HELMA Eigenheimbau – Einigung sei nah. Verwässerung definitv, wohl kein Kapitalschnitt auf 0,00.

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HELMA Eigenheimbau AG veröffentlicht Geschäftsbericht 2022

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HELMA Eigenheimbau AG ein Abstieg in Raten. Ehemals hoffnungsvoller Auftritt, dann bereits in 2022 durch die „Pleite eines Zulieferers“ angeschlagen, brach zusätzlich das Geschäft mehr oder weniger auf ein nicht dauerhaft überlebensfähiges Fundament zusammen. Restrukturierung nötigst! Verhandlungen mit Banken zur Re- Finanzierung wurden und werden geführt – seit Monaten kannte der Aktienkurs nur den Weg nach Süden.  Und dann stand die Frist 8.12.2023 für die Ergebnisse der Gläubigerverhandlungen im Raum. Steigende Spannung für die im Unklaren gelassenen Minderheitsaktionäre (laut HELMA-Homepage reden wir von einem Streubesitz von 68,9% der Aktien). Dann am Tag, als die Frist der Hauptgläubiger ablief:

Zwischenstand zu den Verhandlungen HELMA’s mit Gläubigern – unklare Eckdaten, Einigung scheint kurz bevorzustehen.

In der Meldung vom 31.10. hiess es: „…hat HELMA mit den beteiligten Finanzierungspartnern eine Vereinbarung geschlossen, die insbesondere Regelungen zu Tilgungs- und Kündigungsrechten von bestehenden Kreditverbindlichkeiten umfasst. Diese wurde nunmehr bis zum 08. Dezember 2023 prolongiert.“ Und um 23:30 Uhr am 8.12. gab es eine Ad-hoc. Diese lässt noch einiges offen und enthält auch noch keine definitive Einigungsbotschaft.

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So wird zumindest die Dramatik gewahrt – und lässt die Bereitschaft der freien Aktionäre wohl steigen, noch mehr Kröten zu schlucken, solange wenigstens der im Raum stehende Kapitalschnitt auf Null – gemäss dem angedrohten Vorgehen nach StaRUK eine mögliche Variante – ausbleiben sollte. Wenigstens wird im Rahmen der wohl kurz bevorstehenden Einigung „nur“ von einer Verwässerung der alten Aktionäre gesprochen: Im Raum stehe neben einer Sicherung der Finanzierungsstruktur bis 2027 auch eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts durch den bisherigen Hauptaktionär. Bei dem handelt es sich laut Unternehmensangaben um Karl-Heinz Maerzke, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender ist.

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Derzeit sind 4 Mio Aktien der HELMA Eigenheimbau herausgegeben. Und mit 3,2 Mio EUR frischem Eigenkapital soll der bisher 31% (rund 1,24 Mio Aktien) haltende „Hauptaktionär“ im Rahmen einer Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht die Rettungsaktion für die HELMA unterstützen. Leider gibt es nichts zur spannenden Frage: Zu welchem Emissionspreis? Sollte er „nahe“ dem aktuellen Kurs der HELMA Aktie von derzeit 2,96 EUR (Tradegate 22:26 Uhr, 8.12.2023, Plus 9,63%) liegen, könnte man wohl von einem fairen „Deal“ reden. Je näher er an der Mindestgrenze von 1,00 EUR je Aktie liegt, desto schmerzhafter wird die Verwässerung der Altaktionäre. Man muss jedoch sagen: Alles besser als das Vorgehen nach StaRUK bei der Leoni, wo die freien Aktionäre nach einem Kapitalschnitt zu Null ihr gesamtes Investment abschreiben mussten.

„Drohung“ nach StaRUK vorzugehen wird bestätigt – kommt jetzt auf die Einzelheiten an.

Basisbotschaft der gestrigen ad-hoc: Überleben HELMA wahrscheinlich, da Einigung mit Gläubigern kurz bevorstehe. Noch ist jedoch wohl auch ein Scheitern kurz vor Ende der Verhandlungen nicht auszuschliessen. Wie stark die Verwässerung der Altaktionäre zu Buche schlägt hängt vom Bezugspreis der neuen Aktien ab. Und ob später vom geplanten  neuen genehmigten Kapital von 3,6 Mio EUR Gebrauch gemacht wird, und zu welchem Bezugspreis. Zu Erinnerung: Derzeit existieren 4 Mio Aktien zu nominal 1,00 EUR je Aktie Grundkapitalsanteil.

Dazu die HELMA Meldung im Wortlaut.

Die HELMA Eigenheimbau AG (ISIN: DE000A0EQ578 / WKN A0EQ57) befindet sich nach wochenlangen Verhandlungen in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit der Mehrheit der Finanzierungspartner über eine langfristige und nachhaltige Finanzierungsstruktur. Der Abschluss der gesamten Sanierungsvereinbarung wird in den nächsten Tagen erwartet.

Anmerkung: „In den nächsten Tagen“ lässt noch viel Spielraum für Spekulationen und Unsicherheit.

Auch der Hauptaktionär ist von der Zukunftsfähigkeit der HELMA Eigenheimbau AG überzeugt und wird das Sanierungsvorhaben mit zusätzlichem Eigenkapital in Höhe von 3,2 Millionen Euro unterstützen. Hierzu ist eine Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss vorgesehen. Entsprechend werden die Anteile der weiteren Aktionäre verwässert. Die Einbeziehung der Aktien der HELMA Eigenheimbau AG in das Segment Scale soll erhalten bleiben.

Anmerkung: Hinweis auf Verwässerung lässt böses über den Bezugspreis ahnen, aber nichts genaues wiess man nicht.

Um auf Seite der Eigenkapitalgeber auf künftige Entwicklungen flexibel reagieren zu können, ist außerdem ein genehmigtes Kapital über bis zu 3,6 Millionen Euro vorgesehen, das ebenfalls unter Bezugsrechtsausschluss an Eigenkapitalinvestoren ausgegeben werden kann.

Die Umsetzung des extern evaluierten Sanierungskonzepts wird die Finanzierung der HELMA Eigenheimbau AG auf Basis der derzeitigen Unternehmensplanung bis Ende 2027 sicherstellen. Sie soll unter Anwendung des Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetzes erfolgen. Eine entsprechende Anzeige des Restrukturierungsvorhabens soll kurzfristig erfolgen.“ (ad-hoc, HELMA, 8.12.2023, 23:30 Uhr)

Anmerkung: Möglichkeiten des StaRUK sind weitreichend, machen auf jeden Fall bei gewissen Voraussetzungen den Verzicht auf eine Zustimmung der Hauptversammlung beispielsweise zur angesprochenen Kapitalerhöhung möglich. Aber auch auf einen noch nicht gänzlich auszuschliessenden Kapitalschnitts auf Null. Auf jeden Fall wäre eine Verwässerung diesem vorzuziehen. Insbesondere da im Falle einer Nichteinigung ein dann wohl nötiges Insolvenzverfahren wohl auch zu einem Totalverlust der Aktionäre führen würde.

DEFAMA kauft weiter günstig zu, während andere Immobiliengesellschaften verkaufen müssen, um ihre Finanzierung zu sichern.
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Vorstand André Müller hat am 30.11.2023 auf „eigenen Wunsch und im besten Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat..

…sein Mandat als Vorstand der HELMA Eigenheimbau AG vor dem Auslaufen seines Vorstandsvertrags zum 30.06.2025 niedergelegt hat. Gleichermaßen hat Herr Müller auf eigenen Wunsch seine Mandate als Geschäftsführer der HELMA Wohnungsbau GmbH und der HELMA Ferienimmobilien GmbH niedergelegt.“(Ad-hoc HELMA 5.12.2023) Kein sehr Vertrauens-erweckendes Signal. Dazu kein Wort zu den laufenden Verhandlungen – kommt es am 8.12.2023 zum Showdown? Sollte man ohne Einigung diese Frist verstreichen lassen, dann wäre eigentlich ein Insolvenzantrag unumgänglich. Oder man verlängert nochmals diese Galgenfrist. Oder man einigt sich…

SFC Energy’s CEO Dr. Podesser präsentiert auf dem EKF2023 die neue Mitelfristplanung 2028. Mit 30% organischem Wachstum will er zum Ziel.

Zuletzt schwaches Bild der HELMA auf dem EKF23 – Sinnbild für die Misere.

Eigentlich hatte die HELMA eine Präsentation auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum 2023 gebucht. Wohl noch in besseren Zeiten bezahlt. Jedenfalls stieg die Spannung letzte Woche Dienstag in Frankfurt. Nach einem anderen Wackelkandidaten – der publity, vertreten durch ihren CEO – aus der Immobilienbranche wäre im selben Raum die HELMA Eigenheimbau an der Reihe gewesen, Raunen unter den Wartenden „Gestern haben die schon die1to1’s abgesagt, wer weiss, ob die sich trauen?“ Nach gewisser Unruhe dann die Feststellung, dass kein Vertreter der HELMA Eigenheimbau vor Ort sei und der Vortrag entfalle. Schwaches Bild – symptomatisch für den Unternehmenszustand.

… auch die Vertriebserfolge zeigten keine Belebung für Helma Eigenheimbau.

Die HELMA Eigenheimbau AG hatte im ersten Halbjahr 2023 einen Konzern-Auftragseingang von 60,8 Mio EUR erzielt. Somit konnte das Auftragseingangsvolumen im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 (H2 2022: 57,8 Mio EUR) nur unwesentlich gesteigert werden. Im Segment Individuell belief sich der Auftragseingang auf 32,3 Mio EUR, wobei mit 30,6 Mio EUR der überwiegende Anteil von der HELMA Eigenheimbau AG erwirtschaftet wurde. Im Segment Vorgeplant betrug das Auftragsvolumen 28,4 Mio EUR, wovon auf die HELMA Wohnungsbau GmbH 19,7 Mio EUR und auf die HELMA Ferienimmobilien GmbH 8,8 Mio EUR entfallen.

Nachdem man den Aufsichtsrat konsequent einer Verjüngung unterzogen hatte -seit der Hauptversammlung am 7. Juli durch den Austausch von direkt drei Mitgliedern und später durch einen weiteren Zugang per Amtsgericht – will man „in einer Phase der konsequenten Neuausrichtung ihres Geschäfts, um angesichts der aktuellen, massiven Marktveränderungen ihr angestammtes Geschäft zu stabilisieren und schnell wieder qualitativ zu wachsen.“ Könnte man auch so verstehen, dass man vorher die Zeichen der Zeit verschlafen hatte. Und die Zeche zahlen dafür jetzt – wie so oft – die Aktionäre? Könnte so sein…

Also vieles offen, konkretes Mangelware. Aber zumindest scheint eine Einigung möglich – und das ohne einen Kapitalschnitt auf Null für die Aktionäre. Wäre der konkret geplant, bräuchte man nicht von einer Verwässerung zu reden. Wäre zumindest irreführend. Also: Verhandlungen gehen über gesetzte Stillhalte-Frist hinaus – Rettung weiter möglich.

 

Chart
Chart:Helma Eigenheimbau AG. | Powered by GOYAX.de
Aktien KW 49 Rekordjagd. Weiter so? Nikola, Mutares, DEFAMA, Aurelius, ITM Power, HELMA, Veganz, Evotec, ABO Wind,
Deutsche Konsum REIT – Lösung. Angeblich. Viel Zeit für säumigen Hauptaktionär.

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