SDAX | Corestate Capital – Chaos? Designierter CEO weg, neuer CEO ernannt, alter CEO wird CFO…

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Die CORESTATE Capital Holding S.A. (ISIN: LU1296758029) traute sich ja im September wieder zu einer Prognose, die Corona-bedingt die sonst üblichen „Zuckerstücke“ der transaktionsbedingten Erträge für 2020 stark reduziert sah. Und man schien auf Erholungskurs, aber wie passt dazu

die einschlagende und unerwartete  Nachricht von letztem Sonntag: Neuer Ankeraktionär mit rund 9,9% sei Vestigo Immobilien Investments Limited Partnership, die gemeinsam mit „weiteren Investoren“ eingestiegen seien und

Rausschmiss des alten Aufsichtsrats per sofort

ist die klare Botschaft, dass sich einiges ändern soll. Aber was ist das Ziel? Wohin soll die Corestate gehen? Der abrupte und unerwartete Rücktritt des CEO Lars Schnidrig im Oktober löste schon viele Fragen aus – die nicht beantwortet wurden. Offensichtlich gab es innerhalb des Unternehmens – bestätigt durch den aktuellen Coup – widerstreitende Strategien und Uneinigkeit. Ob der Rücktritt Schnidrigs im Zusammenhang mit der aktuellen „Übernahme“ steht, wird sich vielleicht im Laufe der Entwicklung noch klarer herauskristallisieren.

Und der Abschied der alten Ankeraktionäre ist auch ungeklärt: Warum? Zu welchem Preis? Was wollen die neuen Aktionäre?

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Jetzt ist klare Kommunikation gefordert, um die Unsicherheit zu nehmen. Zuletzt fand die Strategie des Deleveraging eigentlich – wenn man die Aktienkursentwikclung seit Ende Oktober ansieht – eigentlich Zustimmung. Auch wenn man weit entfernt der alten Kurse von weit über 40,00 EUR handelte. Und der „Coup“ vom Wochenende führte am Montag zu einem Kurseinbruch im zwiestelligen Prozentbereich. Weiter ging es am Dienstag – wieder einMinus im zweistelligen Prozentbereich. Und jetzt handelten die „neuen Herrn“ wieder. Umkrempeln angesagt.

Bisher viele Fragezeichen

Kryptisch hiess es Montag Morgen erstmal: „Auf Vorschlag von Vestigo wurden zur Umsetzung einer strategischen Weiterentwicklung der Gesellschaft der ehemalige Dexia-CEO Friedrich Munsberg, Prof. Dr. Hermann Wagner, früher Partner …“ zum Aufsichtsratsvorsitzenden berufen. Und der gesamte alte Aufsichtsrat war auf einmal weg, ein komplett neuer Aufsichtsrat ernannt – per sofort. Kompetenz ist definitiv im neuen Aufsichtsrat zu finden, aber wohin soll das Schiff fahren?

Dazu dann Gestern um 22:00 Uhr wieder ein Paukenschlag

Am 06.10 2020 hatte die Corestate einen neuen CEO aufs Schild gehoben: „…dass Klaus Schmitt, früheres Vorstandsmitglied der Patrizia AG, zum 1. Januar 2021 für zunächst drei Jahre das Amt des Vorstandsvorsitzenden (CEO) übernehmen wird. “  Und der damalige CEO Lars Schnidrig hatte seinen Rücktritt erklärt und wollte sich neuen Aufgaben widmen. außerhalb von Corestate.

UND JETZT ROLLE RÜCKWÄRTS UND ZUR SEITE

Am 01.12.2020 um 22:00 Uhr wird ein neuer CEO aus dem Hut gezaubert: “ hat René Parmantier mit sofortiger Wirkung und für eine Amtszeit von drei Jahren zum neuen Vorsitzenden des Vorstands (CEO) ernannt. “ wow. diesmal mit sofortiger Wirkung! Und was passiert wieter: Der bis dato amtierende CEO Lars schnidrig scheidet nicht mehr aus, nein er wird  – eine Stufe tiefer – weiter für Corestate tätig sein: „ …bisherige Vorstandsvorsitzende, Lars Schnidrig, wurde ebenfalls mit sofortiger Wirkung und für eine Amtszeit von drei Jahren zum Finanzvorstand ernannt. Schnidrig hatte diese Position für Corestate bereits in den Jahren 2017 und 2018 inne.“

Dabei könnte es einem schon etwas schwindlig werden – jedenfalls ist die Corestate von heute eine ganz andere als die noch letzte Woche – gibt es versteckte Bomben, die ein derartig schnelles Handeln erforderlich machten? Hat es einen Machtkampf gegeben zwischen designiertem CEO und ausscheidendem CEO – und am ende lachte dann ein dritter CEO.

„Der ursprünglich designierte CEO Klaus Schmitt wird sein Amt am 1. Januar 2021 nicht antreten.“

ist der einzige Kommentar zum Doch-nicht-CEO. Aber der Neue wird gebührend präsentiert. Und zwar von Friedrich Munsberg, neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates: „Mit René Parmantier haben wir einen erfahrenen und dynamischen neuen CEO gewinnen können. Er wird entscheidend dazu beitragen, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren seinen Wachstumskurs wieder beschleunigen kann. Ich freue mich auch sehr, dass Lars Schnidrig seine frühere Rolle als Finanzvorstand wieder wahrnimmt; eine Position, die er bereits in der Vergangenheit sehr erfolgreich mit Fokus auf Schuldenreduktion und Shareholder Value ausfüllte.

Und der neue CEO läßt sich nicht lumpen. René Parmantier sagt: „Ich freue mich sehr auf meine neue Rolle bei Corestate. In meiner beruflichen Laufbahn haben Transaktionen und Finanzierungen für Immobiliengesellschaften immer eine große Rolle gespielt. Diese Erfahrung kann ich nun bei Corestate einbringen. Ich sehe erhebliches Wachstumspotential sowohl im bestehenden Produktbereich des Anlagemanagements als auch vor allem im Segment Private Debt. Auf der Transaktionsseite ist der Markt nach wie vor sehr stark, auch die Bewertungen werden höher. Das Mezzanine-Geschäft bleibt attraktiv und das verwaltete Vermögen soll wachsen.“

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Sparen und Core immobilien sind das Ziel – nichts Neues eigentlich…

Und Parmantier ergänzt: „Ich bin dankbar für das in mich gesetzte Vertrauen. Ich freue mich auch sehr, dass Lars Schnidrig diesem neuen Vorstand beitritt und in seine frühere Rolle als Chief Financial Officer zurückkehrt, eine Position, die er in der Vergangenheit erfolgreich bekleidet hat. Sein Schwerpunkt lag dabei auf dem Schuldenabbau und der Steigerung der Profitabilität.“

Und wohl in der Rolle des Siegers sagt Lars Schnidrig: „Wir haben uns im Krisenjahr 2020 bereits sehr gut auf den zu erwartenden Aufschwung nach dem Ende der Pandemie vorbereitet. Dazu gehört neben der Weiterentwicklung unseres Produktportfolios vor allem die Initiierung eines Programms zur Reduzierung kundenbezogener Bilanzpositionen und damit zur Freisetzung von Liquidität. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das neue Vorstandsteam in diesem Bereich kurzfristig signifikante Erfolge vermelden kann und dass wir auch im neuen Jahr auf der Basis einer effizienteren Kostenstruktur weitere Fortschritte bei Profitabilität und Umsatzwachstum erzielen können.

Q3 zeigte bereits Erholung mit weniger Schulden

Demnach ist das Kerngeschäft, die Real Estate Assets under Management, organisch seit Jahresbeginn um 4,1% auf 25,2 Mrd EUR gestiegen. Das verwaltete Fondsvermögen, das auch Nicht-Immobilien-Assets umfasst, lag am 30. September 2020 bei  28,4 Mrd EUR. In diesen Zahlen spiegelt sich, dass der Markt für Immobilieninvestments nach Rückschlägen durch COVID-19 im zweiten Quartal nun in wichtigen Teilen wieder Fahrt aufgenommen hat.

Fehlen der großen Einzeltransaktionen schmerzt

Corestate hat in den ersten neun Monaten 2020 einen Konzernumsatz von 142,7 Mio EUR erwirtschaftet (Vorjahreszeitrum: 185,6 Mio.), ein EBITDA von 46,1 Mio EUR (Vorjahreszeitrum:  100,1 Mio.) und ein bereinigtes Konzernergebnis von  20,8 Mio EUR (Vorjahreszeitrum: 67,6 Mio.). Das Konzernergebnis lag bei 4,4 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: 51,3 Mio.).

Weniger Schulden machen sturmfester, aber ohne Einzelerträge …

Die Nettofinanzverschuldung wurde deutlich auf  449 Mio  gesenkt (Ende Juni 2020: 530 Mio). Der Verschuldungsgrad, also das Verhältnis von Nettofinanzverbindlichkeiten zu EBITDA lag bei 3,7x (Ende Juni 2020: 4,0x). Auf Basis der bereits angekündigten Entschuldung bestätigt das Unternehmen nochmals den mittelfristigen Zielkorridor von 2,0x bis 3,0x.

Zuerst der (heute wieder abgeblasene) Vorstandswechsel – erste Irritation

Zusätzlich zum zusammenbrechenden Transaktionsgeschäft wurden die Aktionäre Anfang Oktober durch einen unerwarteten Wechsel an der Spitze überrascht. Schnell fand das Unternehmen einen neuen CEO, aber es bleibt offen und bisher ungeklärt, warum Lars Schnidrig nach so kurzer Zeit „sein Unternehmen“ wieder verlässt und den Posten des CEO aufgeben wollte.

Jedenfalls am 08.10.2020 eine kurze Meldung mit den üblichen nichtssagenden Abschiedsworten

Der Aufsichtsrat der Corestate Capital Group (Corestate), einem führenden unabhängigen Investment-Manager für Immobilien in Europa, hat heute bekannt gegeben, dass Klaus Schmitt, früheres Vorstandsmitglied der Patrizia AG, zum 1. Januar 2021 für zunächst drei Jahre das Amt des Vorstandsvorsitzenden (CEO) übernehmen wird. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Lars Schnidrig wird Corestate auf eigenen Wunsch und im besten Einvernehmen zum 31. Dezember 2020 verlassen, um eine neue berufliche Aufgabe zu übernehmen.“ Neue berufliche Aufgaben wegen hausinterner Strategiediskussionen? Wegen Druck des Aufsichtsrats? Oder, oder, oder…

Wir freuen uns,

dass wir mit Klaus Schmitt einen so profilierten Immobilien-Manager für uns gewinnen konnten und damit einen reibungslosen Übergang an der Spitze des Unternehmens sicherstellen. In mehr als 17 Jahren hat Schmitt maßgeblich daran mitgewirkt, Patrizia zu einem führenden pan-europäischen Asset Manager mit verwalteten Assets im Wert von mehr als 44 Milliarden Euro auszubauen. Mit seiner langjährigen Erfahrung wird er dazu beitragen, Corestate weiter zur ersten Adresse für vollintegrierte Immobilien-Lösungen in Europa zu entwickeln.“ sagt Dr. Georg Allendorf, Aufsichtsratsvorsitzender von Corestate.

Und Dr. Georg Allendorf ergänzte „Der Aufsichtsrat bedauert, dass Lars Schnidrig unser Unternehmen verlässt. Lars Schnidrig hat als CFO und CEO die Institutionalisierung und Governance der Corestate-Gruppe auf allen Ebenen mit viel persönlichem Einsatz maßgeblich vorangetrieben und damit eine stabile Basis für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens geschaffen. Er hat nicht nur wesentlichen Anteil am Aufbau einer europäischen Plattform und die Unternehmensfinanzierung neu ausgerichtet, sondern auch ESG umfassend in die Konzernstrategie implementiert und die Reputation am Kapitalmarkt deutlich gestärkt Dafür möchte ich ihm im Namen des gesamten Aufsichtsrats herzlich danken.

Klarheit wurde nicht gewährt

Lars Schnidrig Anfang Oktober zu seinem Entschluss: „Mit einem großartigen Team haben wir in den letzten drei Jahren die Corestate-Gruppe strategisch und operativ gut vorangebracht. Zudem haben wir es in den vergangenen Monaten geschafft, in einem aktuell sehr schwierigen Marktumfeld die richtigen Weichen für 2021 zu stellen, um von dem zu erwartenden Marktaufschwung zu profitieren. Ich glaube deshalb sagen zu können, dass ich meinem Nachfolger Klaus Schmitt ein gut bestelltes Haus übergeben werde.

Und jetzt noch mehr Fragezeichen – Antworten sind notwendig!

UND DIE GLEICHEN PHRASEN MONTAG MORGEN:„Der neu formierte Aufsichtsrat freut sich auf die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Managementteam von Corestate“, sagt Friedrich Munsberg.

Im Namen des scheidenden Aufsichtsrats bedanke ich mich bei dem Vorstand für die gute Zusammenarbeit und die erfolgreiche strategische Weiterentwicklung des Unternehmens„, sagt Dr. Georg Allendorf, Aufsichtsratsvorsitzender von Corestate. „Das Unternehmen hat sich institutionalisiert und eine stabile Basis geschaffen, um von einer signifikanten Belebung im Immobilienmarkt zu profitieren.“

Und dann am Dienstag ist das Management Team auf einmal „mit einem neuen Kopf“ versehen. Wobei der amtierende CEO ins Glied zurücktritt und der designierte „rausfliegt“ bevor er überhaupt angefangen hat.

Aktuell (02.12.2020 / 05.49  Uhr) notierten die Aktien der Corestate Capital Holding S.A. im Frankfurter-Handel zum Schluss Gestern 20:00 Uhr  im Minus mit -2,14 EUR (-12,81 %) bei 14,57  EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.

Chart: CORESTATE Capital Holding S.A. | Powered by GOYAX.de
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