Prime Standard | STS Group AG: Ballast ist weg – jetzt oder nie! Und Mutares muss…

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Die STS Group AG (ISIN: DE000A1TNU68) versucht den Befreiungsschlag: Acoustics, Verlustbringer, wird inclusive „Morgengabe“ abgegeben – Ergebnis mehr als 50% des Grundkapitals weg, a.o. HV notwendig“. so hieß es am 07.08.2020. Und jetzt ist der Ballast weg – letzte Chance.

Der Verkauf des STS Geschäftsbereichs Acoustics bestehend aus den Gesellschaften in Italien, Polen und Brasilien wurde abgeschlossen. Nach Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden sowie dem Vollzug weiterer Bedingungen, trat der Verkauf zum 1. November 2020 wirksam in Kraft. Jetzt fehlt nur noch Geld für die kleinere STS – die 1,5 Mio. EUR von Mutares sollen aussagegemäß ja nicht reichen bis Ende des Jahres…

Mathieu Purrey, CEO der STS Group AG: „Wir haben einen wichtigen Schritt für die künftige Entwicklung des Unternehmens gemacht. Somit können wir uns künftig noch stärker auf unsere attraktiven Spritzguss- und Verbundsstofftechnologien fokussieren. Wir wollen unsere Produkte im Bereich der zukunftsträchtigen Leichtgewichtlösungen für Nutz- und Elektrofahrzeuge weiter ausbauen. Die Strategie der STS Group, von den aktuellen Megatrends der Automobilindustrie zu profitieren, führen wir fokussiert fort und wird durch den Verkauf des Geschäftsbereichs Acoustics noch weiter verstärkt.

Die Aktionäre der STS hatten seit dem Börsengang keine große Freude und jetzt zog das Management die Reißleine – es gibt operativ erfolgreiche Einheiten, insbesondere in China, die sonst möglicherweise durch die laufenden Verluste der Akustiksparte „ausgeblutet“ wären – und man hat die Kraft die Gewinnbringer weiter auszubauen. Letzte Chance! Wobei Verkauf es nicht trifft: Abgabe inclusive negativem Kaufpreis – man könnte auch sagen „Morgengabe“ – trifft den Vorgang eher.

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Heute steht die STS Group AG fokussiert da – mit lukrativem Chinageschäft

Durch die Veräußerung richtet die STS Group ihren Fokus auf ihr Kerngeschäft in den Bereichen Plastics und Materials in Europa, wie auch auf den Ausbau des nordamerikanischen Markts. Die Geschäftsbereiche Plastics und Materials machen in Summe mehr als 50 % des Gesamtumsatzes der STS Group aus, zu dem das Segment China mit weiteren ca. 20 % beiträgt.

STS Acoustics gewinnt mit der Adler Pelzer Group als neuen Eigentümer ein Unternehmen, das ein strategisches Interesse, wie auch ein tiefes Know-how des Geschäfts hat und für das der italienische Markt ebenso zum Kerngeschäft gehört.

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A.o. Hauptversammlung brachte erwartungsgemäß nichts – Berechenbarkeit und Überlebenssicherung

gibt nur frisches Geld, Mutares gab erstmal 1,5 Mio. EUR und der Rest? Am 10. September 2020 hatte der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2018/I von EUR 6.000.000 um EUR 500.000 auf EUR 6.500.000 durch Ausgabe von 500.000 neuen Aktien gegen Bareinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts zu erhöhen.

Für die Zeichnung und Übernahme der neuen Aktien wurde allein die Mutares SE & Co. KGaA zugelassen. Der Ausgabebetrag wurde auf EUR 3,00 je Aktie festgelegt. Der STS Group AG fließt damit ein Bruttoemissionserlös in Höhe von insgesamt EUR 1.500.000,00 zu. Für die Umsetzung der begonnenen Restrukturierung und der mit dem Verkauf der Business Unit Acoustics eingeleiteten strategischen Ausrichtung der STS Group AG werden bis Jahresende weitere Finanzmittel benötigt. Der Vorstand der STS Group AG evualiert daher weiterhin alle Optionen für die Aufnahme weiterer Finanzmittel. Woher wird man in dne nächsten Wochen sehen…

Und am 25.09.2020 gab es dann eine kurze virtuelle a.o. Hauptversammlung aufgrund formalrechtlicher Vorgaben mit nur einem Tagesordnungspunkt:

Der Vorstand der Gesellschaft hat nach pflichtgemäßem Ermessen festgestellt, dass das Bestehen eines Verlustes von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft zum 07. August 2020 anzunehmen ist, was er den Aktionären hiermit anzeigt. Ursächlich für die Unterschreitung der Hälftedes Grundkapitals waren insbesondere Wertberichtigungen von Darlehen und Forderungen, die an einzelne Konzerngesellschaften und insbesondere die STS Acoustics SpA ausgereicht wurden, sowie eine Wertberichtigung des Beteiligungswerts ihres Geschäftsbereichs „Acoustics“, insbesondere der Beteiligung an der STS Acoustics SpA. Die weiteren Einzelheiten ergeben sich aus der Einladung zur außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft.Die Hauptversammlung hat zu diesem Tagesordnungspunkt keinen Beschluss zu fassen, da er sich entsprechend der gesetzlichen Regelungen auf die Anzeige des Vorstands über den Verlust der Hälfte des Grundkapitals gemäß § 92 Abs. 1 AktG beschränkt.“

Nicht unbedingt eine Empfehlung an die Aktionäre an einer möglichen zweiten Kapitalerhöhung teilzunehmen. Woher also das Geld? Mutares wieder? Eine High-Risk Anleihe? Bankdarlehen scheiden wohl eher aus…

Am 06.08-2020 war davon noch nicht die Rede

bei Vorlage der Halbjahreszahlen, als Mathieu Purrey, CEO der STS Group AG sagte: „Die Geschäftsentwicklung der STS Group war im ersten Halbjahr im Wesentlichen durch die globale Ausbreitung des Coronavirus und die damit verbundenen temporären Werksschließungen geprägt. Dabei entwickelten sich die Märkte differenziert nach den Werkswiedereröffnungen. Während bei den europäischen Kunden lediglich eine langsame Erholung zu verzeichnen war, verlief die Geschäftsentwicklung des Segments China sehr erfreulich. In China konnten wir im zweiten Quartal 2020 mit Erlösen von 24,7 Mio. EUR den Vorjahreswert von 11,6 Mio. EUR deutlich übertreffen. Wie angekündigt werden wir in den kommenden Wochen und Monaten die begonnenen umfangreichen Maßnahmen zur Optimierung und Kosteneinsparung verstärkt fortsetzen und gegebenenfalls nachschärfen. Zudem können wir auf staatlich garantierte Darlehen in Frankreich und demnächst auch in Italien zurückgreifen. Damit sind unsere operativen Einheiten mit ausreichend Liquidität ausgestattet.

Jedenfalls China macht Spass: Erfreulich entwickelte sich das Segment China, das trotz COVID-19-bedingter Werksschließungen im Februar und März im ersten Halbjahr 2020 Umsatzerlöse in Höhe von 36,4 Mio. EUR erwirtschaftete und damit ein Umsatzplus von 58,3 % gegenüber dem Vorjahreswert von 23,0 Mio. EUR aufwies. Infolge einer hohen Kundennachfrage im Nutzfahrzeugbereich sind die chinesischen STS-Werke seit Mitte März voll ausgelastet.

Insgesamt sah es weniger gut aus: Die STS Group erwirtschaftete im Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2020 Umsatzerlöse in Höhe von 136,0 Mio. EUR nach 193,8 Mio. EUR (minus 29,8 %) in der Vorjahresperiode. Die COVID-19-Pandemie wirkte sich besonders auf das Marktumfeld der STS Group in Europa, Nord- und Südamerika aus.Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank im ersten Halbjahr 2020 auf minus 3,9 Mio. EUR (H1/2019: 10,1 Mio. EUR). In der Berichtsperiode fielen Sonderaufwendungen für Reorganisationsmaßnahmen in Höhe von 1,7 Mio. EUR an, wovon 1,5 Mio. EUR im Zusammenhang mit der Schließung der Konzernzentrale in Hallbergmoos und den damit verbundenen betriebsbedingten Kündigungen der Mitarbeiter stehen.

Aber Akustik verhagelte das erste Halbjahr

Die Ergebnissituation in Acoustics wurde im ersten Halbjahr 2020 durch COVID-19-bedingte Umsatzrückgänge belastet und stand allein betrachtet für ein negatives EBITDA von 5 Mio. EUR – auch die 7,6 Mio. positives EBITDA der China-Werke konnten da nichts reissen, da der Rest auch im roten bereich war…

Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.

 

 

 

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