Adler Group Aktie – weiter Weg. Q1 Ergebnisse helfen, aber sind nicht „das“ Problem. Consus mit neuem CEO steht für das grösste Problem…

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Adler group Aktie ein Scherbenhaufen?

Adler Group Aktie liegt auf einem desaströsen Kursniveau und zumindest scheint es so. als ob das Restmanagement erkannt hat, dass nur ein radikaler Umbruch, professionell von AUSSEN begleitet möglicherweise die Adler Group in ihrer derzeitigen, bereits geschrumpften, Grösse retten kann.

Die heute gemeldeten Quartalsergebnisse der Adler Group zeigen zumindest für das durch Verkäufe – zum Bilanzwert – grosser Immobileinpakete übrigbleibende Restportfolio „akzeptable“ Kennziffern. Aber die Immobilienbestände sind, wie man seit dem Forensik-Bericht weiss, nicht das Hauptproblem der Adler Group. Neben drohenden Schadensersatzklagen von Stakeholdern, möglicherweise staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Konzernverantwortliche oder „Nahestehenden“ liegen die grössten Fallstricke in der Consus. Selbst die Milliardenabschreibungen in der 2021er Bilanz scheinen nicht das Ende der Fahnenstange zu sein. Vor den Quartalszahlen also nochmals

Consus – CEO geht vor a.o. Hauptversammlung wegen „negativen Kapitals“ und notwendiger Rettungsmassnahmen – Adler Group Aktie kann nur mit einer Klärung „neustarten“, vielleicht

Consus, vom schwächsten Glied in der Adler Gruppe. Der übernommenen Gesellschaft, die die mit Abstand grössten Wertberichtigungen erforderte, deren „Aktionäre“ wundersame Geldvervielfachungen erleben konnten und deren „Übernahme“ wahrscheinlich auch von der Staatsanwaltschaft ins Auge gefasst werden wird. Die Consus – der Projektentwickler mit den Überbewertungen, uneinbringbaren Forderungen und grösstenteils stillstehenden Baustellen braucht einen neuen CEO:

„Die Adler Group S.A. („Adler Group“) teilt mit, dass ihr Chief Legal Officer (CLO), Sven-Christian Frank, angeboten hat, mit Wirkung zum 7. Juni 2022 zusätzlich zu seiner bisherigen Tätigkeit das Amt des Alleinvorstands der Adler-Tochtergesellschaft Consus Real Estate AG („Consus“) zu übernehmen. (…)Der Alleinvorstand der Consus, Herr Dr. Bernd Schade hatte zuvor (…) mitgeteilt, dass er sein Amt als Alleinvorstand der Consus mit Wirkung zum 7. Juni 2022 niederlegen wird. Dr.  Schade scheidet auch als CDO aus der Adler Group aus, wird der Gesellschaft zukünftig aber als Berater zur Verfügung stehen.“

Dazu der CEO der Adler Group, Thierry Beaudemoulin: „Das Senior Management schätzt es außerordentlich, dass Sven-Christian Frank diese integrierte Aufgabe in einer herausfordernden Zeit für die Gruppe übernimmt und dass Bernd Schade uns weiterhin mit seiner Expertise und seinen Kontakten in die deutschen Kommunen zur Verfügung steht. Sein Schwerpunkt ist die konsequente Umsetzung der Development Projekte.“

Also erstmal kein Neuanfang bei Consus, sondern sichten, bewerten und dann entscheiden, wie es mit welchen Projekten weitergehen könnte. Wenn ein CLO der Mutter zum CEO der strauchelnden Tochter ernannt wird, kann das nur für „Grossreinemachen“ und möglicherweise weitere Erkenntnisse stehen, die möglicherweise…

Engpassfaktor? Darstellung der IST/PLAN Produktionskapazitäten bei Nel Plug Power Bloom Energy Enapter Siemens Energy thyssenKrupp nucera u.a.
Adler versucht’s. Consus bekommt CLO der Mutter als CEO. Die Q1 Zahlen aus Vermietung sehen nicht schlecht aus, aber Rest lässt..
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Adler Group Aktie konnte zumidnest bei den FFO, Mieteinnahmen einigermassen zufriedenstellen. Das „Drumherum“ weniger…

Man berichtet über eine „solide operative Entwicklung in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022“ bei der Adler Group – und ja, das scheint so zu sein. Abgesehen vielleicht von einer Rückabwicklung, natürlich aus dem Consus-Umfeld. Während die signifikant reduzierte Größe des Portfolios entsprechend niedrigere Werte bei den Funds from Operations (29,7 Mio EUR – Vorjahr32,3 Mio EUR). ) und beim EBITDA (48,6 Mio EUR – Vorjahr 54,2 Mio EUR) aus Vermietung nach sich zog, legte die aus Vermietungsaktivitäten erzielte EBITDA-Marge ( 68,5 %- Vorjahr: 64,3 %) im Vergleich zum ersten Quartal 2021 zu. „Mit den in den vergangenen Monaten realisierten Portfolio-Transaktionen haben wir die Ertragskraft und die Substanz unseres Bestandsportfolios klar verbessert“, kommentiert Thierry Beaudemoulin, CEO der Adler Group.

Die Nettomieterträge betrugen 71,1 Mio EUR. Im Vergleich zum Wert aus dem gleichen Zeitraum des Vorjahres in Höhe von 84,3 Mio. EUR ist zu berücksichtigen, dass das Portfolio heute deutlicher kleiner ist. Der Verkauf von rund 15.500 Wohneinheiten an die LEG war bereits Ende 2021 vollständig abgeschlossen. Der Verkauf weiterer 14.400 Einheiten an KKR/Velero ist per 30. Mai 2022 bereits zu 97 % abgeschlossen, was auf die Nettomieterträge in den folgenden Quartalen 2022 Auswirkungen haben wird, aber noch keine Auswirkungenauf Q1  gehabt hat.

Jetzt das weniger Schöne

Die Adler Group verzeichnet einen Verlust von 14,93 Mio EUR im Q1 – wegen „hoher sonstiger Aufwendungen“. Und dazu ein auf 52% gestiegener LTV trotz Desinvestments. Ein Vertrag mit Partners Immobilien Capital Management wurde nach Unternehmensangaben gelöst, da die Gesellschaft dem Konzern noch Geld zu einem 313 Mio Paket-Verkauf aus dem Mai 2020 schuldete. Partners hatte sieben Entwicklungsprojekte von der ADLER-Tochter Consus erworben und Consus habe bis Ende 2021 nur einen Teil des Kaufpreises erhalten und es sei fraglich gewesen, wann und in welcher Höhe die Zahlungen beglichen werden würden, hieß es weiter.

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Und eigentlich ganz gut, wenn dauerhaft haltbare Bewertunsgmassstäbe angelegt wurden

Insgesamt realisierte Adler im Bestandsportfolio im ersten Quartal 2022 einen Bewertungsgewinn in Höhe von 79 Mio. EUR, Im ersten Quartal 2022 wurden die Condominium- bzw. Forward Sale-Projekte „Dreizeit – Wohnen an der Villa Berg“ in Stuttgart und „Magnolia (Dessauer Str.)“ in Leipzig und mit einem Volumen von 71 Mio EUR (GAV) nach Fertigstellung an die Käufer übergeben.

Zum 31. März 2022 soll der Fair Value des gesamten Portfolios der Adler Group einschließlich der Projektentwicklungen 10,1 Mrd. EUR (Jahresende 2021: 10,0 Mrd EUR) betragen haben. Der EPRA NTA soll zum 31. März 2022 bei 4.198 Mio EUR bzw. 35,75 EUR pro Aktie im Vergleich zu 4.269 Mio EUR oder 36,33 EUR je Aktie zum 31. Dezember 2021 gelegen haben. VOLLSTÄNDIGER QUARTALSBERICHT – HIER.

Zuviel Ungewissheit, zuviele Fragezeichen für eine Einschätzung der Aktie. Kurz nach Veröffentlichung des Fornesik-Reports befragten wir einen Fachanwalt über die Adler Group Aktie und Anleihen:

Was sollte, was kann ein Aktionär oder Anleiheinhaber jetzt tun? Fachanwalt stellte sich kurzfristig für Fragen zur Verfügung.

Wir versuchten direkt „in das Thema einzusteigen“ mit unserer Frage: Herr Dr. Meier, sind im Komplex Adler Group S. A. Ansprüche der Gläubiger und der Aktionäre gegeben?

Dr. Meier: Es dürften Ansprüche der Inhaber von Adler-Schuldverschreibungen gegeben sein. Auch Aktionäre und Inhaber von Zertifikaten werden Ansprüche haben.

nwm: Ist es daher sinnvoll, gegen Adler Group S. A. vorzugehen?

Dr. Meier: Ja, sowohl gegen die Adler Group S. A. als auch gegen Tochtergesellschaften. Gerade wenn nahestehende Personen von Geschäften profitiert haben sollten, wird man ebenso eine Inanspruchnahme von Verwaltungsräten, Vorständen und Aufsichtsräten persönlich in Betracht ziehen.

nwm: Wer könnte den sonst noch in Anspruch genommen werden?

Dr. Meier: Freilich wird man auch das Handeln der Prüfungsgesellschaften der letzten Jahre genau prüfen müssen.

nwm: Vertritt Ihre Kanzlei auch Adler-Fälle? Wie hoch schätzen Sie die Erfolgsaussichten ein?

Dr. Meier: Bislang hatten den Mandanten noch zur Zurückhaltung geraten, um die Entwicklung zu beobachten. Dies galt insbesondere dem Umstand, ob hinsichtlich der Geschäfte mit nahestehenden Personen Aufklärung im Rahmen der Sonderuntersuchung erfolgt oder nicht. Nunmehr ist die Sachlage klar. Wir raten zum Vorgehen. Die Erfolgsaussichten sind nunmehr intakt, wenngleich man sich auf eine längere juristische Auseinandersetzung einstellen muss.

nwm: Ist es denn wirklich sinnvoll, wie sagt man so schön „gutem Geld schlechtes hinterherzuwerfen“? Sollte man nicht lieber abwarten, ob sich etwas tut an der Klagefront?

Dr. Meier: Wir raten unseren Mandanten, sich einem abgestimmten Vorgehen im Rahmen einer Klagehäufung anzuschließen. Wer nicht über eine Versicherung verfügt, sollte zudem nachdenken, ob er nicht auf einen Prozessfinanzierer zurückgreifen möchte.

nwm: Was heisst in diesem Zusammenhang „Prozessfinanzierung“?

Dr. Meier: Die Finanzierungsgesellschäft trägt das Risiko des Prozesses. Wenn dieser erfolgreich ist, bekommt sie einen Teil des Erlöses. Wenn der Prozess verloren geht, trägt die Finanzierungsgesellschaft die Kosten.

nwm: Treten Finanzierer in diesen Fällen ein?

Dr. Meier: Gerade Finanzierer, die sich auf ein Vorgehen bei Fällen im Kapitalmarktrecht spezialisiert haben, prüfen dies derzeit genau. Wir haben die Ehre, mit einem starken Finanzierer zu arbeiten, der Geschädigten bereits ein Angebot macht, wenn diese dies wünschen.

nwm: Ist Verjährung im Adler-Fall ein Thema?

Dr. Meier: Die Ansprüche aus den letzten drei Jahren sind sicher noch unverjährt; wohl auch noch solche aus früherer Zeit. Hier müssen wir weiter genau prüfen.

nwm:  Wie lange würde ein Vorgehen in dieser Sache wohl dauern?

Dr. Meier: Derzeit halten wir ein Eilverfahren nicht für sinnvoll. Daher wird sich das Verfahren, sobald es initiiert sein wird, einige Jahre hinziehen.

nwm: Sehr geehrter Herr Dr. Meier, wir bedanken uns ganz herzlich für die überaus präzisen und spontanen Ausführungen.

Ich bitte Sie, es war mir ein ausnehmendes Vergnügen und es ist ausschließlich an mir, Ihnen für die überaus freundliche und stets angenehme Zusammenarbeit zu danken.

Rechtsanwalt | Dr. Werner A. Meier – über die Adler Group Aktie und Anleihen

Adler group Aktie Klage ra dr werner a meier

RA Dr. Werner A. Meier ist im Anlegerschutz, Bankrecht und Börsenrecht tätig. Komplexe Verfahren werden von RA Dr. Meier persönlich unter Mitwirkung eines oder mehrerer Kollegen betreut.

Er nimmt sich weiterhin schwerpunktmäßig der Angelegenheiten mit Bezug zu den Vereinigten Staaten von Amerika und von Großbritannien an. Ferner betreut er umfangreiche Verfahren im Kartellrecht mit Mandanten aus gut 20 europäischen Staaten.

 

Kanzleiportrait

Die Kanzlei Marzillier, Dr. Meier und Dr. Guntner RechtsanwaltsGmbH wird von den drei Namensgebern in Zusammenarbeit mit neun Rechtsanwältinnen betrieben. Die Kanzlei ist seit über 20 Jahren führend auf dem Gebiet Anlegerschutz tätig und konnte für ihre Mandanten umfassend Kapitalien in großen deutschen Verfahren, aber auch solchen in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten von Amerika   zurückführen.

Erst unlängst konnte ein Verfahren gegen die Deutsche Telekom AG für 1.000 Mandanten sehr erfolgreich abgeschlossen werden.

Kontaktdaten: Tel.089-477022 / email: info@kanzleimmg.de

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