Scale | Wallstreet:Online – Aktie eine Wette auf den Smartbroker. Noch gibt das Portalgeschäft den Ton an.

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23.08.2021 –  Die wallstreet:online AG (ISIN: DE000A2GS609) stand in der Vergangenheit für ihre populären Finanzseiten und je nach Börsenstimmung erzielte man sehr hohe oder eben niedrigere Werbeeinnahmen. Volatiles Geschäft und trotz konsequenter Übernahmepolitik in den letzten Jahren mit „börsennews.de“, „finanznachrichten.de“ und anderen – nicht jedem gefällt volatiles Geschäft. Dazu die teils kontrovers diskutierte, teils als zu aggressive eingestufte Werbung.

Aber seit dem Smartbroker – und auch den anderen „Produkten“ der wallstreet:online capital AG

sollte die Aktie den Abschlag für stark schwankende Erträge immer mehr verlieren. In den Vordergrund sollte in der GuV und der Bilanz des Konzerns immer mehr das berechenbare und hoch-skalierbare Brokerage-Geschäft treten. Die heute veröffentlichten Zahlen des Konzerns deuten die Zukunft an, lassen aber noch Luft nach oben. Für die Anleger scheint es nicht schnell genug zu gehen – die Aktie verliert nach den Zahlen über 8 % im Frankfurter Handel. Vielleicht sieht man aber auch nur „Gewinnmitnahmen“ nach dem fulminanten Kurslauf der Aktie. Sell on good news, hat noch nie geschadet.

Während das Portalgeschäft auch in 2021 seine Stärke ausspielte, wuchs der Smartbroker langsam in die geplanten Dimensionen. Natürlich durch die starke Position der Finanzportale der W:o-Gruppe befeuert und gefördert – genau so wie geplant und angekündigt. Zur Erinnerung der w:o -Vorstand Matthias Hach stellte die Transformationspläne der w:o Gruppe in einem Exclusivinterview ausführlich und nachvollziehbar vor.

Dazu die Zahlen

Nach vorläufigen, ungeprüften Zahlen hat die Gruppe in den ersten sechs Monaten des Jahres ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 57 % (organisch +54 %) auf 23,8 Mio. EUR (+8,7 Mio. EUR) gegenüber 1. HJ 2020 gesteigert. Das operative EBITDA vor Neukundengewinnungskosten für den Smartbroker steigt planmäßig auf 9,0 Mio. EUR und hat sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 nahezu verdoppelt (+4,4 Mio. EUR). Im operativen EBITDA nicht enthalten sind die Kosten zur Kundengewinnung für den Smartbroker (7,9 Mio. EUR) sowie Einmaleffekte.

Und Portalgeschäft wächst ähnlich stark wie der Neobroker „Smartbroker“ – AuM bei 6,8 Mrd EUR

Der Umsatzanstieg i.H.v. 8,7 Mio EUR verteilt sich gleichmäßig auf die Bereiche Social & Media (+4,9 Mio EUR bzw. +40 %) sowie Smartbroker und Classic Transaction (+3,8 Mio EUR bzw. +127 %), die maßgeblich vom Online-Brokerage getragen werden.

Das betreute Kundenvermögen (Assets under Management / AuM) ist zum 30.06.2021 auf 6,8 Mrd. EUR gestiegen und hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt mehr als verdreifacht. Insgesamt verfügt die Gruppe per 30.06.2021 über mehr als 187.000 Depots, davon über 142.000 Kunden beim Smartbroker. Damit ist der Online-Broker der wallstreet:online-Gruppe gemessen nach AuMs die Nummer eins und bezogen auf die Kundenzahlen die klare Nummer zwei unter den deutschen Neobrokern. Bei der Höhe des betreuten Vermögens je Kunde, einem wesentlichen Kriterium der langfristigen Kundenqualität, nimmt die Gesellschaft den Spitzenplatz ein. Das betreute Vermögen je Smartbroker-Kunde ist zum 30.06.2021 auf annähernd 30.000 EUR gestiegen.

Die Reichweite der Finanzportale der wallstreet:online AG lag für das erste Halbjahr 2021 im Durchschnitt bei 376 Mio. Seitenaufrufen pro Monat und hat sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 37 % gesteigert. Damit unterstreicht die wallstreet:online AG wieder ihre Position als mit Abstand größter verlagsunabhängiger Finanzportalbetreiber im deutschsprachigen Raum und größte Finanz-Community.

Wachstum des Smartbrokers kostet erstmal – und wenn die kritische Grösse erreicht ist, sollte das Geld …

„Wir haben in den ersten sechs Monaten des Jahres weitere wichtige Weichen gestellt, um den Wandel zum Finanzdienstleister mit integrierter Community voranzutreiben. Neben den nötigen strategischen Schritten haben wir in das Neukundenwachstum für den Smartbroker investiert. Hervorragende Testergebnisse in unabhängigen Vergleichen bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um zu einem der größten Online-Broker und Finanzdienstleister am deutschen Markt zu wachsen. Aber auch im Portalgeschäft haben wir in den vergangenen Monaten ein kräftiges Wachstum verzeichnet und profitieren von steigenden Nutzerzahlen und Werbeerlösen. Die Symbiose zwischen Online-Brokerage und klassischem Finanzportal und damit die Verbindung zwischen Information und Transaktion funktioniert“, kommentiert Matthias Hach, CEO der wallstreet:online AG und der wallstreet:online capital AG, die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2021.

Aufgrund der Entwicklung des ersten Halbjahres hält die Gruppe ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2021 aufrecht. Demnach wird ein Gruppenumsatz von 45 Mio EUR bis 50 Mio EUR erwartet. Das operative EBITDA soll vor den Kosten zur Kundenakquise für den Smartbroker in Höhe von 12,5 Mio EUR zwischen 16,5 Mio EUR und 18,5 Mio EUR liegen. Hinsichtlich des Kundenbestands des Smartbrokers wird an der Guidance in Bezug auf das Wachstum bis Jahresende festgehalten.

Aktionäre waren verwöhnt

von exorbitanten Wachstumszahlen der Brokersparte. Und jetzt kann man zwar nicht direkt von einer Abkühlung sprechen, aber auch der Smartbroker merkt, das die extremen Wachstumsraten durch das allgemeine Börsenumfeld sich verlangsamen. Musste flatexDEGIRO schmerzhaft vermerken – nicht nur operativ, sondern insbesondere beim Aktienkurs, genauso wie die kleineren Player, wie sino, mwb o.a.

So könnte der derzeitige Kursrücksetzer gleichzeitig bei w:o auch eine Chance sein, günstig sich an einem wachstumsstarken „Smart-„Broker zu beteiligen, dessen Ertragskraft erst in den nächsten Jahren sich entfalten sollte. Bisher kostet der Aufbau viel Geld, aber…

Auch Analysten sind positiv gestimmt – Insiderkäufe erreichen 200.000 Stück, während der Hauptaktionär300.000 Aktien abgibt „um den Freefloat zu erhöhen“

So konnte man einer Unternehmensmeldung am 11.08.2021 entnehmen. Anfang August haben die Analysten von GBC Research das Kursziel von 29,00 auf 37,70 Euro erhöht. Das Bankhaus Metzler hatte Ende Juli ein Kursziel von 35,00 Euro ausgegeben. Passend dazu erwarb Thomas Soltau, Co-CEO der wallstreet:online capital AG, 175.000 Aktien der wallstreet:online AG zu einemBörsenkurs von 24,30 Euro je Aktie im August. Bereits in den vergangenen Wochen hatten Aufsichtsratsmitglied Marcus Seidel und Finanzvorstand Roland Nicklaus unter anderem im Rahmen der Kapitalerhöhung mehr als 20.000 weitere Aktien erworben.

Zwar nett verpackt, aber dennoch

eher irritierend ist die Meldung, das parallel der Gründer und Mehrheitsaktionär André Kolbinger, „um dem Wunsch institutioneller Investoren zu entsprechen und den Free Float der Gesellschaft durch diese Insiderkäufe nicht weiter zu reduzieren,“  mehr als 300.000 Aktien verkauft hat. Seit dem Verkauf der w:o seienrzeit an Springer und dem anschliessenden – äusserst lukrativen – Rückkauf durch Kolbinger, finden solche Aktientransaktionen immer eine gewisse Aufmerksamkeit.

Erinnert auch an die Transaktionen des Gründers und Hauptaktionärs der flatexDEGIRO Bernd Förtsch, der ebenfalls in der Vergangenheit seine Beteiligung am Broker flatexDEGIRO reduzierte. Ebenfalls die überzeugende Kursperformance seiner Aktie nutzend. Wobei er wesentlich mehr Aktien platzierte mit ähnlciher Begründung, wie jetzt vom w:o Gründer.

Aber derzeit kann man als „Discountbroker“ eigentlich nichts falsch machen,

die Nagelprobe kommt in ruhigeren Börsenphasen. Wenn wieder die Kosten- Gebührenfrage mehr in den Vordergrund rücken wird. Hier scheint der Smartbroker sehr gut positioniert. In einem Vergleichstest der Handelsblatt-Redaktion wurden 18 Online-Broker und Direktbanken untersucht. Bewertet wurden dabei Kosten und Leistungen für drei verschiedene Anleger-Gruppen. Der Smartbroker erzielte in allen Kategorien – Klein-Anlegern, Gelegenheitsanlegern und vermögenden Kunden – die Bestnote „sehr gut“. Fortsetzung einer längeren Reihe von guten Bewertungen, wie beispielsweise dem „Testsieger“ im Finanztest 11/2020. Oder vor wenigen Wochen konnte der Smartbroker den ersten Platz im jährlichen Bankentest der Fachzeitschrift Euro mit deutlichem Abstand vor dem Zweitplatzierten gewinnen (Kategorie Brokerage). Darüber hinaus wurde das Sparplan-Angebot kürzlich durch das Verbraucherportal Finanztip ausgezeichnet. Weitere aktuelle Empfehlungen stammen von Focus Money und justETF.

 


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