Schalke 04 schreibt wieder Gewinn – Stabilisierungskurs greift, neue Anleihe soll Kapitalstruktur glätten

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Der FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. meldet für das Geschäftsjahr 2024/2025 (1.7.24–30.6.25) einen Konzernüberschuss von 5,5 Mio. Euro – genau die Zielgröße, die der Klub nach den Sanierungsjahren in Aussicht gestellt hatte. Die Umsätze klettern auf 157,9 Mio. Euro, begünstigt von Sonderveranstaltungen in der VELTINS-Arena und Transfererträgen. Operativ steht damit fest: Der Kurs aus Erlössteigerung und strenger Kostendisziplin funktioniert.

Auch die Bilanz arbeitet sich nach oben. Gesamtverbindlichkeiten sinken zum Stichtag von 162,7 auf 147,9 Mio. Euro, die Nettofinanzverbindlichkeiten von 114,7 auf 110,8 Mio. Euro. Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag reduziert sich auf 99,1 Mio. Euro. Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers spricht von „Konsequenz bei Einnahmen und Kosten“ – ein Mantra, das Schalke die nötigen Spielräume zurückgibt.

Gewinn heute, Luft morgen: Arena-Abschreibung endet 2026

Mit Blick auf 2025/2026 peilt der Verein ein ausgeglichenes bis leicht positives Ergebnis an. Rückenwind verspricht das Jahr 2026, wenn die 25-jährige planmäßige Abschreibung der VELTINS-Arena ausläuft – ein Hebel, der bei der DFL-Nettoeigenkapitalregel spürbar Entlastung bringen dürfte. Parallel hält der Klub am Dreiklang fest: wettbewerbsfähiges Sportbudget, verlässliche Bedienung der Verbindlichkeiten, weiterer Eigenkapitalaufbau.

„Zukunft zeichnen“: Neue Anleihe ersetzt alte Schuldtitel

Um die Passivseite zu glätten, platzierte Schalke am 5. September 2025 die sechste Unternehmensanleihe. Ziel ist primär die Refinanzierung der Anleihe 2021/2026, flankiert von einem freiwilligen Umtauschangebot auch für Inhaber der Anleihe 2022/2027. Der Claim „Zukunft zeichnen – für Schalker Chancen“ ist Programm: Laufzeiten strecken, Zinskosten planbar halten, Flexibilität erhöhen – ohne die Substanz zu verwässern.

Mehrsäulige Einnahmen: Arena, Vermarktung, Spielbetrieb – und die Knappenschmiede

Die wirtschaftliche Basis bleibt breit. Vermarktungsrechte, Sponsoren, Ticketerlöse und eine Arena, die Top-Acts und Sondernutzungen anzieht, tragen die Tagesarbeit. Sportlich-ökonomisch wichtig bleibt die Knappenschmiede: Sie ist Identitätsträger und zugleich Werttreiber über Transfererlöse und Kaderplanung. Mit über 200.000 Mitgliedern und rund neun Millionen Followern besitzt Schalke außerdem eine Reichweite, die Vermarktung und Partnerships strukturell stärkt.

Einordnung für Anleger: Planbarkeit vor Pathos

Schalke 04 ist noch kein Selbstläufer – aber wieder planbar. Der Gewinn ist kein Zufall, die Schuldentrends zeigen nach unten, die DFL-Kennzahlen werden behutsam adressiert. Entscheidend für den nächsten Schritt bleiben der sportliche Pfad und die disziplinierte Mittelverwendung aus der Anleihe. Gelingt der Balanceakt zwischen Wiederaufstiegsperspektive und Bilanzhygiene, könnte 2026 zum Katalysator werden.

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