Nel liefert. Top-News? Kurs-Strohfeuer oder mehr? Es braucht…

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Nel hat seit die Q2 den Markt positiv überraschen konnten, nichts Neues über Auftragseingänge oder steigende Nachfrage nach den Produkten der Norweger. Die Enttäuschung reicht so weit, dass vor einigen Tagen eine Analystin von Bernstein mit den Worten „Weg mit den Amateuren, die Profis sind da“ eine Empfehlung

für die Aktie von thyssenKrupp nucera aussprach und Nel auf UNDERPERFORM abstufte. Nel als Haufen von Amateuren, dem es nicht gelingt Grossaufträge zu gewinnen und der zusehen muss wie beispielsweise eine nucera die wirklich grossen Kunden vor der eigenen Haustür, H2 Green Steel mit ihrem 700 MW Elektrolyseurauftrag, wegschnappt. Oder eine Linde/ITM Power Kooperation,die bei Yara, im selben Industriegebiet wie Nel’s Gigafactory angesiedelt, zum Zuge kommt, wenn es um einen Elektrolyseurauftrag geht.

Nel könnte die Kursflaute einfach beenden – einfach aus der riesigen Auftragspipeline Aufträge generieren.

Aber Nel meldete stattdessen eine bestimmt interessante, spannende Entscheidung. Wäre bei entsprechendem Auftragsbestand eine „Kursrakete“ gewesen, aber so könnte die Nachricht von gestern nach dem Kursschub von 5,56% am Mittwoch bereits heute vergessen sein. Ausser, es folgt das wichtigere. Der Beweis grossauftragsfähig zu sein – und eben nicht amateurhaft bei den wirklich grossen Projekten aussen vor zu bleiben. Damit die Aussage der Bernstein Analystin nicht das Ende der Anlegerträume über Nel beschreibt, ist bald der Gegenbeweis zu erbringen. Die „nicht-wirklich hilfreiche“ Perspektiv-News, mit dem alles zunichtemachenden Schlusssatz:

A final investment decision for constructing this facility has not been made yet. “ – Nel verbockt’s.

In eine triste Stimmungslage für Verluste schreibende „H2-Perspektivunternehmen“, die auf Kapitalzufuhr angewiesen sind, bevor sie – von manchen generell in Frage gestellt – den Breakeven in 2024, 2025 oder noch später eventuell erreichen können, kommt aus Norwegen eine viel gehörte Ankündigung. Nachdem sich Nel medienwirksam vor Monaten bereits für einen Standort im Grossraum von Detroit für die geplante Serienproduktion von Elektrolyseuren in den USA entschieden hatte,wird es jetzt ganz konkret:

Plymouth Charter Township, ein Vorort von Detroit, Nel’s erste Wahl für US-Gigafactory.

Vollständig entwickelt werde die Fabrik zu den weltweit größten Produktionsanlagen für Elektrolyseure/Stacks mit einer jährlichen Gesamtkapazität von 4 GW für Alkali- und PEM-Technologie gehören. „Plymouth Charter Township ist ein idealer Standort für Nel. Hier haben wir Zugriff auf hochqualifizierte Arbeitskräfte, Universitäten und Forschungseinrichtungen und sind eng mit unserem Kooperationspartner General Motors verbunden. Darüber hinaus haben uns die Regierung und die Behörden von Michigan ein sehr attraktives finanzielles Unterstützungspaket bereitgestellt“, sagt Håkon Volldal, CEO von Nel.

Bis zu 150 Mio USD als Fördermittel denkbar – Nel erstmal annähernd kostenlos dabei.

Der Michigan Strategic Fund (MSF) hat beschlossen, das Projekt mit einem Michigan Business Development Grant in Höhe von 10 Mio USD zu unterstützen. Der MSF-Vorstand genehmigte außerdem einen 15-jährigen, 100 % SESA-Ausnahmeantrag (State Essential Services Assessment) im Wert von bis zu 6,25 Mio USD . Nel hat somit bisher mehr als 50 Mio USD an Fördermittelzusagen für seinen potentiellen Standort in Michigan erhalten. Bis zur Genehmigung weiterer staatlicher und bundesstaatlicher Anträge könnte sich dieser Betrag auf rund 150 Mio USD erhöhen.

„Wir freuen uns, Nel Hydrogen und seine neue Gigafabrik im Südosten von Michigan begrüßen zu dürfen“, sagt die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer.  Die Produktionsanlage in Plymouth soll auf dem vollautomatischen Elektrolyseur-Produktions-Konzept von Nel aufbauen, das das Unternehmen in seiner Produktionsstätte in Herøya, Norwegen, entwickelt hat. Ebenso soll die Erweiterung der Anlage in Wallingford durch das Unternehmen eine entscheidende Rolle bei der Erstellung eines Plans für die Ausweitung der Produktion von Nel’s PEM-Elektrolyseuren spielen. Die Fabrik soll schrittweise gebaut werden, um Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen.  Und dann schliesst die Meldung von Nel mit dem ernüchternden, bereits erwähnten Schlusssatz: „A final investment decision for constructing this facility has not been made yet.“ (Unternehmensmeldung Nel, 26.09.2023)

Hoffnungsträger: EU legt Bedingungen der ersten H2-Versteigerung fest – bis zu 4,50 EUR je KG grünen Wasserstoffs für 10 Jahre möglich. Auch Nel’s Gesprächspartner sollten mitbieten.

Allein die bis zu 4,50 EUR je KG grünem Wasserstoff, die 10 Jahre ab Produktionsbeginn gezahlt werden könnten, sollten das Interesse an der anstehenden Versteigerung wecken. Und danach gäbe es wieder Projekte, die finanziert wären, inklusive Auftragsvergabe an entsprechende Elektrolyseurproduzenten wie Nel. Eine Chance zu beweisen, dass man kein Haufen von Amateuren ist. Und bei der Auktion über die erste Tranche – 800 Mio EUR – im November werden mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch Unternehmen zum Zuge kommen, die mit Nel im Gespräch sind. Unternehmen, die erst dann ihre Investitionsentscheidung treffen, wenn die Subventionen gesichert sind.

Nel muss Geduld beweisen – und auch die Aktionäre. Nur der Kapitalmarkt ist ungeduldig.

Zumindest stehen die Regeln der ersten Versteigerung – „Innovation Fund Auction – Terms and conditions“. Die Auktion, die aus dem Innovationsfonds unter dem Dach der EU-Wasserstoffbank finanziert wird, soll am 23. November 2023 eröffnet werden. Nach Konsultationen der Interessenträger, die seit März 2023 laufen, gibt die Veröffentlichung der EU-Kommission potenziellen Bietern Vorabinformationen über die endgültige wirtschaftliche Gestaltung der Auktion und hilft ihnen, mit der Erstellung ihrer Angebote zu beginnen.

Mit der Auktion werden bis zu 800 Mio EUR an Produzenten erneuerbarer Wasserstoff im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) vergeben. Die Förderung erfolgt in Form einer festen Prämie in Höhe von EUR/kg erneuerbarem Wasserstoff, der über zehn Betriebsjahre erzeugt wird, und zielt daher auf die Kluft zwischen den Produktionskosten und der Zahlungsbereitschaft der Nachfrage ab.

„So war das nicht!“ Gemeinsamer Vertreter RA Meyer zu Schwabedissen widerspricht SdK. ERWE aus anderer Warte. Dazu Eyemaxx -Entwicklungen.

Starkes Q2 ist ohne entsprechende Nachrichtenlage zu wenig für die Anleger – wo bleiben die Grossaufträge für Nel, die „so kurz vor der Entscheidung“ stehen sollen?

Wenn man sich den Chart der Nel Aktie fällt auf: Seit den guten Quartalszahlen ging es beinahe kontinuierlich bergab – auf dem Weg zum Pennystock ohne Widerstand. Sollte man jetzt darüber nachdenken, einzusteigen? Antworten auf diese Frage gibt es viele. Widersprüchliche. Den Anfang machen die Analysten, denen man ja eigentlich einen Erfahrungsvorsprung unterstellt. Und es waren bereits einige Analysten, die der Nel Aktie weitere Schläge versetzten. Zuletzt die Amateur-Einstufung durch die Bernstein-Analystin Deepa Venkateswaran. Hoffnung? Ja, wenn es gelingen sollte, endlich den Knoten der Auftragspipeline platzen zu lassen. Ansonsten…

Entscheidende Frage ist und bleibt: Kommen die angekündigten Grossaufträge für die Nel nach eigenen Worten hohe Investitionen in die Angebotserstellung (FEED-Studien) fliessen lassen muss. Und wenn diese dann wirklich die wesentlich höheren Margen erzielen, als die alten Aufträge, deren Abarbeiten die hohen laufenden Verluste erklären soll, dann könnte noch was aus der Nel Aktie werden – spannend. Kaufkurse? Charttechniker würden sagen: Finger weg. Mutige: So günstig wird’s nicht wieder. Vorsichtige: Wird auch noch billiger…

Nel Plug Power ITM Power Elringklinger PNE - Chartbild Nel.
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