Vectron: Übernahme? Delisting? Thomas Stümmler hat es geschafft. Wer hätte daran geglaubt?

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Vectron Systems AG: Vectron veröffentlich Zahlen für 2023

„Halten Sie ein Auge auf uns, da wird sich noch einiges tun!“ so der Gründer, Hauptaktionär und CEO der Vectron Systems AG (ISIN: DE000A0KEXC7) im September auf der Frankfurter Herbstkonferenz. Seitdem hat die Vectron operativ deutliche Frotschritte gemacht – seit vielen Jahren konnte man auch mal eine Prognose erreichen. Durch die acardo-Übernahme standen bei der neuformierten Vectron-acardo Gruppe endlich wieder schwarze Zahlen unter dem Strich in 2023. Dazu konnte der ehemals reine „Kassenhersteller“ Vectron einen guten Teil der Strecke vorankommen, zu einem Anbieter vernetzter Dienste „rund um ein digitales Kassensystem“ zu werden. Ein Angebot für die Gastronomie, das monatliche Erträge für Vectron generieren kann. Und diese Erträge je Kassensystem inclusive verbundenen Lösungsansätzen für beispielsweise Zahlung, online-Bestellung am Tisch, Kundenbindungsprogramm, Platzreservierung, Internetauftritt, Lieferdienst, scheinen ein Vielfaches dessen zu betragen, was man früher mit einem Kassensystem beim   Verkauf für dessen Nutzungsdauer von 7 Jahren-plus erzielen konnte.

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Thomas Stümmler sagte seit Jahren der Vectron goldene Zeiten voraus – eine Übernahme scheine möglich. Oft nicht ernstgenommen – und jetzt ist sie da. Übernahmeangebot.

Und immer hatte der CEO, Gründer und Hauptaktionär gebetsmühlenhaft auf Investorenveranstaltungen die Chancen der Vectron in optimistischen Farben gemalt. Wie sich späte erwies, oft zu optimistisch, durch Corona kräftig zurückgeworfen. Aber in letzter Zeit, wie sich auch im Chart der lange geschmähten Aktie widerspiegelt, hatte der Markt Vertrauen in die Vectron wieder gefasst. So schloss die Aktie am Freitag bei 9,70 EUR – mit einer Entwicklung, die jeden Chartisten in wahre Freude versetzen müsste: Seit mehr als 12 Monaten klarer Aufwärtstrend. Auf 5 Jahressicht noch ein weiter Weg zu den alten Kursniveaus von knapp 20,00 EUR Anfang 2020 oder den 14,00 EUR Mitte 2021 – aber die Richtung kann operativ und kurstechnisch gefallen.

Vectron Aktie als Übernahmeziel.

Vectron AG-Chart powered by goyax.de

Jetzt kommt ein Übernahmeangebot – 10,50 EUR je Vectron Aktie. Reicht das? CEO macht mit, aber Schwelle von 70% erfordert weitere Abgabewillige.

Die Vectron Systems AGhat heute um 3:40 Nachts per ad-hoc den Abschluss eines Business Combination Agreement mit der Shift4-Unternehmensgruppe („Shift4“) gemeldet. Shift4 ist ein in den USA ansässiges, börsennotiertes Unternehmen, das auf integrierte Zahlungs- und Handelstechnologie spezialisiert ist. Angestrebt werde ein für beide Seiten „vorteilhafter“ Unternehmenszusammenschluss mit dem Ziel, eine gemeinsame Wachstumsstrategie zu verfolgen. Parallel dazu konnte Shift4 einen Kaufvertrag über den Erwerb von rund 41,4 % des Grundkapitals von Vectron mit dem amtierenden Vorstandsvorsitzenden, Thomas Stümmler, und einer von ihm kontrollierten Gesellschaft abschliessen:

In dem Business Combination Agreement hat sich Shift4 verpflichtet, spätestens innerhalb von sechs Werktagen ein Erwerbsangebot für alle Vectron-Aktien zu einem Angebotspreis von EUR 10.50 je Vectron-Aktie auszulegen, soweit sie nicht durch bilaterale Kaufvereinbarungen erworben werden. “ (ad-hoc, 1.06.24, 3:40 Uhr)

Während der Angebotspreis einer Prämie von ca. 50,4% auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten sechs Monate vor Ankündigung der Transaktion entspricht, ist der Aufschlag auf den Schlusskurs vom Freitag wesentlich weniger beeindruckend. Ob knapp 1,00 EUR „mehr“ die Abgabebereitschaft der wieder Hoffnung schöpfenden Aktionäre weckt, sei dahingestellt. Insbesondere da selbst das angekündigte Delsiting der Aktie bei einem Erreichen einer Annahmeschwelle von 70% der Aktien durch fortbesethende Handelbarkeit der Aktie, beispielsweise an der Börse Hamburg, ihren Schrecken verliert.

Helfen bei der Schwelle soll eine 10%-ige Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht.

In dem Business Combination Agreement hat Shift4 sich zudem verpflichtet, eine Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital durch Ausgabe von 805.651 neuen Aktien (entsprechend 10% des aktuellen Grundkapitals) zu einem Preis von EUR 10,50 je Aktie zu zeichnen, was einem Emissionserlös von rund EUR 8,5 Mio EUR entspräche. Dazu hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats heute eine entsprechende Kapitalerhöhung beschlossen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Daneben habe Shift4 grundsätzliche Bereitschaft erklärt, den weiteren Wachstumskurs von Vectron durch eine operative Zusammenarbeit und ggf. auch mit weiteren finanziellen Mitteln zu unterstützen.

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Sowohl die Zeichnungsverpflichtung von Shift4 aus der Kapitalerhöhung als auch der Vollzug des beabsichtigten Erwerbsangebots und des Kaufvertrags bezüglich der Aktien von Herrn Stümmler stehen u.a. unter der Bedingung, dass es Shift4 gelingt, insgesamt mindestens 70% der Vectron-Aktien (unter Einrechnung der Aktien aus der Kapitalerhöhung) zu erwerben. Daneben stehen die jeweiligen Transaktionsschritte unter weiteren für solche Maßnahmen üblichen Bedingungen, die sich etwa auf das Fehlen einer wesentlichen negativen Veränderung beziehen. Die Transaktion bedarf keiner behördlichen Zustimmung bzw. unterliegt keinen regulatorischen Bedingungen.

Kombination macht Sinn – Vectron als Vertriebsarm der Amerikaner. Gibt schlechteres.

Mit der geplanten Übernahme streben Shift4 und Vectron eine vollständige Integration der Vectron in Shift4 an. Dazu hat sich Vectron verpflichtet, auf Ansuchen von Shift4 nach Vollzug des Erwerbsangebots mögliche strukturelle Maßnahmen, insbesondere ein Delisting der Vectron-Aktien vom Börsenhandel, den Abschluss eines Beherrschungsvertrags, einen Squeeze-out oder andere Integrationsmaßnahmen zu gegebener Zeit zu unterstützen. Ein solches Delisting löst keine Verpflichtung von Shift4 zur Abgabe eines (weiteren) öffentlichen Angebots von Shift4 zum Erwerb von Vectron-Aktien aus. Hierbei soll der Vectron-Vorstand im Amt bleiben und Vectron soll zukünftig die Zahlungsabwicklungsdienstleistungen von Shift4 in Deutschland vertreiben.

Vectron musste und hat sich neu erfunden – demnächst ohne Kleinaktionäre?

2023 – Prognose erfüllt. Vectron dank arcado und Kostensparprogramm wieder EBITDA-„grün“. Die seinerzeit positiv aufgenommene Prognoseerhöhung im Herbst konnte man letztendlich erfüllen: Während sich der Umsatz 2023 – auch übernahmebedingt – von 25,2 Mio EUR auf 37,4 Mio EUR verbesserte, drehte beim operativen Ergebnis (EBITDA) deutlich das Vorzeichen und erreichte ein vorläufiges Ergebnis von 3,0 Mio EUR (2022: – 4,0 Mio EUR).

„Wir sind stolz, dass neben acardo auch Vectron wieder positive Zahlen zum Ergebnis beigetragen hat. Mit einem vorläufigen EBITDA für das Geschäftsjahr 2023 von EUR 3,0 Mio. liegen wir zudem am oberen Ende der abgegebenen Prognose von EUR 2,2 Mio. bis EUR 3,2 Mio. Mit Erlösen von rund EUR 13,2 Mio. wurden in 2023 bereits 47% Prozent der Umsätze im Geschäftsbereich Vectron mit wiederkehrendem Charakter erzielt. Der Fokus der kommenden Jahre wird weiterhin klar auf dem Ausbau digitaler Angebote liegen, die überwiegend wiederkehrend abgerechnet werden und somit deutlich zur Steigerung und Stabilisierung von Umsatz und Ertrag beitragen werden“, erläuterte Ende Februar CEO, Hauptaktionär und Gründer Thomas Stümmler.

Werden die lange als Träume belächelten Ertragspotentiale „rund um die Kassensysteme“ wirklich?

Wiederkehrende Einnahmen aus Paymentservices, Reservierungs-, Couponing-, Kundenbindungsprogrammen, Websites mit Bestellfunktionalitäten und vielen anderen Ideen sollen aus einem Kunden der ca. alle 7 Jahre ein neues Kassensystem erwarb, einen monatlich immer mehr zahlenden und nutzenden  „Dienstleistungskunden“ machen. Was nach den Erläuterungen des Vectron CEO’s  auf der HK23 ein Vielfaches des „früheren“ Deckungsbeitrags je Kunden je 7 Jahre Kassennutzung von rund 1.500 EUR ausmachen soll. Allein einzelne Services, wie „Inhouse Ordering“ (mtl. 100,00 EUR), POS-Pay(mtl. 80,00 EUR), Cloudpakete (mtl. 25,00 EUR ), Tischreservierung (mtl. 25,00 EUR), Webshop (Online Ordering)(100,00 EUR), Selfpayment (mtl. 80,00 EUR) könnten bereits ein Vielfaches je Kunden bereits in EINEM Jahr erzielen. Und das dann über 7 Jahre gerechnet…

Und das ist erst der Anfang folgt man den Worten des Vectron-CEO im Herbst letzten Jahres.

Um nicht zu erschlagen, nur in Kurzform die weiteren Möglichkeiten, die teilweise bereits seit kurzem angeboten werden, respektive noch in der Testphase sind, in Kurzform, ohne schwindlig machende Hochrechnungen: „Inhouse Ordering“ (mtl. 100,00 EUR) – jetzt auf der Internorga im Vertrieb, POS-Pay(mtl. 80,00 EUR) – ebenfalls im Umfeld der Messe präsentiert, Cloudpakete (mtl. 25,00 EUR ), Tischreservierung (mtl. 25,00 EUR), Webshop (Online Ordering)(100,00 EUR), Selfpayment (mtl. 80,00 EUR) -jetzt auf der Internorga im Vertrieb …

Kommen die Amerikaner zu früh für die Aktionäre? Werden sie rausgekauft bevor die grosse Ernte beginnt? Macht es Sinn als Aktionär an Bord zu bleiben, gerade weil die Prämie auf den aktuellen Kurs eher mau erscheint? Und dazu die operativen Möglichkeiten durch die Shift4 nochmals kräftig verbessert werden? Drinbleiben ist die Frage. Und bei der Antwort sollte man sorgfältig Pro und Contra Abwägen – und…

 

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