,2019,vorläufige Zahlen 2020 korrigieren, KPMG sieht Verstösse gegen US-GAAP-Regeln. Laut Management keine Auswirkungen auf Prognosen oder Cash-Positionen.

Hierbei bildet „WindH2“ einen zentralen Baustein des von der Salzgitter AG entwickelten Technologie-projektes SALCOS® – Salzgitter Low CO2 Steelmaking ab. Mit dem sogenannten SALCOS Projekt befinde man sich auf dem effizientesten und zeitnah umsetzbarsten Weg zu einer Reduzierung von CO2-Emissionen, langfristig sogar zu einer fast CO2-freien Stahlherstellung. Dabei wird regenerativ erzeugter Wasserstoff den bislang für die Verhüttung von Eisenerzen erforderlichen Kohlenstoff substituieren. Und die bisher am Standort betriebenen drei Hochöfen müssen dafür schrittweise durch eine Kombination aus Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen ersetzt werden. Über eine solche Transformation der Stahlerzeugung könnten deren CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um etwa 95 Prozent verringert werden.

Zalando mit erwartet starkem 2020 setzt sich höhere Ziele: 2025 sollen es 30 Mrd Bruttowarenumsatz werden, langfristig 10% vom europäischen Modemarkt.

SFC arbeitet Indienauftrag ab

H2-Update: Ballard’s Kunden sind die Eintrittskarte in die grössere Zukunft – Canadian Pacific und die Kölner RVK…

Wacker Chemie sieht positiv ins Jahr

Nordex mit Italienauftrag

Hypoport mit einem vorsichtigen Ausblick für 2021, insgesamt guten Zahlen für 2020 – und langfristigem Wachstumspfad vor Augen

Daldrup mit Forschungsauftrag – könnte zukünftig zu vermehrten Aufträgen in bisher nicht geeigneten Geothermie-Regionen

PNE verkauft 88 MW Windpark in Schweden – seit Februar 2021 im Bau befindlich, finanziert von NORD/LB und Siemens Financial Services

Und auch Siemens Energy ist mit im Spiel

Der zukünftige DAX-Konzern Siemens Energy AG (ISIN: DE000ENER6Y0), der am 19.03.2021 einen Überblick über seine umfangreichen Wasserstoffaktivitäten geben wird, lieferte an die Projektpartner die notwendige Elektrolyseanlage: Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat zentral auf dem Werksgelände zwei Siemens 1,25 Megawatt-PEM-Elektrolyse-Einheiten installiert, die pro Stunde rund 450 Kubikmeter (m3) hochreinen Wasserstoff erzeugen werden. Schon heute wird in der Stahlherstellung Wasserstoff für Glühprozesse und in den Feuerverzinkungsanlagen eingesetzt.

Und die e.on Tochter Avacon betreibt auf dem Gelände der Salzgitter AG sieben neu errichtete Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 30 Megawatt (MW).  Während der Industriegasproduzent Linde derzeit noch den Wasserstoff per Lkw liefert und künftig die kontinuierliche Versorgung des Wasserstoffbedarfs absichern wird. Sämtliche Anlagen sind derzeit im Probebetrieb. Mit “WindH2“ wollen die Partner Know-how sowie Erfahrungen mit der Vor-Ort-Produktion von Windstrom und Wasserstoff, sowie deren Integration in die komplexen Abläufe und Prozesse eines integrierten Hüttenwerks sammeln. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf rund 50 Millionen Euro. Der Bau der Elektrolyse wurde von der KfW gefördert.

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Und nicht ohne Grund ist Linde in diversen Wasserstoffindizes vertreten

Das Thema Wasserstoff ist ein spannendes Anlagethema: So wie es früher bei den Internetwerten oder Technologiewerten werden nicht alle Unternehmen, die derzeit in „Wasserstoff“ unterwegs sind, jemals die Verlustzone verlassen. Andere werden sich wahrscheinlich am Markt etablieren können. Welche – ist die Frage?

Wird Plug Power dabei sein, die mit 5 Mrd in der Kasse direkt mehrere Multimilliarden-Joint Ventures auf verschiedenen Kontinenten, in verschiedenen Branchen mit unterschiedlichen Konzernen dieses Jahr angeschoben haben? Oder Nel, die gerade die erste voll-automatische Serienproduktionsanlage für Eleketrolyseure in Heroya aufbauen – mit bis zu 2 GW jährlicher Produktionskapazität . Vielleicht aber eher Ballard Power mit ihrer fast marktbeherrschenden Stellung im Omnibus-Brennstoffzellenantrieb. Oder eher die „klassischen Konzerne“, die sich gerade darauf stürzen starke Wasserstoff-„Abteilungen“ aufzubauen – Linde, Air Liquide, Siemens Energy, Alstom, Daimler – um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Vielelicht aber doch eher eine ITM, Bloom, Everfuel, Enapter, SFC oder…

Diversifizierung, Risikostreuung oder direkt „nur“ in den H2-Index – wenn man an die Wassserstoffzukunft glaubt

Und je nach Risikoneigung ist eine Spekulation auf die Zukunft der Wasserstoffbranche möglich: Mit jeweils begrenzten Einsatz in einzelne Pureplayer – oder direkt mehrere – etwas für den „Alles oder nichts“-Spekulanten. Oder doch lieber in einen oder mehrere der grossen Konzerne mit stark wachsender Bedeutung im Wasserstoffsektor-weniger schwankungsanfällig, aber natürlich auch nicht qualifiziert zu einem Verdoppler oder Vervielfacher innerhalb kurzer Zeit.

Und dann gibt es ja noch die Wasserstoffindizes – breiter gestreut – Risikoverteilung auf mehrere Wetten mit Beimischung der grossen Konzerne. Hier findet sich bespielsweise einer von der HypoVereinsbank der „Global Hydrogen Index II“ mit aktuell 20 Unternehmen. Dazu zählen derzeit Ballard Power Systems Inc., Linde plc., Nel ASA und Olin Corp. Der Global Hydrogen Index II auf EUR-Basis wird halbjährlich angepasst und gleichgewichtet. Oder der „E-Mobilität Wasserstoff Index ®“, der von Morgan Stanley berechnet wird – der derzeit nur aus 9 Werten besteht, maximaler Anteil je Aktie 25 %, u.a. Plug Power, Nel Asa, Linde , Air Liquide, SFC, Ballard Power.

Beeindruckender Status Quo: Linde ist derzeit Marktführer – weltweit

Kommt zur bisherigen Wasserstoffleistungsbilanz Lindes hinzu: Grösste Produktionskapazität und Verteilsystem für verflüssigten Wasserstoff. Grösste Lagerstätte für Wasserstoff weltweit verbunden mit einem über 1.000 KM langen Pipelinenetz. Über 200 installierte Wasserstofftankstellen. Über 80 Elektrolyseanlagen installiert weltweit. Grösste Elektrolyseanlage für green hydrogen weltweit in Leuna – Baubeginn im Januar diesen Jahres erfolgt.  Und:Snam Kooperation: 42.000 KM Pipeline Netz mit Linde’s H2-Expertise kombiniert. Dazu: Technologieführer (nach eigenen Aussagen) in der Elektrolysetechnik durch das  ITM Joint Venture: ITM Linde Electrolysis GmbH.

Starke Konkurrenz für Nel, Bloom Energy und Plug Power,

die auch mit dem Verkauf von Elektrolyseanlagen auf dem Markt ihren Anteil sichern wollen. Und  hier versuchen müssen mit der Finanzkraft einer Linde mitzuhalten. Linde kann seine Strategien umsetzen, ohne sich Gedanken über die Finanzierung eventueller Anlaufverluste zu machen. Während Plug Power, Nel und die anderen auf einen funktionierenden Kapitalmarkt angewiesen sind, hat Linde das Geld bereits. So aber auch Plug Power, die kürzlich Rekord-Mässige knapp 2,5 Mrd USD “reinholten”.

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 Aber für den Vergleich – es ist ein Kampf mit ungleichen Voraussetzungen

Umsatz Ballard Power (106,3 Mio USD) plus Umsatz NEL (rund 63 Mio USD) plus Umsatz Plug Power (230 Mio USD) in 2019 ergibt insgesamt rund 400 Mio USD gegenüber den allein 2 Mrd. Wasserstoffspartenumsatz bei Linde 2019. Zeigt die Möglichkeiten “der Grossen” einen Markt, der immer interessanter  wird “aufzurollen”, auch wenn  die Börsenbewertungen der “kleinen” mittlerweile durchaus “sichtbar” sind mit sehr hohen Umsatzmultiples und Bewertungen im Milliardenbereich.  Aber Expertise ist am Markt käuflich, gerade für die einen Multi wie Linde: ITM Power gehört mittlerweile zu 20 % zu Linde (günstige Einstiegskurse) und betreibt mit Linde ein 50/50 Joint Venture.

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„Und angesichts der erwarteten Investitionsvorhaben von mehr als 100 Milliarden Dollar denke ich, dass sich unser Wasserstoffgeschäft in Zukunft vervierfachen könnte“

So sagte CEO Steve Angel bereits am 28.05.2020 in einem Interview mit dem Handelsblatt zu den „Wasserstoffambitionen” des Gasekonzerns. Und wenn man sich die Homepage der Linde anschaut, findet man einige Produkte, die so auch von den “Kleinen” angeboten werden: Komplettanlagen von Wasserstofftankstellen (bereits 70 Installationen weltweit). Wasserstoffdistribution, “klassische” Anlagen zur Wasserstoffgewinnung – derzeit wesentlich “günstiger” und wohl demnächst Elektrolyse anlagen für die nachhaltige Gewinnung von Wasserstoff. Jedenfalls: “Linde besitzt jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet der Wasserstoffanlagen und hat bereits mehr als 200 Anlagen zur Wasserstofferzeugung mit Kapazitäten von 100 bis 100.000 Nm³/h gebaut.”(Linde plc/HP)

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PNE verkauft 88 MW Windpark in Schweden – seit Februar 2021 im Bau befindlich, finanziert von NORD/LB und Siemens Financial Services

Und man hat erkannt: „In der Zukunft einer Wasserstoffgesellschaft hingegen muss der Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Die Elektrolyse von Wasser bietet diese Möglichkeit. Bei diesem Verfahren zerfällt Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff. Der so gewonnene Wasserstoff kann – gasförmig komprimiert oder tiefkalt verflüssigt – gelagert, transportiert und als Treibstoff in Verbrennungsmotoren oder in Brennstoffzellen zur Energiegewinnung eingesetzt werden.” (Linde plc./ HP)

Was bedeutet das nun für die Anleger?

Zwar ist Linde kein reinrassiger Wasserstoffwert, aber Linde ist ein Grosskonzern, der erkannt hat, das er zukünftig mit seinem alten Segment “Wasserstoff” ganz neue Marktchancen besitzt. Und man hat die Stärke mit anderen grossen seinen Marktanspruch zu zementieren. So wie heute die weitreichende Kooperation mit Snam Basis für einen kräftigen Marktanteilsschub/Umsatzschub im Bereich “grüner Wasserstoff” stehen kann.

Und Zukaufen ist auch im Budget

Und man hat rechtzeitig erkannt, dass innovative, junge Unternehmen hierbei helfen können eine “Tanker” umzulenken: ITM-JV und Beteiligung. Wer an Wasserstoff glaubt und gleichzeitig Bedenken bei den hohen Bewertungen der reinen Wasserstoff-Storyaktien hat, kann mit Linde einen Profiteur der Wasserstoffinitiativen “an Bord holen, der aber natürlich nicht die Verdreifachung oder Vervielfachungschancen der “kleinen” Newcomer hat, aber auch nicht die hopp oder top Situation bietet. “All-in” ist nicht jedermanns Sache und so bietet Linde eine Teilhabe an einem Großkonzern, der allein aufgrund seiner Ressourcen wohl nicht überall der erste sein wird, aber die Möglichkeiten hat “einen Markt” als Second-Mover zu besetzen. Und die Kapazitäten hat man bei Linde. Weiterhin wurde erkannt, welche Wachstumsmöglichkeiten Wasserstoff bietet im Gegensatz zu den anderen, angestammten Geschäftsfeldern des Gasespezialisten.


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