TecDAX | Nordex ab Morgen ohne Kapitalerhöhungsmanko? Zucker vorab: 55 MW in Italien. Und „Fit-for-55“ bringt heute vielleicht Visionen…

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14.07.2021 – Die Verantwortlichen von Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) haben derzeit gut Lachen. Die Aufträge in rekordmässiger Höhe scheinen nur so zuzufliegen. Und so füllte sich nicht nur das Auftragsbuch im zweiten Quartal, sondern das neue Quartal geht positiv weiter – nach dem Megaauftrag aus Australien kommt heute Italien. Aber der aktienkurs verharrt seit Ankündigung der Kapitalerhöhung „im Tal der Tränen“. Ob nach Ende der Zeichnungsphase – Morgen, am 15.07.2021 geplant – wieder die Aktie in die alten Regionen zurückkehren kann, die sie kurz vor der Ankündigung erreicht hatte, ist offen. Zumindest der „Verwässerungsdruck“ sollte sich dann eingepreist haben und möglicherwiese liefert das EU-Programm „Fit-for-55“, für heute angekündigt, neue Impulse. Oder einen Schub? Zuerst Italien, dann die Kapitalerhöhung:

55 MW nach Italien – weltweit kommen die Aufträge

Und heute hat Nordex Erfolge aus Italien zu melden: Zwei Aufträge für Anlagen der Delta4000-Baureihe über insgesamt 54,9 MW. Für einen 26,1-MW-Windpark liefert die Nordex Group fünf Turbinen des Typs N149/5.X, weitere sechs Anlagen des Typs N133/4.8 kommen in einem 28,8-MW-Projekt zum Einsatz. Die Aufträge umfassen zudem jeweils einen Premium-Service-Vertrag der Turbinen über zunächst zwei Jahre mit mehreren Verlängerungsoptionen auf insgesamt bis zu 10 Jahre.

Die Errichtung der Windparks soll im Sommer 2022 erfolgen, die Fertigstellung ist für den Herbst vorgesehen. Beide Projekte entstehen in der Region Campania im Südwesten Italiens auf Gebirgszügen mit 900 Metern über dem Meeresspiegel. Seit Anfang 2021 hat die Nordex Group insgesamt Aufträge über 143 MW aus Italien erhalten. Darunter ist auch ein erstes Projekt mit fünf Turbinen des Typs N163/5.X, die größten Turbinen, die in Italien installiert werden. Alle Projekte werden im Laufe des Jahres 2022 errichtet.

Auftragseingang in Höhe von 1.534,1 MW (Q2 2020: 888 MW)

Gestern gemeldet: Der feste Auftragseingang im Bereich Projekte (ohne Servicegeschäft) erreichte damit im ersten Halbjahr 2021 ein Volumen von 2.781,6 MW (H1 2020: 2.531,9 MW). Zwischen April und Juni 2021 bestellten Kunden insgesamt 297 Windkraftanlagen für Projekte in neun Ländern. Am gesamten Auftragsvolumen im zweiten Quartal machte Europa ca. 54 Prozent, Lateinamerika ca. 46 Prozent aus. Die stärksten Einzelmärkte in Europa waren Finnland, Deutschland, die Niederlande und Spanien, für Lateinamerika kamen zwei volumenstarke Aufträge aus Brasilien. Und jetzt noch zu Beginn des neuen Quartals der Australien-Hammer!

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Ertragreichere Produkte geordert

Produktseitig konzentrierte sich das Neugeschäft im zweiten Quartal mit rund 89 Prozent des gesamten Auftragseingangs (in MW) erneut auf die verschiedenen Anlagentypen der Delta4000 Baureihe. Im ersten Halbjahr 2021 lag der Anteil bei ca. 82 Prozent (H1 2020: 79 Prozent).

Mit 170 Turbinen und einer Leistung von zusammen 969 MW entfallen mehr als 63 Prozent der festen Neuaufträge allein auf das jüngste Anlagenmodell N163/5.X der Delta4000 Baureihe. Kunden haben für Großprojekte in Brasilien und Finnland mit zusammen 958 MW diese Turbinenvariante mit einem 163-Meter-Rotordurchmesser und mehr als 5 MW installierter Nennleistung bestellt.

„Der weiter steigende Anteil unserer Delta4000 Baureihe im Auftragseingang spiegelt die starke Nachfrage nach leistungsstarken Turbinen des Segments 4MW+ und 5MW+ weltweit wider. Mit den bestehenden hochflexiblen sechs Turbinenvarianten dieser Plattform ist die Nordex Group sehr gut aufgestellt, um weiterhin von diesem globalen Trend zu profitieren. Die derzeit andauernde Bezugsrechtsemission von rund EUR 585 Millionen und eine um EUR 171 Millionen erweiterte Garantiekreditlinie stärkt diese Position zusätzlich„, so José Luis Blanco, CEO der Nordex Group.

Wie ein Schatten schwebt über dem Aktienkurs: Kräftige Kapitalerhöhung (Plus 36,6 % an Aktien) zu 13,70 EUR – Bezugsrecht: Für elf alte kann man vier neue Aktien zeichnen

Und der Baranteil der Kapitalerhöhung ist voll garantiert durch ein Bankenkonsortium und erzielt einen Gesamtbruttoerlös von ca. 388,0 Mio EUR. Die Sacheinlagekomponente, zu der Acciona sich verpflichtet hat, wird ca. 196,6 Mio EUR umfassen und besteht aus Darlehensforderungen des Hauptaktionärs gegen die Gesellschaft. Heisst: Nordex spart Zinsen und an der Wertigkeit der Sacheinlage, da ursprünglich in „bar“ erbracht, sollte auch kein Zweifel bestehen können. Also eigentlich alles gut.

Aber warum dann der Kurseinbruch?

Verwässerung. Überraschungseffekt. Könnten Gründe sein. Oder Zweifel, warum eine derartig hohe Kapitalerhöhung notwendig ist – Angst vor Überraschungen „aus den Büchern“? Allein eine Milchmädchenrechnung macht einen Kursrückgang nachvollziehbar: Für 11 alte Aktien, die vor Verkündung der Kapitalerhöhung bei 20,50 EUR aus dem XETRA-Handel gingen, erhält der Aktionär 4 neue Aktien zu 13,70 EUR. Rechnerisch besass der Aktionär also 11 mal 20,50 EUR= 225,50 EUR. Jetzt soll er 4 mal 13,70 EUR=54,80 EUR zahlen. Und hätte dann 15 Aktien zu 280,30 EUR – ergäbe je Aktie: 18,68 EUR. AKTUELL handelt die Aktie bei 17,26 EUR (XETRA, Schlussstand Dienstag). Reiner Zufall natürlich, macht aber anschaulich, warum ein Kursrückgang bei einer derart „hohen“ Kapitalerhöhung nicht überraschen sollte. Natürlich aussen vor bleibt der Bezugsrechtehandel usw.

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Nordex ist ein ernstzunehmender Player auf dem Weg zur Klimaneutralität 2050 – Quartalsergebnisse zeigen positiven Trend!

Die Gruppe hat über 32 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von etwa EUR 4,6 Mrd. Dafür beschäftigt das Unternehmen derzeit über 8.500 Mitarbeiter. Zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland, Spanien, Brasilien, den USA, Indien und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen vor allem der 4- bis 5,X-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.

Und die Quartalsergebnisse weisen in die richtig Richtung

Der Umsatz erhöhte sich von 964,6 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf 1.251,2 Mio. EUR im ersten Quartal 2021. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 10,4 Mio. EUR und lag damit leicht unter dem Vorjahresniveau von 13,1 Mio. EUR. Daraus ergibt sich eine EBITDA-Marge in Höhe von 0,8 Prozent (Q1/2020: 1,4 Prozent).

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Die Umsatzerhöhung ergibt sich insbesondere aus den deutlich gestiegenen Installationen. Dagegen blieb die EBITDA-Marge unter dem Vorjahresquartal, das noch nicht von den Auswirkungen der Pandemie betroffen war, zurück. Aufgrund der von Nordex ergriffenen Massnahmen laufen die Geschäftsprozesse weitestgehend stabil, sind allerdings in ihrer Effizienz nach wie vor beeinträchtigt oder auch verzögert. Hinzu kam, dass sich im ersten Quartal 2021 zu einem grösseren Teil noch margenschwächere Altprojekte in der Ausführung befanden.

Die neuen Projekte haben eine höhere Marge – Modellreihenwechsel. Servicesegment wächst kontinuierlich.

Im ersten Quartal 2021 steigerte die Nordex Group ihre Installationsleistung erneut und errichtete 356 Windenergieanlagen in 20 Ländern mit einer Gesamtleistung von 1.400 MW. Im vergleichbaren Vorjahresquartal waren es 269 Windenergieanlagen in 21 Ländern mit einer Gesamtleistung von 899 MW. Von der installierten Leistung (in MW) entfielen 57 Prozent auf Europa, 21 Prozent auf Nordamerika, 16 Prozent auf Lateinamerika und 6 Prozent auf den Rest der Welt.

Infolgedessen erhöhte sich der Umsatz im Segment Projekte von 862,6 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf 1.145,7 Mio. EUR im Berichtszeitraum. Das Segment Service setzte seine positive Entwicklung kontinuierlich fort und der Umsatz erhöhte sich um 5,9 Prozent auf 108,0 Mio. EUR (Q1/2020: 102,0 Mio. EUR).

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Nordex nur behauptet – Zukunft kommt noch…

Insgesamt startete die globale Windindustrie mit einer verhaltenen Nachfrage in das Geschäftsjahr 2021. In diesem Umfeld hat sich die Nordex Group mit einem soliden Auftragseingang im Bereich Projekte in Höhe von 1.247 MW in den ersten drei Monaten 2021 gut behauptet. Im Vorjahresquartal belief sich der Auftragseingang unterstützt durch ein Großprojekt in Norwegen auf 1.644 MW. Der Auftragseingang (ohne das Servicesegment) für das erste Quartal 2021 entspricht einem Wert von 911 Mio. EUR (Q1/2020: 1.185 Mio. EUR). Von diesem Auftragsvolumen (in MW) entfielen 92 Prozent auf zehn Länder in Europa und 8 Prozent auf Mexiko (Berichtsregion Lateinamerika). Größte Einzelmärkte in Europa waren Spanien, die Türkei, Deutschland und Finnland.

Projektbestand noch nicht da, wo es hin soll. Dienstleistungen steigen kräftig

Per Quartalsende wies das Segment Projekte einen Auftragsbestand von 5,1 Mrd. EUR aus (31. März 2020: 5,8 Mrd. EUR). Zum Jahresende 2020 verfügte die Nordex Group über einen Auftragsbestand von 5,3 Mrd. EUR, der sich im Zuge der gestiegenen Installationen im ersten Quartal 2021 verringerte. Im Segment Service erhöhte sich der Auftragsbestand weiter von 2,6 Mrd. EUR um 8,1 Prozent auf 2,8 Mrd EUR, sodass sich ein Gesamtauftragsbestand für beide Segmente von 7,9 Mrd EUR ergab (31. März 2020: 8,4 Mrd EUR).

Aktuell (14.07.2021 / 07:50 Uhr) notieren die Aktien der Nordex SE im XETRA-Handel zum Schluss Gestern mit Minus -0,21 EUR (-1,20%) bei 17,23  Euro.


Chart: Nordex SE | Powered by GOYAX.de

 

 

 

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