TeamViewer: Starke Profitabilität und 12% Wachstum

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Q2/H1 2022: TeamViewer mit anhaltend starker Profitabilität und 12% Wachstum in herausforderndem Marktumfeld
Im zweiten Quartal stiegen die Billings gegenüber dem Vorjahr um 12% (+7% währungsbereinigt) auf 136,1 Mio. EUR (Q2 2021: 121,6 Mio. EUR) und lagen in H1 2022 bei 299,6 Mio. EUR. Dies entspricht einem Zuwachs von 12% (+8% währungsbereinigt) gegenüber dem Vorjahreszeitraum (H1 2021: 268,1 Mio. EUR). Mit einem bereinigten EBITDA von 58,1 Mio. EUR in Q2 übertraf TeamViewer die Erwartungen und erzielte in H1 ein bereinigtes EBITDA von 141,3 Mio. EUR, was einer bereinigten EBITDA-Marge von 47,2% entspricht und damit leicht über der Gesamtjahresprognose liegt. Die Abonnentenzahl stieg erneut auf 626 TSD (Q1 2022: 620 TSD), was unter anderem auf die Reaktivierung der Kampagnen zur Überprüfung auf kommerzielle Nutzung zurückzuführen ist. Die Abwanderungsrate entwickelte sich trotz TeamViewers Rückzug aus Russland und Belarus gut und sank auf 14,0% (Q2 2021: 15,5%). Gleichzeitig bestätigt eine Net Retention Rate von 97% im Jahresvergleich eine hohe und wachsende Kundenzufriedenheit (88% in Q2 2021). In der vorangegangenen Zwölfmonatsperiode lag die NRR bei 101% (Q2 2021: 95%), was erneut die Beständigkeit von TeamViewers Geschäft unterstreicht.

Highlights aus dem TeamViewer Business

TeamViewer hat kürzlich eine strategische Partnerschaft mit Siemens für Innovationen im Product-Lifecycle-Management (PLM) mit Augmented- und Mixed-Reality-Lösungen geschlossen. Im Rahmen der Partnerschaft soll das Spatial-Modul aus TeamViewers AR-Plattform Frontline in die PLM-Software von Siemens integriert werden. So können Siemens-Kunden weltweit ihren Produktentwicklungsprozess auf der Basis von immersiven Erlebnissen mit interaktiven 3D-Inhalten und digitalen Zwillingen ihrer Produkte verbessern. Nach SAP und Google Cloud ist die Partnerschaft mit Siemens die dritte hochkarätige Kooperation von TeamViewer im Enterprise-Geschäft, die die Vertriebsaktivitäten stärkt und den Zugang zu Enterprise-Kunden weltweit ausbauen soll.

Der TeamViewer-Vorstand begrüßte im Juli Peter Turner, ehemals Chief Commercial Officer beim tschechischen multinationalen und börsennotierten Cybersicherheitssoftware-Unternehmen Avast plc, als neues Mitglied und Chief Commercial Officer. Wie angekündigt wird Chief Financial Officer Stefan Gaiser das Unternehmen nach Auslaufen seines Vertrages im August dieses Jahres in gegenseitigem Einvernehmen verlassen. Nach einem geordneten Übergang wird Michael Wilkens dann am 1. September 2022 als Chief Financial Officer den Vorstand von TeamViewer verstärken.

„Wir haben gute Ergebnisse abgeliefert. Der Umsatz liegt innerhalb der Markterwartungen und unsere Profitabilität sogar über den Prognosen. Unser Erfolg in der Region AMERICAS stellt zudem die Vorteile unserer global diversifizierten Struktur unter Beweis. Und wir sind stolz, mit Siemens unser starkes Netzwerk an strategischen Partnerschaften erneut erweitert zu haben. Damit schaffen wir wichtige neue Vertriebskanäle für TeamViewer. Gleichzeitig hat das aktuelle makroökonomische Umfeld dazu geführt, dass Entscheidungsträger vorsichtiger werden und Investitionen teilweise verschieben. Das führte zu einem etwas schwächeren Auftragseingang. Die grundsätzliche Nachfrage nach innovativen Digitalisierungslösungen ist aber weiterhin intakt, was durch eine wachsende Deal-Pipeline bestätigt wird.“ so Oliver Steil, TeamViewer CEO

Stefan Gaiser, TeamViewer CFO fügt hinzu: „Wachstumsraten und Profitabilität von TeamViewer bleiben äußerst attraktiv. Und dank unserer starken Cash-Generierung konnten wir auch unsere Finanzierungsstruktur deutlich verbessern. Wir haben höherverzinste Verbindlichkeiten zurückgezahlt und verbesserte Konditionen für das verbleibende, langfristige Fremdkapital erzielt. So erhöhen wir unsere Flexibilität und senken gleichzeitig die Finanzierungskosten. Mit Blick auf die letzten Quartale haben wir ganz klar unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben unser Geschäft auf Ergebnisebene optimiert und können damit unsere hervorragende Profitabilität aufrechterhalten. Gerade in Zeiten wie diesen verschafft uns das einen Wettbewerbsvorteil.“

 Highlights SMB-Geschäft

Im Geschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (SMB) verzeichnete TeamViewer einen soliden Billings-Zuwachs von 10% gegenüber dem Vorjahr auf 109,3 Mio. EUR (Q2 2021: 99,3 Mio. EUR). Das Wachstum wurde durch die Reaktivierung der Kampagnen zur Überprüfung auf kommerzielle Nutzung unterstützt. Innerhalb des SMB-Geschäfts wachsen die Kohorten mit einem höheren ACV (jährlicher Vertragswert) mit 17% im Vergleich zum Vorjahr auf Basis der vorangegangenen Zwölfmonatsperiode weiterhin kontinuierlich. Gleichzeitig steht das Einstiegssegment weiterhin unter Wettbewerbsdruck. Der ASP (durchschnittlicher Verkaufspreis) wächst dahingegen weiter und liegt nun bei 753 EUR (Q2 2021: 702 EUR). Die Gesamtanzahl der Abonnenten im SMB-Geschäft stieg von 617 TSD im Vorquartal auf 623 TSD und gleicht damit einen Rückgang seit Q4 2021 bei einer stabilen Abwanderungsrate von 14% (LTM) aus.

 Highlights Enterprise-Geschäft

Im Enterprise-Geschäft wuchsen die Billings in Q2 um 21% auf 26,9 Mio. EUR (Q2 2021: 22,2 Mio. EUR). In der vorangegangenen Zwölfmonatsperiode stiegen die Gesamt-Billings im Enterprise-Geschäft um 62% auf 109,5 Mio. EUR (Q2 2021: 67,4 Mio. EUR). Die Billings dieses Segments machten damit 19% der Billings insgesamt aus. Vor dem Hintergrund des unsicheren makroökonomischen Umfelds konnte TeamViewer beobachten, dass Entscheidungsträger in Unternehmen zurückhaltender agieren, weshalb sich die Realisierung der Pipeline verlangsamte. Dennoch konnte TeamViewer die Qualität seiner Verträge weiter steigern, was auf erfolgreiche Up- und Cross-Selling-Aktivitäten zurückzuführen ist. So haben sich die Billings für Enterprise-Kunden mit einem ACV von 100 bis 200 TSD EUR im Vergleich zum Vorjahr auf 14,4 Mio. Euro mehr als verdoppelt (Q2 2021: 7,1 Mio. Euro). Zum Ende des zweiten Quartals belief sich die Zahl der Enterprise-Kunden von TeamViewer auf 3.062.

In der zweiten Jahreshälfte will TeamViewer eine Kampagne starten, die gezielt weitere Kunden von TeamViewers SMB-Lösung auf TeamViewer Tensor, die Enterprise-Variante der Remote-Connectivity-Software des Unternehmens, entwickeln soll. Dies verbessert den Funktionsumfang für Kunden, indem wichtige Enterprise-Features der Tensor-Lösung freigeschaltet werden. Aufgrund der Erfahrungen, die TeamViewer in der Vergangenheit mit Upselling auf Basis individueller Ansprache ausgewählter SMB-Kunden gemacht hat, erwartet das Unternehmen von der zielgerichteten Kampagne weiteres Wachstumspotenzial.

Die Lösungen von TeamViewer werden zunehmend in unterschiedliche geschäftskritische Prozesse bei Geschäftskunden auf der ganzen Welt integriert. So nutzt die internationale Fast-Food-Restaurantkette Wendy’s beispielsweise TeamViewers AR-Plattform Frontline zum Monitoring von Lieferanten und zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und -qualität. Dies ging aus der Partnerschaft von TeamViewer mit NSF International Food Safety, LLC hervor, die das Unternehmen im Januar bekanntgegeben hatte.

Darüber hinaus setzt der Bahninfrastrukturbetreiber DB Netz AG auf die Mixed-Reality-Lösung von TeamViewer, um Mitarbeitende in Instandhaltungsabläufen zu schulen. Die verbesserte Veranschaulichung von Komponenten, Prozessen und möglichen Störungen im virtuellen Raum verbessert das Verständnis der Arbeitsabläufe und hilft den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DB Netz AG, Theorie besser in die Praxis umzusetzen.

 Highlights in den Regionen

Regional gesehen stand AMERICAS mit einem besonders starken Billings-Wachstum von 22% (8% währungsbereinigt) im Vorjahresvergleich auf 47,6 Mio. EUR (Q2 2021: 39,0 Mio. EUR) an erster Stelle, bei einem ohnehin schon zweistelligen Zuwachs von 18% im ersten Quartal. Dies spiegelt sowohl die erfolgreichen Vertriebsaktivitäten als auch den wechselkursbasierten Rückenwind wider. Die Vorteile von TeamViewers weltweiter Präsenz konnten somit wiederholt unterstrichen werden. Das Wachstum in EMEA setzte sich mit stabilen 8% gegenüber dem Vorjahr (8% währungsbereinigt) auf insgesamt 69,2 Mio. EUR fort (Q2 2021: 63,8 Mio. EUR). Allerdings machten sich makroökonomische Unsicherheiten bemerkbar und verlangsamten die Umsetzung der Pipeline. Darüber hinaus wirkte sich die Entscheidung, sich aus Russland und Belarus zurückzuziehen, auf das Billings-Wachstum aus. In der Region APAC entwickelten sich die Umsätze langsamer, aber dennoch positiv um 4% gegenüber dem Vorjahr (1% währungsbereinigt) von 18,7 Mio. EUR auf 19,4 Mio. EUR. Das Führungsteam in APAC arbeitet mit Nachdruck am Umbau des Geschäfts. Neue Ausbrüche von Covid-19 und Lockdowns in mehreren Ländern in APAC verlangsamten jedoch die geplanten Vertriebsaktivitäten, wobei die stärksten Auswirkungen in China zu verzeichnen waren.

Billings und Umsatzerlöse nach Regionen

EUR m Q2 22 Q2 21 Δ
ggü. VJ
Δ währungsbereinigt H1 22 H1 21 Δ
ggü. VJ
Δ währungsbereinigt
Billings (non-IFRS) 136,1 121,6 +12% +7% 299,6 268,1 +12% +8%
EMEA 69,2 63,8 +8% +8% 162,9 150,6 +8% +7%
AMERICAS 47,6 39,0 +22% +8% 100,7 83,9 +20% +9%
APAC 19,4 18,7 +4% +1% 36,0 33,7 +7% +4%
Umsatzerlöse (IFRS) 137,5 122,8 +12%   272,0 241,2 +13%  
EMEA 73,9 65,3 +13% 146,7 128,5 +14%
AMERICAS 47,4 42,1 +13% 93,3 82,2 +14%
APAC 16,2 15,4 +5% 31,9 30,4 +5%

Finanzergebnisse

TeamViewer erzielte eine starke bereinigte EBITDA-Marge von 42,6% in Q2 und 47,2% für H1, die damit leicht über den Prognosen für das Gesamtjahr liegt. Im Jahresvergleich stieg das bereinigte EBITDA von 57,0 Mio. EUR auf 58,1 Mio. EUR. Gründe dafür sind starke Effizienzsteigerungen, die erfolgreiche Umsetzung des Projekts ReMax und ein geringerer Forderungsausfall. Das gesteigerte bereinigte EBITDA ist insbesondere deswegen bemerkenswert, weil im Vorjahresbericht für das zweite Quartal noch keine wesentlichen Kosten für die Marketingpartnerschaften enthalten waren. In den ersten sechs Monaten lag das bereinigte EBITDA bei 141,3 Mio. EUR (H1 2021: 147,0 Mio. EUR). Die IFRS-Umsätze des Unternehmens stiegen im zweiten Quartal um 12% gegenüber dem Vorjahr auf 137,5 Mio. EUR, während das Betriebsergebnis nach IFRS gegenüber dem Vorjahr um 16% von 29,0 Mio. EUR auf 33,8 Mio. EUR stieg. Im ersten Halbjahr 2022 beliefen sich die IFRS-Umsätze auf 272,0 Mio. EUR (H1 2021: 241,2 Mio. EUR) und das Betriebsergebnis nach IFRS auf 61,9 Mio. EUR (H1 2021: 57,8 Mio. EUR). Der Levered Free Cashflow lag bei 28,2 Mio. EUR, ein Rückgang von 13% gegenüber dem Vorjahr (Q2 2021: 32,2 Mio. EUR).

TeamViewer arbeitet weiterhin mit sehr geringem Investitionsbedarf, sodass die Kapitalaufwendungen im zweiten Quartal weiter auf 2,4 Mio. EUR gesunken sind (Q2 2021: 4,5 Mio. EUR).

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum Ende des Quartalsberichtszeitraums auf 383,4 Mio. EUR (Q2 2021: 465,6 Mio. EUR). Der Nettoverschuldungsgrad lag zum 30. Juni 2022 bei 2,1 (Q2 2021: 1,5).

Das zu den Jahresergebnissen im Februar 2022 angekündigte Aktienrückkaufprogramm von TeamViewer macht gute Fortschritte. Bis zum 29. Juli 2022 hat das Unternehmen 19 Mio. Aktien im Wert von 249 Mio. EUR zurückgekauft, was 83% des maximalen Rückkaufvolumens von 300 Mio. EUR entspricht. Das Unternehmen bestätigt, dass das Programm fortgesetzt wird, bis der Betrag von 300 Mio. EUR vollständig investiert ist. Gleichzeitig erhöht TeamViewer die maximale Anzahl der im Rahmen des Programms zurückzukaufenden Aktien auf insgesamt 30 Mio. Aktien. Während der überwiegende Teil der Aktien eingezogen wurde, werden rund drei Mio. Aktien als Restricted Stock Units (RSU) für die künftige Mitarbeiterbeteiligung verwendet und decken den Bedarf für die nächsten zwei bis drei Jahre.

TeamViewers starke Liquiditätsposition und Cash-Generierung ermöglichte es dem Vorstand, die Finanzierungsstruktur des Unternehmens weiter zu verbessern. TeamViewer nutzte seine vorhandene Liquidität, um höherverzinste langfristige Verbindlichkeiten zu tilgen, und erzielte verbesserte Konditionen für die verbleibenden langfristigen Verbindlichkeiten. In Kombination mit einer revolvierenden Kreditfazilität in Höhe von 450 Mio. EUR (300 Mio. EUR nicht in Anspruch genommen) erhöht dies die zukünftige Flexibilität von TeamViewer erheblich und reduziert gleichzeitig die Cash-Zinskosten. Darüber hinaus konnte das Fälligkeitsprofil der verbleibenden Verbindlichkeiten abgeflacht werden. Die Finanzierung ist auch mit einer ESG-Komponente verbunden.

TeamViewer: Ausblick

Für das Gesamtjahr 2022 erwartet TeamViewer weiterhin ein Umsatzwachstum im mittleren Zehnerbereich auf 565 bis 580 Mio. EUR und eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 45% und 47%. Mit Blick auf die Billings für das Gesamtjahr 2022 erwartet TeamViewer, dass diese am oder rund um das untere Ende der Prognose liegen werden (630 bis 650 Mio. EUR). Diese Erwartung ist auf TeamViewers Rückzug aus Russland und Belarus, der etwa ein Prozent der Billings ausmachen wird, sowie auf das Geschäftsumfeld im bisherigen Jahresverlauf zurückzuführen.

Längerfristig beabsichtigt TeamViewer nicht, die Sponsoringpartnerschaft mit Manchester United über ihre Laufzeit hinaus zu verlängern. Die internationale Bekanntheit der Marke konnte im vergangenen Jahr durch die Partnerschaft klar gesteigert werden. Dennoch hat das Unternehmen beschlossen, seine langfristige Marketingstrategie angesichts des aktuellen makroökonomischen Umfelds zu überprüfen. Das klare Ziel ist es, das attraktive Finanzprofil beizubehalten. Daher konzentriert sich das Unternehmen nach der erfolgreichen Umsetzung kurzfristiger Maßnahmen zur Verbesserung der Ergebnisebene, wie z.B. Teile des ReMax-Programms und die Refinanzierung, nun verstärkt auf mittelfristige Maßnahmen zur Sicherung und Steigerung seiner hohen Profitabilität. TeamViewer erwartet, dass die Kombination dieser Maßnahmen nach Auslaufen des aktuellen Sponsoringvertrags zu einer deutlichen Verbesserung der Marge des Unternehmens führen wird.

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