TecDAX | Nordex Aktie Kurssturz: Steigende Shortpositionen, Analysten, ungeklärter Unfall – dagegen Aufträge, die verpuffen.

Post Views : 1708

06.10.2021 – Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) ist unter Druck. Zwar scheinen derzeit die Aufträge nur so zu sprudeln (allein gestern 67 MW, heute 71 MW), aber die Aktie geht immer weiter in die Knie. Woran es liegt? Seit der grossen Kapitalerhöhung, die die Aktie aus ihrem positiven Trendkanal förmlich „herausschoss“, kommt die Kursentwicklung der Aktie einfach nicht voran. Im Gegenteil: Erholungsversuchen stehen kräftige Rückschläge gegenüber. Und am Ende liegt die Aktie wieder ein Stück tiefer. Aktuell drücken verschiedene Faktoren auf die Kursentwicklung:

Zuerst brach aus bisher ungeklärten Gründen am 29.09.2021 ein „Riesenwindrad“ – 240 Meter Höhe, 4,5 MW Turbine von Nordex „zusammen“,

mit dem bis heute ungeklärten „warum?“ und den möglicherweise drohenden Konsequenzen für die über 1000 Windräder gleichen Typs, die bisher von Nordex installiert worden sind. Ein Abnahmestop und Stillegungsbeschluss von RWE für einen Windpark in Jüchen ist nur ein erster Hinweis auf eine möglicherweise drohende Kostenlawine für Nordex

Dann senkt heute Metzler den Daumen über die Aktie

Passend zur negativen Kursentwicklung und generell nachdenklichen Grundstimmung für Windanlagenbauer – Deutsche Bank reduziert heute auch das Kursziel für Siemens Gamesa – kommt heute die Meldung: Metzler reduziert Kursziel für die Nordex Aktie von 28,00 auf 23,00 EUR. Beim Buy bleiben die Analysten wohl. Generell sieht es bei den Analysten eigentlich noch ganz gut aus für die Nordex Aktie:

Während vor drei Monaten von 12 Analysten genau 7 ein Buy, einer ein „Overweight“ und 4 bei Halten die Nordex Aktie einstuften, kommen jetzt bei 11 Analysten insgesamt 9 auf ein Buy und nur noch 2 auf Hold. Natürlich auch der Kursschwäche der Aktie geschuldet, die die Bewertungskennziffern des Unternehmens attraktiver macht.

Steinhoff: Vergleich in den Niederlanden unwiderruflich nach Ende der Widerspruchsfrist. Fehlt „Südafrika“. Dort sind keine neuen Termine bekannt.

PNE wird zum Bestandshalter umgebaut, dazu läuft das Projektgeschäft rund und „Squeeze-Out“ Phantasie dazu. PNE-Aktie ein defensives Investment?

H2-Update: Nel muss zusehen, wie NIKOLA geht fremd.

Aurelius holt sich 45 Mio EUR mit Anleihe. Grosses vor?

Mutares will 100 Mio EUR und Uplisting – wieder Aurelius voraus.

Klarer positionieren sich die Shortseller, die Schwächen eines Unternehmens schneller als andere zu erkennen meinen

Hier kommt – auch wenn aktuell keine wesentlichen Positionsänderungen erfolgten – Nordex auf ein für deutsche Aktien sehr hohes „Negativum“: Insgesamt meldepflichtig wurde 6,93 % aller Nordex-Aktien leerverkauft. Wohlgemerkt: Nur meldepflichtige Positionen von mindestens 0,5 % des Gesamtaktienkapitals werden erfasst, also sollte die vollständige Leerverkaufsquote wesentlich höher sein. Und dass ist schon eine kursbeeinflussende Grössenordnung. Und bisher scheinen die „shorts“ ja auch ganz richtigzuliegen.

Zwar nur in kleineren Schritten, aber aktuell steigen die Shortpositionen weiter an: Für Gestern meldete Gladstone Capital Management LLP einen Anstieg auf 1,08 %. Und am 04.10.2021 erhöhten drei Hedgefonds ihre Shortpositionen nochmals: Arrowstreet Capital, Limited Partnership auf 0,80 %, PDT Partners, LLC erreichten die Meldegrenze von 0,5% und Susquehanna International Holdings LLC ging auf 0,73 % hoch. Davor am 01.10.2021 erhöhte Thélème Partners LLP kräftig den Einsatz auf 0,95 %.  Ende September erstmals mit 0,59 % dabei: Tower House Partners LLP. AKO Capital LLP (1,68 %) und AHL Partners LLP (0,60 %) agierten im August zuletzt.

Gegen Kursschwäche hilft: OPERATIVES. Auf Dauer unwiderlegbar. Und hier gibt es aktuell auch Erfreuliches. 67,2 MW für die Ukraine

Gestern meldete Nordex, dass der türkische Stammkunde Eksim Yatirim Holding A.S. Ende September 14 Turbinen des Typs N149/4.X für sein erstes Windprojekt in der Ukraine bestellt hat. Der Auftrag umfasst außerdem einen Premium Service-Vertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren.

Der Windpark „Skole mit einer Gesamtkapazität von 67,2 MW entsteht nahe der Stadt Skole in der Westukraine. Errichtungsbeginn der Turbinen erfolgt ab März 2022. Ab Herbst 2022 sollen alle Anlagen sauberen Strom in das ukrainische Netz speisen. Damit die Turbinen auch in der kalten Jahreszeit eine hohe Verfügbarkeit haben, liefert die Nordex Group sie in der Kaltklimavariante aus.

Steinhoff: Vergleich in den Niederlanden unwiderruflich nach Ende der Widerspruchsfrist. Fehlt „Südafrika“. Dort sind keine neuen Termine bekannt.

PNE wird zum Bestandshalter umgebaut, dazu läuft das Projektgeschäft rund und „Squeeze-Out“ Phantasie dazu. PNE-Aktie ein defensives Investment?

H2-Update: Nel muss zusehen, wie NIKOLA geht fremd.

Aurelius holt sich 45 Mio EUR mit Anleihe. Grosses vor?

Mutares will 100 Mio EUR und Uplisting – wieder Aurelius voraus.

Eksim ist seit 2011 im Windenergiegeschäft tätig und betreibt heute acht Windparks mit einer Gesamtleistung von 451 MW in der Türkei, die alle mit Nordex-Turbinen ausgestattet wurden. Mit Skole haben Eksim und die Nordex Group ihre geschäftliche Zusammenarbeit auf die Ukraine erweitert. Skole ist die erste Windparkinvestition von Eksim außerhalb der Türkei.

„Es freut uns, dass wir mit einem weiteren Projekt einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Windenergie in der Ukraine leisten können“, sagt Patxi Landa, Vertriebsvorstand der Nordex Group. „Gerne unterstützen wir Eksim bei ihrem ersten Windprojekt in der Ukraine. Heute haben wir im Land Kapazitäten von 322 MW am Netz.“

… und heute 71 MW für Polen

Für zwei Projekte über insgesamt 70,9 MW liefert die Nordex Group 20 Anlagen des Typs N117/3600. Beide Aufträge, die die Nordex Group Ende September erhalten hat, umfassen auch einen Premium Service-Vertrag zur Wartung und Instandhaltung der Turbinen über einen Zeitraum von 15 Jahren und der Option, zweimalig den Service um je fünf weitere Jahre zu verlängern.

Elf Anlagen liefert die Nordex Group für den 38,5-MW-Windpark „Liskowo“ im Norden Polens. Hier hat der dänische Projektentwickler European Energy A/S für seinen sechsten Windpark im Land die Turbinen des Typs N117/3600 auf 134 Meter Stahlrohrtürmen bestellt. Für die Nordex Group ist es eine Premiere, die Anlagen des Typs N117/3600 auf Stahlrohrtürmen mit dieser Nabenhöhe zu errichten.

Die weiteren neun Anlagen liefert die Nordex Group für einen 32,4-MW-Windpark ebenfalls nach Nordpolen. Alle Turbinen werden Mitte 2022 geliefert und errichtet. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2023 vorgesehen.

Nordex ist ein ernstzunehmender Player auf dem Weg zur Klimaneutralität 2050 – der jetzt in noch rauere Winde geraten könnte

Die Gruppe hat über 35 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert. Und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von etwa EUR 4,6 Mrd. Derzeit beschäftigt das Unternehmen über 8.500 Mitarbeiter. Und zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland. Spanien. Brasilien. USA. Indien und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen vor allem der 4- bis 6,X-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.

Aktuell (06.10.2021 / 09:20 Uhr) notieren die Aktien der Nordex SE im XETRA-Handel  zum Schluss Freitag mit Minus- 0,52 EUR (-3,86 %) bei 12,92  Euro.


Chart: Nordex SE | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

Prime Standard | PNE Aktie ein Kauf? Wachsender Bestandshalter mit Projektgeschäft mit Prise „Squeeze-Out-Phantasie“
General Standard | Berentzen-Gruppe: Ergebniszuwachs und Ergebnisprognose angehoben

Share : 

Interviews

Wochenrückblick

Trendthemen

Anzeige

Nachrichten TecDAX

Anzeige

Related Post

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner