Die RENK Group AG wächst. Kräftig. Aber rechtfertigt dass ein KGV von über 75? Eine Dividendenrendite von unter 1% scheint auch keine Stützte „nach unten“. Also Finger weg? Oder ist die Aktie weiter ein Kauf? Charttechnisch definitv. Fundamental? Wachstum gibt’s. Sogar starkes Wachstum, wie die Halbjahreszahlen zuletzt zeigten:
Im ersten Halbjahr 2025 stiegen Auftragseingang, Umsatz und Gewinn kräftig – getrieben vor allem vom florierenden Verteidigungsgeschäft. Mit einem Auftragsbestand von 5,9 Mrd EUR und einer Book-to-Bill-Ratio von 1,5x ist die Visibilität für die kommenden Quartale so hoch wie selten zuvor. Und der Auftragseingang schoss um 46,8 % auf 921 Mio EUR nach oben, die Umsätze kletterten um 21,5 % auf 620 Mio EUR. Das bereinigte EBIT legte überproportional um knapp 30 % auf 89 Mio EUR zu, die Marge stieg auf 14,4 %. Die Prognose für 2025 – Umsatz über 1,3 Mrd EUR und EBIT zwischen 210 und 235 Mio EUR – wurde bestätigt.
Renk Aktie Rekordhoch bei 85,96 EUR, heute wieder kurz über 80,00 EUR.
Und auf Dauer scheint die 80,00 EUR Marke kein grösserer Widerstand zu sein: Die RENK-Aktie zeigt sich weiterhin technisch robust. Nach dem Ausbruch über die psychologisch wichtige 80-Euro-Marke und einem Tageshoch bei 80,65 EUR konsolidiert das Papier derzeit knapp unter dieser Round-Number-Hürde. Diese Pause nach dem Anstieg ist als gesund zu werten und dient der Luftablassung. Und bis zum Alltime-High bei 85,96 EUR ist noch Luft. Das charttechnische Bild bleibt klar bullisch: Die Aktie notiert mit einem Abstand von über 30% deutlich oberhalb ihrer wichtigen gleitenden Durchschnitte (GD200), was einen intakten primären Aufwärtstrend signalisiert. Der aktuelle Rücksetzer ist somit eher als Backtest der Bruchmarke zu interpretieren denn als Schwächezeichen.
Das fundamentale Umfeld bleibt ein starker Treiber. Als Zulieferer für Antriebssysteme profitiert RENk direkt vom globalen Trend steigender Verteidigungsausgaben. Positive Kurszielanpassungen in der Branche (z.B. just Rheinmetall durch UBS) wirken als Katalysator und unterstreichen die positive Branchenperspektive. Für einen erneuten Impuls braucht es nun konkrete Großaufträge. Fazit: RENK bleibt ein technisch führender Titel im defensiv-zyklischen Rüstungssegment. Ein nachhaltiger Close über 80 EUR würde die Tür für weitere Kursgewinne öffnen. Die aktuelle Konsolidierung bietet potenziell einen Einstiegspunkt für trendfolgende Strategien.
RENK Group: Investitionen erweitern Kapazität für das, was gerade anrollt.
Am 11. September konnte Renk ein wichtigen Milestone für die operative Entwicklung feiern: Die Renk Group hat am Augsburger Stammstandort ein neues modulares Produktionssystem in Betrieb genommen, das einen strategischen Wechsel von der Manufaktur hin zur industriellen Kleinserienfertigung markiert. Dieses „Baukastensystem“ – inspiriert von Automobilherstellern – ermöglicht die flexible Montage verschiedener Getriebevarianten auf derselben Linie und steigert durch reduzierte Rüstzeiten und fahrerlose Transportsysteme die Effizienz deutlich.
Laut CEO Dr. Alexander Sagel stärkt dies die Verteidigungsfähigkeit Europas. Un die Bedeutungssteigerung der Defneseindustrie wurde durch die Anwesenheit von Ministerpräsident Dr. Markus Söder politisch unterstrichen. Operativ verspricht COO Dr. Emmerich Schiller „signifikant mehr Getriebe in derselben Zeit“ bei höherer Agilität für künftige Stückzahlsteigerungen. Und für Anleger relevant: Das Konzept schafft Skaleneffekte und dient als Blaupause für das globale Produktionsnetzwerk. Renk kündigte zudem Investitionen von rund einer halben Milliarde Euro in den nächsten 4-5 Jahren für Kapazitätsausbau und F&E an – ein klares Bekenntnis zum Wachstum angesichts steigender Verteidigungsbedarfe.