MDAX | Rheinmetall: Profitables Wachstum mit deutlicher Ergebnis- und Margensteigerung

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Die Düsseldorfer Rheinmetall AG (ISIN: DE0007030009) geht mit deutlichem Umsatzwachstum im zivilen Geschäft und einem erheblich gesteigerten Konzernergebnis auf die Zielgerade des laufenden Geschäftsjahres. Beim weltweiten Geschäft mit zivilen Produkten übertrifft Rheinmetall bei der Umsatzentwicklung in den ersten drei Quartalen die globalen Produktionszuwächse der Automobilbranche deutlich. Gleichzeitig verbuchte der Technologiekonzern erneut hohe Auftragseingänge aus dem militärischen Bereich. Die Profitabilität im Konzern erhöhte sich mit einer operativen Ergebnismarge von 7,7% spürbar.

Vor allem aufgrund der anhaltenden Engpässe bei Halbleitern und bei einzelnen Rohstoffen geht der Konzern in der Prognose für das Geschäftsjahr 2021 gegenüber den bisherigen Erwartungen von einem leicht verlangsamten Umsatzwachstum aus. Für die operative Ergebnismarge rechnet Rheinmetall nun damit, einen Wert am oberen Ende der bisher prognostizierten Spanne zu erreichen.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Rheinmetall ist weiterhin auf einem profitablen Wachstumspfad. Beim operativen Ergebnis haben wir einen neuen Höchstwert nach neun Monaten erreicht. Im zivilen Geschäft ist es uns gelungen, unseren Umsatz wieder deutlich zu steigern. Mit weiter steigenden Umsatzanteilen im Bereich der alternativen Antriebe sind wir in unserem zivilen Geschäft auf einem guten Weg, die Transformation der Industrie zu bewältigen. Und bei militärischen Produkten profitieren wir in zahlreichen Märkten von steigenden Budgets und einem anhaltend hohen Bedarf an moderner Ausrüstung für die Streitkräfte. Unseren sehr hohen Auftragsbestand konnten wir mit wichtigen Auftragserfolgen auf jetzt über 14 Milliarden Euro ausbauen und erreichen damit für Rheinmetall ein völlig neues Niveau.“

Rheinmetall Konzern: Umsatz und operatives Ergebnis über Vorjahresniveau

Rheinmetall hat den Konzernumsatz in den ersten drei Quartalen 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 6% auf 3.841 MioEUR gesteigert, nach 3.633 MioEUR in den ersten drei Quartalen 2020. Vor allem die wirtschaftliche Erholung in der Automobilindustrie trug zur Steigerung der Umsatzerlöse bei, nachdem der Umsatz im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch durch die konjunkturell schwächere Entwicklung der Automobilmärkte und durch die pandemiebedingten Produktionsrückgänge im globalen Automobilbau beeinflusst wurde.

Das operative Ergebnis des Rheinmetall-Konzerns erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2021 deutlich. Mit 297 MioEUR erzielte der Konzern ein operatives Ergebnis, das den Vergleichswert des Vorjahres (205 MioEUR) um rund 91 MioEUR übertrifft. Neben der positiven Umsatzentwicklung resultiert diese Verbesserung insbesondere aus Kostensenkungsmaßnahmen, die die Unternehmensführung bereits im Jahr 2020 als Reaktion auf die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie eingeleitet hatte. Positiv entwickelte sich auch die operative Ergebnismarge, sie stieg von 5,7% im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 7,7% in den ersten drei Quartalen 2021.

Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten verdoppelte sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2,08 EUR auf 4,16 EUR.

Vehicle Systems: Aufträge im Wert von fast 2,5 MrdEUR gewonnen

Der Umsatz in der Division Vehicle Systems, die im Bereich der militärischen Rad- und Kettenfahrzeuge tätig ist, blieb in den ersten drei Quartalen 2021 mit 1.304 MioEUR um rund 3% unter dem Vorjahreswert (1.339 MioEUR). Dies ist insbesondere auf das Auslaufen zweier Großprojekte zurückzuführen. Signifikant erhöhte sich dagegen der Auftragseingang, der gegenüber dem Vorjahreszeitraum (728 MioEUR) um 1.728 MioEUR auf 2.456 MioEUR anstieg. Wesentliche Auftragseingänge waren die Beauftragung zur Modernisierung von Challenger-Kampfpanzern in Großbritannien sowie Bundeswehr-Aufträge zur Lieferung von gepanzerten Pioniermaschinen des Typs Kodiak und zur Aufwertung des Schützenpanzers Puma.

Das operative Ergebnis von rund 104 MioEUR blieb aufgrund der Umsatzrückgänge im Neunmonats-zeitraum leicht unter dem Wert des Vorjahres (122 MioEUR). Die operative Marge betrug 8,0%, nach 9,1% im Vorjahreszeitraum.

Weapon and Ammunition: Kräftige Steigerung der operativen Marge

Die Division Weapon and Ammunition erzielte mit ihren Aktivitäten bei Waffensystemen und Munition in den ersten drei Quartalen 2021 einen Umsatz von 700 MioEUR und übertraf damit den Vorjahreswert in Höhe von 670 MioEUR um rund 4%. Der Auftragseingang belief sich auf 752 MioEUR und blieb damit hinter dem hohen Wert des Vergleichszeitraums (867 MioEUR) zurück. Im Vorjahr wurde die Entwicklung des Auftragseingangs durch eine hohe Einzelbestellung im Wert von 80 MioEUR zur Lieferung von Artillerie-Treibladungspulver an einen internationalen Kunden sowie höhere Beauftragungen durch deutsche und britische Kunden positiv beeinflusst.

Das weiterhin hohe Umsatzniveau und ein guter Produktmix führten in der Division Weapon and Ammunition zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung. Das operative Ergebnis wuchs um 43 MioEUR auf 73 MioEUR (Vorjahr: 30 MioEUR). Damit verbesserte sich die operative Marge auf nunmehr 10,4%, im Vorjahreszeitraum lag sie bei 4,4%.

Electronic Solutions: Auftragseingang um über 20% erhöht

Die Division Electronic Solutions, die Lösungen im Bereich der Verteidigungselektronik entwickelt und produziert, blieb mit einem Umsatz von
558 MioEUR um rund 8% hinter dem Wert des Vorjahreszeitraums in Höhe von 604 MioEUR zurück. Deutlich steigerte die Division hingegen ihren Auftragseingang, der sich in den ersten neun Monaten um 22% auf 695 MioEUR (Vorjahr: 569 MioEUR) erhöhte. Wesentliche Auftragserfolge bezogen sich dabei auf ein Upgrade-Programm des Schützenpanzers Puma der Bundeswehr sowie auf ein Flugabwehrprojekt für einen internationalen Kunden.

Das operative Ergebnis reduzierte sich in den ersten drei Quartalen 2021 auf 48 MioEUR, nach 53 MioEUR im Vorjahreszeitraum. Die operative Marge blieb mit 8,6% auf dem guten Niveau des Vorjahres (8,8%).

Sensors and Actuators: Deutliche Steigerung bei Umsatz und operativem Ergebnis

Die Division Sensors and Actuators, die mit Komponenten und Regelsystemen zur Emissionsreduzierung und zum Thermomanagement aktiv ist, steigerte ihren Umsatz in den ersten drei Quartalen 2021 signifikant um rund 20% auf 1.007 MioEUR, nach 838 MioEUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit übertrifft die Division die Entwicklung der Produktionszahlen in der globalen Automobilindustrie deutlich, deren Zuwächse im Bereich der Light Vehicles bis 6 Tonnen rund 10% betragen. Das Vorjahr war allerdings durch die teilweise erheblichen Produktionseinschränkungen der Automobilindustrie insbesondere in der ersten Phase der Corona-Pandemie belastet. Im laufenden Jahr hat die reduzierte Verfügbarkeit von Halbleitern, die dazu führte, dass zahlreiche Automobilhersteller deutlich weniger Fahrzeuge produzieren konnten als ursprünglich geplant, ein noch deutlicheres Umsatzwachstum der Division Sensors and Actuators verhindert.

Das Booked Business für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2021 betrug 1.480 MioEUR und lag damit um rund 13% über dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 1.309 MioEUR). Davon entfielen 56% auf Neugeschäft und 44% auf Verlängerungen sowie Volumenerhöhungen bei bestehenden Kundenprojekten. Der Anteil am Booked Business mit alternativen Antrieben stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 16% auf 31%.

Die Division erhöhte ihr operatives Ergebnis in den ersten drei Quartalen von 6 MioEUR im Vorjahreszeitraum um rund 69 MioEUR auf 74 MioEUR. Diese Ergebnissteigerung ist zum einen auf den Umsatzzuwachs und zum anderen auf die im Zuge der Corona-Pandemie eingeführten Maßnahmen zur nachhaltigen Kostensenkung zurückzuführen. Die operative Marge erholte sich damit erwartungsgemäß auf rund 7,4%, nach 0,7% im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Materials and Trade: Operatives Ergebnis mehr als verdoppelt

Auch die Division Materials and Trade, die Gleitlager und Strukturbauteile liefert und das weltweite Aftermarket-Geschäft betreibt, konnte ihr Geschäftsvolumen in den ersten drei Quartalen 2021 erheblich steigern. Der Umsatz erreichte 485 MioEUR und übertraf mit einem Zuwachs von rund 25% den Vorjahreswert in Höhe von 387 MioEUR deutlich.

Der Umsatzanstieg resultiert vor allem aus den Produktionssteigerungen der internationalen Automobilindustrie im Vergleich zum Vorjahr, das durch die pandemiebedingten Werksschließungen und Produktionskürzungen beeinflusst war. Die Division erreichte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 ein Booked Business von 515 MioEUR. Dies entspricht einer Steigerung um rund 25% gegenüber dem Vorjahreszeitraum (412 MioEUR).

Das operative Ergebnis der Division Materials and Trade hat sich in den ersten drei Quartalen 2021 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 18 MioEUR auf 38 MioEUR mehr als verdoppelt. Vor allem die Umsatzsteigerungen in Verbindung mit einem weiterhin strikten Kostenmanagement haben zu dieser guten Entwicklung der Ertragssituation beigetragen. Die operative Marge erhöhte sich von 4,7% im Vorjahr auf 7,9% nach neun Monaten 2021.

Ausblick: Prognosen für Umsatz und operative Ergebnismarge leicht modifiziert

Im Wesentlichen aufgrund der weiterhin eingeschränkten Verfügbarkeit von Rohstoffen und Halbleiterkomponenten, die zu niedrigeren Lieferabrufen bei wichtigen Kunden geführt hat, prognostiziert Rheinmetall für das Geschäftsjahr 2021 ein leicht reduziertes Umsatzwachstum von rund 6% gemessen am Pro-forma-Umsatz 2020 von 5.406 MioEUR. Die ursprüngliche Prognose ist von einem Umsatzwachstum zwischen 7% und 9% ausgegangen.

Im Hinblick auf die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2021 geht Rheinmetall davon aus, aufgrund eines strikten Kostenmanagements und in Folge weiterer Einsparungen im Zuge der Restrukturierung des Konzerns das obere Ende der ursprünglichen Prognose für die operative Ergebnismarge von 9% bis 10% zu erreichen. Rheinmetall erwartet nunmehr eine operative Marge von rund 10%.


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